DE857116C - Verfahren zur Verbesserung der Bindemitteleigenschaften von Sulfitablauge bei der Verwendung in der Giesserei - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung der Bindemitteleigenschaften von Sulfitablauge bei der Verwendung in der Gießerei Es ist bekannt, Sulfitcelluloseablauge als Bindemittel zur Herstellung von Formen und Kernen in der Gießerei zu verwenden. Die unter Verwendung I,` von Sulfitablauge allein hergestellten Kerne haben l jedoch vielfach den Nachteil, daß sie keine genügende i Trockenfestigkeit besitzen. Es wurden zwar schon verschiedene Mittel zur Steigerung der Bindemittelkraft der SulCitlauge vorgeschlagen, wie beispielsweise der Zusatz von Ölen oder Rückständen der Öl- und Fettdestillation oder von Harnstoff bzw. Derivaten des Harnstoffs oder aber von mehrwertigen aliphatischen Alkoholen, wie z. B. Glykol oder Glycerin. Durch diese Zusätze lassen sich Kerne mit wesentlich verbess_ rter Trockenfestigkeit, als es bei Anwendung von Suliitlau`e allein der Fall ist, herstellen. Es wurde nun gefunden, daß sich in äußerst wirtschaftlicher Weise die Sulfitablauge als Bindemittel für die Herstellung von Formen und Kernen dadurch beträchtlich verbessern läßt, daß derselben einwertige Salze von Carbonsäuren zugesetzt werden. Diese Maßnahme ist vollkommen neu und war in keiner weise vorauszusehen. Die mit dem Bindemittel gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Kerne weisen neben einer Zunahme der Biegefestigkeit vor allem auch eine Erhöhung der Abrieb- und Druckfestigkeit auf. Die Ausführung des Verfahrens ist denkbar einfach. Der eingedickten Sulfitablauge werden die einwertigen Salze der Carbonsäuren unter Rühren in der Kälte oder in der Wärme zugesetzt. In der nachfolgenden Tabelle ist an einer Reihe von Beispielen ersichtlich, welche Biegefestigkeit mit der erfindungsgemäß behandelten Sulfitablauge erzielt wird. Die einzelnen Versuche sind alle unter gleichen Bedingungen durchgeführt, und zwar wurden alle Kerne aus Elsterwerdaer K-Sand unter Zusatz von 5 ()/o Bindemittel mit dem in der Praxis üblichen Rammgerät hergestellt. In jedem Fall wurden die Kerne i Stunde bei i5o° C getrocknet, wobei anschließend die Biegefestigkeit ermittelt wurde. Vergleichshalber ist auch die mit Buchenholzsulfitablauge von 36° B6 allein erzielte Biegefestigkeit mit aufgeführt. Ein Vergleich der gefundenen Biegefestigkeit ergibt, daß von den bisher untersuchten Salzen mit Natriumformiat der beste Wert erzielt wird, so daß man also in der Praxis vorzugsweise dieses Salz zur Durchführung des Verfahrens nehmen wird, zudem auch noch der besonders günstige Preis einen weiteren Anreiz bietet.
• Die Menge der erfindungsgemäß zuzusetzenden Salze richtet sich nach der Art der Salze und nach der verwendeten Sulfitablauge. Sie beträgt beispielsweise bei Verwendung von Natriumformiat io Teile dieses Salzes auf Zoo Teile eingedickter Sulfitablauge. Es hat sich herausgestellt, daß ein Zusatz von mehr als io °/o Salz zwecklos ist, da auch bei einer Steigerung des Zusatzes über diesen Prozentsatz hinaus keine nennenswerte Erhöhung der Biegefestigkeit eintritt.
• Es hat sich gezeigt, daß die Salze der Carbonsäuren mit zwei- und mehrwertigen Metallen sowie auch die freien Karbonsäuren die Bindemitteleigenschaften der Sulfitablauge nicht verbessern. Dagegen ergeben die sauren Salze mehrbasischer Carbonsäuren mit einwertigen Metallen die erfindungsgemäße Wirkung. Die neuen Bindemittel können als solche in der Gießerei unmittelbar benutzt werden; sie können aber auch mit Ölen oder Rückständen aus der Öl- und Fettsäuredestillation zu Emulsionen verarbeitet werden, die gegenüber solchen Emulsionen, die nur aus Sulfitlauge und Ölen bzw. Rückständen aus der Öl-und Fettsäuredestillation hergestellt sind, den Vorteil besitzen, daß der Anteil an Öl bzw. Fettsäure zur Erreichung gleicher Festigkeiten wesentlich niedriger gehalten werden kann. Eine solche Einsparung der besonders knappen Öl- und Fettsäureanteile von Emulsionen bedeutet besonders in der jetzigen Zeit einen großen volkswirtschaftlichen Vorteil.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Bindemitteleigenschaften von Sulfitablauge bei der Verwendung in der Gießerei, dadurch gekennzeichnet, daß der Sulfitablauge solche Salze von Carbonsäuren mit einwertigen Metallen zugesetzt werden, die mit Wasser echte Lösungen bilden.