DE514045C

DE514045C - Mittel gegen den Kartoffelkrebs

Info

Publication number: DE514045C
Application number: DEC39151D
Authority: DE
Original assignee: Chemische Fabrik Von Heyden AG
Current assignee: Chemische Fabrik Von Heyden AG
Priority date: 1926-12-31
Filing date: 1926-12-31
Publication date: 1930-12-06

Description

Mittel gegen den Kartoffelkrebs Bei der landwirtschaftlichen Bodendesinfektion ist es Aufgabe, mit verhältnismäßig geringen Mengen eines Mittels bestimmte Pflanzenschädlinge im Boden zu treffen und deren Sporen oder sonstige Erreger dauernd unschädlich zu machen. Besonders die Bekämpfung des Kartoffelkrebses, der sich in den letzten Jahren auch in Deutschland sehr weit verbreitet hat, wurde mit den verschiedensten Pflanzenschutzmitteln versucht. Es gelang aber bisher nicht, irgendwelche aussichtsvollen Bekämpfungsmittel zu finden.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß die halogenierten Sulfonamide besonders günstige Mittel zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses sind. Daneben lassen sich auch andere im Boden befindliche Erreger von Krankheiten landwirtschaftlicher Nutzpflanzen in wirksamer Weise bekämpfen.
Vergleichende Feldversuche wurden insbesondere mit halogeniertem Arylsulfonamid bzw. dessen Salzen vorgenommen. Eine stark verseuchte Parzelle wurde mit Kartoffeln belegt und ergab beim Abernten nur 30 '/o gesunde Knollen, dagegen 70 '/, kranke Knollen. Die Kartoffeln waren außerordentlich stark verkrebst. Eine ebenfalls stark verseuchte Parzelle in derselben Lage wurde mit p-'1'oluolsulfoiichloramidma,-nesiuni gut be- stäubt und das Salz gut untergeharkt. Die auf dieser Parzelle ausgelegten Kartoffeln ergaben bei der Ernte nur gesunde Knollen. Es ergibt sich daraus, daß die Wirkung der halogenierten Sulfonamide eine ganz besonders günstige ist.
Es ist zwar bereits bekannt, daß man halogenierte Stickstoffverbindungen bzw. halogenierte Sätireamide und Säureimide gegen Pflanzenschädlinge verwenden kann (siehe Patentschriften 339 587 und 339 588). Dabei handelt es sich aber hauptsächlich um Bekämpfung von Krankheiten an der Pflanze selbst, also insbesondere von Meltau, Getreidekrankheiten und Schädlingen des Holzes. Bei der Verwendung der halogenierten Stickstoffverbindungen und Säureamide stellte es sich aber heraus, daß sie weder als Saatbeizen gegenüber anderen bekannten Mitteln Vorteile bieten, noch daß man bei ihrer Verwendung ohne erhebliche Schädigungen der Pflanze auskommt. Insbesondere erwiesen sich die bei der Zersetzung der halogenierten Säureamide abfallenden Amide als ein ziernlich starl, wirkendes Wurzelgift für die meisten Pflanzen. Es war daher durchaus unerwartet, daß man die genannten Mittel bei der Bekämpfung des Kartoffelkrebses in vorteilhafter Weise verwenden könne. Insbesondere ließ sich nicht voraussehen, daß man ihre Konzentration so niedrig würde halten können, (laß eine Schädigung der Pflanze selbst ausgeschlossen ist; auch zeigte sieh die Kartoffef#fla"nei& gegenüber den halogenierten Sulfona 4 m - iden bzw. den daraus abgespaltenen freien Slilfonamiden verhältnismäßig widerstandsfähig.

Claims

PATENTANSPRUCII: Mittel gegen den Kartoffelkrebs, gekennzeichnet durch die Verwendung von halogenierten Sulfonamiden als wirksamen Mitteln.