DE742185C

DE742185C - Mittel zur Bekaempfung von Nematoden

Info

Publication number: DE742185C
Application number: DEI65974D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Maier-Bode
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1939-11-19
Filing date: 1939-11-19
Publication date: 1943-11-27

Description

Mittel zur Bekämpfung von Nematoden über die im Erdboden lebenden Nematoden und ihre Bekämpfung liegt ein umfangreiches Schrifttum vor. Eine kurz zusammenfassende Übersicht gibt z. B. Horst F ey in seinem Wörterbuch der Ungeziefer-, Schädlings- und Pflanzenkrankheits-Bekämpfung, z. Auflage 1939, S- 157-I58- Befallen werden z. B. Kartoffeln, Rüben, Getreide, Klee, Erbsen, Bohnen, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Erdbeeren, Tulpen, Chrysanthemen, Narzissen und andere Gewächse. Der Befall wirkt sich in einem Dahinsiechen der Pflanzen, das zu ihrem Absterben führen kann, bzw. in verminderten Ernteerträgen aus. Es besteht daher das Bedürfnis nach einem guten und unschädlichen Nematodenbekämpfungsmittel. Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel in der R, R' und R" ein gegebenenfalls substitulertes Alkyl, Aryl oder Aralkyl, R oder R' auch H bedeuten kann, sich in hervorragendem Maße zur Bekämpfung der Nematoden im Boden eignen.
Verbindungen dieser Art sind beispielsweise Dim.ethyl.dithiocarbaminsäuremethylester, Dimethyltdithioca.rbam-insäureallylester, Diäthyld.ithiocarbaminsäuremethylester, Dimethylditliiocarbaminsäurel )enzylester, Methylplienyldithiocarbaniinsäurearalltylester. Sie können in Lösung, Emulsion oder in festem Zustand verwendet und mit Verdünnungs-, Streck- oder Düngemitteln auf die Gebrauchskonzentration gebracht «-erden.
Die Mittel können vor, während oder nach der Aussaat bzw. dein Einsetzen der Pflar' zen in den Boden gebracht werden, doch'lässen sich in vielen Fällen mit Vorteil aucli'-dii Samen, Knollen oder Pflanzen selbst mitihnen behandeln. Zwar sind einige Körper dieser Klasse zur Bekämpfung von gewissen Insekten und Pilzen bekannt, doch läßt sich aus dieser spezifischen Wirkung nicht auf ihre überraschenden nematoziden Eigenschaften schließen.
Auf einem von Nematoden befällenen, ordnungsgemäß vorbehandelten Ackerstück wurden ioo g/qm einer Mischung aus 1o Teilen Dimethyldithiocarbaminsäuremethylester, 88 Teilen Braunkohlenstaub und 2 Teilen Mineralöl ausgestreut und eingeeggt. Kurz darauf wurden die Kartoffeln ausgelegt. Während der Sommermonate fiel der gesunde und kräftige Wuchs der Pflanzen auf dem behandelten Stück gegenüber einem danebenliegenden unbehandelten Ackerstück auf. Der Erfolg der Behandlung zeigte sich bei der Ernte darin, daß das unbehandelte Stück 5o dz/ha, das behandelte aber 2o4 dz/ha Kartoffeln ergab.
Nach der Behandlung des mit Nematoden verseuchten Bodens eines Gurkengewächshauses mit 5o -/qm einer Mischung mit einem Gehalt an 5o"/, Dimethyldithiocarbaminsäuremethylester konnten völlig älchenfreie Pflanzen herangezogen «-erden, was sich in einem guten Ernteergebnis auswirkte.
Man hat bereits dithiocarbaminsaure Salze als Bodenbehandlungsmittel zur Immunisierung von Pflanzen gegen Rost benutzt. Im Gegensatz zu den Estern besitzen sie aber mir eine sehr geringe Wirkung bei der Nematodenbekämpfung. Derivate der Dithiocarbaminsäure und besonders Ester sind weiter zür desinfizierenden, fungiziden, bakteriziden, insektiziden und sterilisierenden Behandlung in Vorschlag gebracht worden. Es ist aber bekannt, daß man weder mit den 'zählreichen bekannten Bakteriziden noch mit ,jen üblichen Insektiziden Nematoden wirksam bekämpfen kann. Das bisher einzig wirklich brauchbare Mittel, der Schwefelkohlenstoff. hat infolge seiner Brennbarkeit, Explosivität und Giftigkeit schon lange einen Ersatz als wünschenswert erscheinen lassen. Im übrigen kann man aus der Wirkung einer Substanz gegen Pilze oder Insekten, wie z. B. Blattläuse, keineswegs auf ihre nematoziden Wirkungen schließen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel in der R, R' und R" ein gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder Aralkyl, R oder R' auch H bedeuten kann, zur Bekämpfung von Nematoden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift .... Nr. 579 597; australische 8103/r932; indische 20 7o1.