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Verfahren und Vorrichtung zur Speicherung von Zuckerrüben Die Erfindung
betrifft ein. Verfahren zur Speicherung von Zuckerrüben und verfolgt in erster Linie
den Zweck, eine längere Haltbarkeit und damit eine Verringerung der Zuckerverluste
der gespeicherten Rüben zu gewährleisten. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren zur Speicherung von Zuckerrüben, die in Schwemmkanälen mittels
Wassers zum Speicher geschafft werden. Es hat sich gezeigt, daß die in Schwemmkanälen
mit Wasser zum Speicher geschafften Rüben in ihrer Haltbarkeit dadurch beeinträchtigt
werden, daß Schmutz, Blätter, Rübenschwänze u. dgl. mit in den Speicher gelangen
und dort Schmutznester bilden, die bei längerer Lagerung in Fäulnis übergehen und
dann zum Verderben des benachbarten Teils der Rüben Anlaß geben, wodurch große Zuckerverluste
eintreten.
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Die Erfindung strebt daher ein Fernhalten dieser Fremdkörper an und
erzielt diese Befreiung von zum Verderben Anlaß gebenden Stoffen oder Teilen dadurch,
daß nach Durchlaufen eines Teils des Förderweges die Rüben beispielsweise durch
eine Druckluftfördervorrichtung gewaschen werden und das bei dem Waschvorgang verunreinigte
Wasser mit Rübenschwänzen, Blättern u. dgl. durch einen Abscheider von den Rüben
getrennt wird und daß die gewaschenen Rüben dann durch Frischwasser weitergeschafft
werden, das vor dem Speicher gleichfalls abgeschieden wird. Hierdurch wird erzielt,
daß die Rüben in so reinem Zustand auf das Lager gelangen, daß Durchlüftungslücken
zwischen den einzelnen Rüben überall vorhanden sind. Wird durch die in dieser Weise
gespeicherten Rüben von unten her von Zeit zu Zeit angefeuchtete Luft hindurchgepreßt,
so wird ein Verderben der gelagerten Rüben dadurch unmöglich gemacht. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß gewaschene Rüben, bei denen alle anhaftenden Fäulniskeime beseitigt
sind und denen während der Lagerperiode die entstehende Wärme entzogen wird sowie
die dabei verlorengehende Flüssigkeit ersetzt wird, ohne jeden Verlust an Zucker
längere Zeit gelagert werden können. Das Verfahren gestattet weiter, die Rüben vor
dem Aufbringen auf das Lager nach dem Abscheiden der Fremdkörper und des Schmutzwassers
mit keimtötenden Stoffen, wie Kalkmilch, zu behandeln und dadurch evtl. noch anhaftende
Fäulniskeime zu vernichten.
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Die Erfindung ist durch die Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. i und z schematisch in Aufriß und Grundriß den Weg der Rüben
vom Wagen bis zum Speicher sowie die Einrichtung zur Durchführung von Feuchtluft
durch die gespeicherten Rüben.
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Fig. 3 und 4 zeigen im Aufriß, teilweise im Schnitt, und im Grundriß
einen verbesserten Abscheider zur Entfernung des Schmutzwassers, der Rübenschwänze
u. dgl.
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Die auf einem Eisenbahnwagen i ankommenden Rüben werden in der allgemein
üblichen Weise mittels eines Spülstrahlentladers
2 in eine Schwemmrinne
3 geworfen und werden durch das Spülwasser zu einem Brunnen 4. geleitet, von wo
sie mittels Drucklufthebers 5 zu einem erhöht gelegenen Schwemmkanal 6 gelangen.
Dieser führt sie zu einem Abscheiden 7, vorzugsweise der an Hand der Fig. 3 und
q geschilderten neuartigen Ausbildung, der das verunreinigte Schwemmwasser mit dem
größten Teil der Rübenbruchstücke, Rübenschwänze u. dgl. von den unbeschädigten
Rüben trennt. Diese Rüben gelangen zu einer bekannten Teilvorrichtung 8, die es
gestattet, einen mehr oder weniger großen Teil der Zufuhr über den bei 9 angedeuteten
Weg unmittelbar zur Fabrikation in hier nicht weiter interessierender Weise abzuleiten,
beispielsweisse mittels eines Hebewerks i o, während ein anderer Teil der Rüben
zu einer Rinne i i gelangt und hier durch Frischwasser weitergeschwemmt wird, das
aus dem Brunnen 12 mittels einer Pumpe 13 zugeleitet wird. Durch das Spülwasser
in der Rinne i i werden die Rüben zu dem Speicher i q. geleitet und hier durch bekannte
Vorrichtungen verteilt, nachdem sie vorher durch eine zweite Abscheidevorrichtung
wiederum von dem Schwemmwasser und etwa noch vorhandenen Rübenschwänzen u. dgl.
befreit worden sind, und zwar durch eine Abscheidevorrichtung 7', die im wesentlichen
die gleiche Ausbildung haben kann wie die Vorrichtung 7. Die mit dem Wasser abgeschiedenen
Rübenschwänze werden durch eine Rücklaufrinne 15
mit dem im ersten Abscheiden
7 abgeschiedenen Rübenteil zusammengeleitet, durch eine Fängereinrichtung 16 vom
Wasser getrennt und gesondert bei 17 entnommen, während das Schmutzwasser bei 18
abgeleitet und nach Klärung in den Betrieb zurückgeführt wird.
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Die bei 7' abgeschiedenen, von Schmutz und Beimengungen gründlich
befreiten Rüben werden nun auf dem Boden des Speichers i q. in bekannter Weise verteilt,
beispielsweise dadurch, daß die Rinne i i mit einer Mehrzahl von abkuppelbaren Schüssen
i9 in bekannter Weise ausgestattet ist. Auf dem Speicherboden befinden sich zwischen
mit geringer Neigung abfallenden Flächen 2o Ablauf- oder Schwemmrinnen 21; die später
dazu benutzt werden, vom Speicher aus die Rüben zur Verarbeitungsstelle zu leiten.
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In den Bodenflächen 20 sind verteilt Kanäle 22 mit feinen Durchlässen
oder Sieböffnungen vorgesehen, durch die von einem Kompressor 23 aus Luft unter
den Rübenstapel 2q. geleitet werden kann, die bei 25 mit Feuchtigkeit angereichert
ist (in den Zeichnungen sind die Druckluftleitungen durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet worden). Durch die Kanäle 22 wird immer nach längeren Zeitabschnitten
angefeuchtete Luft geblasen. Hierdurch wird das gespeicherte Gut vor Erwärmung und
Wasserverlust geschützt.
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Gegebenenfalls kann zwischen dem Abscheiden 7 und dem Abscheiden 7'
noch eine weitere Abscheidevorrichtung, verbunden mit der erneuten Zufuhr von frischem
Wasch-und Schwemmwasser, vorgesehen sein; doch genügt im allgemeinen der einmalige
Ersatz des verunreinigten Wassers durch Frischwasser.
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In nicht dargestellter Weise kann das vpr dem Aufschütten auf den
Speicher vom Wasser befreite Gut noch mit keimtötenden Mitteln, z. B. mit Kalkmilch,
behandelt werden, um das Speichergut noch sicherer vor dem Verderben zu schützen.
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In Abb. 3 und q. ist die Abscheidevorrichtung 7' im einzelnen veranschaulicht
worden, die sich von der Vorrichtung 7 im Beispiel dadurch unterscheidet, daß sie
über den Speicher 14. verfahrbar ist. Der Vorrichtung wird das Schwemmwasser mit
den Rüben bei 26 zugeleitet. Es gelangt über eine Rostfläche aus einer Vielzahl
von umlaufenden Wellen 27, auf denen nebeneinander Unrundscheiben 28 angeordnet
sind, und zwar derart, daß die Scheiben von Nachbarwellen immer gegeneinander versetzt
liegen. Die durch die Wellen 27 mit den Scheiben 28 gebildete Rostfläche ist in
der Laufrichtung des zugeführten Guts schwach geneigt angeordnet. Durch die Unrundscheiben
werden die Rüben unter leichtem Anheben und Senken von links ;nach rechts in Fig.
3 und q, fortgeschafft, während die feinen Teile sowie das beigemengte Kraut durch
das mit Schmutz angereicherte Schwemmwasser und die Schüttelbewegung des Rostes
von den Rüben getrennt und durch die Spalte der Rippenwalzen nach unten hindurchgezogen
und durch ihre Drehung im Verein mit der Spülwirkung des Schmutzwassers nach unten
abgeschleudert werden, so -daß die Rostfläche dauernd vollkommen durchlässig ist.
Zweckmäßig werden noch am Ende des Rollenrostes die Rüben mit völlig keimfreiem
Wasser abgespült.
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Die Fläche des Rollenrostes bleibt immer vollkommen frei, so daß nicht
dauernd Arbeiter die Rostfläche mit Schabern freizuhalten brauchen. Auch besteht
Gewähr dafür, daß das auf der Rostfläche abgeschabte Kraut mit dein Schmutzwasser
unter den Rost gelangt und nicht über den Rost in die zu lagernden Rüben rutscht,
was beim Reinigen durch Schaben leicht eintritt.
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Im Auslauf 29 kann in der erwähnten Weise die Behandlung mit keimtötenden
Mitteln erfolgen. Der Antrieb der Wellen 27 mit den Scheiben 28 .erfolgt beispielsweise
durch einen Elektromotor 31 und über Zahnräder 32.