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Samenausleser. Alle bisher bekannten und gebräuchlichen Samenausleser
(sogenannte Trieure), bei denen das auszulesende Gut in einer liegenden, auf ihrer
Innenfläche mit Zellen versehenen Drehtrommel behandelt wird, zeigen den Übelstand,
daß ein Teil der ausgelesenen Samenkörner in den Zellen hängenbleibt. Diese Körner
schalten entweder die Zellen von der weiteren Mitarbeit aus, wodurch die Leistung
der Maschine herabgemindert wird, oder sie mengen sich dem gereinigten Gute (Getreide)
wieder bei. Es sind die verschiedenartigsten Vorrichtungen und Verfahren vorgeschlagen
worden, durch die die Samenkörner so rechtzeitig aus ihren Zellen herausgetrieben
werden sollen, daß sie in die bekanntlich im oberen Trommelraume entlanglaufende
Auffangmulde fallen. Eine der am häufigsten anzutreffenden Hilfsvorrichtungen ist
der Abklopfer, der in kurzen Zeiträtinnen der Trommel einen solchen Schlag erteilt,
daß sie erschüttert wird, wodurch die hängengebliebenen Samenkörner ausgeworfen
werden. Ganz abgesehen davon, daß bei diesen Auslesern die Form der Trommel sich
allmählich ändert und infolge der Erschütterungen Sonnenkörner zu früh ausgeworfen
und dem Gemenge wieder beigemischt werden, ergeben alle bekannten Vorrichtungen
nur einen Teilerfolg, weil sie der Fliehkraft der Samenkörner, die in erster Linie
das Hängenbleiben in den Trommelzellen bewirkt, nicht oder doch ganz unzulänglich
Rechnung tragen. Würde man die Trommel so langsam laufen lassen, daß die Fliehkraft
unwirksam bliebe, dann würde die Leistung des Auslesers überhaupt in Frage gestellt
werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Samenausleser, der selbst
bei einer Trommelgeschwindigkeit, die erheblich größer ist als die aller bisher
bekannten Ausleser, das restlose Auswerfen der hängenbleibenden Samenkörner gewährleistet.
Die Auslesung wird dadurch vervollkommnet und die Gesamtleistung des Auslesers erheblich
gesteigert. Gemäß der Erfindung wird in kurzen Zwischenräumen die Trommel möglichst
stoßfrei mit einer Geschwindigkeit, die größer ist als die der Fliehkraft der Samenkörner
entsprechende, quer zur Trommelachse verschoben, und zwar so, daß die Trommel gleichsam
um eine Mantellinie als Drehachse schwingt. Es ist dabei für die Erfindung wesentlich,
daß die Dreh- (Schwing-) ochse in oder ungefähr in der Mitte zwischen der Auslese-
und der Samenauswurfstelle liegt, weil gerade in diesem Teile die Trommel wegen
der Mitnahme der ausgelesenen Samenkörner möglich in Ruhe bleiben muß. Daraus ergibt
sich dann im oberen Trommelteil, also über der Auffangmulde, eine Zellenverschiebung,
deren Richtung abwechselnd der Ausfallrichtung der Körner entgegengerichtet ist
und mit ihr zusammenfällt. In der Auslese- und Hebezone findet keine oder keine
praktisch wahrnehmbare, von der Trommeldrehung abweichende Trommelverschiebung statt,
so, daß der Auslesevorgang nicht gestört wird, und auf dem gegenüberliegenden Trommelteile
bleibt die Verschiebung, die hier den höchsten Wert erreicht, ohne Einfluß auf die
Auslesung, weil dieser Trommelteil für die Auslesung überhaupt nicht in Betracht
kommt.
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Eine als Beispiel dienende Ausführung der Erfindung ist rein schematisch
in der Zeichnung in Abb. z an einem Querschnitt durch einen Ausleser dargestellt.
Abb. 2 zeigt dazu eine Teilseitenansicht. Die Auslesetrommel a, die wagerecht oder
geneigt liegen kann, ist an zwei oder mehr Stellen in bekannter Weise mit äußeren
Laufkränzen b versehen. Jeder dieser Kränze b läuft zwischen drei auf Achsen cl,
d', el befestigte Scheiben oder Rollen c, d und e, von denen die Rollen c den Antrieb
bilden und durch Reibung die Trommel b mitnehmen, d. h. drehen. Diese Antriebsrollen
c liegen ungefähr in Höhe der geometrischen Treim!rnelachse d, also seitlich neben
der Trommel in deren Hebezone. Die Rollen d sind unter der Trommel a angeordnet
und bilden die eigentlichen Tragrollen. Wie Abb. z zeigt, sind diese Tragrollen
d mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Buckeln d' versehen,
die
beim Drehen der Rollen die Trommel in gleichmäßigen Zeiträumen anheben und wieder
sinken lassen, wobei die Trommel sich um ihre Berührungspunkte x mit den Antriebsrollen
c dreht. In der gezeichneten Ausführung werden die Buckelrallen d, d' .durch
Reibung von der Trommel mitgenommen, wenn :diese von den Rollen c gedreht wird.
Sie können aber auch einen eigenen Antrieb erhalten. Damit beim Überschreiten einer
bestimmten Drehgeschwindigkeit keine Schläge oder Erschütterungen der Trommel durch
Abheben von ihren Tragrollen d, dl entstehen, die denAuslesevorgang stören würden,
sind über der Trommel a Rollen e an-.geordnet, die durch ein Spannwerk f gegen den
Laufring b gedrückt werden. Das Spannwerk (Feder f) ist so bemessen bzw. wird :so
eingestellt, daß die Rollen e einerseits den durch die Hubrollen d hervorgerufenen
Schwingungen der Trommel um den Punkt x zu folgen vermögen, anderseits aber mit
Sicherheit das Abheben der Trommel a von ihren Tragrollen d verhütet.
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Bei entsprechender Abmessung der Rollen d und ihrer Buckel dl läßt
es sich ohne weiteres erreichen, :daß alle Teile des Trommelumfanges nacheinander
abschnittweise einmal schnell gehoben und gesenkt werden, während sie sich gerade
über der bekannten Auffangmulde g befinden:. Dabei werden die Samenkörner aus den
Zellen der Trommel geworfen.
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Die Rollen c sind ebenso wie die Rollend
und e durch je eine
zur Trommelachse a1 parallele Achse cl, d2 bzw. e1 verbunden. Die Spann- oder A.ndrückrollen
e sind in der gezeichneten Ausführung in zwei Hebeln h gelagert, die sich um feste
Achsen i drehen, u.nd anderen freies Ende die Andrückfedern f angreifen. Die Rollern
e .können auch .geradlinig verschiebbar sein, und die Auslesetrommel kann in üblicher
Weise mit Abstreichern und sonstigen bekannten Mitteln., die das Auslesen unterstützen,
versehen sein. Die Zug- oder Druckfedern f werden zweckmäßigcrweise einstellbar
.gemacht. In Abb. i ist zu dem Zwecke eine Mutter m vorgesehen.
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Die Rollen d und e können auch miteinander vertauscht werden, so daß
die Trommel durch den oder die Buckel dl nach unten gedrückt und durch das Spannwerk
wieder gehoben wird.
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Die Laufkränze b können, wie in Abb. 2 angedeutet ist, ,mit besonderen
Stirnringen l der Trommel verbunden sein, die durch Längsanker k zusammengezogen
werden und den Trommelmantel zwischen sich cinklemm,en. Diese Ringe L können auch
mit den Auslässen bzw. Überleitungsöffnungen für :das Gut versehen sein. Diese Ausbildung
der Laufkränze gehört jedoch .nicht zur Erfindung.