DE512224C - Ersatz von Seitenkettenhalogen aromatischer Verbindungen durch Wasserstoff - Google Patents

Ersatz von Seitenkettenhalogen aromatischer Verbindungen durch Wasserstoff

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DE512224C
DE512224C DEI30020D DEI0030020D DE512224C DE 512224 C DE512224 C DE 512224C DE I30020 D DEI30020 D DE I30020D DE I0030020 D DEI0030020 D DE I0030020D DE 512224 C DE512224 C DE 512224C
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aromatic compounds
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hydrogen
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chain halogen
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Application number
DEI30020D
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Eichler
Eduard Tschunkur
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C1/00Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon
    • C07C1/26Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only halogen atoms as hetero-atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Ersatz von Seitenkettenhalogen aromatischer Verbindungen durch Wasserstoff Es ist wiederholt versucht worden, das Seitenkettenhalogen aromatischer Verbindungen durch Behandeln mit Zinkstaub durch Wasserstoff zu ersetzen. Die Resultate waren jedoch bisher äußerst unbefriedigend. So versucht To masi (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Band 7, S. 826) eine alkoholische Lösung von Benzylchlorid durch Reduktion mit Zinkstaub in Toluol überzuführen. Bei dieser Arbeitsweise werden jedoch hauptsächlich Dibenzyl und andere Kondensationsprodukte neben wenig Toluol erhalten. Erhitzt man Benzylchlorid direkt mit Zinkstaub, wie dies im Bull. de la Societe Chimique (2), Band 46, S. 247 beschrieben wird, so entsteht eine äußerst lebhafte Reaktion unter Entweichen von Strömen von Salzsäuregas. Im Kolben hinterbleibt eine viskose Masse, aus der durch Fraktionieren auch einige niedersiedende Fraktionen erhalten werden. Bei einem Einsatz von 6oo g Benzylchlorid reichen diese niederen Fraktionen j edoch nicht aus, um zwecks weiterer Reinigung und Identifizierung noch ein zweites Mal fraktioniert zu werden. Vielmehr gelingt es nur, durch Sulfieren der einzelnen Fraktionen und Analisieren der Bariumsalze in der unterhalb 3q.0° siedenden Flüssigkeit unter anderen die Existenz von Toluol nachzuweisen. Demnach findet hier, wie auch im zuerst erwähnten Falle eine Reduktion zu Toluol nur in ganz untergeordnetem Maße statt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Seitenkettenhalogen aromatischer Verbindungen, z. B. das Chlor im Benzy lchlorid, durch Wasserstoff in vorzüglicher Ausbeute ersetzen kann, wenn man sie mit Zink bzw. Zinkstaub in Gegenwart von Ätzalkalien, alkalischen Erden oder sonstigen starken Basen, wie Ammoniak und Ammoniakderivaten, vorteilhaft in der Wärme behandelt. Aus Benzylchlor id z. B. erhält man auf diese Art und Weise Toluol, aus Tolylchlorid Xylol, aus Dimethylbenzylchlorid Pseudocumol, aus Chlorben.zylchlorid Chlortoluol usw. Dieses Resultat war nicht vorauszusehen, weil nach den bisher bekannten Verfahren vorwiegend unerwünschte Kondensations- und Verseifungsprodukte und nur in ganz geringer Menge alkylierte Kohlenwasserstoffe erhalten wurden. Es ist zwar eine Reduktion einer aromatisch-aliphatischen Verbindung auf ähnliche Weise durchgeführt worden, nämlich die der Chlortropasäure zur Tropasäure (s. M e y e r -J a c o b s o n, Lehrbuch der organischen Chemie, Band II, i, S.693), jedoch ist einmal das Chlor in der Chlortropasäure nicht als Seitenkettenchlor im Sinne der Benzylhalogenide aufzufassen, und zum anderen wird nicht mit Zink allein, sondern mit Zinkstaub bei Gegenwart von Eisen als Aktivierungsmittel reduziert. Hier wird also ein Verfahren angewendet, das wegen cler .Enipfindlich@eit der Benzylhalogenide-gegen Ei.-en auf 'diese Körperklasse nicht üb ,#jUagbar .:ist.. 'Es ist in einem Falle zwar gelungen, ein Kernhalogen mittels Zink und Alkali durch Wasserstoff zu ersetzen (Patent 303 o95). Hier wird die a-Brom-p-cymol-3-sulfosäure in die p-Cymolsulfosäure übergeführt. Dies ist jedoch nur ein nicht zu verallgemeinernder Spezialfall, denn schon die entsprechende Chlorverbindung läßt sich nicht reduzieren, und auch das Brom zeigt nur seine große Reaktionsfähigkeit infolge der in Orthostellung stehenden Sulfogruppe. Auch konnte aus dieser Reaktion auf ihre Anwendbarkeit auf in der Seitenkette halogenierte aromatische Verbindungen infolge der großen Neigung der letzteren zu Kondensationsreaktionen nicht geschlossen werden.
  • Als Ausgangsmaterialien können die nach den Verfahren von S o m in e 1 c t (Comptes rendues de 1'Academie des Sciances, 1925, S. 1349) oder nach B 1 a n c (Bull. de la Societe Chimique (4) Band 33, S. 315) oder nach anderen Methoden erhältlichen in der Seitenkette halogenierten aromatischen Verbindungen dienen.
  • Durch das neue Reduktionsverfahren ist ein billiger und praktischer Weg gegeben, aus in der Seitenkette halogenierten aromatischen Verbindungen zu Kohlenwasserstoffen zu gelangen, welche als - Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Farbstoffen, Riechstoffen usw, technisch wertvoll sind.
  • B e i s p i e 1 1. z5o 1 Wasser, ioo g Zinkstaub werden auf ioo° erhitzt und unter lebhaftem Rühren gleichzeitig mit 154,6 kg Xylylchlorid und i 5o kg Natronlauge 36° B6 versetzt, derart, daß der Kesselinhalt dauernd schwach alkalisch bleibt. Nach io bis 15 Stunden ist die Reduktion beendet und das chlorfreie Pseudocumol wird mit Wasserdampf abgetrieben und fraktioniert. Die Ausbeute beträgt etwa go °jo der Theorie. Statt des reinen Xylylchlorids kann auch das Reaktionsprodukt der Einwirkung von Formaldehyd und Salzsäure auf Xylol unmittelbar eingesetzt werden.
  • B e i s p i e 1 z. 175 kg i-Methyl-4-chlor-3-benzylchlorid, das mittels Formaldehyd und Salzsäure aus Parachlortoluol erhalten werden kann, werden gleichzeitig mit 15o kg :Natronlauge 36° Be in eine ioo° heiße Aufschlämmung von ioo kg Zinkstaub unter gutem Rühren eingetragen und etwa 15 Stunden reduziert, dann wird, wie in Beispiel i beschrieben, mit Wasserdampf abgeblasen und fraktioniert.
  • Die Mengen von Alkalien, Zinkstaub sowie die Temperaturen können in den obigen Beispielen in weiten Grenzen variiert werden. Ebenso können indifferente Lösungs- und Verdünnungsmittel, wie Alkohol usw., bei der Reduktion zuzesetzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reduktion Seitenkettenhalogen enthaltender aromatischer Verbindungen zu den entsprechenden Kohlenwassersfoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Verbindungen mit Zink bzw. Zinkstaub in Gegenwart wäßriger Alkalien öder Erdalkalien vorteilhaft in der Wärme behandelt.
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