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Zähler für Freistempelmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf Freistempelmaschinen,
die in bekannter Weise zum Erzeugen von Briefmarken ersetzenden Aufdrucken auf Karten
u. dgl. benutzt werden. Diese Freistempelmaschinen arbeiten vielfach mit auswechselbaren
Zählern, welche die Stempelungen bzw. die jeweils verstempelten Beträge zählen und
eine selbsttätige Verriegelung der gesamten Maschine herbeiführen, wenn ein bestimmter
vorausbezahlter Betrag aufgebraucht ist. Ferner sind Maschinen dieser Art bekannt,
bei denen verschiedene, für mehrere Werte vorgesehene Stempel vorhanden sind, wobei
die Schaltungen des Zählwerks entsprechend den Stempelwerten verschieden sind. Durch
die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung der Stempelmaschinen wird
in. besonders vorteilhafter Weise durch das Einsetzen des jeweils verwendeten Stempels
in die Maschine ohne weiteres die zugehörige Schaltung des Zählwerks bestimmt, wobei
durch die an sich bekannte Sperrvorrichtung des Zählwerks beim Verbrauch des vorausbezahlten
Betrags auch der Antriebsteil des Stempels verriegelt und für diesen Fall der weitere
Betrieb der Maschine vom Zählwerk ,aus verhindert wird. Das Einsetzen der Stempel
in die Maschine geschieht in einfacher Weise durch Einsetzen des einen Stempelendes
in einen drehbaren Lagerträger, während das andere Ende der Stempelwelle m einem
verschiebbaren und feststellbaren Arm eingefügt wird, wobei der Lagerträger gleichzeitig
die Mittel zur Verriegelung des Stempels gegen Drehung trägt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Zählers und Stempels
einer Freistempelmaschine nach der Erfindung dargestellt, und zwar ist Abb. i eine
Draufsicht auf den Zähler, Abb. a eine Seitenansicht dazu, Abb.3 eine teilweise
geschnittene Seitenansicht in vergrößertem Maßstab, Abb. 4 eine teilweise geschnittene
Draufsicht, aus der insbesondere die Verriegelungsteile für die übertragungsgetriebe
in entriegelter Stellung zu ersehen sind, Abb. 5 eine der Abb. ¢ entsprechende Darstellung
mit den Teilen nach der Verriegelung und Abb.6 ein senkrechter Schnitt nach der
Linie 6-6 in Abb. 5.
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Der Zähler besitzt eine hohle Grundplatte 301, die durch einen Schieber
304 verschlossen werden kann. Dieser Schieber 304 wird, wenn er in die Grundplatte
301 eingesetzt ist, durch eine in letzterer vorgesehene, unter Wirkung einer
Feder 305s stehende Sperrklinke
305 festgehalten. Ein Wiederöffnen
ist dann nur nach Zerstörung bzw. Durchbohrung des Schiebers 304 möglich. Die Grundplatte
301 umschließt ferner ein Getriebe zum Antrieb der Zählvorrichtung von der
Stempelwelle aus.
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Auf der Grundplatte 3o1 ist ein Arm 301a angeordnet, in dem das eine
Ende der Antriebswelle 3o8 gelagert ist, während ihr anderes Ende in der Grundplatte
301 ruht. Neben dem Arm 3oIa ist ein Gehäuse 30o angeordnet, welches die später
beschriebene Zählvorrichtung umschließt.
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Diese Zählvorrichtung kann samt der Grundplatte 30i in eine der bekanntem
Stempelmaschinen_ eingesetzt werden, von welcher der an der Zählvorrichtung sitzende
rotierende Stempe1312 angetrieben wird.
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Auf der Welle 3o8 sind Zahnräder 308a bis 3o81 angeordnet, welche,
von oben nach unten gerechnet, zunehmende Durchmesser aufweisen.
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An dem in die Grundplatte 30i hineinragenden unteren Ende der Welle
3o8 sind ein Zahnrad 313, ein Sperrad 313a und ein Daumenrad 313b starr befestigt.
Die Drehung des Stirnrades 313 wird durch geeignete Zwischengetriebe auf
die Zählvorrichtung im Gehäuse 300 übertragen.
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Gleichfalls in der hohlen Grundplatte 3 o i ist ein Lagerträger 311
(Abb. 6) für das eine untere Ende 312.x der Stempelwelle 312a vorgesehen. Dieser
Lagerträger 31I_ dreht sich in einer Hülse 301e. Der Lagerträger setzt sich zusammen
aus einem oberen Teil 31Ia, einem Sperrad ähnlichen Teil 311b und einem Daumenrad
31 Ie, welche sich gegeneinander nicht drehen können. Am unteren Ende ist eine Klaue
3 i iz vorgesehen, welche in den Schlitz einer Kupplung der Freistempelmaschine
eingreift, so daß von dieser der Antrieb auf den Lagerträger 311 und die Stempelwelle
312a übertragen wird. Im oberen Teil 31 ia des Lagerträgers 311 sind drei Löcher
31'd,3110 und 3 i i$ vorgesehen, in welche die entsprechend angeordneten Stifte
312e, 312x und 312g des Stempels 312 eingreifen können. Die "Anordnung der Stifte
312e und 31ag zum Stift 312x ist unsymmetrisch, derart, daß der Stempel nur in einer
bestimmten Stellung eingesetzt werden kann.
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Die Druckfläche 312n des Stempels 312 bewirkt mit einer Druckunterlage
zusammen den Abdruck des zu stempelnden Zeichens in dem dem Stempel entsprechenden
Wert auf die Briefe, Karten o. dgl., welche in die Freistempelmaschine eingeführt
werden.
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Die Stempelwelle 312a trägt ein Zahnrad 312b, welches entsprechend
dem mit dem Stempel zu druckenden Wert eine solche Stellung und Größe hat, daß es
mit einem der Zahnräder 308a bis 308f auf der Welle 3o8 zusammenwirken kann.
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Die Welle 312a des Stempels 312 ruht oben in dem Lager 302b, welches
an -einer auf den Ständern 303 verschiebbaren Platte 302 angeordnet
ist. Die Verschiebung dieser Platte 302 hat den Zweck, das Auswechseln der
Stempel 312 zu ermöglichen. Nach Einsetzen eines Stempels 312 wird die Lagerplatte
3o2 an den Ständern 3o3 festgeklemmt.
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In der Abb. 5 deuten Pfeile die für das Arbeiten der Vorrichtung,
notwendige Umlaufrichtung des Lagerträgers 311 sowie der Welle 3o8 an. Es muß nun
eine geeignete Vorrichtung vorhanden sein, um die Drehung der Teile in entgegengesetzter
Richtung zu verhindern.
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Zu diesem Zwecke dient die Sperrklinke 314 (Abb. 4), die durch .eine
geeignete Feder gegen das Sperrad 314b gedrückt wird, so daß sie in dessen Aussparungen
eingreifen kann und dadurch die Drehung dieses Rades 314b und damit der Welle 308
wohl in der Pfeilrichtung, aber nicht in entgegengesetztem Sinne zuläßt. Eine ähnliche
Sperrklinke 3I5 wirkt mit dem Sperrad 311b zusammen und verhindert die Drehung des
Lagerträgers 311 und damit der Stempelwelle 312a in der falschen. Richtung.
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Um zu verhindern, daß der Lagerträger 311 der Stempelwelle 312a oder
die Welle 308 nach Herausnehmen des Zählers versehentlich gedreht werden
und um ferner die richtige Stellung der Klaue 31 Ix zur Kupplung der Stempelmaschine
zu sichern, dient eine Klinke 66 (Abb. 3, _4 und 5), welche um den Zapfen 67 drehbar
ist. Diese Klinke 66 umgreift mit einem länglichen Loch das Daumenrad 313b auf der
Welle 3o8 und ist in dem Loch mit einer Nase 66a versehen, welche in jede der Rasten
313e des Rades 313b eingreifen kann. Eine zweite Nase 66b ist an der Klinke 66 gegenüber
dem Lagerträger.3iI 1 derart vorgesehen, daß sie in eine Rast des Sperrades
31 Ib dieses Lagerträgers eingreifen. kann. Ferner ist das untere freie Ende
der Klinke 66 mit einer abwärts gebogenen Nase 66e versehen, die mit einer Öffnung
für den Durchgang des abgesetzten Endes 69a des Stiftes 69 ausgestattet ist. Der
auf der Zeichnung rechts befindliche Absatz 69b des Stiftes 69 tritt durch eine
Öffnung 30Id der Grundplatte 3o1. Der innere, ebenfalls -abgesetzte Teil 69a des
Stiftes 69 wird in dem Ansatz 316 geführt, der ebenfalls an der Grundplatte3oI befestigt
ist. Der Teil 69a ist ferner von einer Feder 68 umgeben, welche am Ansatz 316 ihre
Anlage hat und bestrebt ist, den Stift 69 dauernd nach rechts zu drücken. Dadurch
wird gleichzeitig die Klinke 66 nach rechts gedreht, so daß die Nasen 66a und 66b
in die
zugehörigen Rasten der Sperräder 3 13b ,
31 i b eingreifen.
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Die bekannte Freistempelmaschine ist mit einem Stift 17 versehen,
der dem Stift 69- des Zählers genau gegenübersteht und in die Bohrung 3oid eindringt
und damit den Stift 69 sowie die Klinke 66 nach links verschiebt, wenn der Zähler
ordnungsgemäß in die Freistempelmaschine eingesetzt ist (Abt. 4). Dann werden die
Nasen 66a und 66b aus ihren Rasten gehoben und die Welle 3o8 sowie der Lagerträger
311 zur Drehung freigegeben. Wird jedoch der Zähler aus der Stempelmaschine herausgenommen,
dann verläß@t der Stift 17 der Stempelmaschine die Bohrung 3oid, der Stift 69 und
damit die Klinke 66 werden durch die Feder 68 nach rechts gedrückt und dadurch die
Nasen 66a und 66b in die zugehörigen Rasten der Sperräder 313b, 31 1b (Abt. 5) gesenkt,
so daß die Welle 308 und der Lagerträger 311 in ihren Stellungen verriegelt sind.
Eine erneute Weiterdrehung ist nur nach abermaligem Einsetzen in die Stempelmaschine
möglich.
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Die Umdrehungen der Welle 3o8, welche je nach dem Übersetzungsverhältnis
zwischen den Zahnrädern 312b und 3o8a bis 3o8f entsprechend dem jeweils gestempelten
'Wert verschieden sind, werden durch die Zahnräder 317 und 318 auf eine Welle 3o9
übertragen, welche im Innern des Gehäuses 300 der Zählvorrichtungen -ein Kegelradgetriebe
319, 320 in Bewegung setzt. Die Welle31o des Kegelrades 32o trägt ein Zahnrad 31oa,
welches mit den Zahnrädern Goa der beiden Zählwerke B und T in Eingriff
steht. Diese Zählwerke sind beliebiger, bekannter Bauart und brauchen daher nicht
näher beschrieben zu werden.
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Es sei hier nur bemerkt, daß, das Zählwerk B auf den jeweils vorausbezahlten
Betrag eingestellt ist, so daß, wenn dieses Werk abgelaufen, der vorausbezahlte
Betrag also erschöpft ist, die Verriegelung der gesamten Stempelmaschine stattfindet,
so daß keine weiteren Stempelungen erfolgen können.
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Die Vorrichtung, welche die Verriegelung bei Erschöpfung des vorausbezahlten
Betrages herbeiführt, ist nun folgende: Eine Platte 321 ist mit Hilfe von Ösen am
Boden des Gehäuses 307 befestigt und mit aufwärts gerichteten Zungen 32ia
versehen, welche in die Ausschnitte der Verriegelungsscheiben an den Zahlenrädern
für die höchsten Werte eingreifen, wenn diese Räder in der Nullstellung stehen.
Durch Federn 32i5 wird die Platte 321 aufwärts gedrückt. An der Seite der Platte
321 ist eine zweite Platte 321b mit einer seitlichen Leiste 321c vorgesehen,
die als Griff dient, um beim Einstellen des Zählers - die Verriegelungsplatte 321
zu bewegen. Eine abwärts gerichtete Nase 321d der Platte 32i greift durch den Boden
des Gehäuses 3o7 in den Raum zwischen diesem und der Grundplatte 30i ein, so daß
diese Nase die Bewegung eines Hebels 322 verhindert, wenn sie ihre tiefste Stellung
einnimmt (Abt. 3). Der Hebel 322 dreht sich um den Zapfen 322a im
Raum zwischen dem Teil 307 und der Grundplatte 3o i. Eine Nase 322b dieses Hebels
tritt in die hohle Grundplatte 301 ein, wo sie durch eine Lenkstange 324 und mit
Hilfe von Zapfen 322c und 323f an den einen Arm 323e eines Winkelhebels 323
angeschlossen ist. Der Winkelhebe1323 ist um den Zapfen 323a drehbar, während sich
der zweite längere Arm des Hebels 323 bis zum Lagerträger 311 erstreckt. Der Lagerträger
311 ist an der Daumenscheibe 31 ic mit einer Rast 3111 versehen, der gegenüber der
Hebelarm 323 eine Nase 323b trägt. Eine zweite Nase 323c ist am Hebel 323 gegenüber
dem Sperrad 313a der Welle 3o8 angeordnet. Demgemäß verriegelt der Hebel 3z3 dieWelle
3o8 und den Lagerträger 31i, sobald der Zähler B abgelaufen ist. Die Feder 3235
zieht dann die Nasen 323b und 323c in die entsprechenden Rasten 31 1f und 313c (Abt.
5). Wenn der Zähler dagegen noch geladen, d. h. wenn der vorausbezahlte Betrag noch
nicht erschöpft ist, werden die einzelnen Verriegelung steile von der Platte 321
in der Stellung nach Abb. 4 gehalten.
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Mit dem Hebel 323 steht ein Winkelhebel 325 in Verbindung,
der bei 325a gelagert ist und dessen kürzerer Arm unter dem Einfluß einer Feder
3255 steht. Der längere Arm des Hebels 325 liegt bei 325d an einem Vorsprung des
Hebels 323 an, stützt sich also auf.diesen. Das freie Ende 325b des längeren Armes
325 ist kreisbogenförmig gestaltet und liegt an der ebenso ausgebildetem' Wandung
der Grundplatte 301 an. Dieses kreisbogenförmige Ende 325b ist mit einer
Bohrung versehen, die mit einer Bohrung 3oic der Grundplatte 301 übereinstimmt,
wenn die Teile die Stellung nach Abb. 4 einnehmen, d. h. wenn also der Zähler noch
geladen ist. Durch die Bohrung 3oic kann dann ein Stift 8 der Stempelmaschine eintreten.
Dieser Stift steuert in bekannter Weise die Kupplung zwischen der Stempelmaschine
und der Stempelwelle 312 derart, da;ß die Kupplung gelöst wird, sobald der Stift
nicht in die Bohrung 325c eintreten kann. Dieser Fall tritt aber dann ein, wenn
die Teile die Stellung nach Abb. 5 einnehmen, d. h. wenn infolge der Erschöpfung
des vorausbezahlten Betrags der Winkelhebel 323 die Verriegelungsstellung
einnimmt, so daß sich dann auch der Hebel 325 dreht und die Bohrung 3oic abschließt
(Abt. 5). Dadurch wird also auch die Kupplung ausgerückt und eine
zweite
Sicherung gegen Weiterbenutzung der Vorrichtung nach Verbrauch des vorausbezahlten
Betrags gegeben.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ermöglicht also das Stempeln. und
Zählen verschiedener Stempelwerte mit einer einzigen Zählvorrichtung und ferner
die stets sichere Verriegelung des Stempels und der Zählvorrichtung sowohl bei herausgenommenem
Zähler als auch bei Aufbrauch des vorausbezahlten Betrags. Ein Weiterdrehen der
Vorrichtung von Hand ist zwar unter gewissen Umständen möglich, aber infolge der
Sicherung gegen Rückwärtsdrehung jeweils nur in der Richtung, in der der Zähler
weitergeschaltet wird, so daß ein solches unbefugtes Drehen nur zu Verlusten von
zu stempelnden Werten führt.