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Vorrichtung zum Schmelzen von Feintalg Die Erfindung bezieht sich
auf Vorrichtungen zum Schmelzen von Feintalg, welche nicht ununterbrochen .arbeiten.
Der Rohtalg wird in einem mit Rührwerk ausgestatteten Schmelzapparat so lange erhitzt,
bis sämtliches Rohgut ausgeschmolzen ist.
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Bei diesen Vorrichtungen wurde bisher nach Beendigung der Schmelzung
das Rührwerk stillgesetzt"d@arauf zunächst der flüssige Talg allein entleert, und
schließlich wurden die Rückstände (sogenannte Grieben) entfernt. Hiermit sind folgende
Mängel verbunden.
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Die Entnahme des flüssigen Feintalges muß mittels gelochter Rohre
o. idgl. erfolgen, welche verhindern sollen, @daß die Grieben mit dem Fett abfließen.
Dieise gelochten Rohre oder Schutzsiebe haben aber nur einen geringen freien Querschnitt
und verstopfen sich leicht. Man muß deshalb die Grieben von den Rohren zurückzuhalten
suchen; das Ablassen des Feintalges isst mühsam und zeitraubend. Ferner ist die
Entnahme der Grieben aus dem vom flüssigen Talg befreiten, also trockengelegten
Apparat ebenfalls sehr unbequem und zeitraubend, zumal auch hier oft von Hand nachgeholfen
werden muß, um :die Schmelzreste der Entleerunbsöffnung zuzuschieben.
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Die Erfindung beseitigt diese Übelstände dadurch, daß sie unter dem
Schmelzapparat eine einzige große Entleerungsöffnung anbringt und unter dieser ein
Abfüllgefäß anordnet, welches zum Drehen oder Kippen oder in sonstiger Weise bewegbar
eingerichtet und entweder als einfaches Siäbgefäß oder als Abfüllgefäß mit besonderem
Siebeinsatz ausgebildet ist.
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In dieses Abfüllgefäß wird nach der Erfindung bei in Bewegung bleibendem
Rührwerk, so daß also die festen Bestandteile sich nicht oder nur wenig absetzen
können, der gesamte Inhalt des Schmelzapparates, also der flüssige Talg und die
Grieben zusammen, entleert. Die Trennung beider Bestandteile erfolgt also erst in
dem Abfüllgefäß, dessen Sieblochung einen so großen freien Ouerschnitt .besitzt,
daß die Trennung sehr rasch vor sich geht.
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Bei der neuen Vorrichtung erfordert die Entleerung nur unverhältnismäßngkurze
Zeit. Der flüssige Talg wird aus dem Abfüllgefäß unverzüglich in die Klärgefäße
geleitet. Die Grieben werden durch Drehen oder Kippen oder eine sonstige Bewegung
ides Abfüllgefäßes in den Griebenröstkessel oder eine Fördervorrichtung entleert.
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Ein Beispiel einer Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens ist
in der Zeichnung dargestellt.
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Der Feintalgschmelzapparat a ist in bekannter Weise mit einem Mantelraum
b versehen, in welchem Wasser erhitzt wird, um mittels dieses Heißwassers den Rohtalg
im Beschickungsraume zu erwärmen und dadurch das Ausschmelzen herbeizuführen. Ein
Rührwerk
c läuft während oder Schmelzung dauernd um und hält .das Gut zwecks raschen Verlaufes
der Schmelzung in ununterbrochener Bewegung.
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Am tiefsten Punkte des Schmelzapparates sitzt ein Absperrschieber
d, der während der Schmelzung geschlossen bleibt. Beispielsweise mittels Konsole
e hängt unter dem Schmelzapparat ein Abfüllgefäß f, welches mit einem Siebeinsatz
g versehen ist. Das Gefäß f trägt hier ,an seinem tiefsten Punkte und einen Ende
einen kurzen, aus (der Zeichnung ersichtlichen Stutzen, unter dem sich ein schmales
Gerinne lz befindet, dessen Rohrfortsatz zu den nicht dargestellten Klärkesseln
führt. Das Abfüllgefäß f kann auch selbst gelocht oder sonstwie durchbrochen sein
und braucht dann keinen Siebeinsatz mehr, wenn man darunter zum Auffangen des flüssigen
Talges eine beispielsweise schwenkbare, genügend große Schale anbringen kann.
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Wenn die Schmelzung -des Talges beendet ist, nehmen die entfetteten
Grieben nur noch einen mäßigen Raum ein, der übrige Inhalt des Schmelzapparates
ist mit flüssigem Feintalg gefüllt. Zwecks Entleerung des Schmelzapparates läßt
man gemäß Erfindung das Rührwerk c weiterlaufen. ' Der Schieber d wird geöffnet,
und Ader flüssige Feintalg einschließlich der in Bewegung erhaltenen Grieben fallen
aus dem Schmelzapparat a in das Abfüllgefäß f bzw. dessen Siebeinsatz g hinein.
In ihm bleiben nur die Grieben zurück, während der flüssige Talg sofort durch das
Gerinne lt in die Klärkessel fließt.
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Sobald sich der Schmelzapparat a durch den Schieber d hindurch entleert
hat, wird letzterer geschlossen, und eine nenne Beschikkung kann unverzüglich wieder
in den Apparat a eingebracht werden. Ist das Abtropfen aus idem Abfüllgefäß f beendet,
so wird dieses um seine Achse gedreht, so .daß die Öffnung nach unten kommt. Die
trocknen Grieben fallen in (den nicht dargestellten, passend angeordneten Griebenröstapp,arat,
einen Förderbehälter o. dgl., hinein.
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Die Öffnung (des Abfüllgefäßes wird beim gezeichneten Beispiel so
gestaltet, daß sich das Gefäßende an dem schmalen Gerinne 1a ungehindert vorbeibewegen
kann. Statt eines drehbaren Abfüllgefäßes kann man natürlich auch ein Kippgefäß
oder ein sonst entsprechend bewegbares Gefäß verwenden.