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Maschine zum Ausrecken und Aussetzen von Häuten, Leder o. dgl. Es
sind Ausreckmaschinen bekannt, bei denen die Haut auf einem Tisch zwischen zwei
gegen die beiden Seiten des Tisches wirkenden Reckerwalzen hindurchgeführt wird.
Bei diesen Maschinen bedarf es besonderer Veranstaltungen, um den auf der Kante
des Tisches liegenden Teil der Haut zu bearbeiten. Entweder muß man die Haut auf
dem Tisch umlegen, oder man macht das den Tisch bedeckende Polster verschiebbar,
so daß es, nachdem beide Seiten des Werkstückes bearbeitet sind, verschoben werden
kann, um den bisher über der Tischkante liegenden Teil den Walzen darzubieten. Im
ersteren Falle kann die Maschine nicht völlig selbsttätig arbeiten, und im letzteren
Falle wird die Konstruktion verwickelt, und man muß zunächst die Seiten der Haut
bearbeiten, damit diese an dem Polster anklebt und bei dessen Verschiebung mitgenommen
wird. Da es erwünscht ist, zunächst den Mittelteil der Haut auszurecken und dann
erst die Seiten zu bearbeiten, hat man schon vorgeschlagen, die Haut zunächst unabhängig
von dem Tisch in der Mitte zu bearbeiten und sie dann in die Bahn des Tisches zu
bringen. Bei der zuletzt genannten Einrichtung ist es aber schwer, die Haut in der
richtigen Stellung dem Tisch darzubieten, da sie bei der Bearbeitung des Mittelteiles
auf der Unterlage festhaftet, so daß die Vorrichtung zum Einschieben in die Bahn
des Tisches nicht sicher wirkt.
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Gemäß der Erfindung wird zunächst der Mittelteil der Haut ausgereckt,
indem die Haut einerseits auf dein feststehenden Tisch festgeklemmt wird und anderseits
auf einem entsprechend der Reckerwalze geformten Auflager aufliegt und dann von
der Reckerwalze und der Klemmvorrichtung freigegeben. nunmehr bewegt sich der Tisch
aufwärts, während die Haut vom Arbeiter an dem einen Ende festgehalten wird, so
daß sie sich auf dem Tisch verschiebt, bis die von der Reckerwalze in der Richtung
vom Hals zum Schwanz bearbeitete Stelle der Haut auf der Kante des Tisches aufliegt.
Dann wird die Haut losgelassen und durch den aufwärts gehenden Tisch zwischen zwei
andere Walzen geführt, die die Seiten ausstreichen. Die zuletzt genannten Walzen
werden im folgenden im Unterschied von der Reckerwaize als Aussetzwalzen bezeichnet.
Die Haut wird selbsttätig zwischen den Aussetzwalzen hindurchgeführt und auf beiden
Seiten des Mittelteiles bis zu den Außenkanten hin bearbeitet. Dann kehrt die Maschine
selbsttätig in die Anfangsstellung zurück.
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Die Maschine nach der Erfindung bearbeitet somit die Haut selbsttätig
und vollständig in einem Arbeitsgange. Sie ist leicht zu bedienen, nicht übermäßig
verwickelt und str eckt
die Haut so glatt, daß die volle Ausnutzung
der Hautfläche erzielt wird. Sie ist auch für verhältnismäßig schwere Häute ohne
weiteres brauchbar.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i bis 4 sind Schnittdarstellungen der verschiedenen zusammenwirkenden
Bestandteile der Maschine, und zwar in verschiedenen Stellungen.
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Abb. 5, 6, 6 A und 6 B zeigen Einzelheiten der Werkstückauflager und
Aussetzwalzen. Abb.6C zeigt eine Einzelheit in größerem Maßstabe.
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Abb. 7 ist eine Schnittdarstellung eines mit dem Tisch und dem Werkstückauflager
zusammenwirkenden Mechanismus.
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Abb. 8 ist ein Schnitt nach VIII-VIII der Abb. 6.
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Abb.9 ist eine Ansicht eines Teiles des Antriebes und Steuermechanismus
von hinten gesehen.
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Abb. io ist eine Schnittdarstellung von der linken Seite der Abb.
9 aus gesehen.
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Abb. i i ist eine Darstellung anderer Teile dieses Mechanismus von
der Vorderseite der Maschine aus gesehen.
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Abb. 12 ist ein Schnitt nach Linie XII-XII der Abb. ii.
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Abb. 13 ist ein Schnitt nach Linie XIII-XIII der Abb. i i.
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Abb. 14 und 15 erläutern eine Einzelheit. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
(vgl. insbesondere Abb. i bis 6 und 9) wird eine Reckwalze i an entgegengesetzten
Enden von Schwingarmen 2 getragen, die auf einer Welle 3 drehbar sind. Zum Antrieb
der Walze dienen Zahnräder 4 auf Wellen 5, die durch Ritzel 6 (Abb.12) auf einer
Kupplungswelle 7 getrieben werden. Die Kupplung 8 auf dieser Welle wird von einer
Hauptwelle 9 (Abb. io und 12) durch ein Getriebe io, ii in Drehung versetzt und
wird durch Niederdrücken eines Fußhebels 12 (Abb. ii und 12) in Wirkung gesetzt,
der durch eine Feder 14 angehoben wird. Die Arme 2 sind mit Kurbelzapfen 15 an den
Zahnrädern 4 durch Kupplungsstangen 16 verbunden (s. besonders Abb. 9). Der Fußhebel
ist mit einer Kupplungsgabel 17 (Abb. io und 12) verbunden, und zwar durch eine
Stange 18 (Abb. i i und 12), einen Arm i9 und eine Schwingwelle 2o, welch letztere
einen anderen Arm 21 trägt (Abb. 9 und io), der mit einer nach jeder halben Umdrehung
zur Wirkung kommenden Anschlagscheibe 22 auf der Welle 5 zusammentrifft. Infolgedessen
wird die Bewegung der Reckwalze unterbrochen, sobald diese entweder die wirksame
oder die unwirksame Stellung erreicht.
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Über der Reckwalze i befinden sich Aussetzwalzen 23, die gleichfalls
von Schwingarmen 24 auf Wellen 25 getragen und durch Exzenter 26 (Abb. 6 und 9)
auf einer Welle 27 betätigt werden. Diese Welle wird durch eine Kupplung 28 (Abb.
9 und 13) und Zahnräder 29, 30 von einer Welle 31 aus gedreht (Abb.
io und 13), die ihrerseits beispielsweise durch einen Riemen 32 und Riemenscheiben
33, 34 von der Hauptwelle 9 aus angetrieben wird. Die Kupplung 28 wird durch einen
Nocken 35 der Anschlagscheibe 22- aus in Wirkung gesetzt, und zwar durch Zwischenverbindungen
(Abb. 9 und io), die einen Arm 36 mit einer Rolle 37, der auf einer Schwingwelle
38 sitzt, einen Arm 39 auf der Schwingwelle, eine Verbindungsstange 4o, einen Arm
41 auf einer Querwelle 42 und eine Kupplungsgabel 43 umfassen. Der Arm 41 wirkt
auf die Kupplungsgabel vermittels eines Stiftes 41a ein. Die Kupplungsgabel 43 ist
auf der Welle 4a verkeilt und wird unter gewöhnlichen Umständen mit der Kupplung
in Eingriff gehalten, und zwar durch eine Feder 44, die an einem Arm 45 auf der
Querwelle neben der Gabel 43 verbunden ist. Jedes der Exzenter 26 (Abb. 6 und 8)
betätigt den entsprechenden Schwingarm 24 durch Zwischenverbindungen, die Knickhebel
46,47 umfassen, die mit der Exzenterstange 48 durch eine Lenkstange 49 verbunden
sind, welche Rollen 5o trägt, die in einer Führung 51 (vgl. auch Abb.9) an dem benachbarten
Endrahmen der Maschine laufen. Der Knickgelenkteil47 ist mit dem Schwingarm der
linken Aussetzwalze (Abb. 8) durch eine Stange 53 und der Knickgelenkteil 46 mit
dem Schwingarm der rechten Aussetzwalze durch eine Stange 54 verbunden. Die Stange
53 ragt durch ein Handrad 55 (Abb. 8 und i i) hindurch, welches in eine Büchse 56
des entsprechenden Schwingarmes eingeschraubt ist, und trägt eine Feder 57 an der
einen Seite des Handrades und einen Stellring 58 an der anderen Seite. Wenn die
Aussetzwalzen die in Abb.6 gezeichnete wirksame Lage haben, liegt die obere Rolle
50 jeder Lenkstange 49 in der zugehörigen Führung 51, während die untere
Rolle außerhalb der Führung sich befindet. Infolgedessen können die Lenkstangen
frei um die oberen Rollen schwingen. Vermöge dieser Anordnung können die Aussetzwalzen
in wirksamer Lage unabhängig voneinander etwas federn, wenn dies bei wechselnder
Dicke des Werkstückes notwendig wird. Das Handrad 55 ist vorgesehen, um eine relative
Einstellung der Aussetzwalzen zu ermöglichen. Bei der Bewegung der Aussetzwalzen
in unwirksame Stellung liegen alle Rollen 50 innerhalb der Führungen 51 (vgl.
Abb. 6B), so daß die Lenkstangen 49 und infolgedessen die Aussetzwalzen starr gehalten
werden. Eine nach
halber Umdrehung wirkende Anschlagscheibe 59 (Abb.
9) auf der Welle 27 steuert die Gabel 43, so daß die Welle jedesmal eine halbe Umdrehung
macht, wenn die Kupplung in Wirkung gesetzt wird, und dann zum Stillstand kommt,
während sich die Aussetzwalzen entweder in wirksamer oder in unwirksamer Lage befinden.
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Ein Tisch 6o (Abb. i bis 6, 7 und 9) ist vorgesehen, um das Werkstück
an den Aussetzwalzen vorbeizuziehen. Dieser Tisch ist zwischen Führungen 61 an entgegengesetzten
Enden der Maschine senkrecht verschiebbar. Der Tisch ist an jedem Ende an einer
Welle 62 mittels einer über ein Kettenrad 63 ge-führten Kette 63a (Abb. 5)
aufgehängt. Die Welle wird zuerst in der einen Richtung und dann in der anderen
Richtung gedreht, um eine Auf- und Abwärtsbewegung des Tisches hervorzubringen.
Die Aufwärtsbewegung wird von der obenerwähnten Welle 31 durch eine Kupplung 6.4
(Abb. i i und 13) und Zwischenräder 65, 66 abgeleitet. Zur Erziehing der Abwärtsbewegung
dient eine andere Kupplung 67 auf der Welle 31 und ein zwischengeschaltetes Ketten-
und Rädergetriebe 68, 69, 70 (s. auch Abb. 1d.). Die Kupplungen 6.4 und 67 werden
durch einen Kurvenzylinder 71 (Abb. 9 und 13) gesteuert, welcher auf der Kupplungswelle
27 befestigt ist, und zwar durch ein Ausgleichgetr iebe, durch welches die unnachgiebige
Verbindung zwischen Kurvenzylinder und dem Kupplungsumstellmechanismus selbsttätig
unterbrochen wird, sobald der Tisch die normale Stellung erreicht und wieder hergestellt
wird, wenn der Tisch aufwärts bewegt werden soll.
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Zweckmäßig umfaßt dieses Ausgleichgetriebe einen Hebe172, der'auf
einer Querstange 73 schwingen kann und durch eine Lenkstange 7.4 mit einem Hebel
75 verbunden ist (Abb.9), der frei auf der Querwelle 42 schwingen kann und
mit einer Kupplungsgabe176 in Eingriff steht. Die Verbindung zwischen den Hebeln
72 und 75 kann unterbrochen werden, und zu diesem Zweck ist die Lenkstange 7.4 an
einem Block 77 angeschlossen, welcher in einem Schlitz 78 des Hebels verschiebbar
ist und durch ein Paar von Spannfedern 79 beeinflußt wird. Unter gewöhnlichen
Umständen wird die Lenkstange 74. in der in Abb. 9 gezeichneten Lage gegen die Wirkung
der Federn 79 gehalten, und zwar durch einen AuslösehebelSo (Abb. 15), welcher an
einem Glied 82 verzapft ist. Dieses Glied wird von einem Arm 83 getragen, der frei
an der Querstange 73 drehbar ist. Die Lenkstange 74 besitzt eine Schulter 8d., welche
in Eingriff mit dem unteren Ende des Hebels 8o kommt, und letzterer hat eine Schulter
85, die gegen den Hebel 82 antrifft, um den Auslösehebel zu verhindern, sich unter
dem aufwärts gerichteten Druck der Lenkstange 74 vermöge des Zuges der Federn 79
zu drehen. Der Auslösehebel ist ferner mit einem Stift 86 versehen, der mit einer
Schulter 87 des Armes q.5 zusammentrifft, so daß der Hebel umgekippt «-erden kann,
um die Lenkstange 7.4 freizugeben, wenn die unnachgiebige Verbindung wieder hergestellt
werden soll. Die Wirkungsweise dieses Mechanismus wird unten genauer beschrieben.
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Eine Vorrichtung ist vorgesehen, um die Kupplung 28 selbsttätig in
Wirkung zu setzen, wenn der Tisch das obere Ende seines Hubes erreicht, so daß die
Aussetzwalzen in unwirksame Stellung kommen und vermittels des Kurvenzylinders 71,
des Hebels 72 und der Kupplung 67 die Bewegung des Tisches umgekehrt wird. Zu diesem
Zwecke ist ein Nocken 89 (Abb. i i) an einer Kante des Tisches befestigt, und dieser
betätigt Verbindungen am oberen Teil der Maschine mit der Querwelle 42, auf welcher
die Gabel für die Kupplung 28 verkeilt ist, Diese Verbindung kann einen Hebel 9o
umfassen, der an der Tischführung 61 verzapft und durch eine Lenkstange 92 mit einem
Winkelhebel 93 verbunden ist (Abb. i i). Dieser Hebel ist an einer Konsole verzapft,
die an dem benachbarten Seitenrahmen 52 der Maschine befestigt ist, und ist mit
einem auf der Querwelle 42 verkeilten Arm 95 durch eine Stange 96 verbunden. Die
obere Grenze der Bewegung des Nockens 89 ist in Abb. i i punktiert gezeichnet. Der
Hebel go trägt eine Rolle, welche unter gewöhnlichen Umständen in der Bahn des Nockens
89 durch die Kupplungsfeder 44 gehalten wird.
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Es ist eine Vorkehrung vorgesehen, um die erwähnte Kupplung mit der
Hand zu bedienen, so daß der Arbeiter die Bewegung des Tisches nach Belieben umkehren
kann, aber nicht, ehe die Aussetzwalzen unwirksam gemacht sind. Hierzu dient ein
anderer Arm 98 (Abb`. i o und i i ) an der Querweile .42, welcher mit einem waagerechten
Handgriff oder einer Stange 99 verbunden ist, die von jeder Stelle der Vorderseite
der Maschine aus erfaßt und verschoben werden kann.
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Am unteren Teil der Maschine in der Nähe der Hauptantriebsvorrichtung
ist eine Verbindung vorgesehen, um die positive Verbindung zwischerb den Hebeln
72, 75 zu
unterbrechen, wenn der Tisch seine normale Stellung erreicht. Diese
Verbindung wird gleichfalls durch den Nocken 89 betätigt und (vgl. Abb. io und ii)
umfaßt einen Hebel I oo, der durch eine Stange i o2 mit einem Arm 103 an einer Schwingwelle
io4. verbunden ist. Diese Schwingwelle ist mit einem
anderen Arm
i05 versehen, der ein Gegengewicht io5a trägt, und ist durch eine Stange i o6 mit
dem Arm 83 (Abb. 15) verbunden, der den Umkipphebel 8o trägt. Die Wirkung dieser
Vorrichtung wird unten näher beschrieben.
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Das Werkstück wird (vgl. Abb. i bis 7) beim Recken und Aussetzen durch
Werkstückträger gehalten, die durch waagerechte Schienen 107 mit hohlen Flächen
i o8 gebildet werden, deren Form den Umfängen der Bearbeitungswalzen entspricht.
Diese Schienen sind an entgegengesetzten Enden an Konsolen 107a (Abb. 7) mittels
Stiften 107b befestigt, und die Konsolen sind an Platten 107c festgeklemmt, welche
an Schwingarmen i09 angebracht sind. Diese Arme sind bei i io an den Enden von in
der Mitte aufgehängten Traversen i i i gelagert. Die entgegengesetzten Schwingarme
sind durch nachgiebige Mittelverbunden, die eine Stange i i2 (Abb. 6 und 7) umfassen,
welche mit einer Feder 113 versehen ist. Diese Feder sucht die Auflager auseinanderzudrücken,
und diese Bewegung wird dadurch begrenzt, daß Rollen i 14 an den freien Enden der
Schwingarme mit entsprechend gefrästen Flächen 115 an den entgegengesetzten Seiten
der Führungen 61 zusammentreffen, wodurch die Auflager bei ihrer senkrechten Bewegung
geführt werden.
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Ferner sind die Schwingarme mit Verlängerungen 116 ausgestattet, deren
schräge oder kurvenförmige Enden mit Muffen 117 an den Zapfen 118 der Aussetzwalzen
23 zusammentreffen (Abb.6), wenn die Auflager gegen die Walzen aufwärts bewegt werden.
Dadurch stellen sich die Auflager relativ zu den Walzen ein. Die Traversen sind
an derselben Welle 62 aufgehängt wie der Tisch und werden durch Scheiben (vgl. Abb.
9) und Reibgurte i20 auf und nieder bewegt (vgl. Abb.5 und 9). Unter gewöhnlichen
Umständen nehmen die Auflager eine Stellung in der Nähe der oberen Kante des Tisches
ein, wenn dieser sich in seiner normalen Stellung befindet (s. Abb.5). Die Traversen
sind mit Rollen i--?i versehen, die in Führungen 122 (Abb. 6 bis 6B) laufen und
unter denen Stangen oder Bolzen eingeschoben werden können, um die Werkstückauflager
in -der Arbeitslage gegenüber den Aussetzwalzen zu verriegeln. Zweckmäßig ist für
jede Traverse ein Bolzen oder eine Stange 123 (Abb. 6, 6B und 9) vorgesehen, welche
durch die danebenliegende Führung 6 t hindurchgeschoben werden kann und durch eine
Lenkstange 124 mit einem Winkelhebel 12,5 verbunden ist. Dieser Hebel ist bei 127
mit einem Kragen 1227' verbunden, in welchem eine Stange 128 verschiebbar
ist, die an einem der Schwingarme 24 (Abb. 6 bis 6B), angelenkt ist. Der Winkelhebel
12,5 ist durch eine Stange i28a mit einem anderen Winkelhebel i 28b verbunden, der
um einen festen Punkt drehbar ist und mit einer Rolle 128d auf einem Nocken 128e
am Tisch 6o drückt (Abb.6A). Der Nocken i280 ist am Tisch verzapft und liegt unter
gewöhnlichen Umständen auf einem Anschlag 1289. Ein einstellbarer Anschlag an der
Stange 128 trifft mit dem Kragen 127 zusammen, um den Bolzen zurückzuziehen. Die
Anordnung ist so getroffen, daß die Schiebestange oder der Bolzen 123 durch den
Nocken i --,8e vorgeschoben wird, wenn der Tisch sich aufwärts bewegt, nachdem die
Aussetzwalzen 23 in wirksame Lage gebracht sind, aber nicht, ehe die Werkstückauflager
diese Bolzen erreicht haben, und zurückgezogen wird, nachdem die Aussetzwalzen unwirksam
gemacht sind, aber ehe der Tisch und die Werkstückauflager sinken (vgl. Abb.6A).
Bei der Bewegung der Aussetzwalzen 23 in wirksame Stellung verschiebt sich die Stange
128 im Kragen 127a (Abb. 6A und 6B), so daß die Stange oder der Bolzen 123 nicht
beeinflußt wird. Der Tisch und die Werkstückauflager gehen dann nach oben (PfeilrichtungAbb.6A),
und wenn die Werkstückauflager sich den Aussetzwalzen nähern, so beginnt der Nokken
128e seine Wirkung auf den Hebel 128v und hat, wenn die Werkstückauflager die Walzen
erreichen, die Stange unter die Rollen 121 gedrückt (vgl. Abb.6), wobei der Kragen
127a auf der Stange 128 bis zu dem Anschlag gleitet. Der Tisch setzt die Aufwärtsbewegung
während des Aussetzens fort. Wenn die Walzen in normale Stellung zurückgeführt werden
(Abb. 6B), so wirkt der Anschlag sogleich auf den Kragen 127a und zieht den Bolzen
zurück, ehe Tisch und Werkstückauflager ihre Abwärtsbewegung beginnen. Wenn dies
eintritt, ist der Hebel 128a in die Bahn des Nockens 128e zurückgeführt, und damit
der Nocken an dem Hebel vorbeigehen kann, während er sich abwärts bewegt, ist er
am Tisch drehbar befestigt. Wenn der Nocken die Rolle 128d erreicht (volle Linien
in Abb.6A), dreht er sich um seinen Zapfen (vgl. strichpunktierte Linien) und kann
an der Rolle vorbeigehen. Sobald der Nocken die Rolle passiert hat, fällt er auf
den Anschlag 1289 zurück.
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Die Platten 107e werden an den Schwingarmen i09 durch eine Schraub-
und Schlitzverbindung i29 befestigt, so daß die Schienen 107 eingestellt
werden können, um die Abnutzung der Walzen auszugleichen, z. B. durch Stellschrauben
130. Die Konsolen 107a sind gleichfalls durchSchrauben- und Schlitzverbindungen
131 festgeklemmt, so daß sie sich auf den Stiften 107b drehen können, um
die
Schienen genau entsprechend den Umfängen der Walzen einzustellen.
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Gegengewichte sind angewandt, um das Gewicht des Tisches, der Reckwalze
und der Werkstückauflager auszugleichen. Zweckmäßig werden getrennte Gegengewichte
für den Tisch und die Reckwalze einerseits und die Werkstückauflager andererseits
benutzt. Jede der Ketten 63a für den Tisch 6o (Abb. 5 und 6) sind mit einem Kabel
132 verbunden, welches über eine Führungsrolle 133 (Abb. 9) um eine Scheibe 135
in einem Gewicht 136 herumläuft (Abb. 6) und von da über weitere Scheiben 137, 138
und 139 geführt ist. Letztere ist an einer Konsole 14o angebracht, die an dem benachbarten
Schwingarm 2 der Streckwalze i befestigt ist. Das Ende des Kabels ist an einer festen
Stange 141 angeschlossen. Um die Werkstückauflager auszugleichen, ist jeder Reibgurt
i2o durch eine Kette 143 (Abb. 5 und 6) mit einem Gewicht 142 verbunden. Der Gurt
ist unter einer Führungsscheibe 144 hindurchgeführt, und die Kette, an deren Stelle
ein Kabel treten kann, läuft über Scheiben 145 und 146 (s. auch Abb. 9).
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Das Glied, über welches das Werkstück vom Arbeiter geworfen wird,
um es in die Mitte einzustellen, besteht zweckmäßig aus einer waagerechten Stange
oder einem Rohr 147 (Abb. 2 bis 6) und ist frei im Maschinengestell angebracht.
Es wird an jedem Ende durch einen Arm 148 erfaßt und bewegt, der an dem entsprechenden
Schwingarm der Werkstückauflager vorspringt. Es ist jedoch ein gewisser Totgang
vorgesehen, so daß das Glied ortsfest bleiben kann, bis das Werkstück richtig eingestellt
ist, worauf das Glied sich zusammen mit den Werkstückauflagern bewegt, um übermäßige
Verschiebung des Werkstückes zu vermeiden.
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Eine mit der Reckwalze i zusammenarbeitende Klemmstange 149 wird von
den Schwingarmen 2 getragen, so daß die Klemmstange sich zusammen mit der Walze
bewegt und das Werkstück an der vorderen oder oberen Kante des Tisches festklemmt.
Diese Klemmstange kann bei 149a (Abb.6) drehbar mit den Schwingarmen verbunden sein
und wird durch Schrauben 149b eingestellt. Wenn die Klemmstange in wirksame Lage
gebracht wird, gibt der Tisch gegen die Wirkung der Federn 88 nach, so daß der Druck
geregelt und eine Beschädigung des Werkstückes vermieden wird.
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Eine andere Klemmstange i 5o (Abb. 7) ist in den Führungen 61 senkrecht
verschiebbar. Diese Stange ist an jedem Ende mit einem Hebel 151 ausgestattet, welcher
bei 152 an einem Schlitten 153 verzapft ist, der am Ende der Klemmstange angeschlossen
ist und sich in der Führung 61 bewegt. Der Hebel hat ein hakenförmiges Ende i 5
i a und wird durch einen Nocken betätigt, wenn die Stange durch den Tisch 6o erfaßt
und aufwärts bewegt wird, so daß er über einen senkrechten Bolzen 154 fällt, der
im benachbarten Ende des Tisches verschiebbar ist. Dadurch entsteht eine Keilwirkung,
die einen Druck zwischen der Stange und der oberen Kante des Tisches erzeugt. Zweckmäßig
ist der Hebel mit einer Rolle 155 versehen, welche auf einer Schiene 156 der Führung
61 läuft. Diese Schiene besitzt eine Aussparung I S7, in welcher die Rolle unter
gewöhnlichen Umständen liegt, um die normale Stellung der Klemmstange des Hebels
zu bestimmen. Der Nocken wird durch eine schräge Fläche 158 über der Aussparung
gebildet. Die hakenförmigen Enden der Hebel werden unter gewöhnlichen Umständen
von den Bolzen an entgegengesetzten Enden der Klemmstange frei gehalten. Wenn die
Klemmstange durch den Tisch aufwärts gedrückt wird, laufen die Rollen zunächst die
schrägen Flächen herauf, und dadurch werden die hakenförmigen Hebelenden einwärts
gedrückt und kommen in Eingriff mit den Bolzen am Tisch. Während der fortgesetzten
Tischbewegung laufen die Rollen auf den Schienen an den Führungen 61, um den Eingriff
zwischen den Hebeln und den Bolzen aufrechtzuerhalten. Jeder Haken kann unter eine
Rolle 159 am oberen Ende des Bolzens 154 fassen, und die mit der Rolle in Berührung
tretende Fläche hat eine gewisse Schräge, um die erwähnte Keilwirkung hervorzubringen.
Bei der Abwärtsbewegung des Tisches wird die Schiene nach unten gezogen, bis die
Rollen vor die Aussparungen kommen, worauf die Hebel von ihren Federn nach auswärts
gedreht werden, und die Bewegung der Schiene unterbrochen wird, während der Tisch
seine Abwärtsbewegung in seine normale- Stellung fortsetzt. Die Bolzen 154 können
mit nicht gezeichneten Federn versehen sein.
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Der Tisch 6o und die Klemmstangen können aus Holz bestehen und mit
Belägen 16o, 161, 162 aus Filz und Leder ausgestattet sein, um eine Beschädigung
des Werkstückes zu verhüten.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Wenn die Reckwalze i,
die Aussetzwalzen 23, der Tisch 6o, die Werkstückauflager io7 und die Klemmstange
15o die in Abb. i schematisch dargestellte Lage haben, wird das Werkstück über den
Tisch, die Werkstückauflager und die Schiene 147 geworfen. Beim Niederdrücken des
Fußhebels wird die Kupplung 8 in Wirkung gesetzt, und die Reckwalze i und die Klemmstange
149 werden durch den beschriebenen Mechanismus
eingeschwenkt (vgl.
Abb.2), so daß der Rückgratteil des Werkstückes 163, welcher über dem Werkstückauflager
107 an derselben Seite des Tisches wie die Reckwalze sich befindet, in dieses
Auflager hineingedrückt und gespannt wird. Die Scheibe 32, welche in der Pfeilrichtung
(Abb. io) umläuft, rückt die Kupplung 8 aus, sobald diese Stellung erreicht ist,
so daß die Reckwalze in Wirkung bleibt, solange es dem Arbeiter richtig erscheint.
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Zweckmäßig wird eine Reckwalze benutzt, deren schraubenförmige Klingen
von einem mittleren Punkt nach beiden Enden in verschiedenen Richtungen verlaufen,
so daß die Streckwirkung von der Mitte des Rückgratteiles gegen Hals- und Schwanzstück
verläuft.
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Bei einer weiteren Niederbewegung des Fußhebels wird die Kupplung
67 in Wirkung gesetzt, und die Reckwalze und die Klemmstange 1.1.9 werden in ihre
normale Lage zurückgeführt. Sobald die Kupplungswelle 7 ihre Drehung beginnt, setzt
der Nocken 35 an der Scheibe 22 die Kupplung 28 in Wirkung, so daß die Exzenterwelle
27 ihre Drehung beginnt. Gleichzeitig trifft die Schulter des Hebels 45 mit dem
Stift 86 des Umkipphebels 8o zusammen und kippt diesen um, so daß die Lenkstange
74 frei wird und sich unter der Wirkung der Feder 79 aus der in Abb.9 gezeichneten
Ruhelage aufwärts bewegen kann, bis eine Anschlagschraube 164 mit dem oberen Ende
des Schlitzes 79 (Abb. 1o) in Berührung kommt. Wenn dies eintritt, so ist die Verbindung
zwischen dem Hebel 72 und dem Hebel 75 positiv oder starr. Der Kurvenzylinder 71,
welcher mit der Welle 27 umläuft, bewegt den Hebel 72, welcher durch die erwähnte
Verbindung und die Gabel 76 die Kupplung 6.1. einrückt, so daß die Welle 62 in Drehung
kommt. Bei der Anfangsdrehung der Exzenterwelle 27 bewirken die Exzenter 26, die
sich unter gewöhnlichen Umständen an der oberen Grenze ihres Hubes befinden, eine
Bewegung der Aussetzwaizen in wirksame Lage (Abb. 3, 6 und 6A). Der Tisch 6 und
die Werkstückauflager 1o7 bewegen sich aufwärts, um mit diesen Walzen zusammenzuwirken
(v91. Abb. 3) vermöge der Drehung der Welle 62, und die Schienen 123 werden wirksam.
Wie oben erwähnt, sind diese Bewegungen aber so abgestimmt, daß die Werkstückauflager
die Walzen erreichen, ehe die Schiene 123 ihre Sperrstellung erreicht, so daß sie
unter der Rolle 121 an der Traverse i i i hindurchgehen kann.
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Da die Bewegung der Werkstückauflager durch Reibung übertragen wird,
kann sie unterbrochen werden, sobald die Auflager die erwähnte Stellung erreicht
haben, indem die Gegengewichte auf den Boden oder eine Tragfläche auftreffen, so
daß die Reibung an der Welle 62 vermindert wird. Während dieser Aufwärtsbewegung
der Werkstückauflager wird das Werkstück vom Arbeiter zeitweilig auf der Stange
147 festgehalten, d. h. während die Auflager sich aus der in Abb.2 gezeichneten
Lage in die in Abb.3 punktiert gezeichnete Lage bewegen. Dies geschieht, um das
Werkstück in die Mitte zu bringen, so daß der schon bearbeitete Rückgratteil sich
über der oberen Kante des Tisches 6o befindet. Dann ergreifen die Arme 148 die Stange
und nehmen sie mit, wie oben erwähnt ist. Sobald der Tisch 6o seine Bewegung beginnt,
gibt der daran befindliche Nocken 89 (Abb. i 1) den Hebel Zoo frei, so daß das Gegengewicht
105a durch die Stange 1o6 den Arm 83 anhebt. Dadurch wird der Umkipphebel 8o von
der Schulter 84 der Lenkstange 7¢ frei_ gemacht, so daß er sich drehen kann, bis
seine Schulter 85 mit dem Glied 82 in Berührung kommt. Wie oben erwähnt, macht die
Exzenterwelle eine halbe Umdrehung und kommt dann zum Stillstand, während sich die
Aussetzwalzen in Tätigkeit befinden, da die Scheibe 59 die Kupplung 28
auslöst.
Die Welle 62 setzt ihre Drehung fort, und infolgedessen bewegt sich der Tisch unabhängig
von den Werkstückauflagern weiter aufwärts. Er erfaßt dabei in der beschriebenen
Weise die Klemmstange 15o und zieht das Werkstück an den Walzen 23 vorbei, bis er
das Ende seines Hubes (Abb. q.) erreicht. Das Werkstück wird sonst mit den Aussetzwalzen
zunächst durch die Werks tückauflager in Berührung gebracht, so daß es sich in die
Höhlungen dieser Auflager einbettet (Abb. 3) und gespannt wird. Die weitere Bewegung
geschieht durch den Tisch, wobei die Spannung während des ganzen Aussetzvorganges
beibehalten wird. Das geschieht dadurch, daß die Walzen 23 auf entgegengesetzten
Seiten des vorher gestreckten Rückgratteiles der Haut wirken. Wenn der Arbeiter
es für nötig hält, das Aussetzen des Werkstückes oder eines Teiles desselben zu
wiederholen, so kann er die Bewegung des Tisches umkehren, ehe dieser das obere
Ende seines Hubes erreicht hat, und zwar durch die obenerwähnte Stange
99.
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Wenn die Arbeit vollendet ist, und - der Tisch das obere Ende seines
Hubes erreicht hat, so setzt der Nocken 89 die Kupplung 28 mittels des Hebels 9o
wieder in Wirkung, und die Exzenterwelle vollendet die Umdrehung und macht die Aussetzwalzen
und die Sperrschienen 123 unwirksam. Der Nocken 71 rückt durch den Hebel
72 die Kupplung 64 aus und setzt die Kupplung 67 in Bewegung,
so
daß die Drehung der Welle 62 umgekehrt wird und der Tisch 6o, die Klemmstange i
5o und die Werkstückauflager 107 in ihre Anfangslage zurückkehren. Die Anordnung
ist so getroffen. daß die Bewegung der Aussetzwalzen in unwirksame Stellung der
Arbeitsbewegung des Tisches vorausgeht. Es ist unmöglich, den Tisch zu senken, während
sich die Walzen in wirksamer Lage befinden.
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Vermöge der nach einer halben Umdrehung unterbrochenen Bewegung der
Welle 27 bewegt der Kurvenzylinder 71 den Hebel 2 in eine bestimmte Stellung in
der einen oder anderen Richtung und stellt ihn dann fest. Offenbar wird daher bei
der Rückbewegung des Hebels dieser festgehalten, während sich die Kupplung 67 in
Wirkung befindet, und es muß daher eine Vorrichtung vorgesehen sein, um diese Kupplung
unabhängig von dem Hebel 72 auszurücken, so daß der Abwärtsgang des Tisches
rechtzeitig unterbrochen wird. Zu diesem Zweck dient der oben beschriebene Ausgleichmechanismus.
Wenn der Tisch sich dem Ende seiner Abwärtsbewegung nähert, bewegt der Nocken 89
. den Hebel loo, welcher die Stange 1o6 und den Arm 83 nach unten zieht, so daß
der Hebel 8o auf die Lenkstange 74 drückt. Da der Hebel 72 durch den Zylinder 71
starr gehalten wird, bewegt sich die Lenkstange 7.4 unter dem Druck des Umkipphebels
8o und gegen die Wirkung der Federn 79 abwärts. Infolgedessen wird der Hebel 75
und die Kupplungsgabel 76 in Wirkung gesetzt, um die Kupplung 67 außer Wirkung zu
setzen und den Tisch zum Stillstand zu bringen. Die Werkstückauflager gehen gleichfalls
abwärts, bis Anschläge 166 (Abb. 5) mit den Rollen i 14 zusammentreffen und
die normale Stellung der Werkstückauflager bestimmen.
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Die Werkzeugwalzen i und 23 können mit der erforderlichen Geschwindigkeit
durch eine Kette o. dgl. angetrieben werden. Beispielsweise kann die Walze i von
der Hauptwelle 9 durch ein Ketten- und Rädergetriebe 167 (Abb. io und ii) angetrieben
werden, und die Kraft wird von dieser Welle auf eine Walze 62 durch Kette und Kettenräder
168 übertragen und auf die andere Walze 62 durch Zahnrad 169, Welle 170 und
Kette und Kettenräder 171. Erforderlichenfalls kann ein Satz von Schlickerwerkzeugen
o. dgl., die mit einem anderen, nicht gezeichneten Walzenpaar zusammenwirken, über
den Walzen 23 angeordnet werden, um das Werkstück noch einer weiteren Behandlung
zu unterziehen.
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Die Erfindung kann in einer Reihentischmaschine benutzt werden, d.
h. einer Maschine, welche eine Reihe von Tischen an einem endlosen Förderwerk benutzt.
Die verbesserte Maschine kann zum Ausstreichen von Häuten, Fellen u. dgl. benutzt
werden.