DE50740C - Wechselkassette für photographische Platten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57: Photographs.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 21. Juli 188g ab.

Bei der vorliegenden Cassette wird der Plattenwechsel dadurch bewirkt, dafs von einer Anzahl hinter einander aufgestellter Platten die vorderste belichtete hochgehoben und als hinterste wieder in die Reihe der übrigen eingesetzt wird. Zu diesem Zwecke werden entweder die Platten auf einen Schlitten unter der hochgehobenen Platte nach vorn geschoben oder die hochgehobene Platte wird selbst rückwärts bewegt.

Fig. ι zeigt einen Querschnitt,

Fig. 2 einen Längsschnitt und

Fig. 3 und 4 sind Schnitte nach x-x und y-y der Fig. 1.

Die Platten sind in flache Blechrahmen eingesteckt, welche oben seitlich zwei Ohren haben, an denen sie hochgehoben werden. Diese Platten C sind hinter einander auf einen Schlitten B gestellt, der an der Schubstange U₃ zu bewegen ist, und werden durch eine Feder F an einander geprefst.

Der Greiferapparat ist in Fig. 5 in perspectivischer Ansicht dargestellt. Ein zweischenkliger Rahmen JD₁ D₂ D₁ ist in Nuthen der Camerawände geführt und am Schlüssel K auf- und abzubewegen. Ein auseinanderziehbarer Lederbalg M umgiebt diesen Rahmen. An dem Rahmen sind in den Führungen F₁ F₁ F₂ F₂ die Greifer E E verschiebbar. Diese sind an ihrem unteren Ende von Oesen durchbohrt, die sich über die Ohren C¹ C¹ des Plattenrahmens C schieben lassen. Durch den Schlüssel K, dessen Trieb R in die Verzahnungen ZZ der Greifer EE eingreift, werden die Greifer über die Ohren C¹ C¹ bezw. von ihnen weg zu der punktirten Stellung geschoben (Fig. 1), Statt der Verzahnung kann auch ein beliebiger anderer Mechanismus zur Verwandlung einer Drehbewegung in eine geradlinige verwendet werden (Excenterdaumen etc.)

Ist eine Aufnahme gemacht, so wird der Schlüssel K um eine Vierteldrehung rechts gedreht und . dadurch die Greifer zusammengeschoben, dann wird mit dem Schlüssel der ganze Rahmen D₁ D₂ D₁ mit der Platte hochgehoben. An der Vorderseite des Schlittens sind Federn N angeordnet, welche die Platte dann mit ihrer Unterkante über die Brücke B₁ des Schlittens drücken, so dafs sie sich auf diese stützt und nicht eher nach unten sinken kann, als bis der Schlitten ganz nach vorn geschoben ist und die Platte sich zwischen die Feder F und die hinterste Platte C einschieben kann.

Um zu verhindern, dafs die Greifer die Platte loslassen, ehe sie am Boden des Schlittens angekommen ist, ist eine Feder L angebracht; diese trägt einen Sperrstift L₁, der bei der geschlossenen Greiferstellung in ein Loch einer mit dem Schlüssel K verbundenen Scheibe einfällt. Dieser Stift wird erst ausgehoben, sobald bei der tiefsten Rahmenstellung ein Anschlagstift O an die Feder L anstöfst und sie von der Scheibe abhebt.

Um die Relativbewegung der noch vorräthigen Platten gegen die hochgehobene Platte \ zu erhalten, kann man, statt die Platten auf einem Schlitten zu bewegen, der hochgehobenen Platte eine entgegengesetzte Bewegung ertheilen.

Eine Modification nach diesem Gedanken ist in Fig. 6 bis 9 dargestellt; hier stehen die Platten unmittelbar auf dem Boden der Camera,

von der Feder F gegen den festen Stellrahmen M gedrückt.

Der Greif- und Transportapparat besteht aus dem Gestell DD₁ D₂D₃D₄, welches nach oben verschiebbar in der Camera geführt ist. Der Greiferschlitten T ist mit zwei Führungsstangen S S versehen und in dem Gestell D D₁ D₂ D₃ D_t verschiebbar. Der Greifermechanismus, den er trägt, unterscheidet sich von dem oben beschriebenen dadurch, dafs die Verzahnung in einer senkrechten Ebene liegt.

Die Achse R₁ des Zahnrades R ist verlängert und in der Verbindungsplatte P der Führungsstangen 5 S und in dem Schlitten T, Fig. 6, gelagert. Der Balg mufs nun natürlich so grofs sein, dafs er das ganze Gestell D₁ D₂ D₃ D₄ umhüllt.

Die Drehsicherung L des Schlüssels K ist in derselben Weise wie oben angebracht, nur dient zum Lösen derselben in der tiefsten Stellung ein Keil O.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Eine Wechsel-Cassette für photographische Platten, charakterisirt durch einen vertical verschiebbaren Rahmen (D), in welchem die durch ein Zahnrädchen (R) (Excenter oder dergleichen] seitlich verschiebbaren Greifer (E E) gelagert sind, deren abwärts gebogene Enden sich mit Oesen über Ohren (C¹) der Plattenrahmen schieben, so dafs diese durch Hochschieben des Rahmens gehoben werden.
   An der unter ι. gekennzeichneten Cassette:

   a) eine Sicherheitsvorrichtung für die Greifer, bestehend in einer federnden Falle (L), welche eine Drehung des zur Greiferbewegung dienenden Knopfes (K) nur bei ganz gesenktem Rahmen (D¹) gestattet, sobald die Falle durch einen auf dem Deckel der Camera befindlichen Anschlag (Keil) ausgehoben wird;

   b) die Verbindung der Greifervorrichtung mit einem die Platten tragenden Schlitten (B), der unter dem Rahmen (D) verschiebbar ist, so dafs die vorn aus

   . dem Schlitten gehobenen Platten hinten wieder in denselben eingesetzt werden können;

   cj die Anordnung der Greifer (E E) und des Zahnrädchens (R₁) auf einem gegen den Rahmen verschiebbaren Schlitten zu dem unter b) angegebenen Zwecke.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.