DE505265C

DE505265C - Verfahren zur Polymerisation der Anfangsglieder der Olefinreihe

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Publication number: DE505265C
Application number: DEH106296D
Authority: DE
Original assignee: FRITZ HOFMANN DR; MICHAEL OTTO DR
Current assignee: FRITZ HOFMANN DR; MICHAEL OTTO DR
Priority date: 1926-04-22
Filing date: 1926-04-24
Publication date: 1931-09-21
Also published as: FR632768A; US1811130A; GB293487A; BE341218A; DE512959C

Description

Verfahren zur Polymerisation der Anfangsglieder der Olefinreihe Die Kondensation von Olefinen zu höheren molekularen Kohlenwasserstoffen ist bereits auf die verschiedenste Weise durchgeführt. Die ältesten Arbeiten auf diesem Gebiet stammen von G a s s e 1 i n , Annales de chimie et de physique, 7. Folge, Band 3, S. 64 (1894), dem es gelang, Amylen in Kohlenwasserstoffe von höherem Molekulargewicht zu überführen. Der erwähnte Forscher schreibt jedoch ausdrücklich, daß es nicht gelingt, die gasförmigen Olefine auf analoge Weise zu polymerisieren.
Später hat I p a t i e w durch Erhitzen unter Druck aus Äthylen Kohlenwasserstoffe erhalten, die nach- seinen Angaben aus Paraffinen, N aphthenen, Olefinen und stärker ungesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen, außerdem .bilden sich gasförmige Kohlenwasserstoffe der Paraffinreihe neben Wasserstoff (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Band 46, 1I, S. 175q.). Dies Resultat zeigt, daß es sich nicht um eine reine Polymerisation der Olefine handelt, sondern um eine thermische Kondensation. Das gleiche gilt auch für die von I p a t i e w durchgeführten Arbeiten, um bei gewöhnlicher Temperatur aus Äthylen mittels Aluminiumchlorid flüssige Kohlenwasserstoffe zu erhalten.
Die Patentschrift 402 993 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung leicht flüssiger Kohlenwasserstoff e mit viergliederiger Kohlenstoffkette aus Äthylen durch schroffes Erhitzen und Abkühlen des Gases. Gemäß dem französischen Patent 550 72o arbeitet man bei Temperaturen von 25o bis 35o° und sorgt dafür, daß die aus Olefinen erhaltenen Reaktionsprodukte schnell aus dem Reaktionsraum entfernt werden, um etwaigen Abbaureaktionen vorzubeugen.
Das britische Patent 2022 Sri beschreibt die Polymerisation von Olefinen beim Durchleiten von Benzin, in welches Aluminiumchlorid suspendiert ist.
Es wurde nun gefunden, daß man die gasförmigen Olefine mittels Borfluorid unter Anwendung von Druck schon bei gewöhnlicher Temperatur sehr leicht polymerisieren kann. Die Reaktion verläuft eindeutig, die erhaltenen Produkte enthalten keine niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffe und ergeben Analysenzahlen, die auf CnH2n stimmen; sie erweisen sich also als Polymerisate. Bei der Reaktion entstehen weder Wasserstoff noch gasförmige Kohlenwasserstoffe der Paraffinreihe, wie etwa beim Ipatiewschen Aluminiumchloridprozeß, die das reagierende Olefin in kontinuierlichem Arbeitsgange verdünnen würden, da sie-an der Reaktion nicht teilnehmen können.
Von größter technischer Bedeutung für den Prozeß ist ferner, daß das Borfluorid als Gas seine Wirkung beliebig lange beibehält, während das Aluminiumchlorid schon nach kurzer Zeit mit den gebildeten Reaktionsprodukten ölige Doppelverbindungen bildet und damit der weiteren Reaktion entzogen wind.
Das Borfluorid läßt sich als Gas leicht in eine unter Druck stehende Apparatur einbringen, während es heute noch technische Schwierigkeiten bereitet, feste Körper, also etwa Aluminiumchlorid, kontinuierlich in ein Druckgefäß einzuführen. Die Polymerisation kann an- Stelle von reinen Olefinen auch mit Gemischen derselben miteinander und mit anderen Verbindungen oder in gelöster Form durchgeführt werden. An Stelle der Borhalogenide kann man auch ihre Doppelverbindungen oder Lösungen verwenden.
Die Polymerisate stellen, abhängig von den Bedingungen des Prozesses, wie Druck und Temperatur, Menge des Katalysators usw., mehr oder minder viskose Öle dar, denen noch geringe Mengen Katalysator anhaften, die durch Erwärmen leicht zu entfernen sind.
N ach Waschen mit Wasser lassen sich dieselben ohne weiteres als hochwertige Öle verwenden. Die physikalischen Eigenschaften sind aus folgenden Tabellen ersichtlich:

Siedeanalyse

KP,.5mm bis ioo° o,50,/, Kp3.m bis 15o0 18 1;r0

Kp"n,m bis 15o° 8 % Kp3.., bis 200° q.o%

Viskosität

ab s. Zähigkeit

bei: 200 500 950

2,17 0,32 o,o65

Beispiel i Ein Gemisch von io Gewichtsteilen Äthylen und i Gewichtsteil Borfluorid wird unter erhöhtem Druck einige Zeit sich selbst überlassen, wobei es nicht notwendig, gleichwohl aber angängig ist, ,die Zimmertemperatur zu überschreiten. Auf diese Weise kann das Äthylen j e nach der Zeitdauer zu 8o °/o in flüssige Polymerisate überführt werden. Beispiel 2 -Ein Gemisch von io Gewichtsteilen technisches Blaugas (mit einem Gehalt von 6o Volumprozent Olefinen) und i Gewichtsteil Borfluorid wird behandelt, wie in Beispiel i beschrieben. Ausbeute an Polymerisat 6o Gewichtsprozent des eingesetzten Gases.

Claims

PATENTANSPRÜCIiE: i. Verfahren zur Polvmerisation der Anfangsglieder der Olefinreihe, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Produkte der Einwirkung von Borfluorid unter Druck unterwirft.
2. Verfahren zur Polymerisation nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man von Mischungen der Kohlenwasserstoffe miteinander oder mit anderen Verbindungen oder Lösungen ausgeht.
3. Verfahren zur Polymerisation nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle des Borfluorids seine Doppelverbindungen oder Lösungen verwendet.