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Schüttrinne In stärker geneigten Flözen und Grubenstrecken erfolgt
die Beförderung des gewonnenen Gutes oder der Versatzberge durch fest angeordnete
Rutschen, die aus einzelnen mittels Verbindungen zusammengehaltenen Schüssen bestehen.
An die Verbindungselemente solcher Rutschen sind ganz besondere Anforderungen zu
stellen, die zum Teil von denjenigen, wie sie beispielsweise bei Schüttelrutschen
vorliegen, verschieden sind. Abgesehen von einer hohen Festigkeit muß die Verbindung
auch eine gewisse Gelenkigkeit besitzen, damit die Rutsche den Unebenheiten des
Flözes folgen und insbesondere sich dem wechselnden Einfallen anpassen kann. Ferner
dürfen die Verbindungselemente im Gegensatz zu den Verhältnissen bei Schüttelrutschen
nicht am Boden der Rutsche angebracht sein.
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Es sind Verbindungen für feste Rutschen bekannt, bei welchen Kupplungshaken
an den Seitenwulsten der Rutschen befestigt sind, eine Bauart, die den Nachteil
hat, daß die Befestigungshaken durch niederfallende Steine beschädigt werden können.
Auch verbiegen sich die Wulste beim Gebrauch der Rutschen, so daß der Querschnitt
für die Aussparungen, in welche die Haken eingreifen, derart verengt wird, daß ein
Einkuppeln nicht möglich ist.
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Auch besitzen die bekannten Verbindungen den Nachteil, daß sie nicht
bei jeder Lage der zu verbindenden Rutschenenden das Kuppeln gestatten, insbesondere
dann nicht, wenn die Enden im Winkel zueinander gerichtet sind oder wenn ein größerer
als der normale Abstand vorhanden ist.
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Man hat zwar schon versucht, eine gewisse Gelenkigkeit und Längenveränderung
durch Verwendung von Bolzenverbindungen unter Zwischenschaltung gezahnter Platten
o. dgl. zu erzielen. Doch hat sich diese Kupplung im deutschen Bergbau wegen ihrer
komplizierten Bauart nicht einführen können.
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Erfindungsgemäß wird nun hier dadurch ein Fortschritt erzielt, daß
die Verbindung benachbarter Rutschenschüsse der Schüttrinne durch vergleichsweise
kurze Ketten erfolgt, welche samt ihren Befestigungselementen (z. B. Haken, Üsen
o. dgl.) an der Außenseite der Rutschen derart angeordnet sind, daß die Verbindungselemente
mit keinem Teil in die Bahn des die Rutsche passierenden Schüttgutes hineinragen.
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An sich hat man bereits vorgeschlagen, bei Rutschen Ketten oder Seile
zur Verbindung zu verwenden, ohne daß aber die bisher vorliegenden Lösungen befriedigten.
So ist eine Konstruktion bekannt, welche sich auf kurze Rutschen bezieht, die für
die Verladung von Kohlen o. dgl. in Waggons bestimmt sind. Hier besitzt ein senkrecht
nach unten gerichteter Flansch der Rutsche an beiden Seiten öffnungen, durch welche
eine Kette geführt ist, deren freie Enden mit Haken ausgerüstet sind, die dazu dienen,
den oberen Rand der benachbarten Rutsche zu erfassen oder in Löcher hineingesteckt
zu werden, welche
durch die Seitenwangen der Rutsche gebohrt sind.
Diese Einrichtung ist für die Verwendung für Schüttelrutschen größerer Längen unter
Tage nicht geeignet. Die schweren Bergestücke würden dieHaken augenblicklich zertrümmern
oder fortreißen und die Verbindung daher zerstören. Auch zur Herstellung gelenkiger
Verbindungen ist diese Kupplung wegen der Verwendung einer einheitlichen Kette wenig
geeignet. Bei anderen Rutschen hat man vorgeschlagen, Seile oder Ketten, welche
längs der Rinne durchgehen sollten, zu verwenden und an den beiden Enden des Rutschenstranges
zu verspannen. In der Hauptsache sollten solche Seile oder Ketten als zusätzliche
Verspannungselemente dienen. Ein Nachteil dieser Einrichtungen besteht darin, daß
der Rutschenstrang beispielsweise nicht im Zickzack durchgeführt werden kann, wie
es häufig erforderlich ist, weil die gespannten Seile stets das Bestreben haben
werden, die Rutsche in eine gerade Lage zu zwingen. Auch ist hierbei die Verkürzung
und Verlängerung des Rutschenstr anges praktisch außerordentlich schwierig. Eine
solche Veränderung der Rutschenlänge erfolgt aber beispielsweise bei schwebendem
Verhieb in sehr kurzen Zeitabständen.
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Alle diese Übelstände sind bei der Bauart nach der Erfindung nicht
vorhanden. Die .:",nordnung vergleichsweise kurzer Kettenelemente, welche mit ihren
Haken und äsen an den Außenseiten der Seitenwangen angeordnet sind, ermöglicht eine
leichte und schnelle Bedienung. Die Verlängerung und Verkürzung erfolgt hierbei
in der gleichen Weise wie bei den bekannten Bolzen- oder Keilverbindungen, ohne
aber die Nachteile dieser starren, eine größere Beweglichkeit nicht gestattenden
Kupplungen zu besitzen. Eine Zerstörung der Kupplungsteile kann wegen der völlig
geschützten Unterbringung nicht erfolgen. Es ist beispielsweise sehr leicht möglich,
zwei Rutschenschüsse so zu verbinden, daß sie im Winkel zueinander stehen, indem
dann die eine Seite der Verbindung durch eine längere Kette hergestellt wird. Auch
kann der Abstand der zu verbindenden Rutschenenden bei der neuen Verbindung in gewissen
Grenzen schwanken, ohne die Sicherheit der Verbindung zu gefährden.
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Um die Kupplung gegen unbeabsichtigtes Lösen zu schützen, ist es zweckmäßig,
wenn das einzuhakende Kettenglied eine einseitige Verdickung o. dgl. erhält, welche
nach Drehung des Kettengliedes um seine Mittelachse in dem sich nach einwärts entsprechend
erweiternden Hakenmaul Platz findet.
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Eine andere Sicherung besteht darin, daß die Kupplungsöse der Kette
mit einem verdickten Kopf o. dg1. versehen ist, welcher in einen mit einer entsprechenden
Erweiterung versehenen Schlitz einer Befestigungsplatte eingehakt wird.
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Eine weitere Bauart zur Verhinderung einer selbsttätigen Lösung der
Kupplung besteht darin, daß die Kupplungsöse der Kette eine etwa dreieckige oder
trapezförmige Grundform erhält und einem sich nach auswärts entsprechend verbreiternden
Hakenrücken ähnlicher Form zugeordnet ist, derart, daß zunächst die Kette mit ihrem
breiten Ende über den Haken gestreift und eingehängt wird und dann nach Drehung
des eingeh"gten Gliedes die Schmalseite desselben in dem Hakenmaul Aufnahme findet.
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Zu. erwähnen, ist noch, daß. ein oder mehrere zur Verlängerung der
Verbindungskette dienende Kettenglieder dazu benutzt werden können, die Rutsche
in gewissen Abständen an der Zimmerung aufzuhängen, um die Rutschenverbindungen
so zu entlasten.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen zwei Ausführungsbeispiele der Verbindung in zwei
verschiedenen Stellungen.
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Abb. 3 ist ein Grundriß.
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Abb. 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform in Aufriß und Grundriß.
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Zur Verbindung der Rutschenschüsse i und 2 der festen Rutsche dienen
vergleichsweise kurze Ketten, welche aus den Kettengliedern 3, 4 und- 5 bestehen,
deren Endglieder 3 und 5 in die Haken 6 und 7 eingehakt werden. Wie dies die Zeichnung
veranschaulicht, sind die gesamten Teile- dieser Kupplung an den Außenseiten der
beiden Seitenwangen der Rutsche in völlig geschützter Lage untergebracht. Das Kupplungsglied
besitzt gemäß der rechten Hälfte der Abb. i bis 3 eine einseitige Verdickung B.
Zum Zwecke der Herstellung der Verbindung wird zunächst gemäß der Abb. i das Glied
mit seiner dünneren Seite über die Haken 7 geschoben. Der Haken ist im Vorderteil
seines Maules bei x so- bemessen, daß sich das Kettenglied mit der dünnen Seite
ohne weiteres einhängen läßt. Darauf wird das Glied 5 um seine mittlere Achse in
die Stellung nach Abb.2 gedreht, so daß der verdickte Teil 8 in dem nach einwärts
erweiterten Hakenmaul untergebracht ist.
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In dieser Stellung ist es wegen der Verengung des Hakenmaules nach
außen, unmöglich, das Kettenglied 5 auszuhaken.
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Gemäß der linken Hälfte der Abb. i bis 3 erfolgt die Sicherung gegen
Lösen der Kupplung auf andere Weise. Das Kupplungsglied 3 besitzt eine etwa trapezförmige
Grundform
und wird gemäß Abb. i (linke Hälfte) zunächst mit seiner breiten Seite über den
sich nach auswärts entsprechend verbreiternden Hakenrücken 6 geschoben und eingehängt.
Alsdann wird das Glied 3 aus der Stellung Abb. i in die Stellung Abb. 2 gedreht,
so daß die Schmalseite in dem Hakenmaul Aufnahme findet. In dieser Stellung ist
ein Entkuppeln unmöglich, weil das Kettenglied 3 nicht über den sich verbreiternden
Hakenrücken 6 geschoben werden kann. Das Glied 3 ist an der Breitseite noch mit
einer Ausbiegung 3' versehen, welche dem Gliede 4 Führung gibt.
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Gemäß Abb.4 und 5 besitzt die Kupplungsöse 5' einen verdickten Kopf
9, welcher in einen Schlitz io einer Befestigungsplatte i i eingehakt wird, der
zu diesem Zweck mit einer Erweiterung versehen ist. Zwecks Lösens der Kupplung müssen
hier die Rutschenschüsse i und 2 zunächst so weit ineinandergeschoben werden, daß
der Kopf 9 aus der Erweiterung 12 des Schlitzes io herausgezogen werden kann.
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Nach Abb. i bis 3 ist die Verbindungskette mit einem besonderen Glied
13 versehen, mittels dessen die Kette im Bedarfsfalle, also bei größerem Abstand
der Rutschenenden und auch bei Schrägstellung, verlängert werden kann; daneben kann
dieses Glied auch dazu benutzt werden, die Rutsche in Verbindung mit geeigneten
Hilfsmitteln in gewissen Abständen an der Zimmerung aufzuhängen, um die Verbindungen
von dem Rutschengewicht teilweise zu entlasten. Diese Arbeitsweise ist insbesondere
darin geboten, wenn es sich um größeres Einfallen handelt, hei welchem die in die
Rutschenneigung fallende Komponente der Erdschwere sehr groß ist.