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Einrichtung. zur Sicherung eiserner Grubenstempel in Flözen mit starkem
Einfallwinkel durch Anschluß der Stempel an ein durchgehendes bewegliches Sicherungsorgan
Der Mangel an Holz zwingt heute .dazu, eiserne Grubenstempel auch an Stellen einzubauen,
die bisher nur mit Holz ausgebaut werden konnten. In manchen Fällen bilden aber
die damit verbundenen Gefahren eine Hemmung für den Einsatz eiserner Stempel. Beispielsweise
hat man es bisher nie unternommen, eiserne Stempel in steilerer Lagerung als bis
höchstens 35° einzusetzen, weil man von der Erwägung ausging, daß bei einem steileren
Einfallen aus irgendwelchen Gründen sich lösende Stempel sehr leicht die ganze Belegschaft
des Strebs gefährden könnten, weil die Wucht eines fallenden Stempels auch die unteren
Stempel zum Lösen bringen und einen Bruch herbeiführen könnte. Eine Möglichkeit,
eiserne -Grubenstempel in Flözen von über g5° Einfallen trotzdem einzusetzen, wurde
bisher nicht erkannt, obwohl die Holzersparnis und die höhere Wirtschaftlichkeit
eiserner Stempel ihren Einsatz empfiehlt.
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Die Erfindung geht von dem verhältnismäßig einfachen Gedanken aus,
den Einsatz eiserner Stempel in solchen steilen Flözen dadurch noch zu ermöglichen,
daß die Stempel gegen Absturz gesichert werden. Es soll demgemäß nach der Erfindung,
ohne auf den Stempel selbst und seine Bauweise einzugehen, lediglich ermöglicht
werden, den eisernen Grubenstempel überhaupt, gleich welcher Bauart, für steile
Flöze anwendbar zu machen.
Man hat, besonders in mächtigen Flözen,
Holzstempel bereits durch Drahtseile untereinander verbunden. Diese Verbindung erfolgte
zur Verhütung von Unfällen, die durch Umsturz eines Stempels in den mächtigen Flözen
leicht eintreten konnten. Da aber die Stempel stets insgesamt an dem Drahtseil angeschlagen
waren, konnte irgendein Eingriff an einem einzelnen Stempel nicht vorgenommen werden,
ohne den Zusammenhalt der übrigen Stempel zu stören. Wenn nun die Sicherung der
eisernen Grubenstempel ebenfalls verhältnismäßig einfach sein muß, so muß sie doch
auch, und darin besteht in erster Linie die Erfindung, so beschaffen sein, daß das
Hantieren mit dem einzelnen Stempel, sein Setzen und Rauben, in keiner Weise beeinträchtigt
wird. Ferner darf ein gewolltes und ungewolltes Lösen eines Stempels die Nachbarstempel
oder einen Teil der Reihe oder eine ganze Reihe überhaupt nicht beeinflussen. Es
muß der Stempel, auch wenn er gegen Absturz gesichert ist, zu handhaben sein, wie
der Stempel in normaler Lagerung gehandhabt wird, d. h. also auch, der Stempel muß
beliebig in flacher, halbsteiler oder steiler Lagerung eingesetzt werden können,
ohne daß die zu seiner Absturzsicherung benötigten Einrichtungen den Stempel belasten
oder ihn schwerer handhabbar machen.
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Alle die eben umrissenen Forderungen sind auf einfache Weise zu erfüllen,
wenn in der Weise vorgegangen wird, daß Stempel normaler Bauart ohne jede zusätzliche
Einrichtung in normaler Weise und in dem durch die vorliegenden Verhältnisse bedingten
Abstand voneinander eingesetzt werden, gegen Absturz aber entweder einzeln oder
zu mehreren an eine gemeinsame und zusammenhängende Sicherung angeschlossen werden,
die vor allem das Hantieren mit dem einzelnen Stempel und dessen nachträgliche Verspannung
nicht beeinträchtigt. Main kann eine solche Absturzsicherung in der Weise herstellen,
daß beispielsweise der oberste Stempel einer Stempelreihe in besonders fester Weise
eingesetzt und dieser als Anschlag für ein Sicherungsorgan, wie Seil, Kette usw.,
benutzt wird. Statt den obersten Stempel besonders fest einzusetzen, kann natürlich
auch ein besonderer Sicherungsstempel, ein Bock. oder eine sonstige geeignete Verstrebung
am obersten Strebende angesetzt werden, an dem das Sicherungsorgan angeschlagen
oder aufgehängt wird, das wiederum zum mittelbaren oder unmittelbaren Anschluß der
einzelnen Stempel dient. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, an den obersten
Stempel einer Reihe oder einem besonderen Sicherungsstempel oder Bock o. dgl. die
Sicherungsorgane teilbar so anzuschlagen, daß eine zusammenhängende Kette mit dem
Stempel als Bindeglied oder einem für die Aufnahme eines Stempels geeignet ausgerüsteten
Bindeglied gebildet wird. Weiterhin ist es auf einfache Weise möglich, mehrere Stempel
in Quer- und Schrägrichtung durch Quer- und Diagonalsicherungsmittel zu verbinden
und diese unter sich zusammenhängend oder an einem für mehrere Stempel gemeinsamen
Strang anzuhängen.
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Die konstruktive Ausgestaltung einer solchen Einrichtung ist verhältnismäßig
einfach und richtet sich, abgesehen von den vorliegenden Verhältnissen, vor allem
danach, ab der Anschlag der Stempel an dem Sicherungsorgan einzeln oder reihenweise,
mittelbar oder unmittelbar erfolgen soll. Für die Praxis am zweckmäßigsten wird
sich eine Sicherungseinrichtung empfehlen, bei der ein einfaches Sicherungsseil
vorgesehen ist, das am obersten Stempel oder einem besonderen Sicherungsstempel
oder Bock angeschlagen ist und an das die Stempel durch Klemmorgane, kurze Seilstücke,
Ketten usw. unmittelbar oder mittelbar eingehängt werden. Die Erfindung und einige
Möglichkeiten für den Anschlu:ß der Stempel an dem Sicherungsorgan werden an Hand
der Zeichnung näher erläutert.
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In dieser ist in Abb. i an einem Streb mit einem Einfallen von etwa
45° die Sicherung der Stempel gemäß der Erfindung dargestellt. Abb.2 bis 5 zeigen
die verschiedenen Möglichkeiten des Anschlusses an das Siche- ! rungsorgan und geben
vor allem auch die Möglichkeit der Quer- und Diagonalverbindung der Stempel unter
sich wieder. Abb. 6 bis 9 zeigen die verschiedenen Geschirre für mittelbaren und
unmittelbaren Anschluß, die kettenartige Zusammenhängung der Stempel und eine derartige
Zusammenhängung gleichzeitig mit Diagonal- und Querverbindung der Stempel untereinander.
Für die Geschirre ist jeweils nur eine Ausführungsform dargestellt, was natürlich
nicht ausschließt, daß außer den besonders angegebenen Möglichkeiten und Ausführungsformen
auch noch weitere in Frage kommen.
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Bei der Darstellung in Abb. i ist von einem Streb ausgegangen, das
ein Einfallen von 45° aufweist und bei dem zwischen dem Hangenden H und dem Liegenden
L die Stempel i o in üblicher Weise einzusetzen sind. Die Stempel i o werden gemäß
der Erfindung so an ein Sicherungsorgan 12 angeschlossen, daß sie, gleichgültig
in welcher Weise der Anschluß erfolgt, in der Handhabung nicht behindert sind und
für sich einzeln aus dem Sicherungsverband herausgenommen werden können. In der
Darstellung nach Abb. i ist am oberen Strebende ein besonders starker Stempel i
i
unter Einbühnung von Kopf und Fuß für die Aufhängung des Sicherungsorgans
12 mit einem Geschirr 13 vorgesehen. An dem Sicherungsorgan i2 werden nun die einzelnen
Stempel gemäß der Erfindung angeschlagen. Man kann dazu nach Abb. i besondere Geschirre
14 verwenden, die am Oberstempel angeklemmt sind, und diese mittels geeigneter Glieder
15 an dem Sicherungsorgan 12 anschließen. Für den Umbau der Stempel und ihren beliebigen
Einsatz vor dem Stoß S kann, wie in Abb. 2 punktiert angedeutet ist, ein Sicherungsorgan
12 in Reserve gehalten werden, an dem dann die Stempel io vor dem Versatzstoß V
nach dem Rauben neu angeschlagen werden. Hierbei ist die Möglichkeit, die Stempel
io ,einzeln aus- dem Sicherungsverband nehmen und nach Bedarf wieder ansetzen zu
können, von besonderer Bedeutung.
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Wie in Abb. 2 bis 5 gezeigt, wird zwischen dem Kohlenstoß S und dem
Versatz-oder Bruchfeld V wie üblich der Einsatz der Stempel bewirkt. Es ist hierbei
wesentlich, daß die Sicherung der Stempel auch eine nachträgliche Verspannung des
:einzelnen Stempels oder die beliebige Wegnahme und den Einsatz ohne Beeinträchtigung
oder Gefährdung der ganzen Stempelreihe oder auch nur eines. der übrigen Stempel
zuläßt. Die Abb.2 bis 5 geben in schematischer Form die verschiedenen Möglichkeiten
wider, entweder mit einem besonderen Stempel i i oder aber mit besonders eingebühnten
obersten Stempeln i ja oder in ähnlicher Weise angesetzten eingebühnten Zwischenstempeln
i ib die einzelnen Stempelreihen abzufangen. Hierbei ist nach Abb.2 von dem Anschluß
einer größeren Zahl von Stempeln io an einem Sicherungsstrang 12, und zwar in mittelbarer
Form, ausgegangen. Die Stärke des Sicherungsstranges 12 und die Art des Strebes
bestimmen die Zahl der an einem Strang angeschlossenen Stempel io. Die einzelnen
Stempel io werden bei mittelbarem Anschluß mittels besonderer Glieder, wie Ketten,
Seile und ähnliche Geschirre i g, an den Strang 12 angehängt. In Abb.3 ist der Anschluß
der Stempel i o an dem Strang i 2a unmittelbar mittels entsprechender Klemmglieder
16 vorgenommen. Die einzelne Stempelreihe kann hierbei etwa zehn Stück umfassen.
Nach Abb. ¢ bilden die Stränge 12b einzelne Glieder, deren Länge dem Abstand der
Stempel voneinander entspricht und wobei die Verbindungsglieder zwischen den Strängen
i2b an den Stempeln 1o so aufgebaut sind, daß der einzelne Stempel auch für sich
aus dem Verband herausgenommen werden kann, ohne dadurch die gesamte- Stempelreihe
zu beeinflussen. Nach Abb. 5 ist wiederum davon ausgegangen, den einzelnen Strang
in kleine Teile I 12b zu zerlegen und an dem jeweiligen Geschirr, das den Stempel
lösbar hält, gleichzeitig Diagonalstreben 17 und Querstreben 18 anordnen zu können.
Die einzelnen Strangglieder 12b, 17 und 18 sind zweckmäßig ihrer Art nach
gleich und sind in ihrer Länge dem jeweiligen Abstand der Stempel unter sich angepaßt.
Auf diese Weise wird nicht allein eine beliebige Verbindung der Stempel unter sich
mit Herausnahmemöglichkeit ohne Beeinflussung des einzelnen Stranges oder Netzes
erzielt, sondern gleichzeitig auch eine unbedingte Sicherung jedes einzelnen Stempels
erreicht. s Der Aufbau der einzelnen Geschirre zum Anschluß der Stempel io an dem
Sicherungsorgan 12 kann je nach den aufzustellelnden Forderungen und Verhältnissen
verschieden sein. Soweit die Stempel mittels Seil, Kette usw. an einem über eine
größere Zahl von Stempeln gehenden Strang 12 angeschlossen werden, ist gemäß. Abb.6
beispielsweise ein besonders einfacher Aufbau der Sicherungseinrichtung und des
Geschirrs sowie ein leichter Anschluß möglich. Hierbei ist an dem Stempel io .ein
Klemmgeschirr 14 so angeordnet, daß es durch geeignete Klemmorgane 19 über dem Stempel
verspannt, aber auch verschoben werden kann. An der Klemme 14 ist ein Schäkel 2o
o. dgl. angeordnet, in den ein Haken 21 eingehängt ist. Dieser umgreift xnit dem
offenen Hakenende 22 den Strang 12 und legt sich hinter Knoten 23, die in geeigneter
Weise an dem Strang 12 vorgesehen sind. Statt dessen können auch am Strang 12 verbleibende
und am Klemmgeschirr 14 einhäng- oder verklemmbaxe kurze Seil- oder Kettenstücke
vorgesehen sein.
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Statt gemäß Abb. 6 die einzelnen Stempel mittelbar mittels besonderer
Aufhängegeschirre hinter Knoten 23 an den Strang 12 anzuschließen, können die Stempel
i o auch unmittelbar am Strang 12 angesetzt werden. Eine einfache derartige Einrichtung
wird gemäß Abb. 7 mittels zweier Laschen 2¢ gebildet, die durch Schraubenbolzen
25 u. dgl. über dem Stempel i o lagenveränderlich verklemmt werden. Die Laschen
weisen an der dem Strang 12 zugekehrten Seite winklige Einschnitte 26 auf, in die
der Strang 12 eingelegt wird. Die notwendige Freiheit für Handhabung der. Stempel
1ö und ihren unabhängigen Anschlag am Strang 12 wird durch über dem Strang 12 beweglich
angeordnete Klemmstücke 27 bewirkt, die nach Einlage des Stranges 12 in die Schlitze
26 zwischen den Laschen 24 liegen und mit Hörnern 27a die Laschen 24 hintergreifen,
wenn diese in die dargestellte Lage gebracht sind. Mittels der Schrauben 28 werden
dann das Klemmstück 27 und gegebenenfalls auch die Hörner
27a
über dem Strang 12 festgeklemmt. Der Stempel wird dadurch unbedingt sicher festgehalten,
während durch die entsprechende Verschiebung der Laschen 24 am Stempel die Lage
des Stempels am Strang 12 festgelegt werden kann.
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Für die Bildung von Geschirren zur Aufnahme der Stempel 1o als Bindeglieder
eines unterteilten Stranges dienen gemäß Abb.8 einfache Hakenkörper 29. Ein solcher
Hakenkörper umfaßt mittels einer de:m Stempel angepaßten Klaue 3o den Stempel i
o, und zwar an sich lose, so daß mittels einer einfachen Klemmschraube 31 jeweils
der Ort des Hakens 29 am Stempel durch Verschieben zu bestimmen ist. Das einzelne
Glied eines unterteilten Stranges 12U wird an den Enden mit Schaken, Kauschen usw.
versehen, die über die Hörner 32 des Hakens 29 eingehängt werden. Es ist bei dieser
Form ohne weiteres möglich, den Stempel nach Lösen der Schraube 31 aus dem Haken
29 herauszunehmen und entweder an beliebiger anderer Stelle einzusetzen oder diejenige
Handhabung vorzunehmen, die jeweils notwendig ist.
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Dem Haken 29 ähnliche Hakenglieder 34 in Sternform gemäß Abb.9 werden
dann verwandt, wenn außer der Einhängung in den normalen kettenartigen Strang 12v
auch noch die Diagonalverschiebung 17 und Querverstrebung 18 oder eine derselben
verwandt werden soll. Der Hakenstern 34 weist für die entsprechende Sicherung am
Stempel i o eine den Stempel von drei Seiten umfassende klauenartige Verlängerung
36 auf, über die zweckmäßig ein Büge137 gestülpt wird, der dann durch den Ansatz
36 hindurch mittels entsprechender Stellschrauben, Klemmschrauben 38 usw. an dem
Stempel io festgezogen wird.
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Die in den Zeichnungen dargestellten und vorstehend beschriebenen
einzelnen Geschirre für den Anschlag der Stempel an dem Sicherungsorgan stellen
natürlich nur Grundformen für die verschiedenen Möglichkeiten dar. Es ist selbstverständlich
auch möglich, statt besondere Geschirre anzuwenden, beispielsweise den Kopf des
Stempels, bei zweiteiligen Stempeln die Tasche des Stempels oder auch den Fuß des
Stempels so an durchgehende oder kettenartige, die Stempel unter sich verbindende
Glieder anzuschlagen, daß der Sinn der vorliegenden Erfindung erfüllt werden kann.