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Abstandhalter für die Isolatorenketten von Mehrkettenabspannungen,
insbesondere von Bündelleitungen Die Hauptpatentanmeldung befaßt sich mit einem
Abstandhalter für insbesondere zum Abspannen von Bündelleitungen dienenden Isolatorenketten.
Er besteht aus an den Angriffspunkten der inneren Isolatorenketten aneinandergelenkten
Abstandsgliedern - dort Abschnitte genannt -. An den äußeren dieser Abstandsglieder
greifen Zugglieder an, deren Angriffspunkte unterhalb der Angriffspunkte der zugehörigen
Isolatorenketten liegen und deren untere Enden im Aufhängepunkt der Leitung miteinander
vereinigt sind. Jedes Zugglied hängt verschiebbar und gelenkig in einem kreisbogenförmigen
Langloch seines Abstandsgliedes. Das Langloch verläuft in der Normalstellung von
der Mittellinie des Abstandsgliedes aus in nach oben ausholendem Bogen in Richtung
der mittleren Isolatorenketten, so daß in der Normalstellung des Abstandhalters
und bei Ausfall einer äußeren Isolatorenkette der Angriffspunkt des Zuggliedes an
dem äußeren Ende des Langloches verbleibt, während er beim Bruch einer inneren Isolatorenkette
von selbst zum inneren Ende des Langloches rutscht. Durch diese ist sowohl normalerweise,
d. h. bei vollzählig intakten Isolatorenketten, als auch beim Ausfall einer Kette
eine ungefähr gleiche Lastverteilung auf die intakten Ketten gewährleistet. Die
äußeren Abstandsglieder lassen sich für Zwei- und Vierkettenabspannungen verwenden.
Die
Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Abstandsglieder so zu verbessern, daß sie
sich nicht nur für Zwei- und Vierkettenabspannungen, sondern auch für Dreikettenabspannungen
eignen. Hierdurch wird ihre Verwendungsmöglichkeit vergrößert und die Lagerhaltung
vereinfacht. Außerdem kommt man mit erheblich geringerem Zeit-und Materialaufwand
aus, wenn Leitungsanlagen, die mit solchen Abstandsgliedern ausgerüstet sind, später
erweitert werden sollen.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Abstandsglied an Stelle des vorerwähnten einzigen Langloches zwei wahlweise
benutzbare Langlöcher für das Zugglied aufweist, von denen das eine Langloch, das
bei Zwei- und bei Dreikettenabspannungen verwendet wird, so angeordnet ist, daß
es bei dieser Abspannung in der Normalstellung etwa von der senkrechten Mittellinie
des Abstandsgliedes aus ansteigend nach der der inneren Isolatorenkette zugekehrten
Seite hin verläuft, während das zweite Langloch, das für Vierkettenabspannungen
bestimmt ist, sich in nach außen hin ansteigender Lage auf der anderen Seite der
senkrechten Mittellinie des Abstandsgliedes befindet.
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Die Zeichnung zeigt zwei Anwendungsbeispiele für solche Abstandsglieder,
und zwar veranschaulicht Fig. I eine Abspannung mit drei Isolatorenketten, Fig.
2 die gleiche Abspannung, jedoch nach Ausfall der linken Isolatorenkette, Fig. 3
wiederum die gleiche Abspannung, jedoch nach Bruch der mittleren Isolatorenkette,
Fig. 4 eine Abspannung mit vier Isolatorenketten, Fig. 5 dieselbe Abspannung nach
Ausfall der linken Außenkette und Fig. 6 die gleiche Abspannung nach Ausfall der
linken Innenkette.
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Vorweg wird das in Frage stehende Abstandsglied für sich beschrieben.
Auf seine Funktion in der Abspannung wird später eingegangen. Jedes der dargestellten
Abstandsglieder I ist an seinen Angriffspunkten 2 und 3 mit den zugehörigen Isolatorenketten
4 gelenkig verbunden. In der nach unten ausladenden Mittelpartie weist es zwei Langlöcher
5 und 6 auf, von denen je nach der Anzahl der eingebauten Isolatorenketten alternativ
das eine oder das andere zur Aufnahme des Bolzens 7 des zugehörigen Zuggliedes 8
dient, das an seinem unteren Ende die Aufhängung 9 der Bündelleitungen trägt bzw.
mitträgt. Das Langloch 5 ist so angeordnet, daß der Zuggliedbolzen 7, wenn er am
inneren Langlochende zum Anschlag gebracht wird, in der senkrechten Mittellinie
des Abstandsgliedes I liegt. Von der Mitte aus verläuft das Langloch 5 ansteigend
nach der der inneren Isolatorenkette zugekehrten Seite hin. In geringem Abstand
von diesem Langloch schließt sich auf der anderen Seite der Mittellinie im Abstandsglied
I das Langloch 6 an, das länger ist. Es steigt ebenfalls nach außen hin an. Zweckmäßig
hat es die Form eines Bogens mit nach oben liegender Krümmungsinnenseite. In seiner
unteren Begrenzungsfläche ist ein kleiner Knick Io vorgesehen. Seitlich des Langloches
5 befindet sich außerdem ein Anschlag II für das Zugglied 8, auf dessen Zweck noch
zurückgekommen wird.
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Wie schon erwähnt, läßt sich das Abstandsglied I für Abspannungen
mit zwei, drei oder vier Isolatorenketten verwenden.
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Bei Benutzung für Zweikettenabspannungen (nicht dargestellt) wird
das die Bündelleitungen tragende Zugglied 8 mit seinem Bolzen 7 in das Langloch
5 des Abstandsgliedes I eingehängt. Infolge der erwähnten Neigung dieses Langloches
stellt sich dabei das Zugglied 8 von selbst auf die Mitte des Abstandsgliedes I
ein, so daß eine gleichmäßige Verteilung der Gesamtlast auf beide Ketten gewährleistet
ist. Beim Bruch einer der Ketten nimmt die andere die volle Last auf.
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Den Fall der Dreikettenabspannung veranschaulicht Fig. I. Die beiden
Abstandsglieder I sind hier so angeordnet, daß sich ihre Langlöcher 5 auf seiten
der mittleren Isolatorenkette 4 und die Langlöcher 6 auf der Außenseite befinden.
In den Langlöchern 5 hängen die Zugglieder 8, deren untere Enden im Punkt 12 miteinander
verbunden sind und hier die Aufhängung 9 der Bündelleitungen tragen. In der veranschaulichten
Normalstellung der Abspannung schlagen die Zuggliedbolzen 7 an dem der inneren Isolatorenkette
zugekehrten Ende des Langloches 5 an. Die Zuglinie A jedes Zuggliedes 8 schneidet
dabei die Verbindungslinie B der Isolatorenkettenangriffspunkte 2 und 3 im Punkt
C, der die Strecke B im Verhältnis I : 2 teilt. Der kleinere Abschnitt liegt außenseitig.
Hierdurch wird die gleichmäßige Lastverteilung auf alle Isolatorenketten erreicht.
Fällt nun z. B. die linke Außenkette aus, so ergibt sich die Stellung nach Fig.
2, d. h., das Zugglied 8 der beiden intakt gebliebenen Isolatorenketten 4 übernimmt
jetzt die Gesamtlast und rutscht dabei mit seinem Bolzen 7 im Langloch 5 in die
Mitte des Abstandsgliedes I zurück mit der Folge, daß sich die Gesamtlast jetzt
auf die intakten Ketten gleichmäßig verteilt.
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Fig. 3 zeigt die Stellung der Abspannung nach Ausfall der mittleren
Isolatorenkette. In diesem Falle sackt die mittlere Gelenkverbindung 3 der beiden
Abstandsglieder i etwas ab, und zwar so weit, bis deren Anschläge i i auf die Zugglieder
8 auftreffen. Die Gleichmäßigkeit der Lastverteilung bleibt auch in diesem Falle
gewahrt.
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Die Vierkettenabspannung nach Fig. q. weist in ihren Außenabschnitten
Abstandsglieder i der beschriebenen Ausführungsform auf. Das mittlere Abstandsglied
13 stimmt hinsichtlich seiner Länge mit den Gliedern i überein, kann aber im übrigen
von beliebiger Art sein. Verglichen mit der oben erörterten Dreikettenabspannung
sind die Abstandsglieder i hier umgekehrt eingebaut, also derart, daß die Langlöcher
5 außenseitig und die Langlöcher 6 innenseitig liegen. In letztere sind die zugehörigen
Zugglieder 8 an ihren Bolzen 7 eingehängt, die in dieser Normalstellung an den oberen
Enden der Langlöcher 6 zum Anschlag kommen. Die Zuglinie A jedes Gliedes i schneidet
die Abstandslinie
B der Isolatorenangriffsstellen in Punkt
D, der die Strecke B halbiert, so daß die Last wiederum eine gleichmäßige
Verteilung auf alle Isolatorenketten erfährt.
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Der Ausfall der linken Außenkette führt die Abspannungsstellung nach
Fig. 5 herbei, in der die Bolzen 7 der beiden Zugglieder 8 an den inneren, also
der Mittellinie der Glieder I zugekehrten Enden der Langlöcher 6 anschlagen. Infolge
der dabei stattfindenden Verlängerung des linken Zuggliedes 8 durch das herabhängende
Abstandsglied i verlagert sich die Gesamtlast so weit nach rechts, daß auch in diesem
Falle eine gleichmäßige Lastverteilung auf die intakten Isolatorenketten erzielt
wird.
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Beim Bruch der linken inneren Isolatorenkette stellt sich die Abspannung
in der in Fig. 6 gezeigten Weise ein. Wie daraus ersichtlich, wirkt auch hier das
linke Außenglied i als Verlängerung des zugehörigen Zuggliedes B. Das Zugglied des
anderen Abstandsgliedes i ist in dessen Langloch 6 so verrutscht, daß sein Bolzen
7 jetzt im Langlochknick Io liegt. Die Richtung der Zuglinie A des letztgenannten
Zuggliedes verläuft nach wie vor durch den Mittelpunkt D der Abstandslinie
B. Auch in dieser Stellung ist die Gleichmäßigkeit der Lastverteilung auf
die intakten Isolatorenketten zumindest annähernd gewährleistet.