DE50218C - Walzwerk zur Herstellung dünnwandiger Hohlkörper für Blechgefäfse - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Das neue Verfahren der Herstellung von dünnwandigen Blechgeräthschaften jeglicher Form ohne Längsnaht ermöglicht es, denselben bei einem Ueberzuge von Emaille oder Lack von weifser Farbe ein vollkommen porcellanartiges Aussehen bei ganz glatter Oberfläche zu geben. Das Verfahren besteht in der Weiterbearbeitung bereits geschweifster, mehr oder weniger cylindrischer, breiter Ringe von geringem Durchmesser und passender Wandstärke auf einem Walzwerk zu dünnwandigen Hohlkörpern beliebiger Gestaltung, die dann durch Einsetzen eines Bodens fertiggestellt werden. Das erforderliche Walzwerk ist in Fig. ι im Verticalschnitt, in Fig. 2 in Vorderansicht dargestellt.

Es bezeichnen A und A¹ zwei auf einem gemeinsamen Fundamente befestigte Seitenständer, die oben durch das Querstück B, welches nach vorn zu einem hervorstehenden Arm J5¹ ausgebildet ist, verbunden sind. In diesem Gestell sind die beiden für das Auswalzen der dünnwandigen Hohlkörper vorgesehenen Walzen w und ιν^Ύ gelagert, und zwar die obere Walze w fest, die untere Walze jp¹ in ihrer Höhenlage verstellbar.

Die erstere empfängt die Drehbewegung mittelst Riemens oder dergleichen und ruht mit dem einen Zapfen in dem Querstück B und mit dem anderen in dem Arm B¹, während die Walze w^x das heifse, auszuwalzende Ringstück aufnimmt und mit ihren beiden Zapfen in einem zwischen den Ständern A und A¹ befindlichen Gleitstück CD ruht, welches von Hand oder mechanisch durch Vermittelung des Rädchens x^l und einer Zahnstange mittelst des Excenters χ gehoben wird, um den für das Auswalzen nothwendigen Druck herbeizuführen. Der Zapfenlagertheil D des Gleitstückes ist in Nuthen des Stückes C horizontal beweglich angeordnet und hierfür an dem horizontalen Schenkel mit Zähnen versehen, in welche ein im unteren Theil von C angeordnetes und von aufsen durch eine Kurbel bewegliches Trieb _^· eingreift, so dafs infolge der horizontalen Verschiebung das Freilegen des einen Zapfens der Walze n>¹ erreicht wird.

In dieser Stellung von D kann man den zum Auswalzen vorbereiteten Eisenring mit Leichtigkeit auf die Walze w^x schieben, um ihn nach Zurückschieben von D auszuwalzen. Zwei Bunde des anderen Zapfens von w^x bewirken eine unverrückbare Lagerung der Walze ιν^λ in dem Gleitstück.

Durch Einsetzen von konischen oder anders geformten Walzen läfst sich jede denkbare Form von dünnwandigen Hohlkörpern für Blechgeräthschaften ohne Längsnaht herstellen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   ■ Ein Walzwerk zur Herstellung dünnwandiger Hohlkörper für Blechgeräthschaften beliebiger Form und ohne Boden aus vorher zusammengeschweifsten Ringen, bestehend aus zwei oben durch ein Kopfstück (B B¹J verbundenen Ständern (AA¹J, welche, die beiden Walzen (w w^x) zwischen sich aufnehmen, die darin so gelagert sind, dafs die eine Walze n> fest,

   während die andere Walze w¹ in einem in den Ständern geführten und beweglichen Gleitstück (C D) ruht, welch' letzteres ein Höherbezw. Tieferstellen dieser Walze von Hand oder auf maschinellem Wege mittelst eines Excenters (x) ermöglicht und aufserdem ein Freilegen des einen Kopfendes dieser Walze zu-Iäfst, derart, dafs das aus zwei Theilen bestehende Gleitstück — dessen einer Theil (D) zu einem ungleichschenkligen Winkel ausgebildet ist und mit seinem längeren Schenkel in dem anderen Theil (C) seitwärts mittelst Zahnstange und Zahnrädchen (y) Führung erleidet — sich in einander verschieben läfst, um auf diese Weise das Beschicken der beiden Walzen von der einen Kopfseite her zu ermöglichen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.