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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohren und Profilen aller Art auf kaltem Wege durch Biegen von Bändern oder Blechstreifen.
Es ist bekannt, Rohre und Profile auf kaltem Wege durch Biegen von Bändern oder Blechstreifen in Walzenpaaren aufeinanderfolgender Profile herzustellen, wobei das Band oder der Bleehstreifen allmählich in die gewünschte Profilform übergeführt wird.
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flächen, durch welche sie geführt werden, allmählich profiliert werden. Nach einem dieser Verfahren, welches zur Herstellung von Profilen insbesondere aus Magnesiumbändern bestimmt ist, erfolgt eine stufenweise Verformung in einem Gesenk, welches an der Eingangsseite den lichten Querschnitt des zu verformenden Streifens aufweist und allmählich in der Vorschubrichtung in die Querschnittsform des gewünschten Profils übergeht.
Der Oberteil des Gesenkes wird durch eine mechanische Vorrichtung auf- und abbewegt, wobei der Blechstreifen gegebenenfalls mittels einer einstellbaren selbsttätigen
Vorschubvorrichtung schrittweise in der Hubstufe um einen Teil der Gesenklänge vorgeschoben und beim
Niedergang des Gesenkoberteiles stufenweise zum gewünschten Profil verformt wird. Nach einem
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veränderungsvorrichtungen sind Transportrollen oder sonstige Zugvorrichtungen angeordnet, welche das Blech durch die Formveränderungsvorrichtungen hindurchführen.
Bei diesem Verfahren ist eine Reihe von Formveränderungsvorrichtungen nötig, deren genaue Anordnung hintereinander mangels jeder Präzisionseinrichtungen ausgeschlossen ist, so dass im hindurchgehenden Bande Riss-und Falten-
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Widerstand in der Reihe von Matrizen benötigten grossen Zugkraft so grosse Dehnungen auftreten, dass das Profil im Querschnitt verschiedene Dimensionen aufweist, in vielen Fällen sogar das Band zerreisst.
Erfindungsgemäss wird das Band oder der Blechstreifen in ununterbrochenem Gange zwischen den im Verlaufe des Verfahrens aneinandergedrückten, die in einander übergehenden Zwischenprofile aufweisenden Formfläche hindurchgezogen und nach dem Austritt aus diesen Formflächen zwischen den als Kaliberwalzen wirkenden Zugwalzen unter starkem Druck zum endgültigen Profil geformt.
Dadurch werden alle früher angeführten Nachteile vermieden und einwandfreie, riss-und faltenfreie Profile erhalten.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Ausübung des erfindunggemässen Verfahrens. Fig. 1 ist eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht mit Schnitt durch die Formbacken. In Fig. 3 ist das Kaliberwalzenpaar in Seitenansicht dargestellt. Fig. 4 zeigt vier aufeinanderfolgende Profilquerschnittsformen, in welche das durchgeführte Band zwischen den Formbacken hintereinander übergeführt wird.
Die Walzvorrichtung ist in ein Kaltwalzwerk bekannter Art eingebaut. Auf der Einführung- seite ist ein Kasten 1 zur Aufnahme der Formbacken 2,") angeordnet, zwischen welchen die Vorprofilierung des Bandes oder Blechstreifens 4 erfolgt. Der Kasten 1 ist am Balken ; des Walzwerkes befestigt. Das Nähern und Entfernen der Backen voneinander bzw. die Erteilung des nötigen Druckes auf die obere Backe 2 erfolgt mittels Schraubenspindel 6, die in einer Gewindebohrung des Kastens verschraubbar ist und mittels der Kurbel 7 verdreht werden kann.
Um die Unterbacke 3 in ihrer Höhenlage verstellen zu können, ist eine Schraube 14 angeordnet.
Vorteilhaft können auch zwei solcher Schrauben quer zur Bandrichtung vorgesehen werden, wodurch
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eine leichte Verdrehung der Unterbacke um ihre Längsachse und dadurch die Herstellung eines
Druckunterschiedes auf den beiden Seiten der Backen ermöglicht wird. Durch diesen Druck- unterschied auf das Band wird erreicht, dass ein genau ausgerichtetes Profil die Maschine verlässt.
Die Backen werden stets so eingestellt, dass sie nicht an das Band angepresst sind, sondern dass dasselbe noch geringes Spiel, vorteilhaft nicht mehr als 1 mm, zwischen den Formlfächen hat. Diese Formfläche sind derart ausgebildet, dass in den aufeinanderfolgenden Querschnitten 1, 11, 111, IV das Band in die in Fig. 4 dargestellten zugehörigen Querschnittsformen übergeführt und vorprofiliert wird und in dem anschliessend angeordneten Kaliberwalzenpaar 8, 9 die endgültige Profilform, im vorliegenden Beispiel die'eines Dachsprossenprofils. M, erhält.
Seitlich am Einführungskasten sind
Stellschrauben 12, 13 zur Seitenverstellung der Formbacken vorgesehen, wodurch beispielsweise bei Herstellung von Winkeleisen die Schenkellängen geändert werden.
Für jede verschiedene Rohr-und Profilform sind besondere Backen vorbereitet, doch ist es möglich, mit einem einzigen Backenpaar verschiedene Grössen und Stärken gleicher Profilarten herzustellen. So genügt beispielsweise ein Baekenpaar für die Herstellung von gleichschenkeligen und ungleichschenkeligen Winkeleisen verschiedener Stärke.
Die Backen können aus jedem geeigneten Material hergestellt werden, doch hat es sich als zweckmässig erwiesen, die Backen bzw. deren Formfläche bei Herstellung von Rohren und Profilen aus gewöhnlichen Eisensorten in Grauguss, bei solchen aus edlerem Material in Hartholz auszuführen.
Das beschriebene Verfahren kann zur Herstellung von Rohren und Profilen jeder Art und Stärke und aus jedem beliebigen Material, so auch aus den schwer formbaren Edelstählen verwendet werden, insbesondere erweist es sich als zweckmässig für die Herstellung von kleinen und dünnen Profilen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Rohren und Profilen aller Art auf kaltem Wege durch Biegen von Bändern oder Blechstreifen, welche zwischen zwei zugehörigen Formfläche allmählich profiliert werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Band oder der Blechstreifen in ununterbrochenem Gange zwischen den im Verlaufe des Verfahrens aneinandergedrückten, die in einander übergehenden Zwischenprofile aufweisenden Formfläche hindurchgezogen und nach dem Austritt aus diesen Formfläche zwischen den als Kaliberwalzen wirkenden Zugwalzen unter starkem Druck zum endgültigen Profil geformt wird.