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Vorrichtung zum Biegen von Dorne umschließenden Augen an den Enden
gerader oder gekrümmter Profilstähle Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
gleichzeitigen beidseitigen Biegen von Dorne umschließenden Augen an den Enden gerader
oder gekrümmter Profilstähle.
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Das Biegen oder Rollen von Dorne umschließenden Augen an den Enden
gerader oder gekrümmter Profilstähle, insbesondere an gekrümmten Abrolllriigeln
für Muldenkipper oder sonstige Kippgefäße, geschah bisher von Hand unter erheblichem
Kraftaufwand, wobei wegen der notwendigen Maßhaltung solcher Bügel besondere Geschicklichkeit
des Schmiedehandwerkers vorausgesetzt werden mußte. Dagegen wurden die Augen an
den Enden gerader Abrollbügel auch bereits mittels zweier aufeinanderfolgender Arbeitshübe
bzw. Teil-Biegungen auf einer Spindelpresse gleichzeitig eingerollt, wobei jedoch
die beim ersten Arbeitshub halb gebogenen Stabenden ebenfalls von Hand, beispielsweise
durch Hammerschläge, in eine für den zweiten Arbeitshub erforderliche Lage gebracht
werden mußten.
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Der Vorschlag, das Biegen der Augen an ge= krümmten Abrollbügeln in
einer Hitze durch drei aufeinanderfolgende Arbeitshübe auf einer Spindelpresse zu
bewerkstelligen, erfordert aber zwischen den Arbeitshüben sowohl ein Nachbiegen
der Stabenden von Hand als auch das Einlegen und Herausheben schwerer, für das Biegen
der Augen nach dieser Herstellungsart notwendiger, entsprechend geformter Gesenkstücke.
Diese
Nachteile sind bei der Vorrichtung nach der Erfindung vermieden. Diese berücksichtigt
zudem die bisher nicht ausreichend gewürdigte Notwendigkeit, die Handarbeit, insbesondere
das Heben schwerer Gesenkstücke, weitestgehend auszuschalten und bei geringstem
menschlichem Kraftverbrauch hohe Leistungen zu erzielen.
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Die Vorrichtung zum gleichzeitigen beidseitigen Biegen von Dorne umschließenden
Augen an den Enden gerader oder gekrümmter Profilstäbe ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie auf jeder Seite eines Gesenkblockes zwei der zu bildenden Augenform entsprechend
gestaltete, gelenkig miteinander verbundene, vorzugsweise um Bolzen schwenkbare
Formstücke aufweist, die Aussparungen besitzen, in welche an einem bewegbaren Oberteil
der Vorrichtung angeordnete Druckrollen o. dgl. zum Verschwenken der Formstücke
eingreifen und die Gleitflächen aufweisen, auf welche die Druckrollen kraftschlüssig
derart einwirken, daß die Profilstahlenden eingeschwenkt und um die Dorne herumgebogen
werden. Die Aussparungen dier Formstücke sind gemäß der Erfindung vorzugsweise derart
gestaltet, daß die Druckrollen die Formstücke beim Hochbewegen des Oberteiles der
Vorrichtung zwangsläufig von den geformten Augen abziehen, so daß das Biegen der
Augen in einem Arbeitsgang erfolgt und die Bedienung der Vorrichtung lediglich auf
deren Schaltung und das Einlegen und Verspannen bzw. Lösen und Herausnehmen des
Werkstückes beschränkt ist. Vorzugsweise ist die Vorrichtung nach der Erfindung
als Werkzeug für eine Spindelpresse ausgebildet. Nach einer besonderen Ausbildungsform
des Erfindungsgegenstandes sind mehrere Vorrichtungen nach der Erfindung derart
hintereinander geschaltet oder derart kombiniert und die Formstücke und Verspannungsstücke
für die Dorne in einem Gesenkblock so miteinander verbunden, daß die Augen an zwei
oder mehreren Werkstücken gleichzeitig gebogen werden können.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wie sie zum Biegen der Augen an den Enden eines gekrümmten Abrollbügels
für Muldenkipper dient.
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Es zeigt Abb. i die Vorrichtung in der Bereitschaftsstellung mit eingespanntem
Arbeitsstück, Abb. 2 die Vorrichtung in der Halbstellung und Abt>. 3 die Vorrichtung
in der Fertigstellung. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einem den
Gesenkblock aufweisenden Unterteil und einem bewegbaren Oberteil. Das Biegen der
Augen erfolgt gleichzeitig beidseitig in einer Hitze und in einem Arbeitshub, vorzugsweise
auf einer Spindelpresse.
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Auf dem Arbeitstisch der Presse ist ein Gesenkblock i befestigt. An
diesem sind zwei Formstucke 2 in Bolzen 3 schwenkbar angeordnet. Die Formstücke
2 weisen halbkreisförmige, der Breite der zu liegenden Augen entsprechende Aussparunrungen
4 sowie Gleitflächen 5 und weitere Aussparungen 6 auf. An den Formstücken 2 sind
klauenartig gestaltete Formstücke 7 in Bolzen 8 schwenkbar angelenkt. Die Formstücke
7 weisen ebenfalls der Breite der Augen entsprechende Aussparungen 9 sowie weitere
Aussparungen io auf. Sie werden durch Federn i i in ihrer Bereitschaftslage gehalten
und sind in dieser mittels äußerer Anschläge 12 der Formstucke 2 begrenzt. Die Formstücke
2 nehmen die vorerwähnte Lage zufolge ihres Eigengewichtes ein.
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Im oberen bewegten Teil der Vorrichtung sind zwei äußere Druckrollen
13 für Gien Arbeitsweg der Formstücke 2 und zwei innere Druckrollen 14 für den Arbeitsweg
der Formstiicke 7 in den Arbeitswegen der Formstücke 2 und 7, welche in einem Arbeitshub
aufeinander folgen, entsprechenden Abständen angeordnet.
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Zum Biegen der Augen wird (las gekrümmte, an den Enden in einer für
den Augenumfang erforderlichen Länge eingeschnittene Winkelstück 15 mit seinem senkrechten
Flansch in eine im Gesenkblock i entsprechend vorgesehene Vertiefung eingelegt,
während der waagerechte Flansch satt zur Auflage kommt. Sodann werden Dorne 16 in
außerhalb des Bewegungsbereiches der Formstücke 2 und 7 beiderseits am Gesenkblock
i angebrachte und halbkreisförmig ausgesparte Lager 17 eingelegt, mit einem ebenfalls
beiderseitig die Dorrienden umgreifenden und gleichzeitig das Winkelstück 15 niederhaltenden
Spannstück 18 abgeschlossen und mittels eines Keiles i9 und Keilhaltern 2o befestigt.
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Der Arbeitsgang der Vorrichtung verläuft folgendermaßen: Beim Niedergehen
des in der Zeichnung nicht dargestellten Oberteiles der Vorrichtung gleiten die
Rollen 13 zunächst am Rücken der federnd ausweichenden Formstücke 7 entlang und
gelangen alsdann auf die Gleitflächen 5 der Formstücke 2. Diese, unter dem Druck
der Rollen 13 nach innen schwenkend, greifen am äußeren Ende der Flansche an und
biegen diese um die festliegenden Dorne 16 herum, bis die Aussparungen 4 die Augen
etwa halbkreisförmig umschließen, also die Lage der Vorrichtung nach Abb. 2 erreicht
hat. Die Rollen 13 haben dann die Gleitflächen 5 verlassen und bewegen sich, die
Schließlage der Formstücke 2 aufrec'hter'haltend, in den Aussparungen 6 nach unten.
Inzwischen sind die Rollen 14 nachgefolgt und drehen, in die Aussparungen io gelangend,
die ebenfalls am Außenende der Flansche angreifenden Formstücke 7 in die in Abb.
3 dargestellte Schließlage, womit die Rollen 14 aufsetzen und der Arbeitshub begrenzt
ist und die Augen formgerecht eingerollt sind.
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Beim Hochgehen des die Rollen 13 und 14 aufweisenden Oberteiles der
Vorrichtung gelangen zunächst die Rollen 14 unter vorstehende Nocken 21 der Formstücke
7 und heben diese vom Arbeitsstück ab, während die nachfolgenden Rollen 13 mittels
Vorsprüngen 22 der Formstücke 2 diese ebenfalls vom Arbeitsstück abziehen bzw. nach
außen drehen. Die Formstücke 2 nehmen unter der Einwirkung ihres Eigengewichts und
die Formstücke 7 zufolge der Federkraft i i alsdann ihre Bereitschaftsstellung nach
.-\bb. i wie(ler ein. Nach
Entfernen des Keiles i9 werden das Spannstück
18 sodann abgehoben und das Arbeitsstück herausgenommen, womit der Arbeitsvorgang
beendet ist.
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Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist vorzugsweise in
eine Spindelpresse eingebaut. Wenn die Augen an zwei oder mehreren Werkstücken gleichzeitig
gebogen werden sollen, können mehrere derartige Vorrichtungen entsprechend hintereinandergeschaltet
oder kombiniert und die Formstücke 2 und 7 und die Verspannungselemente 17 entsprechend
in einem Gesenkblock miteinander verbunden sein.