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Vorrichtung zum Biegen von Sperrholzplatten aus mehreren Lagen Holzfurnier.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vörrichtung zum Biegen von Sperrholzplatten
aus mehreren Lagen Holzfournier und betrifft insbesondere eine Einrichtung dieser
Art, bei welcher gekochtes oder gedämpftes Fournier in einer auf und ab beweglichen
Form auf die gewünschte Gestalt gepreßt wird.
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Der Zweck der Erfindung ist, bei einer derartigen Vorrichtung in einfacher
Weise die Kanten des zu biegenden Arbeitsstückes derart zu halten, daß selbst bei
einer verwickelten Gestalt des herzustellenden Körpers die zu biegende Platte stets
so gleitbar gehalten wird, daß immer das für den Biegevorgang erforderliche Material
von der Haltevorrichtung freigegeben, trotzdem aber die Platte in der gewünschten
Weise nach Art einer Haut über den Formkörper gezogen wird.
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Erreicht wird dies gemäß der Erfindung dadurch, daß die zum nachgiebigen
Einklemmen des Arbeitsstückes während des Biegens dienenden Backen beiderseits der
auf und ab beweglichen Patrize angeordnet sind, und aus einer oberen feststehenden
sowie einer unteren, mit dieser zusammenarbeitenden, beweglich aufgehängten Schiene
bestehen, und beide Schienen sowohl in der Seitenansicht als auch in der Draufsicht
der Gestalt des herzustellenden Gegenstandes entsprechend gebogen sind. Die beweglichen
Schienen sind dabei durch einen Rahmen miteinander verbunden und an Drahtseilen
aufgehängt, die über kleine Rollen laufen, welche mit große Gegengewichte tragenden
Rollen oder Trommeln verbunden sind.
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Um eine Beschädigung der Sperrholzplatten während des Biegens zu vermeiden,
sind die der Form oder Patrize zugekehrten unteren Arbeitskanten der oberen feststehenden
Schienen abgerundet. In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß
der Erfindung zum Biegen von Platten, beispielsweise für Flugzeugkörper, dargestellt,
und es zeigen: Abb. i eine schematische Seitenansicht, Abb. 2 einen Schnitt nach
der Linie A -A
der Abb. i, Abb. 3 einen im vergrößerten Maßstabe gezeichneten
Schnitt nach der Linie B-B der Abb. i, Abb. q, eine der Abb. 3 ähnliche Ansicht
mit den einzelnen Teilen in anderer Stellung, und Abb. 5 eine im vergrößerten Maßstabe
gezeichnete Schnittansicht durch eine der Klammern zum Halten der Kanten der Platte.
Die Patrize i hat in. bekannter Weise die Gestalt des Innern der herzustellenden
Hülle. Eine Hülle dieser Art weist eine in Draufsicht, Seitenansicht und Vorderansicht
gekrümmte Linie auf, und um die zu biegende Platte in der erforderlichen Weise über
die Form zu ziehen und sie dieser genau nach Art einer Haut anzupassen, wird sie
zwischen Klammern erfaßt, die in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Ebenen gebogen
sind. Jede der Klammern besteht aus einem Paar langer Schienen 2 und 3, von denen
die eine feststehend und die andere mit Bezug auf diese hin und her beweglich ist,
um das Einfügen der Platte und gleichzeitig die Anwendung des gewünschten Klemmdruckes
zu ermöglichen. Die beiden Paare von Klemmschienen werden an gegenüberliegenden
Seiten der Bewegungsbahn der Form angebracht, und ihre Krümmung, oder besser gesagt,
ihre Krümmung an der Innenkante der Greiffläche derjenigen Schiene, über welche
die Platte gezogen wird, folgt im allgemeinen in der Draufsicht der Krümmung des
breitesten Teiles der
Form, während sie in der Seitenansicht mehr
oder weniger genau der in der Längsrichtung verlaufenden Mittellinie der Oberfläche
der Form sich anpaßt. Die Klammern und die Form als Ganzes müssen mit Bezug aufeinander
beweglich sein, wobei es unwesentlich ist, ob nur die Klammern oder nur die Form
oder sowohl die Klammern als auch die Form bewegt werden. Bei dem veranschaulichten
Ausführungsbeispiel ist eine Schiene jeder Klammer feststehend -und die Form in
dem Raum zwischen den Klammern auf und ab beweglich. Die beweglichen Schienen der
Klammern können in irgend geeigneter Weise getragen, z. B. an Drahtseilen q. aufgehängt,
werden, die sich aufwärts über kleine Scheiben 5 erstrecken. Letztere sind an großen
Scheiben oder Trommeln 6 befestigt, an denen Gegengewichte 7 hängen. Die Form kann
in irgend geeigneter Weise, z. B. von hydraulischen Plungern 8, getragen werden.
Die beweglichen Klemmschienen werden durch einen Rahmen 9 miteinander verbunden,
der sich unterhalb der Form erstreckt und an dem die Drahtseile q. anstatt unmittelbar
an den Schienen befestigt werden können. Wird dieser Rahmen benutzt, so kann die
Form als Öffnungsvorrichtung für die Klammern verwendet werden, wobei die einzelnen
Teile so gewählt werden, daß die Form, wenn sie gesenkt wird, mit dem Rahmen 9 in
Eingriff kommt, und letzteren sowie die beweglichen Klemmschienen entgegen der Wirkung
der Gegengewichte 7 abwärts zieht.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung wird die Form in die in Abb. 3 veranschaulichte
Lage gebracht, und eine heiße, feuchte, biegsame Platte io auf die Oberfläche der
Form i und die beweglichen Schienen 3 gelegt. Die Form wird alsdann aufwärts gepreßt,
wobei durch die Gegengewichte 7 die Schienen 3 angehoben werden, bis sie schließlich
in die Klemmstellung mit Bezug .auf die feststehenden Schienen z kommen und die
Platte io mit nachgiebigem Druck erfassen.
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Sobald die Klammern die Platte erfassen, wird sie in der Seitenansicht
gebogen, da die Schienen 2 und 3 entsprechend dem herzustellenden Körper gebogen
wird. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung der Patrize i wird, da die beweglichen Schienen
3 in ihrer Klemmlage mit Bezug auf die Schienen 2 verbleiben, die Platte io allmählich
aufwärts ausgebogen, so daß sie fest über und auf die Patrize i gezogen wird. Während
dieser Aufwärtsbewegung der Form gleitet die Platte io durch die Klammern 2, 3,
so daß das notwendige Material zur Verfügung steht, um die Platte io um die Patrize
i herumbiegen zu können. Die Platte io gleitet dabei nicht einfach aus den Klammern
2, 3 heraus, sondern es findet auch noch ein Gleiten in der Längsrichtung der Klammern
statt, sobald ein Zusammendrücken des Materials in dieser Richtung erfolgt.
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Die Platte io muß wenigstens so breit sein, daß ihre äußersten Kanten
in den Klammern 2,3
verbleiben, wenn die Patrize i ihre Aufwärtsbewegung beendet
hat, so daß die geformte Platte in Stellung gehalten werden kann, bis sie sich gesetzt
hat. Letzteres ist notwendig, damit die Platte, wenn sie aus der Maschine herausgenommen
und in den Trockenraum gebracht wird, ihre Form beibehält.
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Die innere Unterkante einer jeden feststehenden Klemmschiene 2 ist,
wie bei 15 in Abb. 5 veranschaulicht worden ist, abgerundet, so daß keine scharfe
Kante vorhanden ist, durch welche die Platte io, wenn sie während der Aufwärtsbewegung
der Patrize i aus den Klammern 2, 3 herausgezogen wird, beschädigt werden kann.
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Soll die geformte Hülle aus der Maschine herausgenommen werden, so
wird die Patrize i einfach gesenkt, wobei sie außer Eingriff mit der Unterfläche
der Hülle und schließlich in Berührung mit dem Rahmen 9 kommt. Hierbei werden die
beweglichen Schienen 3 der Klammern abwärts gezogen und die Kanten der Hülle freigegeben,
welch letztere dann leicht entfernt werden kann.