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Vorrichtung zum Horizontalausrichten von Krankenbahren in Kraftwagen
Die Bestrebungen,, die zum Transport von Kranken und Verwundeten dienenden Fahrzeuge
so einzurichten, daß die Übertragung der durch Gelände- und Straßenverhältnisse
bedingten Lageveränderungen des Fahrgestells auf den Kranken verhütet wird, haben
bislang zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Man hat bereits vorgeschlagen,
den zur Aufnahme einer oder mehrerer Tragbahren eingerichteten Wagenkasten mittels
abgefederter Rollen und Führungen durch eine vom Führersitz zu bedienende Vorrichtung
in der Waagrechten zu halten.
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Gegenüber dieser bekannten Einrichtung ist nach der Erfindung das
im Wageninnern untergebrachte Gestell für die Tragbahre beweglich angeordnet, und
zwar ist ihm nicht eine allseitige Bewegungsmöglichkeit eigen, sondern nur eine
Beweglichkeit um eine parallel zu den Radachsen des Wagens gerichtete Achse. Die
Horizontaleinstellung erfolgt in an sich bekannter Weise vom Führersitz oder vom
Wageninnern aus oder erfindungsgemäß selbsttätig über eine Einrichtung, durch die
das Gestell mit der Bahre trotz Steigens oder Fallens der Straße horizontal eingestellt
wird. Diese Beweglichkeit des Gestells um nur eine parallel zu den Radachsen gerichtete
Achse hat den Vorteil, daß die den Kranken störende, ihm das Gefühl der Unsicherheit
auslösende seitliche Beweglichkeit der Lagerstätte vermieden und damit überdies
die Möglichkeit, den Kranken während der Fahrt bedienen und behandeln zu können,
erhöht oder überhaupt erst geschaffen ist. Im besonderen ist aber durch die Erfindung
noch die Möglichkeit geboten, die Horizontalausrichtung, auf die es ausschließlich
ankommt, selbsttätig eintreten zu lassen. Die Einrichtung nach der Erfindung bietet
den weiteren Vorteil, daß der Forderung nach Tieflegung des Schwerpunktes vollauf
entsprochen werden kann, daß der Kranke also sehr tief zu liegen kommt, d. h. an
einer Stelle gelagert wird, wo er den Bewegungen des Fahrzeugs am wenigsten ausgesetzt
ist.
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Die Drehachse für das zur Aufnahme der Bahre dienende Gestell kann
entweder ungefähr in der Mitte oder an bzw. nahe dem einen Ende, oberhalb oder unterhalb
des Gestells vorgesehen sein. Die Vorrichtung zum I-Torizontalausrichten des Gestells
kann entweder aus einem am Gestell angeordneten Zahnbogen und einem über eine geeignete
Übertragung vom Führersitz oder vom Wageninnern aus zu drehenden Zahnrad oder aus
einer von Hand zu bedienenden, am einen Gestellende angreifenden Hebevorrichtung
bestehen. Erfolgt die Horizontaleinstellung selbsttätig, so ist unter der Drehachse
des Gestells ein Gewicht angeordnet, das das Gestell dauernd in der Waagrechten
hält. Zur Vermeidung von Ausschwingungen können die Gestellenden durch entsprechend
starke Zugfedern mit dem Fußboden des Wagenkastens verbunden sein. Statt der Zugfedern
kann man sich zu dem genannten Zweck auch eines an sich bekannten Flüssigkeitsausgleichers
bedienen,
dessen Kolbenstangen gelenkig mit den Gestehenden verbunden
sind. Man kann fernerhin auch statt des unter dem Gestell vorgesehenen Gewichts
für die Horizontaleinstellung einen Flüssigkeitsausgleicher, dessen Kolbenstangen
mit den Gestellenden verbunden sind, verwenden und diesen Flüssigkeitsausgleicher
über ein geeignetes Gestänge durch ein an geigneter Stelle angeordnetes Pendelgewicht
steuern, dessen Pendelbewegung beim Berg- oder Talfahren den Flüssigkeitsausgleicher
so beeinflußt, daß dieser das Gestell waagerecht einstellt.
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Die Zeichnung veranschaulicht - z. T. schematisch - mehrere Ausführungsformen
des Gegenstandes der Erfindung.
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Abb. r und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die von Hand zu
bedienende Vorrichtung, während Abb. 2, 4 und 5 verschiedene Ausführungsformen der
sich selbsttätig einstellenden Einrichtung erkennen lassen.
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Bei der Ausführung nach Abb. i . sind in dem Wagenkasten z die das
Gestell 2 drehbar tragenden Lagerböcke 3 angeordnet. Das zur Aufnahme der Bahre
.4 dienende Gestell :2 ist mit einem Zahnbogen 5 versehen, in dessen Verzahnung
ein Kegelrad 6 eingreift, das über ein Kegelradpaar 7, 8 und eine Welle 9 mit einer
im Führerraum i i angeordneten Antriebsvorrichtung i o in Verbindung steht und somit
vom Führersitz aus gedreht werden kann. Dadurch kann das Gestelle mit der Bahre
.4 trotz Steigens oder Fallens der Straße stets horizontal eingestellt werden. Die
Antriebs- oder Stellvorrichtung io könnte statt im Führerhaus i i auch im Inneren
des Krankenraumes vorgesehen sein.
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Eine andere Ausführungsform der Vorrichtung für Einstellung von Hand
ist in Abb. 3 dargestellt. Hierbei ist das Gestelle mit dem dem Fußende der Bahre
entsprechenden Ende um eine parallel zu den Fahrzeugradachsen gerichtete Achse 12
drehbar gelagert und am anderen Ende mit einer, vom Führersitz oder vom Wageninnern
aus zu bedienenden Hebevorrichtung versehen, die wieder aus einem Zahnbogen 5, einem
Zahnrad 6 und einer geeigneten Übertragung bestehen kann. Das Gestell :2 kann mittels
dieser Hebe-und Senkvorrichtung unabhängig von der Neigung der Straße stets horizontal
eingestellt werden. Die Hebe- und Senkvorrichtung 5, 6 kann entweder - wie gezeichnet
-durch Zahnradübersetzung oder durch Wasser oder Luftdruck beeinflußt werden.
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Bei der in Abb. 2 veranschaulichten Ausführung findet die Horizontaleinstellung
selbsttätig statt. Das Gestell e ist um die Zapfen 12 drehbar angeordnet und wird
durch ein entsprechend schweres, unterhalb -der Drehachse 12 vorgesehenes Gewicht
13 dauernd in waagrechter Lage gehalten, wobei die bei der Lageänderung des Gestells
2 auftretenden Ausschwingungen durch genügend stark bemessene, zwischen den Gestellenden
und dem Fußboden 14 des Wagenkastens vorgesehene Zugfedern 15 ausgeglichen werden.
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Die Ausgleichung oder Dämpfung der Ausschwnngungen kann auch durch
andere Mittel als durch Zugfedern erfolgen.
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Manlkä:nn auch unter, über oder neben dem Gestell 2, einen an sich
bekannten Flüssigkeitsausgleicher anordnen und dessen Kolbenstangen gelenkig mit
den Enden des Gestells 2 verbinden, wobei die Steuerung des Flüssigkeitsausgleichers
durch die Lageveränderung des Gewichts 13 oder des Gestells 2 selbst erfolgen kann.
Die in Abb.4 dargestellte Ausführung einer derartigen Einrichtung zeigt das Gestell
e an einer oberhalb des Gestells :2 befindlichen Achse 16 aufgehängt, wobei die
Gestellenden durch Schubstangen 17 mit den Kolbenstangen 18 eines am Wagenboden
angeordneten, an sich bekannten Flüssigkeitsausgleichers i9 in Verbindung stehen
und die Steuerung des Flüssigkeitsausgleichers durch die Lageveränderung des Gestells
2 selbst erfolgt.
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Andererseits kann man den Flüssigkeitsausgleicher nach Abb. 5 auch
durch ein besonderes Pendelgewicht 2o steuern. Bei der Ausführung nach Abb. 5 ist
das Gestell 2 um die Achse 12 drehbar und jedes Gestellende gelenkig mit der Kolbenstange
des Flüssigkeitsausgleichers i g, i ga verbunden. Das den Ausgleicher steuernde
besondere Pendelgewicht 2o ist an einem mit dem Gestell 2 verbundenen, abgekröpften
Ausleger 2i vorgesehen.