DE494003C - Verfahren zur elektrischen Reinigung von Gasen - Google Patents

Verfahren zur elektrischen Reinigung von Gasen

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DE494003C
DE494003C DEE34899D DEE0034899D DE494003C DE 494003 C DE494003 C DE 494003C DE E34899 D DEE34899 D DE E34899D DE E0034899 D DEE0034899 D DE E0034899D DE 494003 C DE494003 C DE 494003C
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OTTO KURZ DR ING
Elga Elektrische Gasreinigungs GmbH
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OTTO KURZ DR ING
Elga Elektrische Gasreinigungs GmbH
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03CMAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03C3/00Separating dispersed particles from gases or vapour, e.g. air, by electrostatic effect
    • B03C3/01Pretreatment of the gases prior to electrostatic precipitation
    • B03C3/014Addition of water; Heat exchange, e.g. by condensation

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  • Electrostatic Separation (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektrischen Reinigung von Gasen Bei der elektrischen Reinigung der Gase von Staub treten mitunter, oft schon bei niedrigen Temperaturen, z. B. durch Rückionisation unangenehme Störungen auf, die eine erfolgreiche Abscheidung in Frage stellen. Die Reinigungstemperaturen sind daher nach oben hin begrenzt. Unter Umständen ist jedoch schon «reit unterhalb der Grenztemperatur, bei der Rückionisation eintritt, eine gute Abscheidung des Staubes nicht mehr durchführbar.
  • Man hat verschiedene Mittel vorgeschlagen, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. Eine bekannte Maßnahme ist die Kühlung und Befeuchtung der Gase durch Wassereinspritzung. Es kann jedoch der Fall vorliegen, daß das zugeführte Wasser mit dem Staubgasgemisch in Reaktion tritt oder daß stark hygroskopischer Staub vorliegt, der mit Wasser leicht schmiert. Andererseits kann sich der Wasserzusatz zum Gase mit Rücksicht auf dessen spätere Verwendung verbieten, oder es sind Fälle denkbar, bei denen die Gastemperatur nicht erniedrigt werden darf. Verschiedene chemische Verfahren verlangen eine möglichst hohe Temperatur der gereinigten Gase. Die Wassereinspritzung ist daher, ganz abgesehen davon. daß sie nicht immer zum Ziele führt, in manchen Fällen unzulässig.
  • Weitere Verfahren zur Vermeidung obenerwähnter Störungen bestehen darin, daß man die Ursache dieser Übelstände vor Eintritt der Gase in den elektrischen Reiniger beseitigt. Es sind Verfahren vorgeschlagen, die sogenannte »Vorionisation« vor dem elektrischen Reiniger aufzuheben, andererseits chemische Vorgänge zwischen den einzelnen Bestandteilen des Gasgemisches vor der elektrischen Reinigung zu beendigen oder die Staubteilchen derart zu beeinflussen, daß sie im elektrischen Feld besser niedergeschlagen werden können oder endlich die Eigenschaften des niedergeschlagenen Staubes, beispielsweise dessen Leitfähigkeit, günstig zu -beeinflussen u. a. m. - -Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren schlägt die Erfindung einen neuen Weg ein. Sie besteht darin, die Zusammensetzung der Gase eines Gasstaubgemisches zu ändern und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, günstigere Eigenschaften des Gemisches im Hinblick auf den Reinigungsprozeß hervorzurufen, als sie ursprünglich vorhanden war. Erfindungsgemäß werden die Temperatur und Zusammensetzung der Gase in eine ganz bestimmte Beziehung zueinander gebracht.
  • Der Erfindungsgedanke besteht darin, Temperatur und Zusammensetzung des Gases so einzustellen, daß die die Reinigung verschlechternde Einwirkung bestimmter Gemischbestandteile aufgehoben und der günstigste Wirkungsgrad der Entstaubung erzielt wird.
  • Der Wirkungsgrad der elektrischen Entstaubung eines Gases hängt außer anderen Einflüssen von der Innenbeweglichkeit des betreffenden Gases im elektrischen Felde ab. Die Innenbeweglichkeit, d. h. die Geschwindigkeit, welche die Elektrizitätsteilchen im elektrischen Felde beim Durchgang durch ein Gas annehmen, ist je nach der Natur des Gases verschieden. Man drückt die Innenbeweglichkeit aus in m/sek. in einem Feld von 1 kV/cm.
  • Für die verschiedenen Gase ergeben sich beispielsweise folgende Ionengesch-windigkeiten
    Wasserstoff . . . . . . . . . . 70 m/selk.,
    Sauerstoff ............ 18 -
    Luft ................ 15 -
    Chlor ............. zo -
    Kohlensäure ....... 9 -
    Schwefeldioxyd ....... q. -
    Im Feld . . . . . . . . . . . . . i kV/cm.
    Nimmt man beispielsweise gewöhnliche Luft als Vergleichs- und Richtgas an, dann lassen sich die Gase einteilen in solche mit hoher Innengeschwindigkeit und solche mit niedrigerer Innengeschwindigkeit. Kohlensäure hat, wie aus obiger Tabelle ersichtlich, beispielsweise die halbe Innengeschwindigkeit wie Sauerstoff.
  • Die Ionen durchlaufen also das eine Gas schneller als das andere. Ihre Beweglichkeit in einem Gasgemisch hängt daher von dem Gehalt des Gemisches an den einzelnen Bestandteilen ab. Man könnte in .diesem Zusammenhang von »dichten« und »dünnen« Gasen sprechen, wenn man den Analogievergleich zulassen kann, daß ein Teilehen durch ein Gas mit geringerer Innengeschwindigkeit gleichsam wie dusch eine zähe Flüssigkeit sich durcharbeiten muß, während ein anderes Gas, ein »dünnes« Gas, der Elektrizitätsbewegung weniger Widerstand bietet.
  • Als »dichte« Gase im vorstehenden Sinn sind also die technisch besonders wichtigen Gase Chlor, Kohlensäure und Schwefeldioxyd anzusehen, als »dünne« Gase Sauerstoff, Wasserstoff usw.
  • Steigt in einem Gasgemisch der Gehalt an einem »dichten« Gas, so wird infolge der geringen Innenbeweglichkeit dieses Bestandteiles die Elektrizitätsausströmung innerhalb der Elektroden zurückgehen., unter Umständen auf einen solch geringen Betrag, daß da durch der Wirkungsgrad der Reinigung beeinträchtigt wird. Zur Behebung dieses Mißstandes bieten sich gemäß der Erfindung zwei Wege. Man kann entweder die Temperatur des Gasgemisches erhöhen, wodurch. die Gasdichte verringert wird, oder man kann den Gehalt des Gemisches an »dichtem« Gas verringern. Zwei Beispiele aus der Praxis mögen dies erläutern: 1. Bei der Entstaubung der Abgase aus Zementbrennöfen kann durch Unstetigkeit in der Feuerung mitunter der Kohlensäuregehalt der Abgase stark ansteigen. Die Reinigungswirkung läßt dann nach. Abhilfe kann dadurch geschaffen werden, daß die Abgase mit höherer Temperatur in die elektrische Entstaubung geleitet werden, oder es kann erfindungsgemäß, beispielsweise durch Zuführung atmosphärischer Luft in das Abgas, die Kohlensäurekonzentration der Gase verringert werden.
  • Andererseits ist der Fall denkbar, daß bei solchen Abgasen durch Erhöhung des Sauerstoffgehaltes (Zutritt von Falschluft) die Reinigung bei einer bestimmten hohen Temperatur unmöglich wird. Man kann Abhilfe schaffen dadurch, daß man entweder durch entsprechende Führung der Feuerung den Kohlensäuregehalt der Abgase steigert oder indem man durch geeignete Mittel die Gastemperatur erniedrigt.
  • Wenn also bei einem kohlensäurehaltigen Gasgemisch die Reinigung bei einer bestimmten Temperatur durch Erhöhung des Kohlensäuregehaltes schlechter wird, kann man durch Erniedrigung des Gehaltes an Kohlensäure oder durch Erhöhung der Gastemperatur die Reinigungswirkung verbessern. Umgekehrt kann man bei der Reinigung eines geringer konzentriertenKahlensäuregemisches die Verschlechterung .der Reinigung bei höherer Temperatur durch Kühlung des Gasgemisches ausgleichen oder durch Erhöhung der Kohlensäurekonzentration im Gemische.
  • Bei der Behandlung von Gasen aus Schacht-oder Drehöfen zum Brennen von Kalk und Zement mit einem Kohlensäuregehalt bis zu 40 '/(, CO, ist diese Erkenntnis von großer Bedeutung. Beispielsweise wurde .durch Versuche festgestellt, daß Drehofengase mit etwa 6 % CO, oberhalb einer mittleren Temperatur von etwa 17o° C nicht mehr befriedigend gereinigt werden konnten und daß höhere Temperaturen nur bei höherem C02 Gehalt zu halten waren. Beim Betrieb ist darauf zu achten, daß die Reinigungstemperatur nicht über etwa 170Q C steigt oder d.aß, wenn eine solche Temperaturerhöhung eintritt, für eine entsprechende Erhöhung des CO Z Gehaltes Sorge getragen wird.
  • 2. Ähnlich verhalten sich S02 haltige Gase, die in der chemischen Industrie eine große Rolle spielen. Dort handelt es sich meistens darum, hohe Reinigungstemperaturen zu erzielen, deren Einhaltung nach der Erfindung nur eine Frage der Konzentration ist.
  • Ein Beispiel dafür ist die Entstaubung der Abgase aus Schwefelkiesröstöfen bei der Schwefelsäureherste]lung, Steigt bei diesem Gas der Anteil an Schwefeldioxyd, so läßt die Reinigungswirkung nach und kann durch Erhöhung der Gastemperatur wieder verbessert werden. Eine Änderung der Konzentration speziell bei dieser Gasart verbietet sich mit Rücksicht auf den späteren Gewinnungsprozeß.
  • Auf Grund der Erkenntnis der Bedeutung, welche der Gehalt der Gase an Bestandteilen geringerer Ionenbeweglichkeit hat, ist es also einerseits möglich, sehr heiße Gase zu reinigen, wenn man nur dafür sorgt, daß der Gehalt des Gemisches an »dichten« Gasen genügend hoch ist, um einen allzu großen Stromanstieg bzw. Funkenüberschlag zu vermeiden. Andererseits ist es möglich, Gase mit relativ hohem Gehalt an solchen »dichten« Bestandteilen elektrisch zu entstauben, wenn man die Temperatur des Gasgemisches genügend hochhält.
  • Wesentlich für die Beurteilung des Erfindungsgedankens dieses Verfahrens ist also der Umstand, daß Gase, wie beispielsweise Sauerstoff, Wasserstoff, genau die entgegengesetzte Wirkung auf die elektrische Entladung haben wie beispielsweise Kohlensäure oder Schwefeldioxyd und daß durch entsprechende Beeinflussung des Gasgemisches eine genügende Reinigung dieser Gase durchführbar ist.
  • Zur Ergänzung obiger Beispiele sei erwähnt, - daß kohlenwasserstoffhaltige oder teerhaltige Gase sich ähnlich verhalten.
  • Die Erfindung bietet daher die Möglichkeit, Schwierigkeiten obenerwähnter Art zu beseitigen. Sie ist sinngemäß für die Reinigung aller vorkommenden Gasgemische anwen'-thar. Hierdurch ist es möglich, die zur Behandlung gelangenden Gase in ganz anderer Weise vorzubereiten, als es bisher bekannt üblich war, besonders auch infolge der einfachen Möglichkeit, bei Gasen jedes beliebige Mischungsverhältnis herzustellen.
  • Außer Gasen selbst können zur Änderung der Konzentration natürlich auch alle anderen Stoffe Verwendung finden, die bei einer vorkommenden Reinigungstemperatur gasförtnig sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur elektrischen Reinigung von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung des Optimums der Staub:abscheidung Temperatur oder Zusammensetzung des Gases oder beide zugleich verändert werden, und zwar derart, daß bei steigender Temperatur die Konzentration eines oder mehrerer Gase mit geringer spezifischer Ionenbeweglichkeit im Gasgemisch erhöht, bei sinkenderTemperatur erniedrigt wird oder derart, daß bei steigendem Gehalt an solchen Gasen die Temperatur erhöht, bei sinkendem Gehalt die Temperatur erniedrigt wird. a. Verfahren nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Zusammensetzung durch Zuführung von Fremdgasen erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Zusammensetzung durch Vergasung flüssiger oder fester Körper bewirkt wird, die dem Gas zugeführt werden.
DEE34899D 1926-11-23 1926-11-23 Verfahren zur elektrischen Reinigung von Gasen Expired DE494003C (de)

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