DE126091C - - Google Patents

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DE126091C
DE126091C DENDAT126091D DE126091DA DE126091C DE 126091 C DE126091 C DE 126091C DE NDAT126091 D DENDAT126091 D DE NDAT126091D DE 126091D A DE126091D A DE 126091DA DE 126091 C DE126091 C DE 126091C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/003Titanates
    • C01G23/006Alkaline earth titanates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, aus natürlichen Gemengen, welche einen genügenden Gehalt an Titanoxyd aufweisen, sowie leicht und wirthschaftlich erhalten werden können, ein künstliches Product oder Concentrat herzustellen, welches einen viel höheren Gehalt von Titanoxyd besitzt und verhältnifsmäfsig frei ist von gewissen besonderen und unerwünschten Verunreinigungen, z. B. Kieselerde. Als Ausgangsmaterialien kommen z. B. die sogen, titanhaltigen Eisenerze in Frage, welche etwa 50 bis 53 pCt. Eisen, entsprechend 72 bis 75 pCt. oder mehr Eisenoxyd, und 12 bis 15 pCt. Titan, entsprechend 20 bis 25 pCt. Titanoxyd, enthalten.
Die Erfinder stellen bereits ein Gemisch von Titan und Eisen her, welches einen industriell wichtigen Titangehalt, d. h. mehr als 5 pCt. Titan, und eine erhebliche Menge von Eisen aufweist, d. h. nicht weniger als 10 pCt. der Masse. Dies Gemenge ist allgemein bekannt als Ferro-Titan und in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika durch das Patent 609466 geschützt. Ferner haben die Erfinder verschiedene Verfahren ersonnen, um Ferro-Titan bequem und wirthschaftlich herzustellen. Diese sind theils durch das genannte Patent, theils durch das Patent 609467 geschützt.
Es ist zu bemerken, dafs die Herstellung solchen Ferro-Titans mittels der genannten Verfahren die Benutzung' der eingangs erwähnten, Titansäure enthaltenden natürlichen Gemenge in sich schliefst, sobald die Herstellung in industrieller und wirthschaftlicher Weise ausgeführt werden soll. Als derartige Gemenge kommen in Betracht: titanhaltiges Eisenerz oder titanhaltige Schlacke. Diese letztere kann z. B. herstammen von dem Schmelzen derartiger Erze durch einen der Reductionsprocesse, wie sie in dem den Erfindern ertheilten amerikanischen Patent 486941 beschrieben sind. Mit anderen Worten, man j ist auf jeden Fall auf die Verwendung derartiger titanhaltiger Erze oder Schlacken angewiesen, an Stelle des Rutils oder verhältnifsmäfsig reiner Titansäure, weil die Verwendung der letzteren durch die hohen Kosten unmöglich wird. Die gewöhnlichen titanhaltigen Eisenerze, wie sie am leichtesten und wirthschaftlichsten benutzt werden können, weisen einen so geringen Gehalt von Titanoxyd auf — und dasselbe gilt auch von der Schlacke —, dafs es sehr schwierig, wenn nicht überhaupt ganz unmöglich wird, aus den Bestandteilen mit Hülfe der genannten Verfahren in wirthschaftlich werthvoller Weise die Ferro -Titan-Legirung mit einem so hohen Titangehalt herzustellen, wie er bisweilen erwünscht ist.
Die Aufgabe, welche durch die Ausführung der vorliegenden Erfindung gelöst wird, besteht darin, unter Beibehaltung der bisherigen Betriebsart, der Apparate u. s. w. in wirthschaftlicher und bequemer Weise ein neues und verbessertes Gemenge, oder vielleicht besser gesagt ein Concentrat herzustellen, dessen Titanoxyd-Gehalt höher ist, als man ihn vorher je erreichen konnte. Das Concentrat soll ferner von Beimengungen frei sein, welche hinsichtlich des Verfahrens, bei dem es verwendet werden soll, schädlich sein können. Schliefs-Hch besitzt das neue Concentrat noch gewisse vortheilhafte Eigenschaften, welche es ganz be-
sonders werthvoll und vortheilhaft für die Mitbenutzung bei der Herstellung von Ferro-Titan nach dem bereits genannten Verfahren machen.
Die bisher werthvollen und bekannten Verfahren der Concentration sind nicht hinreichend anwendbar, um das vorliegende Concentrat von Titansäuren herzustellen. Das wohlbekannte nasse Concentrationsverfahren ist nicht hinreichend brauchbar, weil das Titanoxyd nahezu dasselbe specifische Gewicht besitzt wie das Eisenoxyd, mit dem es, wie bereits gesagt, in dem Erz zusammen vorhanden ist. Andererseits ist das ebenfalls wohlbekannte magnetische Concentrationsverfahren gleichfalls unanwendbar, weil das Titanoxyd ganz genau dieselben magnetischen Eigenschaften besitzt wie das Eisenoxyd. Da das vorliegende Problem in seinem Wesen darin beruht, Titansäure nicht mehr nur von den anderen, Bestandteilen des Erzes zu trennen, sondern vor allem von dem Eisenoxyd mit dem besonderen Zweck, den Titangehalt der Titan-Eisen-Legirung zu steigern, so ist ersichtlich, dafs die vorhandenen Concentrationsverfahren verhältnifsmäfsig wenig zur Erreichung des Endzweckes brauchbar sind, wenn die gewöhnlich Titansäure enthaltenden Erze behandelt werden und in Betracht kommen.
Benutzt man andererseits bei der Ausführung der genannten Verfahren zur Herstellung von Ferro-Titan titanhaltige Schlacke, welche von dem Schmelzen tonhaltiger, hierfür geeigneter Eisenerze (d. h. von Erzen, welche einen starken Eisengehalt, etwa 50 pCt., und 15 bis 20 pCt. Titanoxyd enthalten und nach dem in der amerikanischen Patentschrift 486941 beschriebenen oder nach einem anderen Verfahren geschmolzen werden) in einem Flammofen herrührt, so zeigt sich, dafs derartige Schlacke ungeeignet ist, obgleich sie etwa 35 pCt. Titanoxyd enthält. Denn sie enthält aufserdem und innig mit ihr vereinigt Kieselerde in einem Betrage von 10 bis 20 pCt. Diese Kieselerde rührt von der Ofenasche her, von Kalksteinen und von dem Erz selber in dem Fall, wo man nach dem genannten Verfahren arbeitet. In anderen Fällen tritt noch viel mehr Kieselerde auf, selbst bis zum Betrage etwa 30 pCt., wenn ein besonderer Zusatz von siliciumhaltigen Flufsmitteln stattgefunden hat.
Es gehört zu den besonderen Zwecken, welche die vorliegende Erfindung verfolgt, die in mehr oder minder wichtiger Menge in den Erzen vorhandene Kieselerde von dem Titanoxyd zu trennen und gleichzeitig das Titanoxyd in ein secundäres Product zu concentriren, welch letzteres sich zur Benutzung für die Verfahren der Erfinder zur Herstellung von Legirungen mit hohem Titangehalt eignet. Das secundäre Product enthält Kieselerde überhaupt
icht oder nur in geringer, unschädlicher Menge und ebenso kein Eisen, oder nur in unbedeutender Menge, wenn auch der letztere Bestandteil höchstens insofern schädlich wird, als er den gewünschten hohen Gehalt an Titansäure in dem Concentrat etwas herabsetzt.
In kurzen Umrissen angedeutet, werden die genannten und noch andere Zwecke bei der vorliegenden Erfindung auf folgende Weise erreicht. Einer bedeutenden Hitze, welche von einer unabhängigen äufseren Wärmequelle erzeugt wird, wird ein Gemisch von titanhaltigem Eisenerz, welches mehr oder weniger kieselhaltig ist, und Kohle ausgesetzt; die letztere in der Menge, welche erforderlich ist, um die Oxyde des Eisens und des Siliciums zu reduciren, aber nicht das Titanoxyd. Hierzu wird dann eine gewisse Menge von basischer Erde oder von basischen Erden, zweckmäfsig z. B. Kalk, hinzugesetzt, dafs sie mit der Titansäure unter der Wirkung der hohen Hitze ein Titanat der genannten Basen oder des Kalkes bildet.
Der Hitzegrad, welchem das Gemenge zu unterwerfen ist, läfst sich am besten durch die Angabe bestimmen, dafs die Temperatur in jedem Fall hoch genug sein und hoch genug erhalten werden mufs, um das Eisenoxyd, die Kieselerde und andere Oxyde zu reduciren, dagegen nicht so hoch, dafs eine Reduction des Titanoxyds durch die Kohle stattfinden könnte. Unterschiede in dem Charakter und in der Menge der die Mischung bildenden verschiedenen Elemente bringen entsprechende Unterschiede in der Höhe der erforderlichen Temperatur mit sich, und selbst die oben genannte Festsetzung mufs für jeden Fall im Voraus bestimmt werden. Versuche haben ergeben, dafs für die Zwecke des vorliegenden Verfahrens unter gewöhnlichen Bedingungen eine Temperatur anzuwenden ist, welche ein wenig höher als die des Flammofens ist und etwas niedriger als der Schmelzpunkt des Platins liegt, also etwa 17000 C. Es hat sich gezeigt, dafs die erforderliche Temperatur am bequemsten und besten erhalten wird, wenn man auf die Mischung einen elektrischen Strom wirken läfst und dafür sorgt, dafs die Spannung des Stromes nicht so grofs.. wird, dafs die Kohle das Titanoxyd in der Mischung redu1 ciren kann. Im Allgemeinen eignet sich für den vorliegenden Zweck ein Strom von etwa 600 Ampere und etwa 40 Volt, doch ist auch hier zu bemerken, dafs die Intensität und Stärke des Stromes von der Menge der Mischung abhängt, von dem Verhältnifs der verschiedenen Bestandtheile u. s. w. Man kann den Strom auf die Mischung in irgend einer geeigneten Weise wirken lassen, z. B. unter Benutzung eines in einen elektrischen Ofen eingesetzten Schmelztiegels, wie dies in dem amerikanischen
Patent 609466 beschrieben ist. Aber man kann natürlich auch irgend eine andere Vorrichtung benutzen, in welcher man eine gleich hohe Hitze erhält, z. B. einen Siemens-Martin-Herdofen, ohne dafs man dabei von der Erfindung abweiche.
Die geschilderte Behandlung ergiebt folgende Resultate: Die Kieselerde wird zu Silicium reducirt, das zusammen mit dem etwa in dem Erz enthaltenden Phosphor und Mangan in das entstehende Roheisen übergeht, während das Titanoxyd in Gemeinschaft mit den erdigen Basen oder dem Kalk auf dem geschmolzenen Gemenge als Schlacke schwimmt, welche aus Titanat besteht und dann, leicht abgeleitet oder in anderer Weise von dem metallischen Product getrennt werden kann. Man erhält so, mit anderen Worten gesagt, erstens ein sogen. Nebenproduct, in welchem alles Erz und Silicium zusammen mit den anderen Verunreinigungen des Erzes enthalten und welches praktisch verwerthbar-ist, und zweitens ein Concentrat, d. h. die stark titanhaltige Schlacke, welche Silicium- oder Eisenoxyd überhaupt nicht oder hur in geringem Betrage enthält.
Aus dem Gesagten ergiebt sich, dafs die so erhaltene Titanschlacke sich in manchen Punkten merkbar und vortheilhaft von derjenigen unterscheidet, welche man mittels des früheren Verfahrens der Erfinder herstellte. Führt man das letztere aus, so entsteht eine aus Silico-Titanat und verschiedenen Basen bestehende Schlacke, welche unter den gewöhnlichen, bei Flammofenbetrieb vorliegenden Bedingungen einen bedeutenden, von den Beschickungsmaterialien herrührenden Gehalt von Kieselerde zwar nicht absichtlich, aber zufällig und unvermeidlich enthält. Die Erfahrung lehrt, dafs dieser Kieselerdegehalt selbst unter den günstigsten Umständen — d. h. wenn die behandelten Erze selbst aufsergewöhnlich wenig Kieselerde enthalten, und die Kohle sowie der Kalk von bester Qualität sind — nur in äufserst seltenen Fällen weniger als 10 bis 11 pCt. der Schlacke beträgt. In den allermeisten Fällen enthält indessen die Schlacke vielmehr Kieselerde, bisweilen 20 pCt. Eine derartige Schlacke Jäfst sich zutreffend als ein Gemenge mit doppeltem Säureelement bezeichnen, da dasselbe ja aus Titansäure und Kieselerde besteht, während die Mehrzahl der nicht 'titanhaltigen Eisenerze nur ein einfaches Säureelement, d. h. lediglich Kieselerde, enthalten.
Im Gegensatz dazu besteht der Endzweck des vorliegenden Verfahrens erstens darin, durch die Ausführung desselben aus dem Product alle Säureelemente auszuscheiden mit alleiniger Ausnahme der Titansäure, d. h. die neue Titanschlacke soll sein und ist auch in Wirklichkeit, so weit es sich in der Industrie erreichen läfst, ein Titanat von Basen, wobei τi/r
Sas genannte Element ganz allein auf Titansäure beschränkt ist.
Zweitens. Bei der Ausführung des früheren Verfahrens der Erfinder erhält man gewöhnlich und nothgedrungen eine Schlacke, welche noch andere Verunreinigungen aufweist, z.B. Schwefel und Phosphor. Diese beeinträchtigen aber 'die Verwendung derselben zum Zwecke der Herstellung von Ferro-Titan. Nach dem vorliegenden Verfahren wird dagegen die Schlacke oder das Concentrat nicht nur aufsergewöhnlich reich an Titanoxyd, sondern ist im Wesentlichen frei von allen Unreinheiten, Elementen oder Gemischen, mit Ausnahme der erdigen Basen.
Drittens. Bei Ausführung des früheren Verfahrens erhält man als Nebenproduct nur gewöhnliches Roheisen, welches indessen infolge seiner Herstellung aus titanhaltigen Erzen gewisse vortheilhafte Eigenschaften aufweist, während das bei dem neuen Verfahren entstehende Eisenproduct ein Siliciumeisen ist, das für gewisse Zwecke bekanntlich gröfseren Werth hat.
Wie aus dem Gesagten hervorgeht, ist man bei dem neuen Verfahren nicht auf die Verwendung von Koks oder Kohle in einer anderen Form angewiesen, um die erforderliche Hitze zu erzielen. Es scheidet somit eine viele Verunreinigungen der Schlacke — z. B. von der Koksasche herrührende Thonerde und Kieselerde — herbeiführende Quelle aus. Nach vorliegender Erfindung wird nur so viel Kohle zugesetzt, als zur Reduction des Eisenoxyds und der Kieselerde in den Erzen nöthig ist. Infolge dessen kann man ohne unangemessene Erhöhung der Kosten im vorliegenden Falle Materialien verwenden, welche aus fast reinem Kohlenstoff bestehen, z. B. gemahlene Holzkohle. Je reiner die benutzte Kohle ist, um so unbedeutender werden dann auch die Verunreinignngen der Schlacke sein.
Wie für die in der Metallurgie Erfahrenen ohne weiteres verständlich ist, lassen sich nicht bestimmte und genaue Regeln und Formeln für die Verhältnisse angeben, in denen die verschiedenen Bestandteile der nach vorliegender Erfindung zu benutzenden Mischung stehen müssen. Diese hängen naturgemäfs von den örtlichen Bedingungen ab und ändern sich mit den besonderen Eigenschaften der im einzelnen Falle benutzten Bestandtheile.
Im Folgenden sollen einige Beispiele gegeben werden, welche den Sachverständigen in den Stand setzen, das neue Verfahren in irgend einem Fall auszuführen.
Es sei angenommen, dafs nach dem neuen Verfahren Erze behandelt werden sollen, welche, praktisch gesprochen, frei von Kieselerde sind. Ein derartiges gutes Erz, wie es z. B, in der Gegend von Adirondack in dem Staate New-York gefunden wird, enthält in ioo Theilen:
Eisen 56 pCt., TiO'2 18 pCt., SfO2 etwa 1,5 pCt.
Dieses Erz wurde in geeigneter Weise zerkleinert oder zweckmäfsig gemahlen und innig mit Kohle gemischt, welche möglichst frei von Unreinheiten war, z. B. mit gereinigtem Holzkohlenpulver. Die Kohle wurde in solcher Menge zugesetzt, als sie zur Reduction der Eisenoxyde und Kieselerde in dem Erz, aber nicht des Titanoxyds ausreichend war. Zu dieser Mischung wurde gemahlener Kalk in solcher Menge zugesetzt, dafs er mit der Titansäure ein Kalk-Titanat bilden konnte. Die Mischung wurde in einem elektrischen Ofen erhitzt, wobei der Strom hinreichend niedrig (auf etwa 600 Ampere und 40 Volt oder weniger) gehalten wurde, um die Reduction des Titanoxyds zu vermeiden. Es zeigte sich dann, dafs die Eisenerze sich bald reducirten und ein Roheisen bildeten, welches mehr oder weniger Kohle und die üblichen Beimengungen enthielt, also Silicium, Mangan und den etwa in den Erzen enthaltenen Phosphor und Schwefel, während die Titansäure in Form einer Schlacke und zusammen mit dem Kalk als Kalk-Titanat oben auf der Mischung schwamm und von dem Roheisen leicht getrennt werden konnte, bevor das letztere ausgeschüttet wurde.
Bei dem angeführten Beispiel enthielt die verwendete Beschickung: Erz 45,0 kg, Kohle 9,0 kg, Kalk 5,7 kg.
Aus dieser Mischung wurde erhalten (abgesehen von den bei keinem metallurgischen Procefs vermeidlichen Verlusten) etwa 25,3 kg Roheisen, welches wie gewöhnlich Silicium, Kohle, Phosphor, Mangan u. s. w. enthielt, und etwa 13,5 kg Kalk-Titanat, welches folgende Zusammensetzung hatte:
Ti O2 7,2 kg = 58,80 pCt. = 35,28 pCt. Titan. Kalk 5,7 „ — 41,20 „
1.00,00 pCt.
In einem anderen Falle, wo das neue Verfahren unter Benutzung desselben Erzes nicht lange genug ausgeführt wurde, um das Eisenoxyd vollständig zu reduciren, wurde eine Schlacke mit folgender Zusammensetzung erhalten :
Ti O- 50,00 pCt. 30 Titan,
Ca O 20,00 „
Fe O 28,50 ,, 22 Eisen,
SiO 0,70 „
MgO 0,30 „
99,50 pCt.
Als zweites Ausführungsbeispiel soll der Fall angenommen werden, dafs nach dem neuen Procefs titanhaltige Eisenerze behandelt werden sollen, welche Kieselerde in einem hohen Betrage enthalten. Hierbei mufs man die wohl-■ekannte Thats'ache im Auge behalten, dafs, wenn man verschiedene Sauerstoffverbindungen gleichzeitig unter geeigneten Bedingungen, z. B. durch den elektrischen Strom, reduciren will, dann diejenige zuerst zerlegt wird, deren Bildungswärme am niedrigsten ist; so wird durch Kohle z. B. Eisenoxyd früher als Kieselerde zerlegt, und Kieselerde früher als Titansäure. Infolge dessen wird unter den gewöhnlichen Wärmegraden, welche im Allgemeinen in dem zur Reduction von titanhaltigen Erzen benutzten Ofen herrschen, wenn überhaupt, dann nur sehr wenig Titansäure reducirt, während . die Kieselerde im Gegentheil häufig bis zu einem Siliciumbetrag von 12 bis 15 pCt. reducirt wird; dies ist der Fall bei der Herstellung des sogen. Ferro-Siliciums und selbst bei der Herstellung des gewöhnlichen Roheisens, da sich in diesem ja 3, 4 und selbst 5 pCt. von Silicium vorfinden. Trotzdem geht dabei der gröfste Theil der Kieselerde in die Schlacke als ein Silicat über, in der. sie in dem Falle von stark titanhaltigen Erzen sich mit der Titansäure zu einem Titan-Silicat verbindet. Bei der Ausführung des neuen Verfahrens unter Benutzung von titanhaltigen Erzen, welchen viel Kieselerde beigemengt war, wurden folgende Resultate erhalten. Das hierbei verwendete Erz enthielt folgende Bestandttheile: ■ Sz O2 20 pCt., Γζ'Ο2 i4,5o pCt., 64Fe2O3 = Fe 44,80 pCt, Muttergestein etwa 1,50 pCt.
Zu 100 Theilen dieses Erzes, welches zweckmäfsig gepulvert war, wurden 10,15 Theile Kalk, sowie aufserdem Kohle in der Menge zugesetzt, welche zur Reduction der Kieselerde und der Eisenoxyde erforderlich war, jedoch nicht zur Reduction der Titansäure ausreichte. Diese Mischung wurde einer etwas höheren Temperatur ausgesetzt als in dem vorhergehenden Fall. Indefs war auch hier die Temperatur nicht so hoch, als sie zur Reduction der Titansäure nöthig ist. Als Producte erhielt man ein Siliciumeisen, welches 15,20 pCt. Silicium (d. h. also den von dem Erz zu erwartenden Gehalt) besafs, und ein Concentrat von Titansäure in der Form von Kalktitanat, welches im Wesentlichen dieselbe Zusammensetzung wie in dem vorhergehenden Fall besafs, d. h. TzO2 58,80 pCt., CaO 41,20 pCt.
Bei der nöthigen Sorgfalt und fachgemäisen Bedienung kann man einen Hitzegrad aufrecht erhalten, welcher nur wenig unterhalb dessen liegt, bei welchem die Titansäure reducirt wird. In diesem Falle wird nach einiger Zeit die genannte Kieselerde reducirt und geht mit dem Roheisen in ein Siliciumeisen über, dessen höherer Werth wohl bekannt ist, und welches mithin als werthvolles Nebenpröduct des vorliegenden Concentrationsverfahrens erscheint.
An Stelle des Kalks kann man auch eine der basischen Erden, Magnesia oder Thonerde,
verwenden, ohne dadurch von der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Jedoch ist nach den gemachten Erfahrungen der Kalk die zweckmäfsigste basische Erde, die sehr wirksam, nicht theuer und in verhältnifsmäfsig sehr reinem Zustand erhalten werden kann. Dieser Zusatz von Kalk oder seinem Aequivalent ist bei dem vorliegenden Verfahren erforderlich, weil man bei Gegenwart von geringen Mengen anderer basischer Erden, welche sich zufällig oder als basische Bestandteile in dem zu behandelnden Erz vorfinden, nicht erreichen kann, dafs die Titansäure diejenige Art von Titanat bildet, deren Schmelzpunkt in der erforderlichen Höhe liegt, d. h. dafs die Kieselerde und die Eisenoxyde reducirt werden, während die Titansäure unverändert bleibt. Falls jedoch irgend eine andere Base in den Erzen vorhanden ist, so wird der erforderliche Kalkzusatz entsprechend herabgesetzt, was also in einer Beziehung einen gewissen Vortheil bedeutet. In kurzen Worten gesagt, ist das nach dem vorliegenden Verfahren unmittelbar aus
titanhaltigen
Erzen gewonnene Concentrat. im
Wesentlichen ein Titanat, in dem Kalk in einem geringen Ueberschufs vorhanden ist, so dafs die Bezeichnung »Kalktitanat« für das Gemenge wohl berechtigt ist. Ohne Zweifel ergiebt sich aus dem Vorhergehenden auch ganz klar, dafs man an Stelle des Kalkes auch ein Calcit oder Kalkcarbonat (wenn dies hinreichend rein von Unreinheiten ist) verwenden kann, ohne von der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die genannten Stoffe werden ja während des Verfahrens gleichfalls zu Kalk, sobald ihre Kohlensäure infolge der Hitze ausgetrieben ist. So kann man als Calcit z. B. Dolomitkalkstein verwenden, welcher hinreichend rein von Unreinheiten ist. In diesem Fall werden Kalk und Magnesia, welche einzeln oder beide nach der Austreibung der Kohlensäure zurückbleiben, mit der Titansäure ein concentratess Titanat bilden. Aber selbst in diesem Fall wird das entstehende Gemenge sich überwiegend als Kalktitanat erweisen.
Wie man aus dem Vorstehenden ersieht, bleibt bei der Ausführung des neuen Verfahrens die zu erhitzende Mischung während der Arbeit, oder bis die gewünschten Reactionen eingetreten sind, aufrecht erhalten. Hierin unterscheidet sich das neue Verfahren ganz wesentlich von den früheren, und hierdurch liefert es ganz andere Resultate, als wenn man einen gewöhnlichen Flammofen auf eine ähnliche Weise einwirken lassen wollte.
Wie ferner ebenfalls aus dem Gesagten klar hervorgeht, wird bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens die erforderliche Temperatur nicht innerhalb der Mischung selbst erzeugt, indem in dieselbe ein Brennstoff eingeführt und alsdann verbrannt wird; sondern die erforderliche Hitze rührt im schroffen Gegensatz dazu von irgend einer Verbrennung oder einer Wärmequelle her, welche sich aufserhalb der Mischung befindet, und die Wärme wird dann mittels Elektricität oder in anderer Weise der Mischung zugeführt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Gewinnung des Titans aus titanhaltigen Eisenerzen, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Erze mit so viel Kohle, wie zur Reduction der Eisenoxyde und der Kieselerde in den Erzen erforderlich ist, sowie mit so viel basischen Erden, z. B. Kalk, dafs sie zusammen mit der Titansäure zur Bildung eines basischen Titanate der betreffenden Erden hinreichen, mischt, und dafs man dann dieses Gemisch so hoch erhitzt, dafs nur das Eisenoxyd und die Kieselerde reducirt werden, dagegen die Titansäure nicht, die sich hierbei mit der basischen Erde zu einem Titanat verbindet.
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