DE490264C - Verfahren zur Herstellung eines Films in natuerlichen Farben nach Art des bekannten Verfahrens zur Herstellung subtraktiver Zweifarbenfilme - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Films in natuerlichen Farben nach Art des bekannten Verfahrens zur Herstellung subtraktiver Zweifarbenfilme

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DE490264C
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/22Subtractive cinematographic processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Films in natürlichen Farben nach Art des bekannten Verfahrens zur Herstellung subtraktiver Zweifarbenfilme Die vielen bestehenden Patente subtraktiver farbenkinematographischer Verfahren, von denen die bekanntesten H e ß-1 v e s , Englische Patente Nr. I 13 6I7, 113 618 usw., sind, beschränken sich lediglich auf die Verwendung zweier Farben an Stelle der für eine farbenrichtige Wiedergabe unbedingterforderlichen Anwendung von drei Farben und bedienen sich hierfür durchgängig für die Projektion eines doppelt iemulsionierten Films, dessen Schicht auf der Vorderseite die eine Farbre und auf der Rückseite die andere Farbe trägt. Nur durch die Art der Herstellung solcher Zweifarbenfilme, in dem die Farbenbilder an Stelle der Silberbilder durch Tonung, durch Beizenfärbungen oder auf dem Wiege der Pinatypie erzielt werden, unterscheiden sich diese Verfahren untereinander. Als Zweifarbenfilmen ist ihnen daher allen der große Nachteil gemeinsam, die Farben des Aufnahmegegenstandes sehr unrichtig und vor allem nur sehr begrenzt wiederzugeben. Aus den Farben Rot und Grün, aus welchen diese Positivfarbenfilme bestehen, können natürlich nur wieder rote bzw. grüne Gegenstände richtig wiedergegeben werden bzw. Farben, welche durch Mischungen aus Rot und Grün gebildet werden, z. B. Braun, Gelb und die Fleischfarbe. Unmöglich ist es, mit dieser Farbenmethode z. B. Bläulichrot (Carmoisin, Purpur), Violett, Blau usw. zu erzielen. Der äußerst monotone Charakter, der diesen obigen Farbenfilmen durch ihre so beschränkte Farbenwiedergabe eigentümlich ist, gestattet daher dieses Verfahren nur aktweisse, kaum aber durchgängig bei einem ganzen Film anzuwenden.
  • Bemühungen, Filme nach dem subtraktiven Verfahren herzustellen, die alle Farben der Natur farbenrichtig wiedergeben, führten bisher nicht zu dem erstrebten Erfolg. Das hierfür bekannte Verfahren von P r o -k u d i n = G o r s k y, der, ausgehend von drei Teilfarbennegativen, die Kopien nacheinandler auf den Positivfilm vermittels Präzisionskopiermaschinen unter genauester Deckung ausführt und vor jeder Kopierung des folgenden Teilfarbennegativs die: vorhergegangene Kopie bis zum Farbenbild fertägstellt, um den ganzen Film dann neu zu--emulsionieren, scheiterte- daran, daB der Film bei jedem Entwicklungs- oder Färbebad durch Dehnung eine - andere Dim@ensionie,rung erhielt, was die Deckung der Kopien- unmöglich machte.
  • Andere Methoden, die, wie z. B. K e 11 e y (Amerikanische Patentschrift 1 278 16a), vorschlagen, Zweifarbenfilme nicht von Zweifarbenaufnabmen (Rot- und Grünfilteraufnahme), sondern von Vierfarbenaufnahmen (Rot-, Grün-, Gelb- und Blaufilteraufmahme) ausgehend zu machen und die Farbenaufnahmen der einen verwandten Farbengruppe (Rot- und Gelbfilteraufnahme) auf die eine Seite des doppelt emulsionierten Positivfilms zu kopieren und mit der Kombinationsfarbie bzw. der Mischungsfarbe aus beiden, also Gelbrot, einzufärben und analog die Farbenaufnahmen der anderen Färb:engruppe (Grün-und Blaufilteraufüalhme) auf die Rückseite des Positivfilms zu kopieren und mit der entsprechenden Kombinationsfarbe Blaugrün einzufärben, mögen wohl zu einer besseren Abstufung,gewisser Farbennuancen führen, sind aber ersichtlich nicht imstande, eine - farbrichtige Wiedergabe aller natürlichen - Farben zu ergeben. Diese Möglichkeit wird nicht einmal darm erreicht, wenn die vier Teil.-farb:enauszüge in denjenigen Farben eingefärbt werden würden, was natürlich mit erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden wäre, vermittels welcher sie selektiert wurden, da sich additive und subtraktive Farbmischungen, die ja bekanntlich voneinander ganz abweichende Mischungsgesetze haben, so ohne weiteres nicht Abgesehen davon, daß das additive AufeinanderpTojizieren zweier spektral so @ weit voneinander entfernter subtrakdver Bildpaare wiederum zu dem den additiven Farbenmischungen eigentümlichen Farhenfürnmern führen würde, ist es bei Anwendung der bisher bekannten und in der Farbenphotographie üblichen Farbenselektionen unmöglich, zwei subtraktive Bildpaare zusammenzustellen, welche Farben man hierfür auch immer zur Erzielung aller Farben des Spektrums kombinieren möge, die sich nicht bei der Wiedergabe einzelner Farbzonen gegenseitig stören bzw. diese ganz aufheben würden.
  • Es ist nun das Wesen der vorliegenden Erfindung, durch Verwendung besonderer, hierfür .geeigneter Filterfarbstoffe eine eigenartige neue Selektion so anzuwenden, daß sie, wie aus folgendem näher ersichtlich, mit oder ohne gleichzeitige Anwendung blesonderer Einfärbemethoden die Möglichkeit ergibt, subtraktive Bilder additiv so zu kombinieren, daß ihre Mischung wirklich zu der naturgetreuen Wiedergabe aller Farben des Spektrums bei vollkommener Flimmerfreiheit führt.
  • Diese neuartige Selektion des vorliegenden Verfahrens bezieht sich speziell auf die Rot- und Grünfllteraufnahme und ist in der Art ihrer Abweichung von den b isber bekannten und angewandten Methoden aus den Abb. z bis 5 beiliegender Zeichnung genau zu ersehen. Abb. i zeigt eine Farbtafel nach H ü b 1. Abb. 2a, b, c zeigen die drei Teilnegative, Abb. 3a, b, c die zugehörigen Teilpositive hinter den Farbenfiltern, wie diese für die Dreifarbenphotographie angewendet werden und erfahrungsgemäß normalisiert sind, die je nach der Verwendung für additive oder subtraktive Farbenphotographie nach Maßgabe der hierfür unterschiedlich verwendeten, mehr gelbstickigen bzw. mehr blaustichigen Farbenfilter für die Rot- und Grünaufnahmen untereinander nur geringfügige Dekkungsunterschiede in Rot und Blau bzw. in Grün und Blau aufweisen. Von diesen drei Filteraufnahmen nun wird für obenerwähnte Zweifarbenfilme lediglich die Rot- und Grünfilteraufnahme benutzt. Abb. ¢ zeigt das Negativ und Positiv der Rotfilteraufnahme und Abb. 5 das der Grünfilteraufnahme der erwähnten neuartigen Selektion, wie dI#es;e nach dem vorliegenden Verfahren für die additive Kombination subtraktiver Farbenbilder angewandt wird und unerläßdich ist, um auf dem Wege .eines Zw ieäfarb,enfilms zu einer genauen Wiedergabe aller spektralen Farben gelangen zu können. Es fällt diese Selektionsabart ganz aus dem Bereich der in der Farbenphotographie bisher angewandten Filterselektionen und ist auch, was speziell die Rotfilteraufnahme anbelangt, mit den üblichen Filterfarbstoffen nicht erreichbar. Während für die farbenphotographischen Rotfilteraufnahmen durchgängig ein gelbroter Filterfarbstoff benutzt wird, welcher Weiß, Gelb und Rot durcliläßt, hingegen Blau und Grün absorbiert (Abt. 2a), wird für die Rotfilteraufnahme des vorliegenden Verfahrens ein blauroter Filterfarbstoff von besonderer spektraler Eigentümlichkeit angewandt, der zwar Grün absorbiert, Blau jedoch vollständig durchläßt. Mit gewöhnlichen blauroten Filterfarbstoffen ist dies nicht erreichbar, da diese in dem Maße, als sie den Blaugehalt der Grünstrahlen absorbieren, auch die reinblauen Strahlen dämpfen, was leicht verständlich ist und fast unüberbrückbar erscheint. Es wurde jedoch gefunden, daß gewisse Farbstoffe, wenn auch ganz vereinzelte, die Fähigkeit zufolge ihrer eigenartigen spektralen Absorptionsvermögen besitzen, Grünstrahlen gänzlich zu absorbieren, hingegen Blaustrahlen vollkommen durchzulassen. Als Farbstoffe solcher - Eigenart wurde z. B. Rose bengale und Säurerhodamin gefunden. Bei Verwendung von Negativmaterial, welches mit spezifischen Rotsensibilisatoren, z. B. Pinachromblau oder Pinacyanolblau, sensibilisiert ist, genügt diese Farbe schon in sehr geringer Filterdichte (schwaches Rosa), mit die in Abb. q. gezeichnete Absorptionscharakteristik zu -zeigen. Von welcher Wichtigkeit die Erzielung und Anwendung des geschilderten absonderlichen roten Teilfarbenauszuges für die additive Kombination subtraktiver Farbenbilder ist, wird = aus den später geschilderten Ausführungsbeispielen klar ersichtlich werden.
  • Außer diesem genannten Rotfilter findet bei der vorliegenden Erfindung auch ein diesem analoges Grünfilter Anwendung, das abweichend von den üblich verwendeten Grünfilteraufnahmen (Abb. 2c), bei denen Blau-und Rotstrahlen vollständig absorbiert werden, wiederum Rot vollständig absorbiert, hingegen Blau vollkommen durchläßt, wie Abb. 5 veranschaulicht (Säuregrün oder Kombination -mit grünstichigem Patentblau). Auch dieses Filter gestattet bei spezifisch grün sensibilisiertem Negativmaterial eine Anwendung in sehr geringer Dichte, so daß es nicht wenig ger lichtdurchlässig ist als ein Gelbfilter.
  • Zur Erzielung aller spektralen Farben und ihrer Mischungen in ganz naturgetreuem Farbton ist Hand in Hand mit dieser speziellen Selektion zumeist noch eine besondere Einfärbemethode erforderlich, die zu verschiedenfarbiger Anfärbung der Halbtöne gegenüber den stark gedeckten Stellen führt. Doppelfärbungen sind in der Photographie nicht unbekannt und werden einerseits durch chemische Tonung, z. B. Brauntönen mit Uran und darauffolgendes kurzes Baden in Eisensalz zur Erlangung blauer Halbtöne bei bleibenden braunen tiefen Schatten, und anderseits auch vermittels beizenziehender Einfärbungen, wofür das Silberbild in farbenziehende Verbindungen übergeführt wird, erzielt. Für letztere Methode wird nach Patent 439 485 die Eigentümlichkeit von Farbstoffmischungen bestimmter Farbstoffe ausgenutzt, um verschieden rasches Anfallen an farbstoffziehende Verbindungen zu zeigen. Hierdurch lassen sich wohl Farbverschiebungen erreichen, die für die Erzielung beschränkter Effekte hinreichend sind, die aber für das vorliegende Verfahren viel zu wenig genaue Farbennuancen ergeben. Doppelfarben von solchem Reinheitsgrade der beiden Einzelfarben und vor allem genauer Kontrollierbarkeit der Tonung bei ihrer Herstellung, so wie es das hier beschriebene Verfahren erforderlich macht, werden erst nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, daß der ersteingefärbte Farbstoff durch ein Nachbad, welches die Eigenschaft besitzt, nur den Farbstoff, nicht aber die als Beize dienende Substanz anzugreifen, in den Halbtönen weggeätzt wird, worauf dann die Halbtöne neuerdings in jeder beliebigen Farbe angefärbt werden können. Auf diese Weise kann man so reine Doppelfärbungen, wie sie die nachstehenden Ausführungsbeispiele erfordern, z. B. Zinnoberrot oder Reingrün in den gedeckten Stellen und Reingelb in den Halbtönen, leicht erzielen, indem -die erste Einfärbung mit Rhodaminrot bzw. Methylenblau vorgenommen wird, man hierauf in den Halbtönen wegätzt und diese neuerdings mit Thioflavingelb einfärbt.
  • Man kann aber auch ohne obgenanntes ltzbad im Sinne des vorliegenden Verfahrens lediglich durch ein zwischengeschaltetes Wasserbad denselben Effekt erzielen, wenn für die Einfärbungen reine Imbibitionsmethoden (z. B. Pinatypie) angewendet werden, oder wenn man von der Eigentümlichkeit gewisser Beizen, mit Farbstoffen nur eine sehr lose Verbindung einzugehen, Gebrauch macht. Im Falle einer angewandten Imbibition, bei der lediglich die Gelatine rein durch Belichtung oder durch chemische Prozesse über das Silberbild in gehärtete und ungehärtete Gelatine verwandelt und letztere in einem Farbbade mit Farbstoff getränkt wird, ist das so entstehende Farbbild auch durch längeres Wässern wieder vollständig auswaschbar. Da die vollständige Entfärbung zuerst in den Halbtönen stattfindet, kann man das Auswässern zu dem gewünschten Zeitpunkt unterbrechen und die Halbtöne dann neuerdings in einem anderen Farbbade tonrein einfärben. Ähnlich ist die Erzielung farbenreiner Doppelfärbungen bei den vorerwähnten Beizen, die eine sehr lockere Bindung mit den Farbstoffen eingehen. Als solche hat sich z. B. in dem vorliegenden Verfahren Vanadylferrocyanid erwiesen, welches bekanntlich ebenso rasch und intensiv Farbstoffe bindet wie die Kupferbeizen (Kupferferrocyanid) und zu ebenso durchsichtigen Farbbildern ohne Fixage führt. Während jedoch die Bindung zwischen Kupferbeize und Farbstoff eine sehr feste ist, so daß selbst durch stundenlanges Wässern keine Veränderung an2 Farbbilde sich feststellen läßt, zerfällt die Verbindung Vanadiumbeize .und Farbstoff schon durch kurzes Wässern ünd rascher noch in essigsaurem Wasser. Hierbei wäscht sich der Farbstoff gleichfalls zuerst aus den Halbtönen aus, die dann bei zeitgerechter Unterbrechung neuerdings in einer anderen Farbe als die in der ersten Einfärbung verbliebenen starkgedeckten Stellen eingefärbt werden können.
  • Bei Anwendung der geschilderten Spezialselektionen von Rot und Grün, gegebenenfalls in Kombination mit den vorstehenden Einfärbemethoden zur Erzielung von Doppelfarbtönen, lassen sich verschiedene Ausführungsmöglichkeiten zusammenstellen, die lediglich zwei Emulsionsschichten erfordern und je nach der Ausführungsart entweder zu einer Verbesserung der Zweifarbenkineniatographie oder im Falle genau nach den Farbmischungsgesetzen errechneter Durchführung zu korrekter Wiedergabe aller Farben wie bei der Dreifarbenphqtographie führen. Diese Wiedergabe aller Farben findet hierbei entweder bereits in einem Bildfenster, also durch zwei sich deckende subtraktive Farbbilder auf beiden Seiten des Positivfilms wie bei Ausführungsbeispiel III, statt oder durch die additive Kombination zweier aufeinanderfolgender derartiger Bildfenster. Es werden daher im ersteren Falle nur zwei: Filteraufnahmen gemacht, und zwar das Bild auf der einen Seite des Films mit dem blaudurchlässigen Grünfilter und das auf der anderen Seite sich mit dem ersteren Bilde dekkende Bild mit dem normalen Rotfilter.
  • Im letzteren Falle werden die beiden in einem Bildkader übereinanderliegenden und sich deckenden Bilder mit einem blaudurchlässigen Grünfilter und normalen Rotfilter aufgenommen und die im nachfolgenden Bildkader übereinanderliegenden und sich ddkkenden Bilder durch eine blaudurchlässige Rotfilter- und eine normale Grünfilteraufnahme hergestellt. Aber auch in diesem letzteren Falle besteht der Film ebenfalls nur aus zwei Teilfarbenauszügen, und zwar Rot und Grün, die lediglich durch einen abweichenden Selektionscharakter im Sinne der Erfindung unterschieden und zumeist *gegenständig paarweise, wie die übrigen Ausführungsbeispiele zeigen, in komplementären Farben eingefärbt sind und die eben gerade durch diese Selektionsunterschiedlichkeit (sonst gleichfarbiger Teilfarbenauszüge) in ihrer additiven Mischung alle jene Farben an der Projektionswand in Erscheinung treten lassen, die den mit gewöhnlichen Rot-und Grünfiltern aufgenommenen Zweifarbenfilmen für die Wiedergabe aller Farben des Spektrums fehlen. Dieser Effekt ist vermittels drei oder vier Teilfarbenauszüge und additiver Kombination j e zwei sich deckender Einfärbungen, wie schon erwähnt, in gleicher Vollkommenheit und vor allem auch fiimmerfrei, nicht erreichbar, wie es auch vor Jahren schon von K e 11 e y (amerikanisches Patent i 278 162) versucht wurde.
  • Nachfolgend sind zum leichteren Verständnis drei Ausführungsarten als Beispiel angeführt. Beispiel i Ausgehend von zwei Negativfilmstreifen, von welchen der eine mit dem Gelbgrünsensibilisator Pinaflavol, der andere mit dem Rotsensibilisator Pinachromblau bzw. Pinacyanolblau sensibilisiert ist, wird unter Anwendung irgendeiner optischen Zweiteilung, z. B. nach Abb. q., derart aufgenommen, daß gleichzeitig eine Farbscheibe für je einen Filmstreifen abwechselnd eine Aufnahme durch ein Gelbfilter und obgenannte Filter der Spezialselektion bewirkt. Abb. 7 zeigt die Farbenscheiben allein, Abb.8 das Resultat der Aufnahme. Die beiden -Negativstreifen werden dann nach bekannten Methoden auf einen beiderseitig emulsionierten Film derartig sich deckend aufkopiert, daß die beiden Gelbfilteraufnahmen und die beiden besonderen Selektionsaufnahmen als Bild so hintereinander zu liegen kommen, wie Abb.9 als Positivfilm zeigt, wobei übersichtshalber die beiden in einem Bildabschnitt übereinanderliegenden und sich deckenden Bilder nebeneinandergezeichnet sind.
  • Nun wird bei beiden Seiten des Films das Silberbild in eine für basische Farbstoffe als Beize dienende Verbindung übergeführt und die eine Seite mit Grünlichblau, z. B. Neusolidgrün, die andere Seite mit blaustichigem Rot, z. B. Fuchsin, eingefärbt. Es werden dann die hinter den Gelbfiltern erhaltenen Normalselektionen auf beiden Seiten mit einem wasserdichten Lackanstrich versehen, welcher durch eine geeignete Maschine oder durch Spritzen mit einer Schablone nach Abb. io erfolgen kann. Hierauf kommt der Film zur Gänze in eine gelbe Beizenfarbe, die die beiden ungeschützten Spezialselektionen gelb nachfärbt, so daß dort einerseits ein gelbgrünes, anderseits ein gelbrotes Farbbild entsteht. Das Endresultat zeigt Abb. i i (nebeneinandergezeichnet), Abb.IZ, wie der Film wirklich in der Durchsicht, also bei der Projektion, aussieht. Wie ersichtlich, wird durch das erste Bild Grün als Gelbgrün, Rot als gelbstickiges Fuchsin, Blau als schwachgedecktes Fuchsin, Gelb als gelbgrüner Halbton wiedergegeben, während das nachfolgende Bild Grün als Grünblau, Rot als Gelbrot, Blau als Grünblau und Gelb als gelbroten Halbton wiedergibt. Bei der überein anderprojektion beider Bilder korrigieren sich die Rot- und Grünfarben, die bei dem einen blaustichig, bei dem anderen gelbstickig sind, zu Reimrot und Reingr ün; Blau wird additiv als Grünblau und gedämpftes Fuchsin und ebenso Gelb aus Gelbrot und Gelbgrün gebildet. Analog diesen Grundfarben bilden sich auch alle ihre Mischungsfarben in ihrer genauen Nuance. Beispiel z Die Selektionen sind in ihrer Art und Zusammenstellung auch hier die gleichen wie bei Beispiel i, hingegen wird die Wiedergabe der Farben durch eine andersartige Einfärbung derselben und durch . teilweise, obenerwähnte Doppeleinfärbungen erzielt (Abb.13). Hierfür wird die eine Seite des Projektionsfilms blaugrün, die andere violett eingefärbt und wie beim Ausführungsbeispiel i dann die beiden Spezialselektionen unter Anwendung einer der obigen Doppelfärbemethoden gelb nachgefärbt, wodurch die der blaugrün eingefärbten Seite in gelbgrüne Tiefen und gelbe Halbtöne und die der violett eingefärbten Seite in rote Tiefen und gelbe Halbtöne übergeht. Das erste Bildpaar in Deckung gibt dann Gelbgrün, Rot (aus Kristallviolett und Gelb), Gelb und Violett statt Blau, das zweite Blaugrün, Gelbrot, Gelb und Blaugrün statt Reinblau. Die additive Kombination stellt dann die entgegengesetzten Farbnuancen auf die reinen Grundfarben und läßt Reinblau additiv aus Violett und Blaugrün entstehen.
  • Beispiel 3 Mit Hilfe einer Spezialselektion und einer Normalselektion, mit Doppeleinfärbung, kann man, ohne ein zweites Bild zur Korrektion der Farben folgen zu lassen, direkt ein annäherndes Farbenbild erreichen, welches die ganze Farbenskala mit Ausnahme einer nicht ganz richtigen Wiedergabe von Violett wiederzugeben vermag.
  • Hierfür wird ein grün sensibilisierter Film durch das besondere Grünfilter der Selektion nach Abb. 5 ab- und ein spezial rot-sensibilk sierter Film normal hinter einem Gelbfilter exponiert. Das Resultat der Aufnahme zeigt Abb. 14 als Negativ, Abb. 15 als Positiv. Beim Positivfilm wird nun die eine Seite mit Rhodamin B und die andere mit Methylenblau eingefärbt und die letztere mit einem Schutzlack versehen. Dann wird der Film in ein Ätzbad gegeben und mit Gelb die Halbtöne umgefärbt. Abb. 16 zeigt das Endresultat, wobei die beiden in einem Bildabschnitt übereinanderliegenden und sich deckenden Bilder nebeneinandergezeichnet sind (Abb.17), wie das Bild bei der Projektion erscheint.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Films in natürlichen Farben nach Art des bekannten Verfahrens zur Herstellung subtraktiver Zweifarbenfilme, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung desselben ein oder mehrere Teilfarbenauszüge, welche durch Verwendung von blaudurchlässigen Rot- und Grünfiltern erhalten werden, meist in Verbindung mit ein oder mehreren Teilfarbenauszügen, welche durch Verwendung von normalen Rot- bzw. Grünfiltern erhalten werden, zur Anwendung gelangen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erreichung einer kürzeren Expositionszeit in bekannter Weise für Rot und Grün spezialsensibilisierte Emulsionen verwendet werden, so daß statt des normalen Rot- bzw. Grünfilters ein Gelbfilter, jedoch für die abweichenden Rot- und Grünfarbauszüge bloß ein schwach grünblaues bzw. schwach blaurotes Filter angewendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als für die Blaustrahl e -n durchlässi I ges Rotfilter ein solches mit Säurerhodamin und Säureviolett und als entsprechendes Grünfilter ein solches mit Säuregrün und Patentblau gefärbtes gewählt wird. q..
  4. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem die Farbauszüge übereinstimmend auf dem Positivfilm kopiert wurden, die beiden normalen Rot- und Grünfarbauszüge blaurot und blaugrün, dagegen die hinter den blaudurchlassenden Filtern gewonnenen Rot- und Grünfarbauszüge gelbrot und gelbgrün eingefärbt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung einer vollkommenen Wiedergabe aller Spektralfarben bei der Einfärbung des Positivfilms eine Doppelfärbung verwendet wird, darin bestehend, daß der erstmalig gefärbte Film in ein Ätzbad (z. B. aus Kaliumpermanganat bzw. Kaliumbichromat und Schwefelsäure) gebracht wird, welches, ohne die Beizengrundlagen anzugreifen, den Farbstoff abzuätzen imstande ist, und zwar vorwiegend in den Halbtönen, so daß diese ausgeätzten Stellen, durch neuerliche Einfärbung mit einem anderen Farbstoff in der gewünschten Farbe eingefärbt werden können.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, däß lediglich der grünempfindliche Negativfilm durch das blaudurchlässige Grünfilter, der rotempfindliche Negativfilm hingegen mit dem normalen blausperrenden Rotfilter (bzw. bei Spezialsensibilisierung vermittels eines Gelbfilters) aufgenommen werden, wonach dann die der Rotfilteraufnahme entsprechende Bildserie des doppelt emulsionüerten Positivfilms durchgängig und einheitlich mit blauer Farbe (z. B. mit Methylenblau und Neusolidgrün), die der blaudurchlässigen Grünfilteraufnahme entsprechende Bildserie mit Hilfe von Ätzmethoden jedoch derartig doppeltfarbig eingefärbt wird, daß die stark gedeckten Stellen (entsprechend dem Rot des Originals) in roter (und zwar z. B. mit Rhodamin), die Halbtöne (entsprechend dem Gelb- und Grünanteil des Originals) in gelber Farbe (und zwar z. B. mit Thioflavingelb) zur Projektion gelangen, so daß neben Gelb, Rot und Blau somit auch Grün (aus dem Blaüteilbilde und den gelbgefärbten Halbtönen des Rotbildes gebildet) wiedergegeben werden.
  7. 7. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 5, .dadurch gekennzeichnet, daß als Beize Metallverbindungen (z. B. Vanadylferrocyanid) verwendet werden, welche die Farbstoffe derart lose binden, daß durch nachfolgendes Wässern in entsprechendem Maße der Farbstoff aus den Halbtönen wieder entfernt wird, während in den dichten Stellen derselbe noch zurückbleibt, so daß bei darauffolgendem Einfärben mit einem anderen Farbstoff in den -Halbtönen der reine neue Farbstoff, dagegen in den dichten Stellen die Mischfarbe des ursprünglichen mit dem neuen Farbstoff erscheint. B. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man von Haus aus nicht Beizeneinfärbungen verwendet, sondern die Einfärbung nach Art des bekannten Aufsaugeverfahrens (z. B. Pinatypie) durchführt, worauf man den Farbstoff aus den Halbtönen auslaugt, wobei in den dichten Stellen noch Farbstoff zurückbleibt, so daß bei Einfärben mit einem anderen Farbstoff in den-Halbtönen der reine neue Farbstoff, während in den dichten Stellen die Mischfarbe des ursprünglichen mit dem neuen Farbstoff erscheint.
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