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Mehrschichtiges, liehtemptiudliches, farbenphotographisches Gebilde filr die Herstellung von Mehtf rbenbildern,
Es sind bereits mehrere Verfahren beschrieben worden zur Herstellung mehrfarbiger Photo- graphien, insbesondere zur Herstellung von Kinobildern, welche mehrere übereinander angeordnete, verschieden farbenempfindliche Schichten als Grundlage haben. Ein Teil dieser Verfahren erfordert die nachträgliche Einfärbung dieser in verschiedenen Schichttiefen liegenden farblosen Teilbilder, welche an und für sich durchführbar, jedoch sehr umständlich und nicht zwangsläufig sind. Ein anderer Teil der vorgeschlagenen Verfahren lässt den zur Bilderzeugung notwendigen Farbstoff durch
Einverleibung farbloser, farbstoffbildender Substanzen in der Schicht entstehen.
Diese Verfahren wurden hauptsächlich deshalb angewendet, um keine lichtabsorbierenden Stoffe in die Schicht zu bringen. Wenn z. B. eine photographische Schicht intensiv rot angefärbt ist, verhindert der ein- verleibte Farbstoff-wenn dieser in genügender Konzentration vorhanden ist-das Eintreten von grünen und blauen Strahlen, indem diese schon an der Oberfläche bzw. nahe der Oberfläche wegabsorbiert werden. Wenn solch eine Halogensilberschicht jedoch für rote Strahlen sensibilisiert ist, so ist es möglich, in dieser ein photographisches Bild zu erhalten. Bei der Bilderzeugung sind selbstverständlich nur die roten Strahlen beteiligt.
Bei Anwendung der bisher bekannten Mittel war es wegen der Eigenabsorption der Farbstoffe nicht möglich, auf mehreren intensiv gefärbten, gegen verschiedene Lichtstrahlen empfindlichen, übereinanderliegenden photographischen Halogengilbersehiehten mehrfarbige Bilder herzustellen.
Würde man beispielsweise auf eine intensiv blaugrün gefärbte Schicht eine intensiv rot gefärbte Schicht giessen, so würde diese in der Durchsicht fast schwarz erscheinen und wie immer man auch verfahren wollte, man könnte nicht durch die eine Schicht hindurch ohne weiteres die andere belichten, weil die blauen Lichtstrahlen schon an der Oberfläche der roten Schicht wegabsorbiert würden und die roten Lichtstrahlen auch nur bis an die Oberfläche der blaugrünen Schicht, jedoch nicht in sie hinein gelangen und deshalb auch die Halogensilberkörner nicht belichten könnten.
Obwohl Methoden bekannt sind, welche es ermöglichen, ein in der Schicht durchgehend gefärbtes Silberkolloidbild in ein Farbstoffbild zu überführen, konnte man diese Reaktion wegen der oben beschriebenen störenden Absorption praktisch nicht auf durchgehend gefärbte mehrschichtige lichtempfindliche Materialien anwenden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Beseitigung dieser Schwierigkeiten, die bei der Belichtung mehrschichtiger, gefärbter Materialien auftreten. Sie ermöglicht es daher, den Farbstoff in der zuvor bestimmten Konzentration und in der zur Bilderzeugung notigen Intensität mehreren, übereinanderliegenden, innig zusammenhängenden Schichten einzuverleiben, ohne dass die Belichtungmöglichkeit durch die Anwesenheit der Farbstoffe beeinträchtigt wird.
Von den bekannten mehrschichtigen, lichtempfindlichen, farbenphotographischen Gebilden, deren übereinanderliegende Halogensilberemulsionen mit zum Bildaufbau dienenden Farbstoffen verschieden gefärbt und verschieden farbempfindlieh waren, und die ebenso wie die mehrschichtigen Gebilde gemäss der Erfindung dadurch in Farbstoffbilder umgewandelt werden sollten, dass man in einer grundsätzlich bekannten Weise den Farbstoff bildmässig zerstört, unterscheiden sich die photographischen Materialien gemäss der Erfindung in folgender Weise :
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Die Herstellung eines farbigen Bildes gestaltet sieh erfindungsgemäss folgendermassen :
Es werden nach einer beliebigen Methode drei Teilbilder aufgenommen. Diese drei Teilbilder werden nach einer beliebigen additiven oder subtraktiven Methode nacheinander oder gleichzeitig auf das oben beschriebene Kopiermaterial kopiert. Jedes dieser Teilbilder, sei es in Form von Nega-
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empfindliche, purpurrot gefärbte Schicht und der Btaufilterausi'ug auf die grünempfindliche, gelbgefärbte Schicht.
Dies lässt sich entweder nach einem andern Verfahren durch zeitlich nacheinanderfolgendes Kopieren mit entsprechenden Lichtfiltern erreichen-u. zw. wird für obiges Beispiel der Rotfilterauszug mit einem infrarot durchlässigen, der Grünfilterauszug mit einem orange durchlässigen und der Blaufilterauszug mit einem grün durchlässigen Filter kopiert-oder durch nachstehend beschriebene Verfahren.
Bei obigem Ausführungsbeispiel ist die ganze Empfindlichkeit der Schichten jeweils nach dem langwelligen Teil des Spektrums verschoben. Im Sinne der Erfindung würde es auch liegen, die oberste, gelbgefärbte Schicht für rotes Licht zu sensibilisieren, dahinter die blaugrün gefärbte Schicht mit einem Grünsensibilisator anzuordnen und als rückwärtige Schicht eine für Infrarot empfindliche Schicht mit purpurroter Farbe. In diesem Falle müsste aber der Ratsensibilisator eine Empfindlichkeitslücke im grünen Spektralbereich aufweisen und solche Sensibilisatoren sind verhältnismässig schwer herzustellen.
Es ist deshalb vorteilhafter, wie oben angegeben, die Empfindlichkeit der Schichten so zu gruppieren, dass jede folgende Schicht weiter nach dem langwelligen Teil des Spek- trums empfindlich ist. Liegt z. B. die Gelbschicht hinter der obersten Schicht, so verschiebt man die
Empfindlichkeit in der Gelbschieht bis ins grüne oder rote Spektraldrittel. Die oberste Schicht kann entweder purpurrot oder blaugrün sein und muss nicht besonders sensibilisiert werden, da z. B. der blaugrüne Farbstoff blaues Licht durchlässt und die natürliche BItuempfindlichkeit ausgenutzt werden kann. Der gelbe Farbstoff der zweiten Schicht schützt sowohl diese als auch die dritte Schicht vor der Einwirkung des blauen Lichtes.
Durch die beiden oberen Schichten hindurch kann man in die tiefste Schicht mit infrarotem Licht hineinbelichten, wenn diese Schicht dafür empfindlieh gemacht ist. Auch in diesem Falle nimmt die Empfindlichkeit der aufeinanderfolgenden Schichten nach dem langwelligen Teil des Spektrums zu und man hat den weiteren Vorteil der geschilderten Schutz- wirkung des gelben Farbstoffes.
Die Erfindung eignet sich nicht nur zur Herstellung von Kopien auf Mehrfarbenmaterial, sondern ebenso zur Herstellung von Auf nahmen in der Kamera, weleh e als Kopiervorla gen benutzt werden können.
Kopiervorlagen für die Zwecke der Erfindung können aber auch in anderer Weise gewonnen werden :
Z. B. werden farbige negative oder positive Kopiervorlagen hergestellt (in dem Falle positive
Kopiervorlagen, wenn für das Positivverfahren ein chemisches Behandeln des Kopiermaterials erfolgt, welches zu einem Umkehrbilde führt). Aus dem Rotfilterauszug wird in einer Farbe, welche das Infrarot absorbiert, ein Teilbild erzeugt-beispielsweise mit Naphtholgrün - welches in schwacher Konzentration die orangegefärbten Strahlen, genauer die Strahlen von zirka 650 M ! u. aufwärts, durchlässt.
Für den Grünfilterauszug wird ein blaugefärbtes Bild hergestellt, welches die roten Strahlen von zirka 650 bis 580 m p, absorbiert, und für den Gelbfilterauszug wird ein purpurrotes Teilbild hergestellt, welches zwischen zirka 500-600 m jj, absorbiert. Wie aus dem Vergleich der Absorptionsbezirke dieser Teilbilder hervorgeht, ist jedes Teilbild für die Strahlen, die von der Farbe der übrigen Teilbilder absorbiert werden, praktisch vollkommen durchlässig. Diese Teilbilder werden entweder einzeln im Kontakt mit Filtern oder monochromatischem Lirhte, wie oben beschrieben, kopiert oder zu farbigen Kopiervorlagen, d. h. einem sogenannten Meisternegativ oder-positiv vereinigt.
Die zu einem Meisternegativ oder-positiv vereinigten Teilbilder werden mit weissem Licht kopiert und können eventuell zur Beeinflussung der Farbennuancen mit einem Korrektionsfilter kopiert werden, welcher in der Regel nur schwach gefärbt sein muss. Die Herstellung der einzelnen Teilbilder der Kopiervorlagen kann nach beliebiger Methode erfolgen. Es können Farbenbilder erzeugt werden, z.
B. über Gelatinereliefs auf Grundlage eines Silberbildes, ferner direkt nach dem Chromat- yerfahren oder nach irgendeinem Beizungstonungsverfahren oder Gerbungsverfahren, oder nach gleicher Methode wie die herzustellenden Kopien, gleichzeitig auf mehrschichtigen gefärbtem Material, wie es im gegenwärtigen Verfahren auch zur Herstellung von Kopien angewendet wird und im folgenden näher beschrieben wird. Es kann aber die Aufnahme auch schon auf mehreren übereinanderliegenden, verschieden farbenempfindlichen farblosen Schichten gemacht werden, welche nachträglich eingefärbt werden nach bekannten Verfahren oder welche farbstoffbildende Substanzen enthalten.
Die Herstellung eines Meisternegativs oder-positivs, d. h. einer farbigen Kopiervorlage, hat den grossen Vorteil, welcher sich insbesondere bei der Herstellung von Kinobildern auswirkt, dass es nur einmal notwendig ist, Teilbilder zu vereinigen und von diesen eine unbegrenzte Zahl von Kopien im Kontakt oder auf optischem Wege auf in dieser Erfindung beschriebenen mehrschichtigen Materialien herzustellen, im Gegensatz zu Methoden, wo zu jeder Kopie eine Vereinigung mehrerer Teilbilder oder ein mehrmaliges Übereinanderkopieren notwendig ist.
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Zur Herstellung von mehrfarbigen Bildern werden die entwickelten Silberbilder in ein
Farbstoffbild überführt durch Zerstörung des Farbstoffes an der Stelle des Silberbildes, oder umgekehrt an der silberfreien Stelle durch Reaktionen, wie diese vom Erfinder früher beschrieben worden sind. Es kann aber eine beliebige andere Methode zur Herstellung von Farbstoffbildern angewendet werden, wie beispielsweise nach Luther und von Holleben oder durch Gerbung und nachfolgendes Herauslösen des Farbstoffes an der ungegerbten Stelle, ferner durch Beizen- bildung u. dgl.
Erfindungsgemäss kann das Prinzip, welches dem Verfahren zugrunde liegt, auch in anderer Anordnung zur Anwendung kommen. Beispielsweise kann man die Reihenfolge der farbigen Schichten anders einteilen. Dies wird im nachfolgenden eingehend dargelegt.
Des weiteren kann man-abweichend von der bisher zur Dreifarbenselektion üblichen Dreiteilung des Spektrums ungefähr von der D.-und F.-Linie drei verschiedenfarbige Teilschichten dadurch herstellen, dass man die Farbenempfindlichkeit der Teilschichten anders wählt, als es bisher bei den Tripacks üblich gewesen ist. Die Teilschichten waren bisher für je ein Drittel des Spektrums, d. h. für eine Hauptzone des Spektrums, empfindlich für rot, grün und blau.
Der Zweck der erfindunggemässen Anordnung von verschiedenfarbigen, entsprechend sensibilisierten Teilschichten ist, zu drei selektiv empfindlichen Schichten zu gelangen zur Wiedergabe von drei Teilbildern im weitesten Sinne, d. h. die drei Teilschichten müssen nicht gleichzeitig die Rolle der Auswahlfilter übernehmen, oder : mit andern Worten, die drei Teilschichten dienen im besonderen Falle der Wiedergabe von drei Farbenauszügen, welche an und für sich farblos oder farbig, jedenfalls in ihrer Farbe so gewählt werden, dass sie nur auf eine Schicht wirksam sind. Zu dieser Selektion genügt es, wenn die Schichten jeweils für einen Teil einer Hauptfarbe, d. h. eines Spektraldrittels, sensibilisiert werden. In diesem Falle wird zur Dreifarbenwiedergabe die Farbenempfindliehkeit in der dritten Farbe ausgeschaltet. Z.
B. sind, wie im ersten Beispiel angeführt, der Spektralregion, die wir als rot betrachten, zwei Teilschichten zugeordnet, eine nur rotempfindliche bis zirka 680 () und eine nur infrarot empfindliche von 680 bis 800 m p. sowie eine grünempfindliche von zirka 500 bis 600 m (1. In diesem Falle ist von der Blauempfindlichkeit kein Gebrauch gemacht worden. Man kann auch so verfahren, dass man der grünen Spektralzone zwei Teilschichten zuordnet, welche je für den blaugrünen und für den gelbgrünen Teil des Spektrums empfindlich sind ; z.
B. der einen Schicht wird eine gelbgrüne Empfindlichkeit erteilt durch Anwendung eines entsprechenden Sensibilisators, wie Erythrosin oder Chinolinrot, und der andern Schicht wird eine blaugrüne Empfindlichkeit erteilt durch Verwendung eines geeigneten Sensibilisierungsfarbstoffes, wie z. B. Akridinorange, welches bekanntlich nur bis zirka 550 M : u. sensibilisiert. Als dritte Schicht kann man entweder eine blauempfindliche Schicht nehmen und die rotempfindliche Schicht fortlassen, oder umgekehrt, eine rotempfindliche anwenden und die blauempfindliche Schicht aussehalter.
Zur Herstellung von farbigen Aufnahmen und Kopien, bei welchen jede Schicht für je eine der zur Dreifarbenselektion üblichen drei Hauptregionen des Spektrums sensibilisiert und erfindunggemäss so angefärbt ist, dass innerhalb der entsprechenden Spektralregion eine Durcblässigkeitslücke im Absorptionsband des Farbstoffes offenbleibt, werden entsprechende, ähnlich gefärbte und sensibilisierte Schichten zur Kopierung benutzt, welche sich in der Anfärbung von dem zur Aufnahme benutzten Material darin unterscheiden, dass die Absorptionslücken innerhalb derselben Region des Spektrums, jedoch an einer andern Stelle, offenbleiben.
Bei der Kopierung wird dieser Unterschied dadurch ausgeglichen, dass entweder ein Kopierfilter (oder entsprechend monochromatisches Licht) verwendet wird, welcher die Absorptionslücken der Farbstoffe in den Kopiervorlagen schliesst oder dadurch, dass man als Aufnahme-und Kopiermaterial jeweils solche Farbstoffe verwendet, welche gegenseitig die Absorptionslücken ausfüllen. Es wird z. B. zur Herstellung der Kopiervorlage ein purpurroter Farbstoff verwendet, welcher zwischen 600 und 560 m 11, durchlässig ist, z. B. Chloraminrot 7 Bl : in der entsprechenden grünempfindlichen Schicht des Kopiermaterials muss eine Schicht gleichfalls einen rotvioletten Farbstoff enthalten, z. B.
Siriusviolett BL (das Aussehen der beiden Farben für das Auge ist sehr ähnlich), welcher jedoch zwischen 500 und 530 ! ? u. durchlässig ist. Selbstverständlich richtet sich die Sensibilisierung der Schichten auch darnach : Im ersten Falle wird mit Erythrosin, im zweiten Falle mit Akridinorange sensibilisiert. Ähnliche Anordnungen kann man auch im blauen oder roten Teil des Spektrums vornehmen. Z. B. wird ein gelber Farbstoff, beispielsweise Beizengelb GG, welcher nur bis 475 m p und im Kopiermaterial ein gelber Farbstoff, welcher in ultraviolett durchlässig ist, angewendet, oder zur Aufnahme ein blauer Farbstoff, welcher erst oberhalb H50 rn ! 1. absorbiert, z. B. Naphtholgrün, und im Kopiermaterial ein Farbstoff, z. B.
Diaminreinblau FF, welcher oberhalb 660 1n (1 durchlässig ist. Im ersten Fall wird z. B. mit Pinacyanol, im zweiten Fall mit Kryptocyanin sensibilisiert.
Bei obigem Beispiel ist es nicht notwendig, die Farben der Teilbilder der Kopiervorlagen von der Farbe des Auswahlfilters unabhängig zu wählen, wie es bei einigen Beispielen des vorliegenden Verfahrens beschrieben ist. Es können die Farben der Schichten die Färbung des Auswahlfilters erhalten oder eine dazu komplementäre Farbe. Daher ist diese letztgenannte Methode auch besonders geeignet zur Herstellung von Kopiervorlagen und Aufnahmen nach farbigen Originalen.
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Vorliegende Erfindung ermöglicht auch die Herstellung von Kopien auf optischem Wege oder in Kontakt von beiden Seiten des Films.
Bisher mussten zur Herstellung eines Zweifarbenfilms geeignete Kopiermaterialien auf beiden Seiten begossen werden und gegeneinander durch eine, das aktinische Licht absorbierende Farbstoffschicht getrennt werden. Bei vorliegender Erfindung ist eine Trennungsschicht überflüssig, denn die intensiv angefärbten Schichten werden durch die Filterwirkung des einverleiben Farbstoffes gegen Lichtstrahlung von der Eigenfärbung abweichender Färbung geschützt.
Darin liegt ein grosser Vorzug der nach gegenwärtiger Erfindung hergestellten Schichten, dass diese in Kombination der besonderen Sensibilisierung und intensiven Anfärbung gleichzeitig als Sehutzfilter und als Selektionfilter ausgebildet sind und es in der Regel nicht notwendig ist, noch besondere Filterfarbstoffe, welche an der Bilderzeugung nicht beteiligt sind, anzuwenden, obwohl diese Massnahme im Bereich der Möglichkeit liegt. Es soll beispielsweise zur Herstellung von Farbenbildern ein stark blaudurchlässiges Gelb Verwendung finden, welches z. B. nur bis 480 In (1, absorbiert. In diesem Falle kann man
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Schichten angewendet werden, jedoch muss dieser Farbstoff bei der Herstellung des Farbstoffbildes nachträglich nicht beteiligt sein.
Die Färbung der Kopiervorlagen kann beliebig variiert werden, entweder abhängig von der Farbe des Aufnahmegegenstandes oder komplementär dazu auch mit permutierten Schwarzweisswerten, wie es in der Photographischen Rundschau und Zentralblatt, 25. Jahrgang, Seite l-l, beschrieben ist, oder noch zweckmässiger werden die Farben der einzelnen Teilbilder der Kopiervorlage erfindungsgemäss unabhängig von der Farbe des Aufnahmegegenstandes gewählt ; diese richtet sich nur nach der Empfindlichkeit respektive spektralen Durchlässigkeit der zu ihrer Wiedergabe bzw. Kopierung verwendeten angefärbten Mehrfarbenschichten. Auf diese Weise kann man zu Zweioder Dreifarbenbildern gelangen.
Es soll z. B. eine Zweifarbenaufnahme gemacht werden auf in diesem Verfahren beschriebenen, gefärbten und verschieden farbenempfindlichen mehrschichtigen Materialien. Zu einem Zweifarbenbild benötigt man eine Wiedergabe der Blaugrün-und der Rotwerte ; z. B. die erste Schicht soll blauempfindlich, d. h. unsensibilisiert sein und einen Farbstoff enthalten, der für blaue und rote Strahlen durchlässig ist, z. B. Naphtholgrün in entsprechender Verdünnung. Die zweite Schicht ist gegen rote und gelbe Strahlen empfindlich und enthält einen gelben Farbstoff, beispielsweise Metanilgelb.
Nach der Überführung der angefärbten Silberbilder in ein Farbstoffbild wird das blaue Bild durch ein hellgrünes, und das rote durch ein gelbes Bild wiedergegeben. Die so erhaltene Kopiervorlage wird auf Schichten kopiert, welche in der oberen Schicht eine blau angefärbte und blauempfindliche, d. h. unsensibilisierte Schicht aufweisen, während die tiefere Schicht eine rot gefärbte und für infrarot sensibilisierte Schicht aufweist.
Das durch Naphtholgrün gefärbte Bild wird in diesem Falle sämtliche blauen Strahlen durchlassen und nur die infraroten Strahlen zurückhalten, umgekehrt proportional oder proportional zur Dichte des Silberniederschlages-je nachdem man ein positives Bild nach einem Negativ oder mittels des Umkehrverfahrens herstellt-und wird dementsprechend auf die infrarotempfindliche Schicht einwirken. Das mit Metanilgelb gefärbte Bild wird sämtliche infraroten Strahlen hindurchlassen, nur die blauen und blaugrünen Strahlen absorbieren und auf die oberste blaugetärbte Schicht wirken.
Nach Überführung des Silberbildes in ein Farbstoffbild durch schon bekannte und auch an andrer Stelle dieser Patentschrift erwähnte Massnahmen erhält man ein Zweifarbenbild in Blaugrün und Rot, welches die entsprechenden Farbwerte naturgetreu wiedergibt. Selbstverständlich kann man in ähnlicher Weise unter Ausnutzung der hier geschilderten, entsprechend gefärbten, verschieden farbendurchlässigen und sensibilisierten Schichten auch zu einem Dreifarbenbild gelangen.
Man kann auch statt zwei oder drei übereinandergegossenen, verschieden farbenempfindlichen Schichten zur Aufnahme zwei mit der lichtempfindlichen Schicht aufeinanderliegende Filme nach Art des bekannten Bipack- oder Tripackverfahrens verwenden oder eine ähnliche Anordnung benutzen, indem man einen dieser Filme mit einfacher Schicht durch einen Film ersetzt, der zwei oder verschieden farbenempfindliche, eventuell auch gefärbte Schichten aufweist. Anderseits ist es auch möglich, diese übereinanderliegenden Schichten noch nachträglich mit solchen Farben anzufärben, welche der Empfindlichkeit der zu Kopierzwecken zu verwendenden gefärbten Halogensilberemulsionen angepasst sind.
Im folgenden werden erfindungsgemäss mehrere Anordnungen von verschieden angefärbten Schichten und entsprechende Sensibilisatoren zur Ausführung des Verfahrens angeführt, diese sollen als Beispiele und Hauptausführungsformen betrachtet werden, ohne die vorliegende Erfindung zu beschränken. Diese lässt jedoch sehr viele Variationsmöglichkeiten zu, es ist auch nicht möglich, sämtliche Variationen im Rahmen der Beschreibung anzuführen.
Zur Ausführung des Verfahrens werden ausser den in oben angeführten Beispielen erwähnten noch folgende Anordnungen benutzt und diese in den nachstehenden Tabellen angeführt :
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<tb>
<tb> Farben <SEP> und <SEP> Farbenempfindlichkeit <SEP> drr <SEP> Schichten <SEP> I <SEP> In <SEP> den <SEP> Schichten <SEP> wirder- <SEP> Farben <SEP> der <SEP> Teilbilder <SEP> in <SEP> Kopierfiltrr <SEP> bri <SEP> schwarzFarben <SEP> und <SEP> Farbenempfindlichkeit <SEP> der <SEP> Schichten <SEP> In <SEP> den <SEP> Schichten <SEP> wieder- <SEP> FArben <SEP> der <SEP> Teilbilder <SEP> in <SEP> Kopierfilter <SEP> bei <SEP> sehwar@
<tb> gegebene <SEP> Farben <SEP> farbigen <SEP> Kopiervorlagen <SEP> weisson <SEP> Kopiervorlagen
<tb> 1.
<SEP> oberste <SEP> purpurrot <SEP> blau- <SEP> Grünfilter- <SEP> gelb <SEP> gefärbt <SEP> blau
<tb> mittlere <SEP> gelb <SEP> rot- <SEP> Blaufilter <SEP> Teilbild <SEP> blan <SEP> rot
<tb> unterste <SEP> blaugrün <SEP> infrarot- <SEP> Rotfilter- <SEP> infrarot <SEP> absorbierend <SEP> infranot <SEP> durchlässier
<tb> unterste <SEP> blaugrün <SEP> infrarot-Rotfilter-) <SEP> infrarot <SEP> absorbierend <SEP> infrarot <SEP> durchlässig
<tb> gefärbt <SEP> empfindlich <SEP> grün <SEP> gefärbt
<tb> 2.
<SEP> oberste <SEP> blaugrün <SEP> blau- <SEP> Rotfilter- <SEP> gelb <SEP> blau
<tb> mittlere <SEP> gelb <SEP> grün- <SEP> Blaufilter- <SEP> Teilbild <SEP> purpurrot <SEP> gefärbt <SEP> grün
<tb> unterste <SEP> purpurrot <SEP> infrarot- <SEP> Grünfilter- <SEP> infrarot <SEP> absorbierend <SEP> infrarot <SEP> durchlässig
<tb> gefärbt <SEP> empfindlich <SEP> grün <SEP> gefärbt
<tb> 3.
<SEP> oberste <SEP> gelb <SEP> bis <SEP> 480 <SEP> blau <SEP> Blaufilter- <SEP> gelb <SEP> blau
<tb> Absorption <SEP> gefärbt <SEP> durchlässig
<tb> mittlere <SEP> purpurrot
<tb> Absorption <SEP> 480-595 <SEP> grün <SEP> Grünfilter- <SEP> Teilbild <SEP> purpurrot <SEP> grün
<tb> unterste <SEP> blau <SEP> rot <SEP> oder <SEP> Rotfilter <SEP> blau <SEP> oder <SEP> rot <SEP> oder
<tb> Absorption <SEP> 630#750 <SEP> oder <SEP> infrarot <SEP> infrarot <SEP> absorbierend <SEP> (grün) <SEP> infrarot <SEP> durchlässig
<tb> 620#680
<tb> 4. <SEP> vorderste <SEP> blaugrün <SEP> blau <SEP> Orangefilter- <SEP> gelb <SEP> blau
<tb> hinterste <SEP> rot <SEP> infrarot <SEP> Blaugrünfilter- <SEP> Teilbild <SEP> infrarot <SEP> absorbierend <SEP> (grün) <SEP> infrarot <SEP> durchlässig
<tb> 5.
<SEP> vorderste <SEP> gelborange <SEP> rot <SEP> Blaugrünfilter- <SEP> Teilbild <SEP> blau <SEP> rot
<tb> hinterste <SEP> blangrün <SEP> infrarot <SEP> Orangefilter- <SEP> infrarot <SEP> absorbierend <SEP> (grün) <SEP> infrarot <SEP> durchlässig
<tb> C. <SEP> vorderste <SEP> gelborange <SEP> rot <SEP> Blaugrünfilter- <SEP> blugrün <SEP> rot
<tb> hinterste <SEP> blaugrün <SEP> blau <SEP> Orangefilter- <SEP> Teilbild <SEP> gelb <SEP> blau
<tb> 7.
<SEP> vorderste <SEP> blaugrün <SEP> blau <SEP> Orangefillter- <SEP> Teilbild <SEP> gelb <SEP> blau
<tb> hinterste <SEP> gelborange <SEP> rot <SEP> Blaugrünfilter- <SEP> Teilbild <SEP> blaugrün <SEP> rot
<tb>
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Man kann bei der Kopierung der übereinandergegossenen und angefärbten Halogensilberschichten auch so verfahren, dass die Exposition von beiden Seiten des Films erfolgt, beispielsweise die Ausführungsformen Nr. 6 und 7 obiger Tabelle. Hiebei kommt die entsprechende Schutzfilterwirkung und Sensibilisierung der Schichten genau so zur Geltung wie beim Kopieren von einer Seite des Films. Belichtet man z.
B. von der Seite der rotempfindlichen Schichte her, so liegt zwischen der Lichtquelle und der blauempfindliehen Schicht die gelbe Farbschicht, welche kein blaues Licht in die mit blauem Licht von der andern Seite her zu belichtende Schicht hineinlässt. Und umgekehrt liegt bei der Belichtung von der andern Seite her zwischen der Lichtquelle und der rotempfindlichen
Schicht eine blaugrüne Schicht, welche kein rotes Licht hindurchlässt. Zu diesem Zwecke sind die
Kopierapparate brauchbar, welche, zur Exposition der doppelseitig begossenen Filme verwendet werden, es können gewöhnliche, schwarzweisse Teilbilder als Kopiervorlagen benutzt werden und mit weissem Lichte kopiert werden.
Das weisse Licht wirkt in diesem Falle jeweils nur auf eine Schicht, da die Anfärbungen der Schichten als Schutzfilter wirken.
Der Aufbau und die Wirkungsweise der Schichten sind schematisch auf den Zeichnungen veranschaulich, u. zw. zeigt die Fig. 1 einen Schnitt durch ein lichtempfindliches Material, bei welchem auf den Schichtträger a drei verschieden gefärbte Schichten (I, II und III) aufgegossen sind. Da jede der einzelnen Schichten an jedem Punkte hinsichtlich der Färbung-d. h. Absorption und Durchlässigkeit für die verschiedenen Spektralteile-und auch hinsichtlich der Empfindlichkeit für bestimmte Spektralbezirke vollkommen gleich ist, so genügt es, drei übereinanderliegende Punkte von drei Schichten zu betrachten. In dem Schema sind nun drei solcher Punkte seitlich auseinandergezogen, ähnlich wie ein leuchtender Punkt durch ein Prisma zu einem Spektralband aufgelöst wird.
Durch Schraffierung ist angedeutet, für welche Strahlen der Punkt-und damit die ganze Schichtundurchlässig ist. Für die nichtschraffierten Teile des Spektrums ist die Schicht durchlässig. Für welche Strahlen die Schicht empfindlich ist, ist durch Sternchen angezeigt.
Die senkrechten Linien, welche die gesamten Schichten durchschneiden, zeigen, wie es sich schon aus der Beschriftung ergibt, die Wellenlänge an, beispielsweise 700 m 11. D und F bedeuten die D-und die F-Linie des Spektrums, wobei die erstere den Trennungsstrich zwischen dem roten und grünen Spektralgebiet, und die zweite den Trennungsstrich zwischen dem grünen und blauen Spektralgebiet andeutet. Die schräg schraffierten Flächen bedeuten die Absorptionskurven des die Schicht anfärbenden Farbstoffes, die senkrecht schraffierten Teile der Fläche sind die Undurchlässigkeiten bzw. Absorptionen der darübergegossenen Schichten.
Diese senkrecht schraffierten Absorptionen deuten darauf hin, dass von dem Licht, welches von der Oberfläche der Schicht III in der Richtung der Schicht 1 eindringt (wie es die parallel nebeneinander stehenden Pfeile andeuten) jeweils ein Teil des Spektrums von den höherliegenden gefärbten Schichten absorbiert wird.
Es sind daher, wie schematisch angedeutet, die Undurchlässigkeiten der höheren Schichten für gewisse spektrale Regionen auch für die tieferliegenden Schichten wirksam.
Fig. 1. In der Schicht 1 bedeutet die Absorptionskurve (schräg schraffiert) einen blauen Farb-
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oder sensibilisiert wurde.
Schicht 1 ist für Infrarot sensibilisiert von zirka 680 m, tl aufwärts,
Schicht 11 ist für das sichtbare Rot sensibilisiert,
Schicht 111 ist für Grün sensibilisiert.
In Fig. 2 sind die Absorptionskurven bzw. Durchlässigkeiten der Schichten bezeichnet, welche als Kopiervorlagen für das lichtempfindliche Material der Fig. 1 benutzt werden, und es ist ersichtlich, dass die einzelnen Schichten der Kopiervorlagen farbige Teilbilder enthalten, welche in der zur Empfindlichkeit der einzelnen Teilschichten der Fig. 1 komplementären Farben absorbieren. Die Farben der Teilschichten I, 11 und 111 der Fig. 2 absorbieren in dem Gebiet der Empfindlichkeit der Teilschichten I, Il und 111 der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine andere Anfärbung der Schichten. Jede Schicht ist jeweils in demselben Drittel des Spektrums sensibilisiert, in welchem der die Schicht anfärbende Farbstoff absorbiert. Aus der Figur geht hervor, dass die Sensibilisierung zwar in derselben Spektralregion stattfindet, jedoch die Absorptionskurven bzw. die Konzentration und Art des Farbstoffes so bemessen sind, dass in derselben Spektralregion, in der die Hauptabsorption des Farbstoffes stattfindet, noch eine kleine Absorptionslücke übrig bleibt. Beispielsweise in der Schicht I findet die Hauptabsorption in dem langwelligen Teil des roten Spektralbezirkes statt, die Sensibilisierung ist jedoch in den kurzwelligeren Teil des roten Spektralgebietes verlegt.
In Schicht 11 ist die Absorption im grünen Teil vorhanden, die Sensibilisierung findet jedoch in dem langwelligen Teil des grünen Spektralabschnittes, in diesem Fall in dem gelben Teil des grünen Spektralabschnittes, statt.
In der Schicht 111, die gelb gefärbt ist, ist die Konzentration des gelben Farbstoffes jedoch
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In Fig. 4 ist eine ähnliche Anordnung veranschaulicht mit dem Unterschied, dass im blauen
Spektralgebiet die Sensibilisierung noch weiter in dem blauen Teil des Spektrums liegt.
In Fig. 5 ist ein Kopiermaterial dargestellt, welches an denjenigen Stellen Absorptionslüeken oder damit gleichbedeutend empfindliche Stellen hat, für welche die in Fig. 4 bezeichneten Farb- stoffe absorbieren. Die empfindliche Stelle der Schicht III liegt im kurzwelligen Violett.
Das Material der Fig. 5 kann in dem Falle als passendes Kopiermaterial verwendet werden, falls das Material der Fig. 4 als Aufnahmematerial benutzt wird.
Fig. 6 zeigt ein gefärbtes Aufnahmematerial für Zweifarbenfilme.
Schicht 1 ist rotempfindlieh, Schicht II normal blaugrünempfindlieh. Auf diesen Schichten kann eine Zweifarbenaufnahme gemacht werden, wobei jede Schicht nur für eine Hälfte des sichtbaren
Spektrums empfindlich ist. Schicht 1 ist gelb gefärbt. Diese Färbung dient als Schirmfarbstoff und gleichzeitig als Farbstoff zur Bildung einer Kopiervorlage, welche ein Teilbild ergibt, das in zur Empfindlichkeit des Kopiermaterials komplementärer Farbe gehalten ist. Das andere Teilbild, welches in der Schicht II entsteht, ist für die sichtbaren Strahlen vollkommen durchlässig, absorbiert nur das langwellige Rot. Aus diesem Farbstoff soll nachher der zweite Teil der Kopiervorlage entstehen, welche den infraroten Teil des Spektrums absorbiert.
In Fig. 7 ist das Kopiermaterial veranschaulicht, auf welches die in dem lichtempfindlichen Material nach Fig. 6 aufgenommenen Zweifarbenbilder kopiert werden können. Die obere blaugefärbte Schicht, welche im roten und gelben Teil des Spektrums absorbiert, ist blauempfindlich und wird durch das gelbgefärbte Teilbild der Fig. 6 beeinflusst, welche die Rotwerte des Originals registriert hat. Die Schicht 1 ist infrarotempfindlich und enthält einen Rotorangefarbstoff. Diese Schicht wird mit infrarotem Licht belichtet und in ihr entsteht eine Kopie des Bildes, welches in der Schicht Il in Fig. 6 des Aufnahmematerials durch die blauen Strahlen des Originals entstanden ist und infrarotes Licht absorbiert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mehrschichtiges, lichtempfindliches, farbenphotographisches Gebilde für die Herstellung von Mehrfarbenbildern, dessen übereinanderliegende Halogensilberschichten in an sieh bekannter Weise mit zum Bildaufbau durch Farbzerstörung dienenden Farbstoffen und gegebenenfalls entfernbaren Filterfarbstoffen verschieden gefärbt und verschieden farbenempfindlich sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede gefärbte Einzelsehieht für Liehtstrahlen sensibilisiert ist, die von der zur Anfärbung der Schicht dienenden Farbe durchgelassen werden, und dass die so sensibilisierten Schichten in einer Reihenfolge angeordnet sind, dass Schichten, die für die wirksamen Lichtstrahlen undurchlässig sind, in an sich bekannter Weise hinter den für die betreffenden Strahlen empfindlichen Schichten im Strahlengang liegen.
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