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Schlägermühle mit zusätzlicher Nahlkugelfüllung zum Zerkleinern oder
1Vlischen von Gut bis zu kolloidalen Feinheitsgraden Bei den bisherigen Schlägermühlen
ist den wirtschaftlich erreichbaren Feinheiten eine Grenze gesetzt durch die Größe
des zwischen den Schlägerkanten notwendigem. Spaltes.
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Da infolge unvermeidlicher Ungenauigkeiten dieser Spalt niemals auch
nur annähernd eine gleichmäßig große Feinheit aufweisen kann, so ist keine Gewähr
geboten, daß das Gut restlos auf große Feinheiten zerkleinert wird.
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Durch die Schlägermühle gemäß der Erfindung soll es ermöglicht werden,
das Gut auf trockenem oder nassem Wiege bis zu den höchsten Feinheiten wirtschaftlich
zu zerkleinern oder zu mischen.
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Die Mühle beruht auf der Erscheinung, daß, wenn feste Körper immer
weiter, z. B. bis zu kolloidalen Feinheitsgraden, zerkleinert werden, das Verhalten
der ganzen Masse mit fortschreitendem Kleinerwerden ihrer Teile die fließende Eigenschaft
eines flüssigen Körpers annimmt und ,ähnlich wie die Flüssigkeit sich bewegen läßt.
Das gleiche trifft für kleine kugelige Mahlkörper zu.
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Diese Erkenntnis ist als Grundlage dazu benutzt worden, daß man anstatt
einer Flüssigkeit, auf welche die Schläger dauernd schlagen, um das dazwischen befindliche
Gut zu zerkleinern, eine große Menge kleinerer Kugeln verwendet, wobei schnellkreisende
Schlagnasen oder starr oder gelenkig befestigte kreisende Schläger dauernd auf das
Gut und die Kugeln schlagen und so durch diesen Schlag das zwischen den Kugeln befindliche
Gut dauernd zerkleinern oder mischen, wobei gleichzeitig die von den kreisenden
Schlägern in Bewegung versetzten Kugeln und das Gut entweder durch feststehende
Gegenschläger .oder auch durch außerhalb des Umlaufbereiches der kreisenden Schläger
liegende Umlenknäume oder durch in diesen Umlenkräumen befindliche Umlenk- und Anschlagwände
gehemmt werden, indem sie auf diese aufschlagen, wobei die Bewegungsenergie vernichtet
wird und Kugeln und Gut dauernd zum Bereich der kreisenden Schläger zurückfallen
oder zurückgeleitet werden.
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Die Vorrichtung kann mit Schutzstoffen ausgekleidet sein. Die Kugeln
oder andersgeformte Mahlkörper können aus verschiedener Werkstoffen gefertigt sein.
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In den Abb. z bis 8 sind Ausführungsformen der Schlägermühle dargestellt.
Diese Mühlen können sowohl zum Bearbeiten von Trockengut als auch zum Bearbeiten
von Naßgut verwendet werden.
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Bei der in den Abb. i und z dargestellten Vorrichtung kreisen in einem
feststehenden Gehäusemantel r, der von zwei feststehenden Stirndeckeln a am Ende
abgeschlossen wird, ein oder mehrere in der Längsrichtung geradlinig oder schraubenförmig
und auf dem Umfange m einer beliebigen Zahl angeordnete, mit ihrer Antriebswelle
starr oder gelenkig verbundene Schläger 3.
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Im oberen Teile des im Querschnitt nach oben länglich ausgebildeten
Gehäuses r ,wird
eine von Stirndeckel zu Stirndeickel a reichende,
bogenförmig ausgebildete Leitwand 9 angeordnet. Diese Leitwand 9 wird bis dicht
an die kreisenden Schläger 3 herangeführt und läßt an der Einlaufseite der Schläger
einen von Stirndeckel zu Stirndeckel durchgehenden, einige Kugeldurchmesser breiten
Spalt und an der Auslaufseite im Bereiche zwischen den lueisenden Schlägern genügend
große Öffnungen frei, so daß diel von den Schlägern 3 infolge der Fliehkraft fortgesetzt
an dem Gehäusemantel in Richtung der Schläger entlang getriebenen Kugeln i i und
das Gut oberhalb. der Leitwand 9 nach der SchlägerausIaufseite und nach den Durchtrittsöffnungen
derselben geführt werden und durch diese Öffnungen fortlaufend in den Bereich der
kreisenden Schläger nach unten zurücklaufen oder zurückfallen.
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Die Leitwand 9 kann um eine Achse in der Längsrichtung parallel zur
Wellenachse dreh-oder verschiebbar und einstellbar sowie. auch federnd angeordnet
werden. An der Einlaufseite der Schläger wird die Innenfläche der Leitwand zweckmäßig
nicht dicht bis an die ;äußere Begrenzungsfläche der kreissenden Schläger herangeführt,
sondern vorn lein keilförmig weiter nach der Auslaufseite sich verengender, von
den Schlägern nicht berührter Raum freigelassen, damit jie;der schädliche Stoß der
Schläger beim Auftreffen auf etwa zwischen. die Vorderkante der Leitwand 9 und die
Schläger 3 gelangende Kugeln i i vermieden wird.
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Die Schläger 3 werden im Querschnitt parallel zur Wellenachse in.
I@eilform- in der Drehrichtung spitz zulaufend als schräg gestellte, parallel oder
auch gegenläufig zueinander ansteigende Platten oder auch in jeder anderen zweckdienlichen
Form ausgebildet. Auch können die Schläger in axialer Richtung und auf dem Umfange
beispielsweise schraubenförmig und so gegeneinander versetzt werden, daß der Schlägerraum
auf der ganzen. Länge von den kreisenden Schlägern. bestrichen wird.
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Die Kugeln und das Gut, deren Trägheit, Reibung und Gewicht von den
Schlägern fortlaufend überwunden wird, werden von den Schlägern an der Gehäusewand
entlang in der Richtung der kreisenden Schläger nach oben getrieben, und da sie
das Bestreben haben, tangential weiterzufliegen, auf der einen Seite der Gehäusewand
nach den i außerhalb des Schlägerraumes liegenden Umlenkraum ;getrieben, wo die;
Bewegungsenergie der von den kreisenden Schlägern mitgerissenen Kugeln und des Gutes
durch Reibung oder durchSchlag,hierbei,Z,erkleinerung.s-oder Mischungsarbeit leistend,
vollkommen oder zum Teil vernichtet wird. Oberhalb. der Leitwand 9 fallen Kugeln
und Gut nach der Auslaufseite der Schläger, wo sie durch Öffnungen in der Leitwand,
die zwischen dem Bereich der kreisenden Schläger angeordnet sind, in den Schlägerraum
zurückgelangen, und zunächst in den von den Schlägern nicht berührten Raum fallen.
Hier laufen sie auf eine zwischen den kreisenden Schlägern angeordnete, von der
Mitte her schräg abfallende Verteilungswand auf, kommen nach beiden Seitenerneut
in den Bereich der kreisenden Schläger und werden so fortgesetzt der Schlagwirkung
der Schläger ausgesetzt. Auf der anderen Seite der Gehäusewand werden Kugeln und
Gut wieder nach dem Umlenkraum getrieben und zur Schlagwirkung gebracht. Auf diese
Weise wird die Bearbeitung fortgesetzt, bis ein genügender Feinhefts- oder Mischungsgrad
erreicht ist.
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Bei der in den Abb:. 3 bis 5 dargestellten 'Vorrichtung ist das länglich
ausgebildete Gehäuse i nicht senkrecht, sondern waagerecht angeordnet, so daß die
außerhalb des Bereiches der kreisenden Schläger 3 liegende, von einem Stirndeckel
z bis zum anderen Stirndeckel a reichende feststehende Leitwand 9 sich nicht oberhalb,
sondern seitlich außerhalb der Schl:ä,ger befindet.
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In dem außerhalb des Gehäuseraumes angeordneten Umlenkraum sind feststehende
Anschlagwände 13 am Gehäusemantel i und an der Außenfläche der Leitwand 9 so angeordnet,
daB die von den kreisenden Schlägern 3 in deren Umlaufrichtung auf der oberen Gehäusewand
entlang getriebenen Kugeln und das Gut nacheinander auf die Anschlagwände 13 aufschlagen
und von hier auf der untersten, schräg von obren nach unten. und nach dem Schlägerraum
zu gerichteten Anschlagwand 13 durch untere Öffnungen in der Leitwand 9 zu dem von
den Schlägern nicht bestrichenen Zwischenraum nach dein Schlägerraum und nacheinander
vor die Schläger gelangen. Von diesen werden sie fortlaufend auf der Gehäusewand
nach oben und über die Anschlagwände ;getrieben, wobtei das dauernd zwischen den
Kugeln befindliche Gut oder das Gut allein nicht nur durch die Schlagwirkung der
schnell: umlaufenden Schläger auf Kugeln und Gut, sondern auch durch die Schlagwirkung
beim Aufschlagen der Kugeln und des Gutes auf die Anschlagwände 13 so lange zerkleinert
oder gemischt werden, bis der genügende Feinhefts- oder Mis:chungsgrad erreicht
ist.
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Die in den Abb. 6 bis- 8 dargestellte Vorrichtung ist ;ähnlich der
in den Afb. 3 bis 5 dargestellten Vorrichtung, nur mit dem Unterschiede, daß hier
im Schlägerraum in bestimmtem Abstande von den kreisenden Schlägern 3 ,ein oder
mehrere feststehende
Gegenschläger 15 axial und radial verteilt
und angeordnet sind.
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Bei dieser Vorrichtung werden Kugeln und Gut durch die kreisenden
Schläger fortlaufend durch die Zwischenräume zwischen den kreisenden Schlägern und
den feststehenden Gegenschlägern hindurch nach oben und vorwärts und auf der oberen
Gehäusewand nach dem außerhalb des Schlägerraumes befindlichen Umlenkraum und dort
über eine oder mehrere Anschlagwände- gtrieben. Sie gelangen hier von der untersten
Anschlagwand 13, die von oben nach unten zum Schlägerraum geneigt ist, durch untere
Öffnungen in der feststehenden Leitwand 9 zwischen den kreisenden Schlägern in den
Schlägerraum und werden von hier von den kreisenden Schlägern von neuem erfaßt.
So werden sie in steter Wiederholung der Vorgänge gegen die Gegenschlägerflächen,
ü bier diese hinweg nach dem Umlenkraum und über die Anschlagwände fortgesetzt geschlagen
und aufschlagend so lange getrieben, bis ein genügender Feinheits- oder Mischungsgrad
erreicht ist. Der Zerkleinerungs- und der Mischvorgang kann in allen diesen Vorrichtungen
unter Druck oder Vakuum erfolgen.