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Vorrichtung zum Zerkleinern und Mischen von Gut bis zu kolloidalen
Feinheitsgraden durch mit dem Gut vermischte Zerkleinerungsmittel Zusatz zum E'atent
442 Io6 Es sind Vorrichtungen zum Behandeln von Schokoladenmassen bekannt, bei denen
das Gut (ohne Zuhilfenahme der die Arbeit wesentlich unterstützenden. dem Gut lose
beigemischten Kugeln) mittels einer umlaufenden, unten und oben offenen, von unten
nach oben sich erweiternden. innen mit Schaufeln besetzten, innerhalb eines schalenförmigen
Gehäuses angeordneten Schale unter Fliehkraft gesetzt wird. Dadurch wird das Gut
nach oben bewegt und am Ausgang auf eine beheizte Bahn geschleudert. Leitköq>er
in Verbindung mit einer Schale werden hierbei nicht verwendet.
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Andererseits ist es an sich bei Kugelmühlen bereits bekannt, die
Kugeln von einer umlaufenden Mahlbahn auf eine feststehende Bahn zu führen und dann
durch die feststehende Bahn auf die umlaufende Mahlbahn zurückzuschleudern. Bei
dieser bekannten Einrichtung wird ein Teil des zerkleinerten Gutes bereits zwischen
der umlaufenden und feststehenden NIahlbahn abgeführt. Die erneute Zerkleinerungsarbeit
vollzieht sich aber im rvesentlichen nur an einem Teil des Gutes durch freies Herabfallen
der Zerkleineruugskörper von einer feststehenden Leitbahn auf eine umlaufende Alahlbahn.
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Die vorliegende Erfindung bildet eine Weiterausbildung der durch
das Patent 442 106 geschützten Vorrichtung zum Zerkleinern und Mischen von Gut bis
zu kolloidalen Feinheitsgraden. Bei dieser Xrorrichtung wird das Gut mit den dem
Gut beigemischten festen Isörpern, z. B. Kugeln, auf einer oder mehreren umlaufenden
Arbeitsbahnen beschleunigt, um dann auf eine an die bewegliche Arbeitsbahn anschließende,
feststehende Arbeitsbahn überzugehen. die mit einem Leitkörper einen geschlossenen
Führungsgang bildet und das Gut und die Zerkleinerungskörper im Kreislauf zum Eintrittsteil
der beweglichen Bahn zurückführt.
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In Weiterausbildung dieser Vorrichtung ist gemäß der vorliegenden
Erfindung die mit einem Teilkörper zusammen einen Führungsgang fiir das WIahlgut
und die Kugeln bildende feststehende Arbeitsbahn oder die feststehenden Arbeitsbahnen
so außerhalb des Abwurfrandes der umlaufenden Arbeitsbahnen angeordnet. daß die
Zerkleinerungskörper und das jeweils von der gesamten
Menge im Kreislauf
befindliche Gut während des Kreislaufes infolge Überspringens des zwischen umlaufender
und feststellender. Arbeitsbahn liegenden geschlossenen Führungsganges unter der
Wirkung der Fliehkraft einer zu der Reibwirkuiig zusätzlichen, die Zerkleinerung
fördernde Schlagwirkung auf den feststehenden Arbeitsbahnen ausgesetzt werden.
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Die Masse von Kugeln und Gut kann in der ÄVeise geführt werden, daß
sie nach Aufschlag auf die feste Bahn von dieser außer halb oder innerhalb der beweglichen
Bahn zu deren Eintrittsteil zurückfällt, zurückspringt oder zurückgedrückt wird.
Der Druck kann dabei auf die vorlierlaufende Masse durch versschiedenste Kräfte
und A-littel bewirkt werden, z. B. durch die Schwere oder durch Fliehkraft der Masse
oder durch geneigte Flächen.
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Die Vorrichtung zum Zerkleinern und Mischein von Gut mit den dem
Gut beigemengten Zerkleinerungs- oder Mischmitteln (Kugeln) wird dadurch gebildet,
daß mindestens eine bewegliche Arbeitsbahn und mindestens eine an diese anschließende
und deren Austrittsteil in bestimmtem Abstande umhiillende feststehende Arbeitsbahn
in der Weise angeordnet sind, daß die von der beweglichen Bahn fortlaufend beschleunigte
und unter Fliehkraft gesetzte Masse von Kugeln und Gut von einer beweglichen Bahn
auf eine feststehende Arbeitsbahn unter Überspringung des zwischen diesen Bahnen
liegenden Kanals aufschlägt. Zum Zurückführen der Klasse von der feststehenden Arbeitsbahn
zu dem Eintrittsteil der beweglichen Arbeitsbahn ist wie beim Patent 442 106 inindestens
eine der Arbeitsbahn oder den Arbeitsbahnen gegenüberstehende, Führungsgänge und
einen in sich geschlossenen Arbeitsraum herstel lende Leitbahn angeordnet.
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Es können mehrere bewegliche Arbeitsbahneu, insbesondere in überall
gleichem Abstande, zum Bewegen von einer oder mehreren Kugel- und Gutschichten,
insbesondere von gleicher Schichtdicke, im wesentlichen Teil des Arbeitsraumes,
ebenso mehrere feststehende Arbeitsbahnen angeordnet sein.
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Die beweglichen Arbeitsbahnen können in verschiedenen Formen, insbesondere
schalen-oder ringförmig, voni Eintritts- nach dem Austrittsende allmählich, insbesondere
kegel-und kugelförmig oder parabolisch sich erweiternd ausgebildet werden, wobei
der Innenrand der auch am Eintrittsende offenen Arbeitsbalm mit einem flach nach
innen gebogenen Rand ausgebildet ist.
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Die unmittelbar an die beweglichen Arbeitsbahnen anschließenden oder
dieselben am Austrittsende umhüllenden feststehenden Arbeitsbahnen können gleichfalls
in beliebigen Formen, nach oben oder unten sich erweiternd, mit glatter oder mit
Erhöhungen versehener Innenfläche oder in anderer Form ausgebildet werden und zum
Teil als Leitbahnen wirken.
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Wichtig ist immer, daß die feststehende Arbeitsbahn zur beweglichen
in der NVeise angeordnet ist, daß die Kugeln und das Gut in fortlaufendem, in sich
geschlossenem Strome bei ihrem Kreislaufweg im Arbeitsraum mindestens einmal mittels
aus der hohen Bewegungsenergie und Fliehkraft herrührender Schlagwirkungen von einer
beweglichen Arbeitsbahn auf eine feste Arbeitsbahn nach -Überspringen des Führungskanals
aufprallen.
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Der Erfindungsgedanke ist also die Erzeugung und Ausnutzung von.
Schlagwirkung zur Leistung von Mahlarbeit, die sich aus der hohen Bewegungsenergie
der Kugeln und des Gutes ergibt.
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Der neue Erfindungsgedanke kann in beliebiger Weise ausgenutzt werden,
z. B. in der Weise, daß Kugeln und Gut von einer beweg lichen Arbeitsbahn unter
Schlagwirkung auf eine andere, die erstere umhüllende feststehende Arbeitsbahn übergehen,
dann zur tfefsten Stelle einer zweiten beweglichen Arbeitsbahn fallen, erneut in
hohe Umdrehungsgeschwindigkeit gesetzt und über eine zweite feststehende Arbeitsbahn
getrieben werden und von dieser ober- und .innerhalb der ersten beweglichen Arbeitsbahn
zu deren tiefster Stelle zurückgelangen. Die von den Arbeitsbahnen und den Leitbahnen
gebildeten Begrenzungen des Arbeitsraumes und die Führungsgänge können als Schleuder-,
Druck-oder Fallräume von beliebigen Formen und die Schleuder- und Druclvräume von
insbesondere gleicher Weite oder gleichem Querschllitt ausgebildet werden.
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Die feststehenden oder beweglichen Arbeitsbahnen können auf ihrem
ganzen oder Teilbereich glatt, gewellt oder mit insbesondere zur Kugel- und Gutstrom-Laufrichtung
geneigt gestellten Leitrippen versehen sein.
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Zwecks guter Führung von Kugeln und Gut, insbesondere von dem äußeren
Führungsgang iiber den Boden des Arbeitsraumes zur Innenfläche der beweglichen Arbeitsbahn,
besitzt die Gehäuseschale mitten im Boden einen nach dem Arbeitsraum Ilin sich verjüngenden
Leitkörper, der mit dem Innenrand einer oben oder untcn offenen Bahn einen Führungsgang
bildet.
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An der Außenfläche der beweglichen Arbeitsbehn können oben mid unten
zwischen dieser und der umhüllenden feststehenden Leitbalin kreisende Schaufeln,
Flügel usw. angeordnet werden, die das Gut nach ullten oder oben drücken.
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In Abb. I und 2 sind einige Ausführungs formen der Erfindung dargestellt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 ist an einer stehenden Welle
1 beispielsweise durch Distanzstücke 32 drehbar eine Schale 2 befestigt, die unten
und oben offen ist und sich nach oben allmählich erweitert. In dieser Schale befinden
sich Kugeln und Mahlgut.
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Durch Reibung werden sie von der sich drehenden Schale 2 mitgenommen,
durch die Fliehkraft in hohe Umdrehung gesetzt und nach aufwärts getrieben. Am oberen
Rand verlassen sie die Schale nach auswärts und treffen unter der aus der Fliehkraft
herrührenden Schlagwirkung auf eine außenliegende Arbeitsbahn 3, wodurch die hauptsächlichste
Mahl- oder Mischarbeit geleistet wird. Fallend oder im spiralförmigen Lauf bewegen
sich dann unter weiterer Mahl- oder Mischarbeit die Kugeln und das Gut nach abwärts
und sammeln sich am Boden der Sammelschale 33 an. Sie stauen sich allinählich auf
und pressen so durch ihr Gewicht. gegebenenfalls durch andere Mittel unterstützt,
die in der Älitte der Sammelschale rund um den z. B. als Entleerungsstempel ausgebildeten
Leitkörper 34 liegenden Kugeln und das Gut empor, so daß sie wieder in den unteren
Bereich der Innenfläche der sich drehenden Schale 2 gelangen und in Bewegung gesetzt
werden. worauf der Arbeitsvorgang von neuem beginnt. Da hierbei der Spalt 9 in der
Kugellaufrichtung liegt, ist ein Austreten des Gutes dortselbst nicht möglich.
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Die sich drehende Schale 2 kann gegen den Sammelraum 35 zur Vermeidung
schädlicher Reibungsberührung von Kugeln und Gut durch eine feststehende Schutzschale
36 abgedeckt sein.
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Die dadurch entstehenden Spalten 37 und 38 liegen im Arbeitsraum
und ergeben keine Verluste. Bei genügendem seitlichen Abstand der Sammelschale 33
von der sich drehenden Schale 2 kann die Schutzschale 3G auch fehlen.
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Gegebenenfalls in den Raum 39 eindringendes Gut kann nach Abb. 2
durch Schaufeln 40 oben rrieder in den Arbeitsraum gefördert werden.
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Die Hochlegung der Befestigungselemente der Schalen mit der Sabe
ermöglicht eine glatte Ausbildung des unteren Teiles der Schale 2 und unten die
Herstellung eines flachen. nach innen gebogenen Schalenrandes, der das Mitnehmen
der Kugeln und des Gutes erleichtert, weil das gesamte Gewicht derselben zur Reibungsbildung
herangezogen wird, so daß sie schneller zum Älitdrehen gelangen. Der nach innen
gebogene untere Rand der äußeren Schale kann gegenüber dem Rand einer kleineren
Schale nach innen vorspringen.
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Xach der Ausführungsform der Abb. 2 werden zur Führung einer größeren
Menge von Kugeln und Gut mehrere Schalen in vorzugsweise gleichbleibendem Abstande
voneinander an gemeinsamer Nabe verwendet.
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Sämtliche Schalen und Arbeitsbahneu nach den Ausführungen in Abb.
I und 2 können geheizt oder gekühlt werden.