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Mühle Es sind bereits Mühlen bekannt, in denen durch einen mittels
Schleuderrades erzeugten Luftstrom das Mahlgut zerkleinert wird. Bei diesen Mühlen
wird das Mahlgut in .einen feststehenden Mahlraum zugeführt und muß diesen dutzendemal
umkreisen, bis @es so weit zerkleinert ist, daß es mit dem Windstrom abgeführt werden
kann.
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Hier ist also weder :ein Abzug des Mahlgutes auf mechanischem Wege
möglich, noch kann die Mühle ohne beträchtliche Zufuhr von Frischluft betrieben
werden, weil eben nur durch diese zuzuführende Luftmenge, die bei ihrem Abzug als
Träger für das Feingut dient, dasselbe aus dem Mahlraum entfernt werden kann.
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Dieser Luftumsatz erfordert einen höheren Energiebedarf als . das
Mahlen selbst, weil die gesamte in den Mahlraum eingeführte Luftmenge auf die hohe
Geschwindigkeit von einigen hundert Metern in der Sekunde .gebracht werden muß,
da bei geringerer Ge- . schwindigkeit eine genügende Feinheit nur unter entsprechend
längerer Zeitdauer erzielt werden kann.
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Diese Mühlen sind auch keine sog. DurchlaufschleüdermNen wie z. B.
die bekannten Stiftmühlen, bei denen das Mahlgut an einer Stelle .eintritt und an
der andern die Mühle verläßt, ohne daß .es den Mahlraum mehr als einmal durchinesseri
hat.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Durchlaufmühle mit waagerecht
liegender Welle, bei der also das. Mahlgut auf einer Stirnseite zugeführt und auf
der anderen abgezogen wird. Nach der Erfindung ist im Innern der Trommel ein Schleuderrad
angeordnet, das einen starken Luftstrom erzeugt, welcher den inneren Teil der Mahlgutschicht
an der Trommel mit großer Geschwindigkeit mitnimmt und den äußeren Teil der viel
langsamer oder entgegengesetzt bewegten Mählgutschicht zerreibt. Die etwa zum Kühlen
erforderliche Luft, soweit solche je nach der Mahlgutart überhaupt ,gebraucht wird,
wird nicht durch das Schleuderrad zugeführt und
das Mahlgut auch
nicht durch den Windstrom aus dem Mahlraum hinausgetragen.
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Die Vorteile sind beträchtlich, weil dabei keine Luft angesaugt und
auf hohe Geschwindigkeit ,gebracht werden muß, @es sei denn eine beschränkte Menge,
die mitunter als Kühlluft gebraucht wird. Des weiteren wird durch den stark eingeschränkten
oder ganz fehlenden Luftumsatz auch das Abscheiden des Feingutes aus der Luft beim
Verlassen der Mühle sehr erleichtert weil die Leistung der Abseheider und das Verlustausmaß
an Mahlgut vom Verhältnis der Luftmenge zum Mahlgut abhängig sind.
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Zur Durchführung des Mahlens im Windstrom bei waagerechter Welle wird
die Mühlentrommel in Umlauf versetzt, so daß unter dem EiniluB der Fliehkraft das
Mahlgut an die miturnlaufende Gehäusetrommel angepreßt und von dieser mitgenommen
wird, wodurch seine äußere Schicht bis zu einer gewissen Stärke relativ zur Trommel
im Stillstand verharrt, während die innere Schicht des Mahlgutes durch einen mit
Zoo bis 3oo m/Sek. kreisenden Luftstrom umgetrieben werden soll, der mit dem Schleuderrad
:erzeugt wird. Demgemäß reibt sich die innere Schicht des Mahlgutes ständig auf
der äußeren, wodurch eine sehr ausgiebige Mahlwirkung erzielt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
im Längs- und Querschnitt schematisch dargestellt.
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Die Schleudermühle besteht aus der Trommela; welche mit -et'va 3oo
bis 3ooo Umdr./Min. umläuft, dem Schleuderrad b mit 4. bis 8 Windflügeln, das auf
eine Antriebswelle d aufgesetzt ist, der Einlaufstirnplatte f und der Auslaufstirnplatte
g. Die Antriebswelle wird in der Regel @entagegengesetzt zur Drehrichtung der Trommel
a mit 3ooo bis 6oooUmdr./Min. betrieben. Die Trommeln ist bei 1i! und bei
h" in den Stirnplatten f und g drehbar gelagert.
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Die Trommel a kann entweder in gleicher Drehrichtung wie das Schleuderrad
umlaufen, wobei ein besonderer Antrieb :entbehrt werden kann, weil die Trommel durch
den inneren Windstrom angetrieben wird. Die Drehzahl der Trommel soll in diesem
Fall nicht höher sein, als notwendig ist, um das Mahlgut durch Fliehkraftwirkung
an der Innenseite der Trommel festzuhalten. Meist wird aber die Trommel entgegengesetzt
zur Drehrichtung des Schleuderrades b betrieben werden, wozu sie jedoch mechanisch
angetrieben werden muß. Dies geschieht durch ':einen Keilriemenantrieb s von einem
Hilfsmotor aus.
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Im ersten Fall genügt :eine Umfangsgeschwindigkeit der Trommel von
etwa r ö in/Sek., während das Schleuderrad mit etwa 3oo m/Sek. an den freien Exiden
der Windflügel umläuft, im anderen Fall ist eine Drehzahl der Trommel bis zu roo
m/Sek. möglich.
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Die beiden Stirnseiten des Schleuderrades b sind durch Böden m geschlossen,
damit nicht mehr Luft angesaugt wird, als zur Wärmeabfuhr des Energieverbrauches
erforderlich ist, weil jeder überschuß an Luft mit einem unerw'ü'nschten Euergiebedarf
verbunden ist, nachdem die Luft auf etwa Zoo bis 3oo m/Sek. beschleunigt werden
muß.
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Durch eine verstellbare Klappep im Einlauftrichter kann die zum Kühlen
erforderliche Luftmenge bedarfsmäßig geregelt werden.
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Ein besonderer Vorteil der neuen Mühle besteht ferner darin, daß die
Geschwindigkeit der einmal beschleunigten Luft bei der neuen Maschine während ihres
Durchganges durch die Schleudermühle nicht mehr gehemmt wird, bis die Luft aus der
Auslaßseite der Trommel austritt, während sonst bei allen Schleudermühlen zum Zwecke
der Wärmeabfuhr ein Luftstrom auf hohe Geschwindigkeit beschleunigt, dann aber durch
Stiftreihen, Nasen oder profilierte Mahlringe wiederholt abgebremst wird und deshalb
ebensooft wieder beschleunigt werden muß, was zu einer bedeutenden Verschlechterung
des Wirkungsgrades führt, da gerade die häufige Beschleunigung der Kühlluft den
größten Anteil am Kraftbedarf hat und nicht etwa das Mahlen selbst.
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Bei der neuen Mühle hingegen wird die eigentliche Mahlluft nur einmal,
d. h. beim Anfahren der Mühle, beschleunigt, nur der Kühlluftanteil muß in dem Ausmaße,
wie sie notwendig ist, fortlaufend beschleunigt werden, kommt aber während seines
Durchganges durch die Mühle auch nicht mehr zum Stillstand, da keinerlei mechanische
Widerstände im Innern der Mühle vorhanden sind und auch keine Umlenkung der Kühl-
und Be- 1 triebsluft stattfindet.
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Die einzige Hemmung des kreisenden Luftstromes entsteht durch die
Reibung desselben mit dem Mahlgut, und der ,ganze Arbeitsaufwand beschränkt sich
somit auf das Aufholen der hierdurch verlorenen Luftgeschwindigkeit: Da nun aber
das Schleuderrad mit etwa Zoo bis 300m Umfanggeschwindigkeit umläuft, das Mahlgut
jedoch beim Einlaß in die Mühle eine Geschwindigkeit Null hat; so würde es, wenn
es mit dem Schleuderrad beim Einlauf in Berührung käme, sehr rasch eine starke Abnutzung
der Schleuderradflügel verursachen.
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Dies zu vermeiden, ist daher eine in Zellen 1 unterteilte Zwischenwand
1 vorgesehen, die mit der viel langsamer umlaufenden Trommel
verbunden
ist, um damit das Mahlgut gleich beim Einlauf auf die Trommelgeschwindigkeit zu
beschleunigen, ohne daß ges mit dem Schleuderrad in Berührung kommt.
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Ist das Mahlgut aber erst einmal auf diese Geschwindigkeit :gebracht,
dann hält es sich von selbst an der Trommel fest und verteilt sich in einer waagerechten,
,gleichmäßig starken Schicht, deren Stärke nur von der Höhe des Staurandes q am
Auslaufende der Trommel abhängig ist. Dieser wird in der Regel so bemessen, daß
der Ringraum zwischen der Trommel und der Schleuderradflügel durch das Mahlgut nicht
voll ausgefüllt wird, sondern nur etwa zur Hälfte oder nur zu 2/3, damit die Kanten
der Schleuderradflügel am Mahlgut nicht streifen.