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Schälmaschine, vorzugsweise für Getreidekörner Die Erfindung nach
dem Patent 6o9 587 brachte eine Verbesserung der bekannten Schälmaschinen, bei denen
ein besonderes Gebläse Luft in den Arbeitsraum der Maschine bläst, der sich zwischen
einem zur Abführung der Abfälle mit Durchbrechungen versehenen Mantel und einer
gegenüber dem Mantel umlaufenden, für die verstärkte Luftführung geschlitzten Hohltrommel
befindet. Die Verbesserung bestand gemäß der Erfindung nach dem Hauptpatent 6o9
587 darin, daß die Durchbrechungen in Trommel und Mantel als ein Durchschlüpfen
der Körner hindernde, achsparallele Schlitze ausgebildet sind, welche über die gesamten
Arbeitsflächen von Trommel und Mantel in möglich großer Anzahl verteilt sind, während
als notwendige Ergänzung dieser Einrichtung am Auslaß der Körner eine von Schälmaschinen
ohne das besondere Gebläse her bekannte, den Anstau und damit den gegenseitigen
Druck der Körner im Arbeitsraum regelnde Vorrichtung angebracht ist. Durch diese
Verbesserung wurde in der Hauptsache erreicht, daß auch die Kern- oder Samenschalen
der Getreidekörner sauber abgeschliffen werden können, so daß eine größere Mehlausbeute
entsteht, als sie bisher zu erzielen ist, ferner eine
Ersparnis an !1 und Anlage- |
kosten für die gesamte Mühle und die Möglichkeit der Gewinnung vollkommen weißen
Mehles, ohne daß es notwendig ist, das aus den Walzen der Mühle gewonnene Mehl noch
mühsam nachzusieben.
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Es hat sich nunmehr ergeben, daß es bei diesen so verbesserten Schälmaschinen,
die mit hoher Umlaufzahl umlaufen sollen, wichtig ist, den Durchmesser der Hohltrommel
nicht größer als etwa 25 cm zu wählen, damit auch der Energiebedarf der Maschine
selbst in mäßigen Grenzen bleibt.
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Bei Wahl größerer Durchmesser würde nämlich ein unverhältnismäßig
größerer
1.-3±==..und daher auch ie |
für die Beärbeitüng derselben Getreidemenge erforderlich werden.
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Bei einem Hohltrommeldurchmesser von 25 cm fällt aber der Hohlraum
der Hohltrommel, der zur Führung der von dem besonderen Gebläse in die Hohltrommel
geblasenen Druckluft nach den in der Hohltrommel gemäß dem Patent 6o9 587 vorgesehenen
Schlitzen dient, sehr eng aus, wenn ein breiter Schleifstoffbelag verwendet wird,.
es erhöht sich dann wegen der durch den sehr engen Hohlraum bedingten Verminderung
des gesamten Durchlaßquerschnittes der an sich gleichfalls sehr engen Schlitze die
Gefahr, daß die von dem besonderen Gebläse in die Hohltrommel eingeblasene Druckluft
nicht
schnell genttg deren. Hohlraum durch die ein Strömungshindernis
bildenden engen Schlitze wieder verlassen kann, sich somit rückstaut und hierdurch
überdies die Maschine bremst. Diese Gefahr läft sich nur durch Mittel beseitigen,
die einer Rückströmung der Druckluft ein größeres Hindernis entgegensetzen als es
die engen, ein Durchschlüpfen der Körner verhindern müssenden Schlitze für die Einströmung
der Druckluft in den Arbeitsraum bilden.
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Gemäß der Erfindung ist daher in den Hohlraum der Hohltrommel eine
schraubenlinienartig gewundene Luftführung eingebaut worden. Die Begrenzungsteile
dieser Luftführung wirken dann gegenüber der Druckluft wie ein Schraubengewinde,
das die in den Hohlraum einzuströmen versuchende Druckluft erfaßt und in sich hineindrückt,
so daß einer etwaigen Rückströmung der Druckluft stark entgegengewirkt ist.
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Indessen kann diese Wirkung noch dadurch verstärkt werden, daß die
Begrenzungsteile der Luftführung als gegen die Trommelachse geneigte Führungsbleche
ausgebildet sind. Diese Führungsbleche wirken nämlich dann auch in der Art eines
Gebläses, das die Drackluft ansaugt. Überdies wird dann die Druckluft mit erhöhtem
Druck durch die engen Schlitze im Kranze der Hohltrommel hindurchströmen, so daß
auch der Luftzug im Arbeitsraum der Maschine weiterhin verstärkt wird.
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Die Zeichnungen zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die zusätzliche
Erfindung, von denen das erste sich für die Verwendung von nachträglich mit Hilfe
eines Bindemittels hergestelltem, Schleifstoff, das zweite sich für die Verwendung
von aus der Natur gewonnenem Schleifstoff eignet. In den Zeichnungen stellen dar:
Fig. z einen senkrechten Schnitt durch eine Schälmaschine gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig.2 eine Ansicht dieser Schälmaschine längs des Schnittes 7-7 nach Fig. i und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch eine Schälmaschine gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Näch Abheben des Schutzdeckels i können die Schälmaschinen durch die
Füllöffnungen :2 der-oberen Verbindungsplatte 3 hindurch mit Getreide gefüllt werden.
Mit den gemäß dem Hauptpatent 6o9 587 erforderlichen Schlitzen 4 ist der Mantel
5 der Schälmaschinen zweckmäßig in der in Fig. 2 dargestellten Art versehen. Innerhalb
des Mantels 5 -ist die umlaufende Hohltrommel 6 angeordnet, die aus Eisen besteht
und außen mit einem Korund-oder gleichwertigen Schleifstoffbelag 7 versehen ist.
Zwischen der Hohltrommel 6 und dem Mantel 5 befindet sich der Arbeitsraum 8 der
Schälmaschinen. Die Hohltrommel 6 ist zweckmäßig aus mehreren Ringteilen zusammengesetzt,
die auf der Maschinenwelle 9 mittels Abstandsringen io und Schraubenmuttern :[i
aneinandergedrückt sind. Die Fugen zwischen den Korundbelägen dieser Ringteile sind
entweder durch Leder- oder diesem gleichwertige nachgiebige Einlagen 1a geschlossen,
oder aber wie bei der Schälmaschine gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig.
3) gezeigt ist, mit einer Einlage 13 von Metall ausgefüllt. Der Korundbelag
ist ferner mit achsparallelen Dehnungsfugen 14 versehen, 'so daß sich der Korund
infolge aller genannten Maßnahmen gut ausdehnen kann und ein. Springen dieses in
den schnell umlaufenden Maschinen alsbald heißlaufenden Schleifstoffs erschwert
wird. An der Hohltrommel ist der Korundbelag zweckmäßig 'mittels eines aus einer
Mischung von Chlormagnesium und Magnesit bestehenden Bindemittels befestigt. Die
gemäß dem Patent 6o9 587 in der Hohltrommel vorzusehenden Schlitze sind mit 15 bezeichnet;
eine gute Anordnung dieser Schlitze für eine Schälmaschine . gemäß der ersten Ausführungsform,
die für die Verwendung künstlicher Schleifstoffe geeignet ist, zeigt Fig. 2. In
den Schalungen der künstlich herzustellenden Schleifkörper können nämlich an die
Stellen der erforderlichen Durchbrechungen Celluloidstäbchen gesetzt werden, die
dann von der noch ungebundenen Masse des Schleifstoffs umgossen werden. Nach dem
Erhärten der Masse werden die Celluloidstäbchen angezündet. Dieses nur zum technischen
Verständnis der in Fig.2 gezeigten zahlreichen kurzen Schlitze angegebene Verfahren
ist indessen nicht Gegenstand der Erfindung. Bei der Schälmaschine gemäß Fig. 3
dienen die Durchbrechungen der Einlage 13 von Metall als Schlitze, so daß sowohl
das Ausstanzen der eisernen Hohltrommelkränze >als auch die Herstellung von Durchbrechungen
in den Schleifkörpern erspart wird; die Schleifkörper können daher bei der Schälmaschine
gemäß diesem Ausführungsbeispiel vorteilhaft aus einem Stoff bestehen, der unmittelbar
aus der Natur gewonnen wird, etwa aus Diamantspat.
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Die Steuerung der am Auslaß der Körner vorzusehenden, den Anstau der
Körner im Arbeitsraum der Maschine regelnden Vorrichtungen erfolgt bei beiden Ausführungsbeispielen
zweckmäßig mittels eines Handgriffes 26, an dem der Zeiger ig befestigt ist, der
auf einer geradlinigen Teilung 2o' spielt.
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Außerhalb des Mantels 5 befindet sich ein durch einen Staubmantel
33 abgeschlossener Luftraum 3q., der nach unten offen ist, weil
er
dort durch Aussparungen 35 im Teil 30 (Fig. r und 2) hindurch in eine unterhalb
der Hohltrommel 6 gelegene Luftkammer 36 mündet. Unterhalb der Luftkammer 36 liegt
das Sauggebläse 37. derart, daß es Khlluft und Abfälle aus der Luftkammer
36,' aus dem Luftraum 34, durch die Schlitze 4 im Mantel 5, aus dem Arbeitsraum
81 durch die Schlitze 15 in der Hohltrommel 6 und deren Korundbelag 7 sowie aus
dem Hohlraum 38 der Hohltrommel 6 ansaugen kann. Die in den Schlitzen leicht eingeklemmten
Körner, die näherungsweise die Form von Rotationsellipsoiden haben, überdecken nämlich
die Schlitze nicht völlig, so daß die unüberdeckt verbleibenden Zwickel zum Durchlaß
der Kühlluft und der Abfälle immer noch sehr gut dienlich sein können; immerhin
verstärkt die hierdurch bedingte Verengung des gesamten Durchlaßquerschnittes für
die von der Hohltrommel in den Arbeitsraum strömende Druckluft die Kotwendigkeit
der Maßnahmen gemäß der Erfindung. Unterhalb des Sauggebläses 37 ist das besondere
Gebläse 39 angeordnet, das dank der Ausbildung der Fußverbindung der Maschinen große
Mengen Außenluft anzusaugen in der Lage ist, die es dann durch den in einer der
Hohlstützen der Maschinen untergebrachten Rohrkanal 40 in die Hohltrommel 6 drückt,
so daß der von dem Sauggebläse 37 bewirkte Luftzug verstärkt wird.
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Die gemäß der Erfindung in den Hohlraum der Hohltrommel einzubauenden,
schraubenlinienartig gewundenen Luftführungen sind in beiden Ausführungsbeispielen
durch Führungsbleche 41 begrenzt, die gegen die Trominelachse geneigt angeordnet
sind. Diese Führungsbleche ersetzen gleichzeitig die Speichen der Versteifungsräder
der Ringteile der Hohltrommel. In den zwischen den Hohltrommelringteilen gelegenen
Zonen sind daher die Führungsbleche 41 unterbrochen; indessen sind bei der Schälmaschine
gemäß Fig. r die zwischen den Ringteilen gelegenen Spalten so klein, daß sie die
Wirksamkeit der Führungsbleche nicht merklich beeinflussen können, während die Spalte
bei der Schälmaschine gemäß Fig. 3 unmittelbar für die Führung der Druckluft aus
der Hohltrommel nach dem Arbeitsraum der Maschine sowie für die im Arbeitsraum erforderliche
ausreichende Verteilung der Druckluft verwendet werden.
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Der Austritt der Kühlluft und der Abfälle aus den Maschinen erfolgt
aus der Öffnung 42, aus der sie vor. dem Sauggebläse 37 herausgeblasen werden. Die
Treibwelle 9 läuft zweckmäßig auf drei Tragkugellagern 43 und zwei Stützkugellagern
44; das untere Stützkugellager besteht in bei schnell umlaufenden Maschinen bekannter
Weise aus einer einzigen außermittig angeordneten Kugel. Die Maschinen sind somit
bei Umdrehungszahlen bis zu r ooo Umdrehungen minutlich, und zwar bei einem Leistungsbedarf
von 5 bis 6 PS, j e nach der Größe und Härte des Getreidesi zu verwenden. Indessen
ist hierbei vorausgesetzt, daß der Durchmesser der Hohltrommel nicht größer als
etwa 25 cm gewählt ist. Der An- _ trieb der Treibwelle 9 erfolgt mittels der Riemenscheibe
45 durch Riemenantrieb.
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Die Anbringung von vier Türen im Staubmantel 33 ist zur Ermöglichung
einer leicht vorzunehmenden Reinigung der Maschinen, vor allem von deren Luftraum
34, empfehlenswert. Da ferner in der Schälmaschine gemäß Fig.3 kein unter dem gesamten
Arbeitsraum 8 befindlicher Falltrichter, wie der Falltrichter 47 bei der Maschine
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, angeordnet sein kann, ist in dieser Maschine
eine Auslaßöffnung 29 vorgesehen, die sich lediglich an einer Seite des Arbeitsraums
8 befindet und in einen Behälter 48 führt, und weiterhin unter der Hohltrommel 6
in bekannter Weise ein Zubringerrad 49, damit das fertig geschälte Getreide sich
in der Maschine nicht stauen und hierdurch in Gefahr geraten kann, zum Teil in stärkerem
Maße abgeschält zu werden, als erwünscht ist.
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Die Entnahme des fertig geschälten Getreides erfolgt bei den Schälmaschinen
beider Ausführungsformen mit Hilfe des Auslaßrohres 5o.