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Schälmaschine, vorzugsweise für Getreidekörner . Die Erfindung bringt
eine Verbesserung der bekannten, vorzugsweise für Getreidekörner bestimmten Schälmaschinen.
Und zwar bietet die Erfindung eine Maschine, die die Getreidekörner nicht nur zwecks
Entfernung ihres Keimlings und des Bärtchens spitzt und von ihren lose anhaftenden
Fruchtschalen befreit, sondern auch die unter diesen Fruchtschalen gelegenen, fest
an -den restlichen Fruchtkernen haftenden Kern- oder Samenschalen sauber abschleift.
Die Getreidekörner werden durch die erfindungsgemäße Schälmaschine nicht durch Brechung
oder Quetschung oder durch zu weit gehende Abschleifung beschädigt; vielmehr bleibt
die wertvolle, stark eiweißhaltige Kleberschicht, die unmittelbar unter der abzuschleifenden
Samenschale liegt, vollständig erhalten. Hingegen werden alle für menschliche Nahrung
wertlosen Teile der Getreidekörner, d. h. die Kleie, mittels der erfindungsgemäßen
Schälmaschine restlos entfernt, zu welchem Zweck ein einziger Durchgang des Getreides
durch den Arbeitsraum der Maschine genügt.
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Die Folgen sind eine größere Mehlausbeute, als sie bisher zu erzielen
ist, vor allem an dem hochwertigen Vordermehl, ferner eine Ersparnis an Energie-
und Anlagekosten für die gesamte Mühle, zumal nunmehr nur noch drei bis vier Walzen
zur weiteren Vermahlung des Getreides benötigt werden gegen einen bisher erforderlich
gewesenen Bedarf von sechs bis sieben Walzen zu diesem Zweck, und nicht zuletzt
auch die Gewinnung vollkommen weißen Mehles, ohne daß es notwendig ist, das aus
der Mühle gewonnene Mehl noch mühsam nachzusieben.
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Bei genügend feiner Körnung des die Körner zuletzt bearbeitenden Schleifstoffs
kann ferner mittels der erfindungsgemäßen Maschine eine vollkommen glatte Oberfläche
der von ihren Schalen befreiten restlichen Fruchtkerne erhalten werden, wie sie
für den Handel bestimmte Körner, beispielsweise Reis-oder Maiskörner, benötigen.
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Diese Erfolge werden durch Verbesserung der bekannten Schälmaschinen
erreicht, bei denen ein besonderes Gebläse Luft in den Arbeitsraum der Schälmaschine
bläst, der sich zwischen einem mit zur Abführung der Abfälle mit Durchbrechungen
versehenen Mantel und einer gegenüber dem Mantel umlaufenden; für die verstärkte
Luftführung geschlitzten Hohltrommel befindet. Gemäß der Erfindung sind die Durchbrechungen
in Trommel und Mantel als ein Durchschlüpfen der Körner hindernde, achsparallele
Schlitze ausgebildet, welche über die gesamten Arbeitsflächen von Trommel und Mantel
in möglich großer Anzahl verteilt sind, während als notwendige Ergänzung dieser
Einrichtung -am Auslaß der Körner eine von Schälmaschinen ohne das genannte besondere
Gebläse her bekannte, den Anstau und damit gegenseitigen
Druck der
Körner im Arbeitsraum der NIaschine regelnde Vorrichtung angebracht ist.
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Die Körnung des Schleifstoffs kann, um den Getreidekörnern nach dem
Abschleifen der Samenschalen eine glatte Oberfläche geben zu können, bei der Schälmaschine
in an sich bei stockwerkartig gebauten Schälmaschinen bekannter.Weise in Richtung
vom F_inlaß nach dem Auslaß verfeinert sein. Dies gehört indessen nicht zur Erfindung.
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In Verbindung mit der den Anstau der Körner regelnden Vorrichtung
üben die erfindungsgemäß vorzusehenden achsparallelen Schlitze in Trommel und Mantel
folgende unmittelbaren, die Erfolge der Erfindung begründenden Wirkungen auf -die
im Arbeitsraum der Schälmaschine befindlichen, unter Druck stehenden Getreidekörner
aus. Nach Ingangsetzen der Schälmaschine werden zunächst die an den Arbeitsflächen
von Trommel und Mantel befindlichen Körner gezwungen, ihre Lage derjenigen der Schlitze
anzupassen, und zwar derart, daß die langen Trägheitshauptachsen der Körner, die
näherungsweise die Form von Rotationsellipsoiden haben, in die Längsrichtungen der
Schlitze gedrängt werden. Die L?rsache dieses Dranges kann indessen sehr verschieden
gewesen sein. So können. sich zunächst die _ noch ungespitzten Getreidekörner mit
ihren Spitzen in den Schlitzen verfangen haben, oder aber die meist nicht genau
einander gegenüberliegenden Schlitzkanten können der Bewegung der Körner längs des
Umfanges des Arbeitsraums zunächst ein anderes Hindernis entgegengestellt haben,
das die Körner dann ebenfalls auf bequemste Weise zu überwinden getrachtet haben.
Bei einer Schlitzbreite von etwa 1,5 bis 1,75 mm würden die unter Druck stehenden
Körner von normaler Größe 'alsbald in den Schlitzbetten ihre bequemste Lage gesucht
haben, was bei hohem Druck ruckartig vor sich zu gehen pflegt. Haben nunmehr die
an den Arbeitsflächen von Trommel und Mantel befindlichen Körner die Lage der Schlitze
angenommen, so erhalten diese infolge der Bewegung auch der übrigen Körner längs
des Umfangs des Arbeitsraums und ihrer daher eintretenden Reibung mit diesen übrigen
Körnern Drehungen um ihre langen Trägheitshauptachsen. Schließlich erhalten die
übrigen Körner infolge nunmehr auch eintretender rollender Reibung mit den sich
bereits drehenden Körnern auch selbst Drehungen um ihre jeweilig zu den langen Trägheitshauptachsen
der sich bereits drehenden Körner parallelen Achsen, so daß sie Drehungen um zwei
Trägheitshauptachsen zugleich erhalten und ihre langen Trägheitshauptachsen daher
infolge eintretender Kreiselwirkung ebenfalls in die Längsrichtungen der Schlitze
gedrängt werden, soweit dies nicht ohnehin dadurch geschieht, daß die genannten
Körner die durch die Aufrichtung der benachbarten Körner frei werdenden Hohlräume
auf bequemste Weise auszufüllen suchen; die Erschütterungen des Betriebes untergraben
hierbei die Stabilität der Abstützung, die sich als stabilste zuvor in dem unter
Druck stehenden Getreide herausgebildet hatte. Infolge der somit gewonnenen Gleichrichtung
aller im Arbeitsraum der Maschine befindlichen Körner drehen sich diese alsbald
nach Inbetriebsetzung der Maschine auf Grund der sich jetzt zwischen ihnen allen
einstellenden rollenden Reibung zwangsläufig in erster Näherung, um ihre in den
Längsrichtungen der achsparallelen Schlitze befindlichen langen Trägheitshauptachsen.
Da die Körner auch überdies infolge der Unregelmäßigkeit ihrer Gestalt jeweils um
eine ihrer kurzen Trägheitshauptachsen pendeln werden, erhalten sie in Wirklichkeit
eine zusammengesetzte Bewegung, derart, daß sie an ihrer gesamten Oberfläche abgeschliffen
werden, sobald sie mit dem Schleifstoff in Berührung gekommen sind, und keine Stelle
der Oberfläche der Körner bei der Schleifarbeit ausgelassen werden kann.
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Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Schälmaschine gemäß
der Erfindung, und zwar stellen dar Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Schälmaschine
der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht der Trommel der Schälmaschine, Fig.3 eine Ansicht
der Stellvorrichtung der Drosselklappe der Schälmaschine, ' Fig. 4 eine Ansicht
der Drosselklappe der Schälmaschine, Fig. 5 einen Grundriß " der Trommel der Schälmaschine.
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Nach Abheben des Schutzdeckels 1 kann die Schälmaschine durch die
Füllöffnungen der oberen Verbindungsplatte 3 hindurch mit Getreide gefüllt werden.
Mit den erfindungsgemäß erforderlichen Schlitzen 4 ist der Mantel s der Schälmaschine
versehen. Innerhalb des Mantels 5 ist die umlaufende Hohltrom -me16 angeordnet,
die aus Eisen besteht und außen mit einem Korund- oder gleichwertigen Schleifstoffbelag
7 versehen ist. Zwischen der Hohltrommel 6 und dem Mantel 5 befindet sich der Arbeitsraum
8 der Schälmaschinen. Die Hohltrommel 6 ist zweckmäßig aus mehreren Ringteilen zusammengesetzt.
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Der Korundbelag ist ferner mit achsparallelen Dehnungsfugen 14 versehen,
so daß sich der Korund infolge aller genannten Maßnahmen nach allen Richtungen gut
ausdehnen kann und ein Springen dieses in der schnell
umlaufenden
Maschine alsbald heiß laufenden Schleifstoffs erschu-ert wird. Die erlindungsgemäß
auch in der Hohltrommel vorzusehenden Schlitze sind mit 15 bezeichnet; eine gute
Anordnung dieser Schlitze zeigt die 1 ".
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g. 2.
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Die Zusammensetzung des Schleifkörpers aus einzelnen Ringen erlaubt
eine Veränderung der Körnung des Schleifstoffs in Achsrichtung; der unterste Ring
kann beispielsweise eine vollkommen glatte Oberfläche Haben, so daß auch die Körner
am Ende ihrer Bearbeitung eine vollkommen glatte Oberfläche erhalten können.
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Die Auslaßvorrichtung ist als Drosselklappe 16 ausgebildet, die sich
in dem Auslaßkanat 17 befindet und aus drei Blechteilen (Fig. d.) besteht. An dem
Handrad 18 ist ein Zeiger z9 befestigt, der auf einem Teilkreis 2o spielen kann.
Die Einteilung dieses Teilkreises kann in der in Fig. 3 gezeigten Weise in gleich
große Felder erfolgen.
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Außerhalb des Mantels 5 befindet sich ein durch einen Staubmante133
abgeschlossener Luftraumj, 'der nach unten offen ist und dort in eine unterhalb
der Hohltrommel 6 gelegene Luftkammer 36 mündet. Unterhalb der Luftkammer 36 liegt
das Sauggebläse 37 derart, daß es Kühlluft und Abfälle aus der Luftkammer 36, aus
dem Luftrau' durch die Schlitze ¢ in dein Mantel 5, aus dem Arbeitsraurn b, durch
die Schlitze r5 in der .Hohltrommel 6 und deren Korundbelag 7 sowie aus dem Hohlraum
38 der Hohltrommel 6 ansaugen kann. Die in den Schlitzen leicht ein,eklemmten näherungsweise
ellipsoidförmigen Körner überdecken nämlich die Schlitze nicht völlig, so daß die
unausgefüllt verbleibenden Zwickel zum Durchlaß der Kühlluft und der Abfälle immer
noch sehr gut dienlich sein können. Unterhalb des Sauggebläses 37 =ist das Gebläse
39 angeordnet, (las große Mengen Außen#'aft anzusaugen in der Lage ist, die es dann
durch den in einer Hohlstütze der 'Maschine untergebrachten lZolirkanal 4o in die
Hohltrommel 6 clriicl<t, so daß der von dein Sauggebläse 3; bewirkte Luftzug
verstärkt wird. Der Austritt der Kühlluft und der Abfälle aus den Maschinen erfolgt
aus der Üffnung q2, aus der sie von dem Sauggebläse 37 herausgeblasen werden.
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Die Treibwelle 9 läuft in bekannter Weise auf einem Kugellager 4-4.
Die Maschine ist somit bei Umdrehungszahlen bis zti r ooo Umdrehungen minutlich
zu verwenden, und zwar bei einem Leistungsbedarf von 5 bis 6 PS je nach der Größe
und Härte des Getreides. Der Antrieb der Treibwelle 9 erfolgt mittels der Riemenscheibe
45 durch Riemenantrieb.
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Die Entnahme - des fertig geschälten Getreides erfolgt bei allen Schälmaschinen
geinäß der Erfindung mit Hilfe des Auslaßrohres 5o.