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Verfahren und Vorrichtung zum Zerkleinern, Kneten und Mischen von
mit Fasern und Wurzelwerk versetzten Massen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Zerkleinern, Kneten und Mischen von mit Fasern und Wurzelwerk
versetzten Massen, wie Torf, und von sonstigen aus Teilen verschiedenen Feuchtigkeitsgrades
und verschiedener Kornbeschaffenheit zusammengesetzten Massen, wobei die Massen
durch enge, von bewegten Körpern gebildete Spalten hindurchgepreßt werden. Bei diesem
bekannten Verfahren werden die Massen. durch Spalten hindurchgepreßt, die von je
zwei Walzen gebildet werden, deren benachbarte Oberflächen in gleicher Richtung,
aber mit verschiedener Geschwindigkeit umlaufen, wobei die Walzen am Umfang mit
scharfkantigen Zerkleinerungswerkzeugen versehern oder geraubt sind.
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Es sind auch Vorrichtungen bekannt, in denen Torf zerkleinert und
mit anderen Stoffen gemischt wird und die der Torf in Strangform verläßt. Hierbei
erhält der Strang mittels eines zugeschärften Dornes eine mittlere öffnung. Der
Strang wird in Stücke zerschnitten, die alsdann getrocknet werden.
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Eine weitere bekannte Vorrichtung zum Behandeln von Torf enthält in
einem kastenförmigen Gehäuse mehrere hintereinander angeordnete Walzenpaare; die
benachbarten Flächen der Walzen eines jeden Paares bewegen sich in gleicher Richtung,
aber mit verschiedener Geschwindigkeit, und die Spaltbreite zwischen je zwei Walzen
nimmt in Richtung der Bewegung des Torfes ab.
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Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß die die Spalten
bildenden Körper in solcher Richtung umlaufen oder hin und her bewegt werden, daß
sich die benachbarten Oberflächen je zweier einen
Spalt zwischen
sich bildenden Körper in entgegengesetzter Richtung zueinander ständig oder absatzweise
bewegen.
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Der Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß durch die erhöhte
Reibwirkung der Körper eine bessere Zerkleinerung und Durchmischung der Bestandteile
der Masse in den engen Spalten zNvische,n den sich gegeneinander bewegenden Flächen
erreicht wird. Es ,gelingt, durch eine Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren
eine gleichmäßige einheitliche, feine, stückefreie Masse zu erhalten. Ferner eignet
sich das Verfahren zum Einmischen kärnigenoder faserigen Gutes in feuchte, weiche
Massen, z. B. von trockenen Körnern oder Fasern in sehr fein zerkleinerte Moormassen,
um das Auspressen des Wassers aus diesen Massen vermittels der Haarröhrchenwirkung
der Einmischungen zu erleichtern.
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Zur Durchführung des Verfahrens kann man ein mit einer Fördervorrichtung,
z. B. einer Schnecke oder einem Pumpwerk, für die Massen versehenes Gehäuse verwenden,
das eine Anzahl gegeneinanderbewegbarer Körper besitzt, zwischen denen enge Spalten
sich befinden, durch welche die Masse hindurchgepreßt wird. Als Körper kommen sowohl
hin und her bewegbare Platten :als auch umlaufende Walzen in Betracht. Die Körper
sind vorzugsweise derart angeordnet, daß die Spaltweite einstellbar ist. Die Oberfläche
der Körper ist zweckmäßig in bekannter Weise geraubt oder mit Rillen versehen.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen einer zur Durchführung
des Verfahrens geeigneten Vorrichtung beispielsweise dargestellt.
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Abb, i zeigt einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung, deren bewegbare
Körper aus Platten bestehen.
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Abb. 2 ist eine Endansicht zu Abb. i. Abb.3 zeigt einen Längsschnitt
durch eine Vorrichtung, deren bewegbare Körper aus umlaufenden Walzen bestehen.
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Abb.4 ist eine Endansicht zu Abb. 3.
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Abb. 5 zeigt- einen Längsschnitt durch eine mit Walzen versehene Vorrichtung,
wobei die Walzen aber in anderer Weise angeordnet sind .als bei der Ausführungsform
nach Abb. 3 und q..
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Abb. 6 ist eine Endansicht zu Abb. 5.
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Abb. 7 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Lagerung und des
Antriebes der Walzen.
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Abb.8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Walzenantriebes.
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Die Vorrichtung gemäß Abb. i und 2 besteht aus einem mit einem Fülltrichter
a' versehenen Gehäuse a, in welchem eine Förderschnecke a" gelagert ist. An dem
Ende des Gehäuses a ist eine Anzahl von Platten b
und c meinem geringen
Abstand voneinander angeordnet, so daß enge Spaltend zwischen diesen. Platten gebildet
werden. Die Platten der Gruppe b benvvegen sich entgegengesetzt zu den Platten der
Gruppe c hin und her. Die Bewegung kann beispielsweise durch einen Kurbeltrieb erreicht
werden.
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Die Platten b und c sind an ihren ;nach innen gerichteten Enden keilförmig
gestaltet, wie Abb. i erkennen läßt; ihre Oberfläche ist geraubt oder mit Rillen
versehen. Das Gehäuse a ist mit einem Austrittskanal e versehen, durch den die in
der Masse befindlichen unzerreiblichen Gegenstände nach außen befördert werden.
Dieser Kanal, kann gegebenenfalls an der Zuleitung für die Masse zu dem Gehäuse
a angeschlossen werden, um das nicht genügend zerkleinerte Gut der Förderschnecke
wieder zuzuleiten.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 sind am Ende des Gehäuses a eine
Anzahl von Walzen f vorgesehen, zwischen denen enge Spalten ä gebildet werden. Die
Walzen sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel quer zur Längsachse des Gehäuses
a angeordnet. Sie laufen in gleicher Richtung um, so daß die benachbarten Oberflächen
zweier einen Spalt bildender Walzen sich gegeneinanderbewegen. Die Walzen können
z. B. durch eine Kette lz, die über ein Antriebsrad i läuft, angetrieben werden.
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Die Lager einzelner Walzen, zweckmäßig die Lager jeder zweiten Walze,
sind in waagerechter Richtung verschiebbar, wodurch die Spaltweite geändert werden
kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind Druckfedern h vorgesehen, welche
die Walzenlager nach rechts schieben. Die Lager ruhen hierbei an einstellbaren Anschlägen,
die beispielsweise aus Schrauben, unrunden Scheiben -o. dgl. bestehen. Diese Ausführungsform
bietet den Vorteil, daß durch Einstellung der Schrauben oder unrunden Scheiben die
Spaltweite geregelt werden kann und daß außerdem'beim Durchgang grober Stücke durch
die Spalteng die bewegbaren Walzen nachgeben können, so da,ß keine Beschädigung
der Walzeneintritt.
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Auch bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und q. ist ein Kanal e vorgesehen,
durch den zu große Stücke entweder ins Freie oder durch eine Leitung e' wieder in
den Aufbabetrichter a' befördert werden können. Absperrvorrichtungen L und
m sind an der ins Freie führenden Leitung und an der in den Trichter führenden
Leitung vorgesehen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.5 und 6 bilden Walzenit den Mantel
des die Schnecken a" umgebenden Gehäuses, zu dessen Längsachse sie parallel verlaufen.
Die
Masse tritt in diesem Fall nicht am Ende, sondern am Umfang
des Gehäuses durch: Spalten o zwischen den Walzen n aus. Die Walzen werden durch
ein Kettenrad p angetrieben, von dem aus eine Kette g über Räder r verläuft, die
an den Enden der Wal-7en tt angeordnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist angenommen, daß die Walzen fest gelagert sind.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.7 liegen die den Gehäusemantel bildenden
Walzens ebenfalls parallel zu der Gehäuseachse, wie dies gemäß Abb.5 der Fall ist.
Die Lager jeder zweiten Walze sind aber verschiebbar eingerichtet. Die Lager sind
durch Federn t belastet, deren Druck mittels einer Schraube u geregelt. werden kann.
Die Lager stützen sich auf Einstellschrauben v. Damit die mit verschiehbaren Lagern
versehenen Walzen sich frei nach außen bewegen können, läuft die Antriebskette w
in diesem Fall über eine Spannrolle x, so daß die Kette @entsp'rechend nachgeben
kann.
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An Stelle eines Kettentriebes kann man zum Antrieb der Walzen gemäß
Abb. 8 auch Zahnräder y, z verwenden. Wenn auch in diesem Fall jede zweite Walze
derart eingerichtet ist, daß sie ausweichen kann, so müssen die Zähne der Zahnräder
lang und spitz ausgeführt werden, damit der Eingriff bei der Verschiebung der Walzen
nicht unterbrechen -wird.
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Die Platten b, c können entsprechend den Abb.5 und f rings um die
Förderschnecke angeordnet werden und den Gehäusemantel bilden, wobei jeweils jede
zweite Platte in einer Führung verschiebbar und mit einer Feder belastet sein würde,
so daß sie ,ausweichen könnte, während die dazwischenliebenden Platten ebenfalls
in Führungen verschiebbar, aber z. B. durch Nackenantrieb dem Förderschneckendruck
entgegenbewegt werden würden.
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Bei allen Ausführungsformen wird das durch die Förderschnecke a" zugeführte
Gut zwischen die sich gegeneinander bewegenden Körper und durch die zwischen diesen
Körpern vorhandenen Spalte hindurchgedrückt, wobei es in den Spalten durch die Oberflächen
der Körper zerrieben und gemischt wird.