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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Mahlen, bestehend
aus einem um seine vertikale Achse drehbaren, an seiner Oberfläche mit radial verlaufenden
Schlagleisten versehenen horizontalen Teller, einer oberhalb des Tellers angeordneten,
den Mahlraum umschließenden Umfangswand und feststehenden Stauplatten, die im Mahlraum
mit Abstand oberhalb des Tellers radial zur Tellerachse hin verlaufend angeordnet
sind.
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Es ist eine Mahlvorrichtung dieser Art bekannt, bei der die Umfangswand,
welche im Querschnitt bogenförmig ausgebildet ist und eine Trommel von der Gestalt
eines Luftreifenmantels bildet, mit dem Teller verbunden ist und zusammen mit diesem
rotiert, so daß das der Mitte des Tellers zugeführte und durch Zentrifugalwirkung
nach außen getriebene Mahlgut an der Innenfläche der rotierenden Umfangswand eine
mit dieser umlaufende Mahlgutschicht bildet, in welche die feststehenden Stauplatten
teilweise hineinragen, die vor sich Mahlgutanhäufungen entstehen lassen. Diese bekannte
Mahlvorrichtung weist die Nachteile auf, daß einerseits die Stauplatten, da sie
nur in die Randzone der mit der Umfangswand rotierenden Mahlgutschicht eingreifen,
nur in dieser Randzone eine Relativbewegung der einzelnen Mahlgutteilchen untereinander
bewirken und daß andererseits die Stauplatten gleichzeitig einem sehr hohen Verschleiß
ausgesetzt sind.
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Es ist ferner eine Mahlvorrichtung bekannt, die der vorstehend erläuterten
Vorrichtung ähnlich ist, bei der aber die zusammen mit dem Teller rotierende Umfangswand
elastisch ausgebildet ist und die Stauplatten dazu dienen, einen Teil der mit der
Umfangswand rotierenden Mahlgutschicht, auf den durch elastische Verformung der
Umfangswand eine Mahl-und Ablenkwirkung ausgeübt wird, wieder zur Mitte des Mahlraumes
zurückzuführen. Diese bekannte Mahlvorrichtung weist ähnliche Nachteile wie die
vorher beschriebene Vorrichtung auf, d. h. eine geringe Relativbewegung der Mahlgutteilchen
untereinander und einen hohen Verschleiß an den den Zerkleinerungseffekt bewirkenden
Mühlenteilen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mahlvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche ermöglicht, die Relativbewegungen der einzelnen Mahlgutteilchen
untereinander zu erhöhen und gleichzeitig ihre Relativbewegungen gegenüber den feststehenden
oder bewegten Mühlenteilen möglichst gering zu halten, wodurch weitgehend ein autogener,
d. h. ein durch den gegenseitigen Abrieb der Mahlgutteilchen hervorgerufener Zerkleinerungseffekt
bewirkt wird, ohne daß dadurch Teile der Mühle einem zusätzlichen Verschleiß ausgesetzt
sind.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe bei einer Mahlvorrichtung der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die den Mahlraum umschließende Umfangswand
feststeht, im wesentlichen senkrecht verläuft und mit ihrem unteren Rand einen Spalt
mit der Oberseite des drehbaren Tellers bildet.
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In der Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung wird i dem zugeführten
Mahlgut von dem rotierenden Teller eine kreisende Bewegung erteilt, wobei es gegen
die feststehende Umfangswand gedrängt wird, so daß sich am Umfang des Tellers eine
halbstatische Mahlgutschicht bildet. Die von der feststehenden Um i fangswand ins
Innere des Mahlraumes ragenden Stauplatten bewirken, daß sie einen Teil der kreisenden
Mahlgutteilchen abfangen und diesen abgefangenen Teilchen eine plötzliche Richtungsänderung
erteilen, so daß sie eine im wesentlichen rechtwinkelig zu den kreisenden Teilchen
verlaufende Bewegung ausführen. Auf Grund des großen Unterschieds in der Geschwindigkeit
der sich in verschiedenen Richtungen bewegenden Mahlgutteilchen wird einerseits
zwischen diesen ein intensiver Zerkleinerungseffekt hervorgerufen, während andererseits
der Verschleiß der Mühlenteile auf einem Minimum gehalten wird.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung
sind in den Unteransprüchen zum Ausdruck gebracht.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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F i g. 1 ist eine Seitenansicht und F i g. 2 eine Draufsicht einer
Mühlenanlage mit einer Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung; F i g. 3 ist eine in
größerem Maßstab gehaltene Draufsicht auf die Mahlvorrichtung allein, von der einige
obere Teile abgenommen sind, um ihr Inneres sichtbar zu machen; F i g. 4 ist eine
senkrechte Schnittansicht der Mahlvorrichtung nach der Linie 4-4 von F i g. 3; F
i g. 5 ist eine schaubildliche Teilansicht derMahlvorrichtung zur Veranschaulichung
ihrer Arbeitsweise; F i g. 6 zeigt in schaubildlicher Ansicht eine der auf der Oberseite
des drehbaren Tellers angeordneten Schlagleisten; Fi g. 7 ist eine senkrechte Teilschnittansicht,
welche die Ausbildung der feststehenden Umfangswand und des drehbaren Tellers und
ihre Lage in Bezug aufeinander wiedergibt; F i g. 8 ist eine der F i g. 7 ähnliche
Ansicht einer Ausführung zur Herabsetzung des Verschleißes; F i g. 9 ist eine Teildraufsicht
einer abgewandelten Ausführungsform, bei welcher ein mit dem Teller mitrotierender
ringförmiger Mahlgutsammelraum vorgesehen ist; F i g. 10 ist eine Schnittansicht
nach der Linie 10-10 der F i g. 9.
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Die in F i g. 1 und 2 wiedergegebene Mühlenanlage weist eine gemäß
der Erfindung ausgebildete Mahlvorrichtung bzw. Mühle auf, die allgemein mit 10
bezeichnet ist. Der Mühle 10, die von einem Motor 12 angetrieben wird, wird das
Mahlgut durch einen Einlaß 14 zugeführt, und feingemahlenes Produkt wird durch eine
Abgabeleitung 16 hindurch mittels Saugkraft entfernt, die von einem innerhalb eines
Klassierers 20 angeordneten Gebläse erzeugt wird. Um im Inneren der Mühle
10 einen ausreichenden Luftstrom zu erzeugen, ist ein weiteres Gebläse 22
vorgesehen, dessen Förderseite mit einer Luftleitung 24 verbunden ist, die mit dem
oberen Ende der Mühle 10 in Verbindung steht.
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Wie insbesondere aus F i g. 3 und 4 ersichtlich ist, weist die Mühle
10 ein äußeres Gehäuse 26 auf, das von einem Gestell 28 abgestützt ist (F i g.1).
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Innerhalb des Mühlengehäuses 26 ist ein zylindrischer feststehender
Mantel 30 angeordnet und an dem Gehäuse befestigt. Der Mantel 30 (F i g. 4) erstreckt
sich um die senkrechte Achse der Mühle, stimmt jedoch in seiner Höhe mit dem Gehäuse
nicht überein, weil seine Hauptfunktion darin besteht, wenigstens einen Teil des
aus dem Mahlraum abgegebenen Mahlgutes zurückzuhalten, wie dies weiter unten im
einzelnen beschrieben werden wird. Quer
über das untere Ende des
Mantels 30 erstreckt sich eine Bodenplatte 32, die eine zentrale Öffnung 34 aufweist,
durch welche hindurch sich eine senkrechte, in einem Lager 38 gelagerte Antriebswelle
36 erstreckt.
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Der Oberteil des Gehäuses 26 ist mittels einer Abdeckplatte 40 verschlossen,
von der in F i g. 3 nur ein Teil dargestellt ist. Die Abdeckplatte 40 ist mittels
Kleinmarinen 42, die nahe jeder Ecke des Gehäuses 26 angeordnet sind, und mittels
Bolzen 44, die durch die Klemmarme 42 hindurchgeschraubt sind, mit dem oberen Ende
des Gehäuses in luftdichter Weise verbunden.
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Innerhalb des Mantels 30 ist in einem vorbestimmten Abstand radial
nach innen eine den Mahlraum. umschließende, zylindrische, feststehende Umfangswand
angeordnet, die aus einem oberen Wandteil 46 und einem unteren senkrecht verstellbaren
Wandteil 48 besteht. Der obere Wandteil 46 ist durch Arme 50 (F i g. 4) mit dem
Mantel 30 fest verbunden.
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Am oberen Ende der Antriebswelle 36 ist ein runder Teller 52 mittels
eines Bundes 54 festgeklemmt (F i g. 4), um von der Welle in Drehung versetzt zu
werden. Die Welle 36 wird von dem Motor 12, z. B. mittels mehrerer Treibriemen 60
und mehrerer Riemenscheiben 56 und 58 (F i g. 1), angetrieben.
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An der oberen Fläche des Tellers 52 ist eine Mehrzahl von sich radial
erstreckenden Schlagleisten 62 befestigt, die, wie aus F i g. 6 ersichtlich ist,
vorzugsweise einen trapezförmigen Querschnitt haben. Die Schlagleisten 62, die vorzugsweise
aus einem abreibfesten Material bestehen und mit Löchern 64 und 66 versehen sind,
sind mittels durch die Löcher hindurchgeführter Bolzen an dem Teller 52 austauschbar
befestigt.
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An der Innenseite der Umfangswand 46, 48 ist eine Mehrzahl von in
gleichmäßigem Abstand voneinander angeordneten Hemmleisten 68 vorgesehen, die aus
abriebfestem Material bestehen. Diese Hemmleisten 68 sind vorzugsweise senkrecht
und parallel zueinander und zur Achse der Mühle angeordnet. Sie sind mit einem Längsschlitz
70 versehen (F i g. 7), um einen Klemnnbolzen 72 aufzunehmen, der sich weiterhin
durch eine Öffnung in dem oberen Wandteil 46 erstreckt.
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Die Hemmleisten 68 haben zwei Funktionen. Die eine Funktion besteht
darin, die kreisende Bewegung einer Schicht von Mahlgut zu hemmen bzw. zu verzögern,
das sich zwischen diesen Leisten und an der Innenfläche der Umfangswand 46, 48 ansammelt.
Die zweite Funktion besteht darin, den senkrecht einstellbaren unteren Wandteil
48 festzuklemmen. Insbesondere aus F i g. 7 ist ersichtlich, daß das obere Ende
des unteren Wandteiles 48 zwischen dem unteren Ende des oberen Wandteiles 46 und
den Innenflächen der Hemmleisten 68 festgeldemrnt ist. Dieses Festklemmen
des unteren Wandteiles 48 erfolgt, nachdem seine Unterkante in einem gewünschten
Abstand oberhalb der oberen Fläche 74 des Tellers 52 angeordnet ist, um einen ringförmigen
Abgabespalt 76 zu schaffen, wobei gegebenenfalls kleine Abstandsstücke 78 zwischen
dem oberen Ende der Hemmleisten 68 und der Innenfläche des oberen Wandteiles 46
verwendet werden können.
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Innerhalb der Umgrenzung der Umfangswand 46, 48 sind sich radial
und vertikal erstreckende Stauplatten 80 angeordnet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwei sich diametral gegenüberliegende Stauplatten 80 vorgesehen, jedoch können
auch mehr als zwei Stauplatten verwendet werden.
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Aus F i g. 3 und 4 ist insbesondere ersichtlich, daß die Stauplatten
80 sich von der Innenfläche der Umfangswand 46, 48 aus radial nach innen gegen die
Achse der Mühle erstrecken, wobei jedoch ein merklicher Abstand von der Achse aus
dem nachstehend zu beschreibenden Grund verbleibt. Es können beliebige Mittel verwendet
werden, um die Stauplatten 80 abzustützen, jedoch wird es vorgezogen, daß sie nahe
ihren oberen Enden gelagert werden, so daß ihre unteren Kanten in einen gewünschten
Abstand von der oberen Fläche der Schlagleisten 62 eingestellt werden können.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind zum Abstützen der Stauplatten
80 zwei rinnenförmige Träger 82 vorgesehen, die sich diametral über das obere Ende
des Gehäuses 26 und oberhalb der Oberkante des oberen Wandteiles 46 erstrecken.
An den Enden der Träger 82 sind Verbindungsplatten 84 befestigt, die mit den oberen
Enden von senkrechten Stützen 86 verbolzt sind, die beispielsweise an den äußeren
Flächen von sich gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 26 befestigt sind.
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Die sich gegenüberliegenden inneren Flächen der Träger 82 sind in
ausreichendem Abstand voneinander angeordnet, um zwischen sich die Stauplatten 80
aufzunehmen. Diese Platten sind im oberen Teil mit senkrechten Schlitzen 88 zur
Aufnahme von Klemmbolzen 90 versehen, die sich durch entsprechend ausgerichtete
Löcher in den Trägern 82 erstrecken (F i g. 3 und 4).
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In Abhängigkeit von dem zu behandelnden Mahlgut, dem Ausmaß seiner
Zerkleinerung, der gewünschten Zufuhrkapazität und anderen Faktoren werden die Stauplatten
80 mit Bezug auf den Teller 52 und die Schlagleisten 62 zweckentsprechend eingestellt,
so daß sie einen maximalen Wirkungsgrad beim Zerkleinern des Mahlgutes auf die gewünschte
Teilchengröße liefern. Hinsichtlich der bei der dargestellten Ausführungsform vorgesehenen
beiden sich diametral gegenüberliegenden Stauplatten 80 ist insbesondere aus F i
g. 4 ersichtlich, daß sich die rechte Platte 80 mit ihrer unteren Kante in einem
größeren Abstand oberhalb der Oberfläche der Schlagleisten 62 als die untere Kante
der linken Platte 80 befindet. Dies ergibt sich aus der Lage des Einlasses 14 mit
Bezug auf die beiden Platten 80. Unter Bezugnahme auf F i g. 3, in welcher die Lage
des Einlasses 14 durch einen gestrichelten Kreis angedeutet ist, und mit Bezug auf
die Drehrichtung des Tellers 52, die durch den in F i g. 3 eingezeichneten Pfeil
angedeutet ist, tritt das eingeführte Mahlgut zunächst mit der rechten Platte 80
in Berührung. Wenn daher nur eine einzige Einlaßöffnung vorgesehen ist, hat es sich
als vorteilhaft herausgestellt, insbesondere um die Arbeit innerhalb der Mühle zwischen
den Platten 80 gleichmäßig zu verteilen, sowie auch mit Bezug auf die anderen Elemente
der Mühle, die rechte Platte in einem größeren Abstand oberhalb des Tellers 52 als
die linke Platte anzuordnen.
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Wie weiterhin aus F i g. 3 und 4 ersichtlich ist, ist der Teller 52
in einem Abstand oberhalb der Bodenplatte 32 des feststehenden Mantels 30 angeordnet.
Die untere Fläche des Tellers 52 ist vorzugsweise mit einer Mehrzahl sich radial
erstreckender Schaufeln 92 versehen, die, wenn der Teller 52 von der Antriebswelle
36 gedreht wird, bewirken, daß aus einem
Lufteinlaß 94 ein
Luftstrom in die Mühle gesaugt wird, der an dem Wellenlager 38 vorbeigeht, dann
durch die Öffnung 34 der Bodenplatte 32 aufwärts streicht und danach durch einen
Ringraum 96 zwischen dem Mantel 30 und der zu ihm parallelen Umfangswand 46, 48
hindurchgeht, wobei der Ringraum 96 oben von der Abdeckplatte 40 abgeschlossen ist.
Um die Bildung des Stromes der durch die Schaufeln 92 induzierten Luft zu unterstützen,
können ein oder mehrere Luftabgabeteile 98 (F i g. 4 und 5) verwendet werden, die
sich durch den oberen Wandteil 46 hindurch in den Mahlraum erstrecken.
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Von dem unteren Teil des äußeren Gehäuses 26 erstreckt sich in tangentialer
Richtung eine Mahlgutabgabeleitung 100 nach außen (F i g. 4), die mit dem unteren
Ende eines Elevators 102 (F i g. 1) in Verbindung steht. Vom oberen Ende
des Elevators 102 geht eine Rückführleitung 104 aus, die ihrerseits in den oberen
Teil des Mahlraumes der Mühle mündet. Gegebenenfalls kann der Elevator 102 zunächst
Mahlgut aus der Abgabeleitung 100 in einen Separator oder Klassierer zu dem Zweck
abgeben, feines Produkt von gröberen Teilchen zu trennen, die eine weitere Behandlung
erfordern können und dann über die Leitung 104 in die Mühle zurückgeführt werden.
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Der Teller 52 ist weiterhin nahe seinem Umfang mit einer Mehrzahl
von vorzugsweise in gleichförmigem Abstand angeordneten Schaufeln 106 versehen,
welche am Umfang des Raumes zwischen dem Teller 52 und der Bodenplatte 32 entlangstreichen
und gewährleisten, daß Mahlgut, das aus dem Mahlraum heraustritt, in die Leitung
100 abgegeben wird.
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Die in den F i g. 1 bis 7 dargestellte Ausführungsform der Mühle kann
dazu verwendet werden, ein Mahlprodukt von Zwischengrößen herzustellen. Jedoch ist
diese Ausführungsform hauptsächlich dazu geeignet, viel feinere Teilchen von pulverähnlicher
Konsistenz zu erzeugen, und das Arbeiten der Mühle zur Herstellung dieser Produktart
wird nachstehend beschrieben.
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Wie insbesondere aus F i g. 4 ersichtlich ist, ist durch zweckentsprechende
Einstellung der Unterkante des unteren Wandteiles 48 mit Bezug auf den Umfang des
Tellers 52 dem Spalt 76 eine sehr kleine Größe gegeben. Beim Inbetriebsetzen des
Motors 12, beispielsweise mittels eines Anlaßschalters 110 (F i g. 1), wird die
Drehbewegung des Tellers 52 eingeleitet. Das Gebläse 22, welches von einem Elektromotor
112 betätigt wird, wird ebenfalls angelassen, um Luft in das Innere der Mühle einzuführen,
und der (nicht dargestellte) Motor für den Antrieb des Sauggebläses 18 des Klassierers
20 wird ebenfalls angelassen. Das aus dem Einlaß 14 in den Mahlraum herabfallende
Mahlgut tritt mit dem sich schnell drehenden Teller 52 und den Schlagleisten 62
in Eingriff, welche das Mahlgut mit einer sehr erheblichen radialen Beschleunigung
gegen die Hemmleisten 68 und in die dazwischenliegenden Räume schleudern, die von
der Umfangswand 46, 48 begrenzt sind. Schnell wird eine Schicht des Mahlgutes an
der Innen- i seite der Umfangswand 46, 48 gebildet, und weitere Mahlgutteilchen,
die von den Schlagleisten 62 gegen die Umfangswand geschleudert werden, bewirken
ein Reiben mit einer sich daraus ergebenden Verminderung der Größe der Mahlgutteilchen.
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Bestimmte andere Teile der Mahlgutmasse innerhalb der Mühle treten
wenigstens zeitweilig mit der Oberfläche des Tellers 52, insbesondere zwischen den
Schlagleisten 62, in Eingriff und werden dadurch auf einer Kreisbahn bewegt, bis
wenigstens ein Teil davon abrupt mit den feststehenden Stauplatten 80 in Eingriff
tritt, woraufhin ein sich rasch bewegender Wirbel der Teilchen gebildet wird, der
eine erhebliche Mahlwirkung ausübt, wobei sich diese Teilchen wenigstens teilweise
in einer Richtung quer zur Richtung der Teilchen bewegen, die von dem Teller 52
in einer Kreisbahn bewegt werden.
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Als Ergebnis dieses Vorganges sammeln sich beträchtliche Mengen von
sich dauernd bewegenden Teilchen an den vorderen Flächen der Stauplatten 80 an,
und der Druck dieser Teilchen gegen die Teilchen, welche von dem Teller 52 auf einer
kreisförmigen Bahn bewegt werden, verursacht eine sehr erhebliche Mahlwirkung zwischen
den sich verschieden bewegenden Massen.
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Ein erheblicher Teil der Mahl-, Brech- und Abriebwirkung, welche in
der Nähe des Wirbels hervorgerufen wird, der in F i g. 5 schematisch durch die eingezeichneten
Richtungspfeile angedeutet ist, wird zweifelsohne sowohl durch die Geschwindigkeitsunterschiede
als auch durch die schnellen Richtungsänderungen der Mahlgutteilchen hervorgerufen.
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Es ist weiterhin leicht erkennbar, daß die Mahlgutmasse, die von dem
sich drehenden Teller 52 fortschreitend mit den Stauplatten 80 in Berührung gebracht
wird, die vorderen Flächen der Stauplatten nicht direkt berührt; vielmehr tritt
das neu ankommende Material in Berührung mit Material, welches bereits von den Stauplatten
80 angehalten ist, und derjenige Teil des Mahlgutes, der mit den Stauplatten in
direktem Eingriff steht, erfährt unter diesen Umständen eine relativ geringe Bewegung,
wobei diese Bewegung im wesentlichen in einer radialen Einwärtsrichtung zu verlaufen
scheint. Demgemäß üben dies:. Mahlgutteilchen auf die vorderen Flächen der Stauplatten
80 nur eine verhältnismäßige geringe Abriebwirkung aus.
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Da die Mahlgutteilchen, die sich vor den Stauplatten 80 ansammeln,
sich dauernd in wirbelndem Zustand befinden, haben sie in einer horizontalen Ebene
keine merkliche kreisförmige Bewegungsrichtung. Die Teilchen, die kurzzeitig zwischen
den Schlagleisten 62 des sich drehenden Tellers 52 gefangen und durch sie angetrieben
werden, werden einer beträchtlichen Kreisbewegung unterworfen. Die Teilchen, denen
von den Stauplatten 80 eine Wirbelbewegung erteilt wird, werden durch die Teilchen
abgerieben, welche von dem Teller 52 in kreisförmiger Bahn unterhalb der wirbelnden
Teilchen befördert werden. Zusätzlich tritt ein bestimmtes Ausmaß von Brechwirkung
zwischen den unteren Kanten der Stauplatten 80 und den sich darunter hinwegbewegenden
Schlagleisten 62 auf.
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Da die Teilchen in dem in F i g. 5 dargestellten Wirbel sich zunächst
mit dem rotierenden Teller 52 auf einer Kreisbahn bewegen und ein Teil von ihnen
mit radialer Beschleunigung gegen die halbstatische Mahlgutschicht an der feststehenden
Umfangswand 46, 48 getrieben wird, bewirkt der Eingriff der sich auf einer Kreisbahn
bewegenden Teilchen mit den wirbelnden Teilchen, daß sie sich radial einwärts bewegen,
d. h. quer zu ihrer vorhergehenden Kreis-Bewegung, wie dies in F i g. 5 durch die
Pfeile angedeutet ist. Schließlich geht das Mahlgut durch den Raum zwischen den
Innenkanten der Stauplatten 80 hindurch, worauf es mit dem zentralen Teil des
rotierenden
Tellers 52 in Eingriff tritt. Es ist erkennbar, daß die zwischen die Schlagleisten
62 des Tellers 52 geführte Mahlgutschicht nur eine begrenzte Dicke hat, wenn sie
unter der unteren Kante der Stauplatten 80 hindurchtritt, so daß ihr leicht eine
radiale Beschleunigung gegen die halbstatische Mahlgutschicht an der Umfangswand
46, 48 erteilt wird.
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Beim Inberührungtreten mit dem zentralen Teil des rotierenden Tellers
52 wird die Mahlgutmasse, die dauernd auf ihn aus dem in F i g. 5 dargestellten
Wirbel abgegeben wird, gleichfalls der vorstehend erwähnten radialen Beschleunigung
gegen die halbstatische Mahlgutschicht an der Umfangswand 46, 48 mit brechender
Schlagwirkung unterworfen, wobei bestimmte Teile dieser Masse etwas in einer kreisförmigen
Bahn bewegt werden, bis sie mit dem Wirbel in Berührung treten, der nahe der nächsten
Stauplatte 80 vorhanden ist.
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Durch die oben beschriebene Mahlwirkung wird grobes Mahlgut verschiedener
Größen je nach der Einstellung der Stauplatten sehr rasch auf die gewünschte feine
Größe vermindert. Unter Bedingungen, unter denen ein Mahlprodukt von pulverähnlicher
Konsistenz entsteht, nehmen die in F i g. 4 durch Pfeile 114 angedeuteten Luftströme,
die in den Mahlraum der Mühle aus der Leitung 24 abgegeben werden, dieses pulverförmige
Material mit, das dann zufolge Saugwirkung in die Auslaßleitung 16 zur Abgabe, z.
B. in den Luft-Klassierer 20, geführt wird. In Abhängigkeit von der
erzeugten Saugkraft werden in der durch die Leitung 16 hindurchgehenden Luft Mahlgutteilchen
mitgenommen, die größer sind als diejenigen, die für das Erzeugnis gewünscht sind.
Die mitgenommenen Teilchen von tlbergröße können von den Teilchen der gewünschten
Größe in dem Klassierer 20 getrennt werden. Aus dem Klassierer 20 kann das Produkt
von der gewünschten Feinheit beispielsweise durch eine Auslaßleitung 116 (F i g.1)
hindurch auf ein Förderband 118 zum Wegführen in einen Speicher, zum Verpacken
oder zur weiteren Behandlung abgegeben werden, während das Material von Übergröße
über eine Leitung 119 zwecks weiterer Zerkleinerung in die Mühle 10 zurückgeführt
wird.
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Während des Arbeitens der Mühle gemäß vorstehender Beschreibung wird
eine bestimmte Menge des Mahlgutes durch den Spalt 76 hindurch in den unteren Teil
des Ringraumes 96 abgegeben. Dieses Material wird von den sich mit dem Teller 52
drehenden Schaufeln 106 durch die Leitung 100 hindurch beispielsweise in den Elevator
102 abgegeben und aus diesem entweder in einen nicht dargestellten Separator geleitet
zwecks Entfernens des Produktes von der gewünschten Teilchengröße und Rückführung
der Teilchen von Übergröße in die Mühle, oder die gesamte abgegebene Mahlgutmasse,
welche in dem Elevator 102 Aufnahme findet, kann zwecks weiterer Behandlung über
die Leitung 104 in den Mahlraum zurückgeführt werden. Weiterhin ist es möglich,
ein Produkt von pulverförmiger Konsistenz ohne Abzug mittels Saugwirkung herzustellen.
In diesem Fall wird der Spalt 76 so eingestellt, daß das gesamte Produkt durch ihn
hindurch in die Leitung 100 abgegeben wird.
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Da wenigstens eine Teilmenge des Mahlgutes durch den ringförmigen
Spalt 76 hindurch abgegeben wird, ist ersichtlich, daß, falls das zu zerkleinernde
Mahlgut stark abreibend wirkt, die Flächen der Mühlenteile, welche den Spalt 76
begrenzen, einer Abnutzung unterworfen werden, insbesondere im Hinblick auf die
Relativbewegung, die zwischen diesen Flächen auftritt.
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Diese Abnutzung kann dadurch auf ein Geringstmaß reduziert werden,
daß, wie dies in F i g. 8 wiedergegeben ist, die innere Fläche des unteren Wandteiles
48 am unteren Ende mit einer aus nachgiebigem kautschukartigem Material bestehenden
Auskleidung 120 und der darunterliegende Teil der Oberfläche des Tellers 52 mit
einer aus dem gleichen Material bestehenden Schicht 122 versehen werden. Gegebenenfalls
kann die Schicht 122 die gesamte obere Fläche des Tellers 52 mit Ausnahme
der oberen Flächen der Schlagleisten 62 bedecken.
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Bei der Ausführungsform der Mühle, in welcher ein pulverförmiges Produkt
durch die Saugleitung 16 entfernt wird, kann dem Spalt 76 eine Abdichtvorrichtung
zugeordnet sein. In F i g. 9 und 10 ist ein Beispiel einer solchen Abdichtvorrichtung
dargestellt. Diese Abdichtvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen
Mantel 124, der wenigstens das untere Ende der feststehenden zylindrischen Umfangswand
46,48 mit Abstand umgibt und an seiner unteren Kante am Umfang des drehbaren Tellers
52 befestigt ist, so daß sich ein mit dem Teller mitrotierender Sammelraum für aus
dem Mahlraum durch den Spalt 76 austretendes pulverförmiges Mahlgut 126 ergibt,
welches auf diese Weise eine Abdichtung zwischen der unteren Kante des unteren Teiles
48 der feststehenden Umfangswand und dem rotierenden Teller 52 bewirkt.
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Falls sich eine übermäßige Menge des Mahlgutes 126 innerhalb des von
dem Mantel 124 begrenzten Sammelraums ansammelt, wird der überschuß durch einen
in den rotierenden Sammelraum ragenden, am oberen Wandteil 46 befestigten Abstreifer
128, der in bezug auf die Drehrichtung hinter einer Öffnung 130 in dem oberen Teil
46 der Umfangswand liegt, in den Mahlraum zurückgeführt.