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Maschine zum Sortieren von staubförmigem Gut unter Ausnützung der Fliehkraft
Vorrichtungen und Maschinen zur Scheidung von staubförmigem Gut sind bekannt. Die einen dieser Vorrichtungen verwenden das sogenannte Zyklonsystem, bei welchem das Gut in einen stehenden Zylinder tangential eingeblasen wird und die schwereren Bestandteile von den leichteren dadurch geschieden werden, dass die ersteren an die Zylinderwand geschleudert werden und durch den Verlust an kinetischer Energie nach unten abfallen, während der Luftstrom die leichteren Bestandteile nach oben in einen Fangkanal mitnimmt. Die Abscheidung kann bei diesem Verfahren nur nach zwei Gewichtsklassen vorgenommen werden, die sich aus dem Durchmesser der Zylinder und aus der Energie des Luftstromes ergeben.
Bei anderen Abscheidern und Aussonderungsvorrichtungen für staubförmiges Gut handelt es sich um solche, bei welchen die Fliehkraft umlaufender Teile zur Scheidung verwendet wird. Auch hier gibt es in der Regel nur eine Sichtung nach zwei Gewichtsklassen, da besondere Einrichtungen fehlen, um in einer und derselben Maschine eine Sichtung nach mehreren Gewichtsklassen durchzuführen. Um eine Sichtung nach mehreren Gewichtsklassen vornehmen zu können, ist es bei der Verwendung von Sichtmaschinen und Vorrichtungen dieser beiden Typen notwendig, gleiche Maschinen in mehrfacher Zahl hintereinander zu schalten.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Maschine, welche zu den horizontalen Schleudern gehört und die Möglichkeit bietet, in knapp nacheinander gelegenen Sortiergängen eine grössere, praktisch beliebige Anzahl von Gewichtsklassen zu sichten und die Korngrössen des Sortiergutes in gleicher Weise auszusondern. Das Sortiergut kann sowohl Mehl sein als auch jedes andere staubförmige Gut, wie z. B. Zement, Farbpulver, Chemikalien od. dgl.
Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass Einfüll-und Transportorgane, welche zugleich auch der Zerreissung oder Zerkleinerung des Gutes dienen können, rotierenden und in Stufen hintereinander angeordneten Sortier-und Schleudergängen vorgeschaltet sind, von denen die Sortiergänge aus radial nach aussen verlaufenden, Drosselwege bildenden Ringspalten bestehen, und denen Organe zum Sammeln und Ableiten der feinsten Bestandteile sowie zum Absaugen der Luft nachgeschaltet sind.
Das Füllgut wird dabei durch eine Automatik den Sichtungsgängen zugeführt, passiert diese je nach Grösse des Kornes in den verschiedenen Stufen und wird schliesslich aus den Gängen in eigene Kammern geschleudert, die unten in Stutzen zum Abfüllen enden. Das feinste Staubgut gelangt wegen seines geringen Gewichtes zur höchsten Stelle des Maschineninneren und wird dort gesondert ausgeschieden, während die gereinigte Luft an anderer Stelle die Maschine verlässt. Dadurch, dass man die oben genannte Stelle der Abscheidung des feinsten Gutbestandteiles durch einen eigenen Antrieb langsamer umlaufen lässt, wird die Abscheidung nach dem Prinzip der Verringerung der Teilchenenergie durchgeführt und ein besonders effektvoller Aussichtungserfolg erzielt.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Aus- führungsform des Gegenstandes der Erfindung, u. zw. stellt die Fig. l die obere Hälfte der Maschine im Schnitt dar, während Fig. 2 die untere Hälfte der Maschine im Schnitt veranschaulicht. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Aufgabevorrichtung der Maschine im vergrösserten Massstab im Querschnitt und teilweise im Längsschnitt, während die Fig. 5 einen Sortiergang im Schnitt im vergrösserten Massstab und die Fig. 6 ebenfalls im grösseren Massstab ein Detail der Abscheidevorrichtung in Seitenansicht zeigen.
Mit 1 ist die die Maschine zentral durchsetzende Welle bezeichnet, auf welcher auf der Eintragsseite für das Rohgut eine Transportschnecke 2 vorgesehen ist. Über dieser befindet sich der Einlauftrichter 3. Die Schnecke 2 reicht in einen feststehenden Gehäuseteil 4, der nach innen zu offen ist und das Gut in eine langsam umlaufende Trommel 5 abfallen lässt.
Diese Trommel weist eine Anzahl von Schaufeln 6 auf, welche die in Fig. 3 dargestellte Form besitzen und gegen die Achse zu mit schräg gestellten Prallwänden 7 versehen sind. Im Querschnitt überdecken sich diese gemäss Fig. 4 sägezahnartig.
Innerhalb der Trommel 5 ist eine massive Walze 8 auf der Welle 1 aufgekeilt, die aussen mit drallförmig nach dem Inneren der Maschine verlaufenden Rillen 9 versehen ist und die mit
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der Welle 1 mit einer hohen Drehzahl umläuft. Der Antrieb der Trommel 5 erfolgt über eine aussen gezahnte Scheibe 10, die bei 11 mehrere über den Umfang verteilte Rillenräder 12 besitzt, welche in einer innen keilförmig gestalteten Ringhalterung 13 laufen. Der Antrieb der Scheibe 10 erfolgt durch einen besonderen, nicht dargestellten Trieb.
Die gegen das Innere der Maschine zu gelegene
Stirnseite der Walze 8 ist mit einem Schaufelkranz, bestehend aus einer Vielzahl von im Querschnitt fächerartig angeordneten Schleuderblättern 14 versehen, welcher das Sortiergut, das durch die Zusammenwirkung der langsam sich drehenden Trommel 5 und der rasch rotierenden Walze 8 eine Zerreissung und Weiterbeförderung erfahren hat, wie folgt weiterbefördert ; u. zw. wird durch die Fliehkraft der gröbere Teil des Gutes in einen den Schaufelkranz 14 umgebenden Ringspalt 15 befördert, während die feinsten Teilchen seitlich in den Raum 16 geschleudert werden, der zwischen den Teilen 17 und 18 des Rotors der Maschine gebildet ist.
Der Ringspalt 15 besitzt zickzackförmigen Querschnitt ; durch seine bei 19 aufgerauhte Wand, die am umlaufenden Teil 20 angeordnet ist, erfährt das Sortiergut eine weitere Zerkleinerung und Teile desselben, u. zw. die gewichtsmässig schwersten, gelangen zufolge der Fliehkraftwirkung durch den Spalt 21 nach aussen in den ersten Sortierschacht 22, der von den Wänden 23 und 24 des Maschinengehäuses gebildet wird. Hiebei unterstützt die durch den Zickzackverlauf der Spalte 15 und 21 geschaffene Drosselwirkung die Scheidung zwischen schwersten Teilen und leichteren Teilen, indem nur die ersteren zufolge ihrer grösseren Fliehkraft den Widerstand im Spalt überwinden können. Das übrige Gut wandert nunmehr durch den Kanal 25 weiter nach aussen und wird im obigen Sinne unter ähnlichen Voraussetzungen durch einen Zickzackspalt 26 geführt.
Der darin aussortierte Teil des Gutes verlässt bei 28 den Sortiergang 26, während der feinste Gutteil durch einen Filter oder eine Bürste 29 und einen Kanal 30 einer später noch genannten Schleuder zuströmt und der Rest des Gutes durch einen Kanal 31 nach aussen in den nächsten von einem Zickzackspalt 32 gebildeten Sortiergang aufsteigt. Hier vollzieht sich unter ähnlichen Vorgängen, wie vorstehend geschildert, die Sichtung durch einen Austrittskanal 34, einen Verbindungskanal 35 und einen für das feinste Sortiergut bestimmten, mit einem Filter oder einer Bürste 37 ausgestatteten Kanal 40. Der schwerere Teil des in den Sortiergängen 26, 32 gesichteten Gutes wird in den durch die Wände 24 und 41 gebildeten Schacht 42 einerseits und den durch die Wände 41 und 42a gebildeten Schacht 43 anderseits ausgebracht.
Schliesslich ist noch ein letzter Sortiergang 44 in Form eines Zickzackspaltes vorhanden, in welchen der aus 35 kommende Teil des Gutes eintritt, während der feinste Teil über einen Filter oder einer Bürste 49 und einen Kanal 52 einer Schleuder zuströmt. Ein Teil des den Sortierspalt 44 passierenden Gutes tritt durch einen Kanal 45 in den aus den Wänden 42 a und 46 gebildeten Schacht 47 aus, während das feinste Gut durch den Kanal 48 einer Schleuder zufliesst. Die im vorstehenden erwähnten Schleudern sind mit 50, 51, 53 und 54 bezeichnet ; dieselben sind zentrisch ineinander angeordnet und stellen eine Art mehrstufiges Sauggebläse dar, das die feinsten Teile des Gutes aus 16, 30, 37 und 52 in eine Kammer 67 befördert.
Zwischen den Schleuderkränzen sind Schieber 58, 59 und 60 angeordnet, welche durch Hebel 58a, 59a und 60a über Stangen 61 von aussen liegenden Muffen 62 einzeln mehr oder minder geöffnet oder geschlossen werden können. Dies zu dem Zwecke, um die Saugwirkung auf 16, 30, 37 und 52 der Art des Sortiergutes entsprechend einstellen zu können.
Die äusseren Wände der zickzackförmigen Sortierspalte 26, 32, 44 werden von Ringen 64 gebildet, die durch am Umfang verteilte Bolzen 65 gegenüber den die Innenwände der Spalte bildenden Teilen 17, 17a, 17b des Rotors abgestützt sind. Die Ringe 64 können durch den Bolzen 65 fest mit den Teilen 17, 17a, 17b verbunden sein, in welchem Falle sie sich mit der gleichen Tourenzahl wie der Rotor der Maschine bewegen. Die Ringe 64 können aber auch relativ zu den Teilen 17, 17 a, 17 b drehbar sein ; in diesem Falle sind, wie in Fig. 5 veranschaulicht, die Bolzen 65 mit ihren inneren Enden gleitbar in ringförmigen Nuten 65'der Teile 17, 17a, 17b gelagert.
Eines besonderen Antriebes bedürfen die Ringe 64 nicht ; sie werden einfach durch die Reibung des von den Rotorteilen 17, 17 a, 17 b in den Sortiergängen 26, 32, 44 in Rotation versetzten Gutes mitgenommen, u. zw. im grösseren oder kleineren Ausmasse, je nach den Reibungsverhältnissen in den Sortierspalten und den Reibungsverhältnissen der Bolzen 65 in den Nuten 65', welch letztere durch mehr oder weniger kräftiges Anziehen der Bolzen 65 geregelt werden können. Auch der den einen Wandteil der Kammer 67 bildende Ring 64 a ist, wie die Ringe 64, durch Bolzen 65 am Rotorteil 17 c abgestützt. Da aber der Ring 64 a keinem Sortiergang mehr angehört, kann derselbe vorteilhaft durch die Bolzen 65 am Teil 17 c befestigt sein.
Von dem Ring 64 a und einem Nachbarring 66, der, wie im folgenden gezeigt wird, langsamer umläuft, wird die keilförmige Ringkammer 67 gebildet, durch welche der feinste Teil des Gutes gegen das Innere der Maschine umgelenkt und durch eine aus den Schaufeln 68 gebildete Schleuder nach aussen geschleudert wird.
Der Ring 64 a und der Nachbarring 66, zwischen denen ein Umfangsspalt liegt, weisen einerseits eine vorstehende Leiste 68 a an ersterem und einen federnden Ringlappen 69, z. B. aus Stoff, 30m letzteren auf. Die vorstehende Leiste 68 a ragt ein wenig über die
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Auch die Ölablaufrinne kann auf der anderen Leiste vorgesehen sein. Es sind ferner Einrichtungen vorgesehen, die z. B. unter Vermittlung von kleinen Scheiben oder Walzen 101 eine Nachstellung der Dichtung ermöglichen. An der Unterseite der Maschine sind die Auffangräume für die Gewichtsklassen an Sortiergut durch Trennwände 102 mit Abfüllstutzen 103 in Verbindung, durch welche das gesichtete Gut einzeln nach Feinheitsklassen geordnet abgenommen werden kann.
Wie die Fig. 1 und 2 der Zeichnung veranschaulichen, besteht das Gehäuse aus einzelnen Ringen, die durch Feder und Nut ineinandergefügt und zusammengespannt sind, so dass sie dadurch auch abgedichtet werden. Der Antrieb der Welle 1 kann von der rechten oder der linken Maschinenseite erfolgen. Auch kann die Anzahl der einzelnen Sichtgänge je nach den Erfordernissen entsprechend vermehrt oder vermindert werden. Hiezu ist die gleiche Ausbildung der Sichtkörper von besonderem Vorteil, indem bei der Herstellung durch Verwendung gleicher Teile eine wesentliche Verminderung von Einzelherstellungen sich ergibt.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, können auch noch an der einen oder der anderen Stelle der Sichtkörper oder der Austragsvorrichtungen besondere Organe oder eine besondere Einrichtung vorgesehen sein, um z. B. bei der Sichtung von Holzmehl oder ähnlichen Gutes kleine Holzteile od. dgl. auszusondern.
PATENTANSPRÜCHE : l. Maschine zum Sortieren von staubförmigem Gut unter Ausnutzung der Fliehkraft, dadurch gekennzeichnet, dass Einfüll-und Transportorgane (3, 2, 5, 8), welche auch zugleich der Zerkleinerung des Gutes dienen, rotierenden
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feinsten Bestandteile sowie Organe (81, 82) zum Absaugen der Luft nachgeschaltet sind.