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Die Erfindung betrifft eine Granuliermaschine für eine Anlage für die Zerkleinerung von Ab- fallmaterial, mit sich drehenden Rotationskörpern, mit mindestens zwei in einer Ebene angeordneten
Wellen und mindestens zwei in einer weiteren zur ersten Ebene vorzugsweise parallelen Ebene ange- ordneten Wellen, auf welchen jeweils mehrere am Umfang mit einer Zahnung versehene Rotations- körper und zwischen den Rotationskörpern jeweils gesonderte im Durchmesser kleinere Distanzschei- ben drehfest so angeordnet sind, dass die Rotationskörper einer Welle jeweils zwischen die Rota- tionskörper mindestens einer in der gleichen Ebene liegenden Welle und mindestens einer in der weiteren Ebene liegenden Welle mindestens in einer Tiefe, die grösser als die Tiefe der Zahnung ist, eingreifen.
Bei derartigen Zerkleinerungsanlagen drehen sich die Rotationskörper mit etwa 20 bis
100 Umdr/min (Langsamläufer). Die Zerkleinerung des Materials wird also nicht, wie bei sogenann- ten Schnelläufern, auf Grund der Geschwindigkeit der Zerkleinerungswerkzeuge, sondern auf Grund der besonderen Ausgestaltung des Zerkleinerungssystems erzielt. Als zu zerkleinernde Abfallstoffe kommen insbesondere Papier, Karton, Kunststoffe, Schaumstoffe, Fahrzeugreifen, Holz, Blech- emballagen, Textilien usw. in Frage.
Die Zerkleinerung derartiger Abfallmaterialien erfolgt zu Zwecken der Wiederverwendung,
Volumenreduzierung und/oder Unkenntlichmachung.
Für die Zerkleinerung von Materialien der verschiedensten Ausgangsbemessungen bis auf eine gewünschte Granulatgrösse waren bisher konstruktiv aufwendige und damit in der Herstellung teure, und darüber hinaus sehr verschleissanfällige Zerkleinerungsanlagen, zum Teil mit mehreren verschiedenartigen Maschineneinheiten erforderlich. Die Verschleissanfälligkeit reduziert die Wirtschaftlichkeit, solche Zerkleinerungsanlagen zu betreiben, ganz erheblich, so dass insbesondere eine Zerkleinerung zum Zwecke der Wiederverwendung der Abfallmaterialien aus Kostengründen häufig uninteressant war.
Eine Zerkleinerungsmaschine, welche der erfindungsgemässen Maschine als Stand der Technik am nächsten kommt, wird in der DE-PS Nr. 1085015 beschrieben.
Die dort gezeigte Zerkleinerungsmaschine arbeitet jedoch auf einem andern Zerkleinerungsprinzip als die erfindungsgemässe Maschine. Denn die vorbekannte Maschine beruht auf der Zertrümmerung des Gutes bis zur pulverförmigen Feinheit, setzt also als zu zerkleinerndes Material ein relativ sprödes Material, wie Holz, voraus. Die, beispielsweise vorzerkleinerten Holzteile werden dabei zunächst von den auf der obersten Welle angeordneten Sägeblättern an die Gehäusewandung und auf die schräg darunter auf einer weiteren Welle angeordneten Sägeblätter geworfen und von da weitergeschleudert. Dabei drehen sich die Sägeblätter in den gemeinsamen (schräg verlaufenden) Ebenen jeweils paarweise gleichsinnig. Es kommt also nicht zu einem Schneideffekt, der bei der erfindungsgemässen Maschine zur Anwendung gelangen soll.
Das andere Zerkleinerungsprinzip (Schleuderzertrümmerung) kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Sägeblätter benachbarter Wellen in ihrem Überlappungsbereich einen relativ grossen Abstand voneinander haben, wodurch überhaupt kein Schneideffekt zustande kommen kann.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer neuen Granuliermaschine der gattungsgemässen Art, bei welcher mit konstruktiv geringem Aufwand und insbesondere vergleichsweise geringer Verschleissanfälligkeit, insbesondere bereits vorzerkleinertes Gut in maximal nur zwei Stufen zu einem Granulat der gewünschten Korngrösse zerkleinert werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch ermöglicht, dass die als Granulierscheiben ausgebildeten und wirksamen Rotationskörper durch nur geringfügig dickere Distanzscheiben voneinander getrennt sind, dass die Granulierscheiben der oberen Ebene und die Granulierscheiben der unteren Ebene sich jeweils auf ihrer Materialeinführungsseite gegenläufig aufeinander zu bewegend langsam zur Förderung des zu zerkleinernden Materials zwischen den Granulierscheiben hindurch angetrieben sind und dass die Achsen der Wellen etwa in den Eckpunkten eines Quadrates liegen.
Eine solche Granuliermaschine hat also mehrere in Materialförderrichtung hintereinander, vorzugsweise untereinander angeordnete Ebenen, in welchen mindestens zwei mit ihren Granulierscheiben zusammenwirkende Wellen angeordnet sind. Die beiden Ebenen liegen nun in einem solchen Abstand voneinander, dass nicht nur die Granulierscheiben von in der einen Ebene angeordneten
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frei von Metall weiterverarbeitet werden kann.
Die einzelnen Teile der Zerkleinerungsanlage-l-, insbesondere der Trichter-4-, die Zerkleinerungsmaschine --2--, das Sieb --11--, der Rüttler --12--, die Granuliermaschine --3--, der Rüttler -13-- und die Magnetwalze --14-- sowie ein elektrischer Verteilerkasten --15-- sind auf bzw. an einem gemeinsamen Maschinengestell --16- angebracht. In dem elektrischen Verteilerkasten-15-befinden sich alle erforderlichen elektrischen Schalter und Steueranlagen, die miteinander so gekoppelt sind, dass eine Abstimmung der Funktionsweise der Zerkleinerungsmaschine --2- an die der Granuliermaschine --3-- erfolgt.
Insbesondere wird bei Überlastung der Granuliermaschine --3-- die Zerkleinerungsmaschine --2-- abgeschaltet und die überlastete Maschine mit einer gewissen Umdrehungszahl bis zum Freilaufen reversiert.
Die Zerkleinerungsmaschine --2-- weist zueinander parallele Wellen und 18-auf. Die Achsen liegen auf einer gemeinsamen Ebene --19--, die um einen Winkel a gegen die Horizontale geneigt ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich, um den Einzug des zu zerkleinernden Materials zu verbessern. Auf der Wel- le --17 und 18-- sind abwechselnd Schneidscheiben --20-- und Distanzkörper --21-- auswechselbar, aber drehfest aufgesteckt. Die Wellen --17 und 18-- sind im dargestellten Falle als Sechskantwellen ausgebildet.
Die Granuliermaschine --3-- gemäss Fig.2 dient in der Kombinationszerkleinerungsanlage - l-zur Nach-bzw. Feinzerkleinerung des aus der Zerkleinerungsmaschine --2-- stammenden vorzerkleinerten Materials. Die Granuliermaschine --3-- weist zu diesem Zweck vier Wellen, --35, 36,37 und 38-- auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Sechskantwellen ausgebil-
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Achsen dieser Wellen liegen, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in den Eckpunkten eines Quadrates, so dass nicht nur die Granulierscheiben --33-- der in der oberen Horizontalebene liegenden parallelen Wellen-35 und 36-und die in der unteren Horizontalebene parallel liegenden Wellen - 37 und 38-- an ihrem Umfang ineinandergreifen.
Es greifen vielmehr auch die Granulierscheiben --33-- der jeweils vertikal übereinanderliegenden parallelen Wellen-35 und 37 bzw. 36 und 38-- entsprechend ineinander, wie aus Fig. 1 ersichtlich. Die Wellen-35, 36-einerseits und die Wellen-37, 38-anderseits sind jeweils so angetrieben, dass das von oben zugeführte Material zwischen den Wellen hindurch nach unten gefördert wird. Die Granulierscheiben --33-- drehen sich in den Bereichen des vertikalen Ineinandergreifens jeweils gegensinnig, wie an Hand der Pfeile C, D, E und F in Fig. 1 verdeutlicht.
Das zu zerkleinernde Material wird auf Grund der vierwelligen Wellenpaketanordnung nicht nur zwischen den horizontal nebeneinander ineinandergreifenden Granulierscheiben --33--, sondern auch zwischen den jeweils vertikal übereinander ineinandergreifenden Granulierscheiben --33-- zerklei- nert, wodurch ein äusserst feinkörniges Granulat erreicht werden kann, was durch Hintereinanderschalten zweier zweiwelliger Wellenanordnungen nicht erzielbar wäre. Die Granulierscheiben - haben an ihrem Aussenumfang eine Zahnung --52-- aus Zähnen --53--, die im wesentlichen radiale Seitenflächen --54- haben und radial symmetrisch sind (Fig. 3).
Auf Grund dieser Ausstattung ist die Wirkungsweise der Granulierscheiben --33-- unabhängig von ihrer Drehrichtung, d. h. die Granulierscheiben -33-- können bei Abnutzung der jeweiligen Vorderkanten auf den Wellen umgedreht werden, wodurch die jeweiligen noch nicht abgenutzten vorherigen Nachlaufkanten zum Einsatz kommen. Die jeweils einander zugeordneten Granulierscheiben --33-- greifen, wie aus Fig. 2 ersichtlich, tiefer ineinander als es der Zahnungstiefe der Zah- nung -52-- entspricht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass auch bei einer etwaigen Lockerung der Scheibenpakete die Granulierscheiben --33-- nicht kämmen.
Zum Antrieb der Wellen - 35 bis 38-ist ein Getriebemotor --39-- vorgesehen, auf dessen Ausgangswelle ein Zahnrad
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--36-- aufgekeilten Zahnrad --41-- und- mit einem drehfest auf der Welle --35-- angebrachten Zahnrad --44-- kämmt. Auch hier kann wieder ein indirekter Antrieb vorgesehen sein. Die Wellen --35 bis 38-- sind in Lager- büchsen -45-- gelagert, die sich in den Seitenwänden-46 und 47-- und in der Zwischenwand
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--48-- der Granuliermaschine 3-- befinden. Ausserdem sind auch hier Lagerabdeckungen - angebracht. Die Lagerbüchsen -45-- sind verstellbar ausgebildet, damit man die Wellen - 35 bis 38-- nachstellen kann.
Die Schneidscheiben --20-- und die Granulierscheiben --33-- sowie die Distanzkörper - und die Distanzscheiben --34-- können vorzugsweise aus hartem oder gehärtetem Stahl be- stehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Granuliermaschine für eine Anlage für die Zerkleinerung von Abfallmaterial, mit sich drehenden Rotationskörpern, mit mindestens zwei in einer Ebene angeordneten Wellen und mindestens zwei in einer weiteren zur ersten Ebene vorzugsweise parallelen Ebene angeordneten Wellen, auf welchen jeweils mehrere am Umfang mit einer Zahnung versehene Rotationskörper und zwischen den Rotationskörpern jeweils gesonderte im Durchmesser kleinere Distanzscheiben drehfest so angeordnet sind, dass die Rotationskörper einer Welle jeweils zwischen die Rotationskörper mindestens einer in der gleichen Ebene liegenden Welle und mindestens einer in der weiteren Ebene liegenden Welle mindestens in einer Tiefe, die grösser als die Tiefe der Zahnung ist, eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass die Granulierscheiben (33)
ausgebildeten und wirksamen Rotationskörper durch nur geringfügig dickere Distanzscheiben (34) voneinander getrennt sind, dass die Granulierscheiben (33) der oberen Ebene und die Granulierscheiben (33) der unteren Ebene sich jeweils auf ihrer Materialeinführungsseite gegenläufig aufeinander zu bewegend langsam zur Förderung des zu zerkleinernden Materials zwischen den Granulierscheiben (33) hindurch angetrieben sind und dass die Achsen der Wellen (35,36, 37 und 38) etwa in den Eckpunkten eines Quadrates liegen.