DE489287C - Sicherung gegen das Auffahren eines Zuges auf ein Hindernis unter Verwendung eines elektrisch betriebenen Vorlaufwagens - Google Patents
Sicherung gegen das Auffahren eines Zuges auf ein Hindernis unter Verwendung eines elektrisch betriebenen VorlaufwagensInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
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- B61L1/00—Devices along the route controlled by interaction with the vehicle or train
- B61L1/20—Safety arrangements for preventing or indicating malfunction of the device, e.g. by leakage current, by lightning
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Description
Es ist bereits bekannt, Eisenbahnzüge mit Vorlaufwagen auszustatten, welche die Aufgabe
haben, bei etwa vor dem Zuge auftretenden Hindernissen oder Störungen des Schienenweges
Warnungssignale an die Lokomotive zurückzugeben oder aber diese selbsttätig zu bremsen. Die zur Lösung dieser Aufgabe angewandten
Einrichtungen, wie z. B. mittels Zugseil, Scherenführung, Seilbahnanordnung an die Lokomotive angeschlossene Vorlaufwagen,
weisen jedoch Nachteile auf, die ihre Verwendbarkeit erheblich herabsetzen. Bei dem
Zugseil und Scherenführungen sind zwischen Vorlaufwagen und Lokomotive sogenannte Tragwagen
angeordnet, welche die ganze Einrichtung außerordentlich schwerfällig und unverwendbar'
machen. Auch ein weiterer Lösungsvorschlag, eine seilbahnförmig geführte elektrische Tasteranordnung
zur Auslösung von Warnungssignalen auf der nachfolgenden Lokomotive zu verwenden,
ist infolge seiner eine praktische Auswertung nicht zulassenden Unbestimmtheit einerseits und seiner hohen Empfindlichkeit
andererseits nicht durchführbar.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Sicherung gegen das Auffahren eines Zuges auf
ein Hindernis unter Verwendung eines elektrisch betriebenen Vorlaufwagens, dessen Triebmotor
über eine längs des Gleises verlegte Leitung von dem nachfolgenden zu sichernden Zuge
gespeist wird, und vermeidet die bisherigen Übelstände dadurch, daß in dem Stromkreis des
Vorlaufwagentriebmotors sowohl auf dem Vorlaufwagen selbst als auch auf dem nachfolgenden
Zuge Bremslüftmagnete eingeschaltet sind, die bei Stromloswerden auf die Räder wirken und
den Vorlaufwagen sowie den Zug gleichzeitig stillsetzen, wobei auf dem Zuge eine Überwachungseinrichtung
vorhanden ist, die bei übermäßig großer Stromstärke das Auslösen von Warnungssignalen bewirkt. Auf dem Vorlaufwagen
ist ein Unterbrechungskontakt angeordnet, der bei dem Auffahren des Vorlaufwagens
auf ein Hindernis infolge Massenwirkung den Stromkreis des Vorlaufwagens unterbricht
und somit die Stillsetzung des Vorlaufwagens und des Zuges bewirkt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt.
Auf der Lokomotive 1 befindet sich ein elektrischer Stromerzeuger 2 für z. B. 65 bis 120 Volt
Gleichstrom. Der Minuspol dieses Stromerzeugers steht mit den Eisenteilen der Lokomotive
und über deren Räder mit den Schienen 3 in Verbindung. Der Pluspol ist an einem Stromabnehmer
4 angeschlossen, der an einem in entsprechender Höhe zwischen den Schienen und parallel zu diesen gespannten Leitungsdraht 4'
schleift. Geschlossen wird der Stromkreis des auf der Lokomotive 1 befindlichen Stromerzeugers
2 durch einen vor der Lokomotive in etwa 200 bis 600 m Entfernung fahrenden niedrigen Vorlaufwagen 5, der durch einen
Stromabnehmer 6 einerseits und über seine Räder von den Schienen andererseits den von
der Lokomotive kommenden Strom für seinen Antriebsmotor 7 empfängt. Ein Amperemeter 8
auf der Lokomotive zeigt dauernd an, wie groß der jeweilige Stromverbrauch des Vorlaufwagens
5 ist. Derselbe wird sich, da die Spannung auf der Lokomotive 1 während einer
normalen Fahrt konstant bleibt, mit wachsender Entfernung des Vorlaufwagens 5 von der Lokomotive
ι verringern, was den Vorlaufwagen zu t ο langsamerem Fahren zwingt, so daß er sich nicht
über eine bestimmte Höchstgrenze von der Lokomotive entfernen kann. Dasselbe geschieht
auch, wenn die Spannung des Betriebsstromes für den Vorlaufwagen 5 auf der Lokomotive
selbst sinkt, z. B. bei verlangsamter Fahrt oder bei der Einfahrt in eine Haltestation; in demselben
Maße verringert sich dann auch die Geschwindigkeit des vorn befindlichen Vorlaufwagens
5. Außerdem wird die Geschwindigkeit des Vorlaufwagens 5, z. B. bei Fahrt über abschüssige
Stellen, auch noch dadurch vermindert, daß der seinen Motor 7 speisende Strom über
einen auf dem Vorlaufwagens angeordneten Bremslüftmagneten 9 fließen muß, welcher —
wenn der zufließende Strom infolge langsamerer Fahrt oder auch wegen zu großer Entfernung
der Lokomotive 1 von demselben schon sehr schwach wird — eine nur bei genügend starkem
Strom außer Betrieb befindliche Bremse allmählich in Tätigkeit treten läßt.
Die eigentliche Zusicherung besteht darin, daß der den Vorlaufwagen 5 betreibende Strom
gleichzeitig auch über einen auf der Lokomotive befindlichen Bremslüftmagneten 10 fließen muß,
welcher — solange er vom Strom durchflossen wird — das Einsetzen der Zugbremsen verhindert.
Diese treten vielmehr erst in dem Augenblick in Tätigkeit, in welchem der Lokomotivbremslüftmagnet
10 völlig stromlos wird, d. h. sobald der vorn befindliche und den Stromkreis
schließende Vorlaufwagen 5 entweder entgleist oder auf irgendein Hindernis stößt. Im
ersteren Falle wird der vom Vorlaufwagen benötigte Strom auf natürliche Weise unterbrochen,
und zwar durch Abspringen des Stromabnehmers vom Oberleitungsdraht, während bei einem Zusammenstoß ein Unterbrechungskontakt 11 infolge Massenwirkung in Tätigkeit
tritt. Dieser ist im Stromkreis des Vorlaufwagenmotors 7 eingebaut und besteht z. B. aus
einem massiven, gut leitenden Metallzylinder, der sich in einem aus Isoliermaterial hergestellten
Rohr mit zwei einander gegenüberstehenden federnden Kontakten, die er zur Strombelieferung des Motors 7 miteinander verbindet,
unter Reibung verschieben läßt. Dieses parallel zu den Schienen liegende Rohr befindet
sich im rückwärtigen Teil des Vorlaufwagens 5 und mündet nach vorn in einen leeren Kasten.
Stößt nun der Vorlaufwagen plötzlich auf Widerstand, so schnellt der Metallzylinder
infolge der Massenwirkung bei dem jähen Rückstoß aus dem Rohr in den davor befindlichen
Kasten, wodurch der Strom unterbrochen wird, was infolge des Stromloswerdens des Bremslüft- 6g
magneten 10 auf der Lokomotive 1 zur sofortigen Abbremsung des Zuges führt. Um Rückwärtsfahren
der Lokomotive 1 und Fahren auf Strecken ohne Oberleitung zu ermöglichen, ist
auf der Lokomotive 1 ein Schalter 12 vorgesehen, bei dessen Betätigung dem Bremslüftmagneten
10 der nötige Strom zur Aufhebung der Bremsung zugeführt wird. Kurzschluß zwischen
Oberleitung und Schienen "dagegen, der ebenfalls darauf hinweist, daß irgendeine Störung
vorhanden sei, wird durch verstärkten Ausschlag des Lokomotive-Amperemeters 8, das
auch mit einem Licht- oder Schallsignal 13 verbunden sein kann, angezeigt.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Sicherung gegen das Auffahren eines Zuges auf ein Hindernis unter Verwendung eines elektrisch betriebenen Vorlaufwagens, dessen Triebmotor über eine längs des 8g Gleises verlegte Leitung von dem nachfolgenden zu sichernden Zuge gespeist wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stromkreis des Vorlaufwagentriebmotors (7) sowohl auf dem Vorlaufwagen (5) selbst als auch auf dem nachfolgenden Zuge Bremslüftmagnete (9,10) eingeschaltet sind, die bei Stromloswerden auf die Räder wirken und den Vorlaufwagen (5) sowie den Zug gleichzeitig stillsetzen.
- 2. Sicherung nach 'Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Zuge eine Überwachungseinrichtung (13) vorhanden ist, die bei übermäßig großer Stromstärke das Auslösen von Warnungssignalen bewirkt.
- 3. Sicherung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Vorlaufwagen (5) ein Unterbrechungskontakt (11) angeordnet ist, der bei dem Auffahren 10g des Vorlaufwagens auf ein Hindernis infolge Massenwirkung den Stromkreis des Vorlaufwagenantriebes (7) unterbricht und somit die Stillsetzung des Vorlaufwagens und des Zuges bewirkt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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1928
- 1928-09-18 DE DEP58599D patent/DE489287C/de not_active Expired
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