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Steuerventil für Wurstfüllmaschinen Größere Wurstfüllmaschinen werden
vielfach hydraulisch oder pneumatisch betrieben. Zur Regelung der einzelnen Bewegungen
der Maschine kommen besondere Steuerventile zur Anwendung, wie sie ähnlich auch
für andere Zwecke benutzt werden. Diese sind gewöhnlich hahnartig ausgeführt und
bestehen aus eineue mit Kanälen versehenen Drehkörper, dessen Kanäle beim Drehen
wahlweise mit verschiedenen Austrittsleitungen in der Mantelfläche des Gehäuses
in Verbindung gebracht werden können. Beim Erfindungsgegenstand handelt es sich
demnach um Umleitungsventile, die in verschiedener Ausführung bereits bekannt sind.
Einzelne der bekannten Steuerventile sind so ausgeführt, daß zwei oder mehrere Druckmittel,
wie z. B. Wasser und. öl, hindurchströmen und dabei die Durchtrittsmenge geregelt
werden kann. Andere Steuerventile dienen dazu, Flaschen, Syphons oder ähnliche Behälter
unter Druck auch mit Fruchtsäften oder abgemessenen, gasgesättigten Flüssigkeiten
zu füllen. Bekannt sind auch Steuerventile an -Wurststopfmaschinen, die außer zum
Bewegen cles Arbeitskolbens für das Herausdrücken der Wurstmasse auch zum Feststellen
des ausschwenkbaren Zylinderkopfes dienen. Bei dem neuen Ventil soll darauf Rücksicht
genommen werden, daß die Bedienung oft unerfahrenen Personen überlassen werden muß.
An den bekannten Maschinen sind die Steuerventile zum Teil außerhalb der Maschine
angeordnet und durch Rohrleitungen- mit einer Druckpumpe und dem Arbeitskolben verbunden.
Steuerventile dieser Art gestatten lediglich ein Anheben des Arbeitskolbens, wogegen
andere Bewegungen nicht zu ermöglichen sind. Es kommen aber auch Wurstfüllmaschinen
zur Ausführung, bei welchen Druclnnittel, Pumpen, Rohrleitungen, Steuerventil und
Arbeitskolben in einem gemeinsamen, allseitig geschlossenen Behälter angeordnet
sind.
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Maschinen der letztgenannten Art haben ein Steuerventil, ,bei welchem
der Drehkörper einen einfachen Durchgangskanal besitzt. und m einem Gehäuse mit
offenem Eintrittskanal angeordnet ist. Da das Steuerventil im Druckbehälter liegt,
steht auch der Drehkörper beständig unter dem Druck des auf Preßdruck stehenden
Druckmittels.
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Gemäß der Erfindung besitzt das Steuerventil ein geschlossenes Gehäuse,
das neben einem Eintrittskanal drei Austrittskanäle enthält. Der dazugehörige Drehkörper
weist zwei durchgehende Querkanäle und zwei radiale Öffnungen zu einem als Abfluß
dienenden Längskanal auf, so daß, es durch entsprechende Einstellung des Drehkörpers
möglich wird, dreierlei Wege für das Druckmittel einzustellen. Für dieses Steuerventil
ist es auch empfehlenswert, alle erforderlichen Rohrleitungen nebst Druckbehälter
und Pumpen
zusammen mit dem Arbeitskolben in einem einzigen geschlossenen
Behälter anzuordnen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung schematisch in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen Längsschnitt der Wurstfüllmaschine
bei Anhub des Arbeitskolbens, Abb.2 einen Schnitt in größerem Maßstabe durch das
Steuerventil in dessen Stellung bei Abwärtsgang des Arbeitskolbens und Abb. 3 einen
Schnitt durch das Steuerventil beim Aufklappen des Verschluß.deckels für den Arbeitszylinder.
_ -Das Steuerventil a, b ist in dem unter Flüssigkeitsdruck stehenden oberen
Teil c des Druckmittelbehälters angeordnet. Das Druckmittel, gewöhnlich Öl, ist
im unteren Teil des kastenförmigen Behälters d unter Atmosphärendruck in der nötigen
Menge vorhanden und wird mittels einer oder mehrerer Pumpen e in den oberen Teil
c des Druckmittelbehälters befördert, in welchem noch ein Druekregulierventil f
angeordnet ist, das -von außen her eingestellt werden kann. Der Antrieb der Pumpen
e erfolgt in der Regel durch Riemen.
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Der im Leitgehäuse b des Steuerventils waagerecht liegende Drehkörper
a wird durch eine Kegelradübersetzung mittels der senkrechten Stellspindei g bewegt.
Auf ihr sitzt der Zeiger h, der über eine Zeichenscheibe ausschwenkt und es ermöglicht,
die Einstellung des Ventils abzulesen. Beispielsweise ist in Abb. i die Einstellung
so gewählt, daß das Druckmittel aus der Druckleitung r durch den Querkanal r1 und
die Rohrleitung i zum Arbeitszylinder s fließt, wo es den Kolben k nach oben treibt.
Der Zylinders ist durch die Zwischenwand l von dem Barüberliegenden Wurstgutzylinder
n getrennt. Die Wurstmasse wird nach Öffnen des Verschlußdeckels m in den
oberen Teil des Zylinders n eingefüllt und mittels des Kolbens o durch eine oder
mehrere @im Deckel m vorgesehene Austrittsöffnungen p nach außen gedrückt. Die Kolben
o und k sind durch die Kolbenstangen g miteinander verbunden, die durch eine Stopfbüchse
in der Zwischenwand t abgedichtet sind. Sind die Kolben k und o in ihre oberen Endstellungen
gelangt, so wird durch -Drehung des Drehkörpers a in die in Abb. 2 gezeichnete Lage
das Druckmittel nach Durchgang durch den Kanal r1 in die Leitung t, il und durch
eine Öffnung im Zwischendeckel L über den Kolben k geleitet, so daß dieser
nach unten gedrückt wird.
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Für die Neufüllung des Zylinders n mit Wurstmasse ist das Aufklappen
des Deckelsm nötig. Hierzu wird das Steuerventil a, b in die aus Abb.3 ersichtliche
Stellung gebracht, in der das Druckmittel nach Durchfließen des Kanals il durch
ein Rohr u über den Kolben v gelangt, der mittels einer Kolbenstange und einer mit
dieser verbundenen Zugstange den Arm des Verschlußdeckels m nach unten zieht und
so den Deckelm aufklappt. Soll der Deckelm in die Schließlage zurückgebracht werden,
so wird durch Umstellung des Drehkörpers a das auf dem Kolben v lastende Druckmittel
durch den Längskanal y2 abgeleitet. Bei der Entlastung- des Kolbens v sinkt der
Klapp deckelm durch sein Eigengewicht wieder in die Schließlage zurück. Das am Boden
des Zylinders w sich ansammelnde Öl dient als Puffer und tritt beim Erreichen einer
gewissen Höhe durch die Öffnung x aus dem Zylinder w aus und fließt in den Sarmnelbehälter
d zurück. Für den Leerlauf kann die Öffnung y oder z vor Anschluß
Y gebracht werden.
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Die Einstellmöglichkeiten des Steuerventils sind also folgende i.
Kolben heben, 2. Kolben senken, -3. Deckel öffnen, ¢: Deckel schließen und -5. Leerlauf.