DE440973C - Nach dem Differentialkolbensystem arbeitende Vorrichtung zur Herstellung und zum Ausschank kohlensaeurehaltiger Getraenke - Google Patents

Description

• Nach dem Differentialkolbensystem arbeitende Vorrichtung zur Herstellung und zum Ausschank kohlensäurehaltiger Getränke.
• Vorliegende Erfindung soll hauptsächlich Anwendung finden an Apparaten, die an eine Wasser- und Kohlensäuredruckleitung angeschlossen werden und zum Herstellen und unmittelbaren trinkglasweisen Ausschenken von kohlensäurehaltigen Getränken dienen.
• Es sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen in einem Meßzylinder ein Difterentialkolben in der einen Richtung durch Druckwasser, in der anderen Richtung durch das unter hohem Kohlensäuredruck stehende fertige kohlensaure Wasser verschoben wird. Bei diesen Vorrichtungen wird das infolge der Kolbenverschiebung v erbrauchte und abgemessene Druckwasser durch Strahlwirkung in einem l-esonderen Mischgefäß mit Kohlensäure imprägniert. Diese bekannten Vorrichtungen haben, abgesehen von dem erforderlichen Mischgefäß, das dauernd unter hohem Kohlensäuredruck stehen muß, den Nachteil, daß das gegen Bewegungen sehr empfindliche kohlensaure Wasser durch eine Rohrleitung wieder zurück in den Meßzylinder strömen muß und hierbei infolge des dabei unvermeidlichen Druckabfalles und der Beunruhigung vieder einen Teil der vom Wasser gebundenen Kobleiisäure ausscheidet. Weiter haben die bekannten Vorrichtungen den Nachteil, daß immer wenigstens ein Trinkglasvolumen kohlensauren Wassers auf Vorrat im Mischgefäß gehalten werden muß.
• Nach der vorliegenden Neuerung wird ohne Verwendung eines besonderen Mischgefäßes das kohlensaure Wasser während der einen Kolbenverschiebung direkt im Meßzylinder, und zwar bei gleichbleibendem Kohlensäuredruck und fast ohne Kohlensäureverlust nur im Bedarfsfalle in wenigen Sekunden stets frisch erzeugt und dann ohne Vermittlung von Rohrleitungen drucklos durch die Umkehrung der Kolbenbewegung direkt in ein Trinkgefäß befördert. Der vom Kolben bestrichene Meßzylinder steht bei jedesmaligem Getränkeausschank und Schließung der Hähne weder unter Wasser- noch unter Kohlensäuredruck, so daß durch Undichtheiten im Gegensatz zu ähnlichen Vorrichtungen, bei welchen in einem besonderen Mischgefäß imprägniert wird, keine Kohlensäure verlorengehen kann.
• Auch enthält die neue Vorrichtung im Ruhezustande kein kohlensaures Wasser, das evtl.
• Metallgeschmack annehmen könnte.
• Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung im Aufriß geschnitten schematisch dar. Der Einfachheit halber sind die Ein- und Auslaßorgane für Wasser und Kohlensäure durch Hähne bildlich dargestellt, während in der Praxis in einem Ventilblock tusammengruppierte Ventile, die durch einen Handhebel stufenweise und wechselseitig gesteuert werden, zur Anwendung kommen. a ist ein Zylinder, in welchem sich ein Differentialkolben b achsial verschieben kann.
• Die Differenz der oberen und unteren Kolbenfläche wird durch die dicke Kolbenstange c, die durch die Stopfbüchse d nach außen abgedichtet wird, gebildet. Am Hahn e strömt das Druckwasser unter den Kolben und am Hahn f die Kohlensäure über den Kolben ein.
• Das Wasserumlaufrohr g mit Hahn h dient als Verbindung zwischen dem unteren und dem oberen Zylinderraum; dieses Rohr kann auch als Kühlrohr ausgebildet und durch ein Kühlgefäß hindurchgeführt werden. Durch die Strahldüse i wird der für die Imprägnierung erforderliche Wasserstrahl gebildet. Am Hahn k wird das fertige kohlensaure Wasser in Trinkgläser drucklos abgezapft. Die Stellschraubel im Halter dient zur Hubbegrenzung des Kolbens b.
• Wie abgebildet, sind die Hähne e und k für den Wasserein und -auslauf geschlossen und die Hähne f und k für den Kohlensäureeinlaß und den Wasserumlauf geöffnet. Da die obere Kolbenfläche größer ist als die untere und das frei hervorragende Ende der Kolbenstange unter Atmosphärendruck steht, so wird durch das bei t einströmende hochgespannte Kohlensäuregas der Kolben b mit Kolbenstange c abwärts bewegt und das abgemessene Wasser aus dem unteren Zylinderraum durch das Umlaufrohrg, den Hahn h und durch die Strahldüse i in den oberen Zylinderraum verdrängt. Der bei i austretende scharfe Wasserstrahl durchschlägt die beim Kolbenniedergang immer höher werdende Wassersäule und treibt die über dem Wasserspiegel stehende Kohlensäure in bekannter Weise im Kreislauf durch die Wassersäule hindurch, wobei das Wasser sich mit Kohlensäure sättigt. Die tiefste Kolbenstellung ist erreicht, wenn die Kolbenstange c auf die Stellschraube l aufstößt. In dieser Tiefstellung füllt das vom Kolben von unten nach oben verdrängte Wasser den oberen Zylinderraum nicht ganz aus, weil infolge des Kolbenstangenquerschnitts die vom Kolben b bestrichenen Zylinderräume verschieden groß sind, was den Vorteil hat, daß der für die Wasserimprägnierung notwendige kleine Kohlensäureraum über dem Wasserspfegel sich automatisch bildet. Nun werden die Hähne f und h geschlossen und zunächst der Zapfhahn k geöffnet, wodurch zunächst der Kohlensäuredruck über dem schankfertigen Wasser entweicht. Alsdann öffnet man auch den Druckwassereinlaßhahn e, wodurch der Kolben b wieder bis zum Aufstoßen auf den oberen Zylinderdeckel aufwärts getrieben wird, wobei das kohlen saure Getränk in ein am Hahn k untergehaltenes Trinkgefäß drucklos und daher fast ohne Kohlensäureverlust einläuft. Schließt man nun die Hähne k und e wieder und öffnet dann die Hähnef und h, dann wiederholt sich der Vorgang aufs neue.
• Der Kolbenhub und damit das gewünschte Getränkevolumen wird durch die Stellschraube I reguliert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCII : Nach dem Differentialkolbensystem arbeitende Vorrichtung zur Herstellung kohlensäurehaltiger Getränke, die an eine Wasser- und an eine Kohlensäuredruckleitung angeschlossen wird und hauptsächlich zum trinkglasweisen Herstellen und unmittelbaren drucklosen Ausschenken des kohlensaurenWassers dient, und bei der ein in einem Meßzylinder beweglicher Kolben in der einen Richtung durch Druckwasser, in der anderen Richtung durch den Kohlensäuredruck verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kolbenverschiebung in der einen Richtung bewirkende und dadurch verbrauchte Druckwasser durch die zur jeweiligen Imprägnierung und zur Kolbenverschiebung in der anderen Richtung aufzuwendende Kohlensäure unmittelbar auf die andere Kolbenseite verdrängt und dabei gleichzeitig mit Kohlensäure imprägniert wird.