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Maschine zur Bearbeitung von mit Rißlippen versehenen Sohlen Es sind
Maschinen bekannt, bei welchen durch zwei miteinander zusammenwirkende Rollen die
zweiteilige Rißlippe einer Brandsohle zusammengepreßt oder ein Verstärkungsstoff
gegen die Rißlippe angedrückt wird, während der nicht gerißte Teil der Brandsohle
von einer Stützrolle gehalten wird. Diese Rollen müssen sich, um das @Verkstück
einzuführen und Binderungen in der Dicke Rechnung tragen zu können, gegeneinander
bewegen können. Bei den bekannten Maschinen dieser Art erfolgt die Bewegung durch
Schwingung um Achsen, und zwar in solcher Weise, daß die Winkellage der Rollen bei
der Schwingung sich ändert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Einrichtung so getroffen,
daß bei der Bewegung der Rollen gegeneinander die Winkellage unverändert beibehalten
wird. Die Achsen der beiden auf die Rißlippe wirkenden Rollen bleiben stets parallel
zueinander, während die Achse der Gagendruckrolle stets etwa senkrecht zu den beiden
anderen Achsen bleibt. Dies hat sich als wichtig für sorgfältige Arbeit erwiesen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Abb. i ist eine Vorderansicht im Schnitt unter Weglassung des unteren
Teiles der Maschine.
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Abb.2 ist ein Grundriß, teilweise im Schnitt.
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Abb.3 ist eine Seitenansicht des Maschinenkopfes, teilweise im Schnitt.
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Abb. q. ist ein Schaubild des Maschinenkopfes unter Weglassung der
vorderen Teile. Abb. 5 zeigt die Werkzeuge der Maschine und einen Teil einer der
Bearbeitung unterzogenen Sohle.
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Abb.6 zeigt die Teile der Abb. 5 in einer Vorderansicht im Schnitt.
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Abb.7 und ä sind Einzelansichten einer besonderen Ausführungsform
der Vorschubrolle.
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Abb.9 ist eine Seitenansicht der zum Anpressen der Rißlippe ausgerüsteten
Maschine. Abb. i o ist eine Seitenansicht der in der Abb.9 dargestellten Maschine.
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Die in den Abb. i bis 6 dargestellte Maschine besitzt zwei Vorschubrollen
20, 22 und eine ebenfalls als V orschubrolledüenende Druckrolle 24 (Abb. 6). Die
Rolle 2o tritt mit dem Verstärkungsbelag R in Berührung und preßt den letzteren
fortschreitend in der Längsrichtung der Sohlenlippe in den Winkel zwischen
dem
Körper der BrandsohleS und der durch Vereinigung der beiden Lappen L, L'
geschaffenen Sohlenlippe. Die untexle Vbrschubrolle 22 tritt mit der äußeren Seite
der Sohlenlippe L, L' und der abgesetzten Sohlenkante F in Berührung. Dis
Druckrolle 24 weist die Gestalt eines Doppelkegelstumpfes auf. Der dickste Teil
der Druckrolle 24 tritt mit der ungerißten Sohlenfläche an einem Punkt in, Berührung,
der ungefähr der Sohlenlippe und dem Raum zwischen den Rollen 2o, 22 gegenüberliegt.
Unter gewöhnlichen Umständen werden die drei Rollen 20, 22 und 24 zwangsläufig mit
gleicher Umfangsgeschwindigkeit gedreht. Die relative -Geschwindigkeit und die Gestalt
der Rollen kann jedoch entsprechend der Beschaffenheit der dargebotenen Sohlen und
der auszuführenden Bearbeitung verändert werden. Die obere Vorschubrolle 20 ist
an dem Ende eines abnehmbaren Teiles einer waagerechten Welle 26 angebracht. Die
von Bewegungen in Längsrichtung abgehaltene Welle 26 dreht sich in einem Lager eines
Trägers 28, der begrenzte Schwingbewegungen, um eine Welle 3o ausführen, kann. Die
Welle 3o dreht sich in Lagern zweier Konsolen 31 eines abnehmbaren Gehäuses 32 des
vorderen Teiles des Maschinenkopfes. Die Rolle 2o kann sich gegen die Rolle 22 und
hinweg von. der letzteren in einer senkrechten Ebene bewegen, die durch die Achsen
dieser Rollen bestimmt wird, und diese Achsen werden in allen Lagen der Rollen gleichlaufend
zueinander gehalten.
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Der abnehmbare Teil. der Weltre 26 ist bei 33 (Abb. 2) geschlitzt.
Eine Schraube 34 ragt durch .den Schlitz und eine die Welle lose umgebende Schelle
35 hindurch. -Durch Drehung der Schraube 34 wird die Schelle 3 5 angezogen, s -
daß sie die Rolle mit dem abnehmbaren Teil der Welle 26 in eingestellter Lage sichert.
Die beiden Teile .der Welle 26 sind bei 36 teleskopisch miteinander verbunden und
können ohne Lösung ihres Eingriffes begrenzte Längsbewegungen mit Bezug aufeinander
ausführen. -An dem Träger 28 ist ein Fortsatz 37 (Abb.3) angebracht, der gewöhnlich
durch eine Feder 40 gegen :einen verstellbaren Anschlag 38 gehalten. wird. Die Spannung
der Feder 40 kann. durch eine Schraube 42 Verändert werden. An dem unteren Ende
des Gehäuses 32 sind Löcher vorgesehen, in die Stifte 44 .eintreten. Das Gehäuse
32 wird durch Schrauben in einer Lage festgeklemmt, von denen eine durch das Bezugszeichen
46 angedeutet ist.
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An dem rückwärtigen Ende der Welle 26 (Abb.5) ist ein Zahnrad 5o befestigt,
das durch ein Zahnrad 52 mit einem festen Zahnrad 54 der Welle 3o in Verbindung
steht. Ein zweites Zahnrad 56 der Welle 30 greift in ein Zahnrad 58 der Hauptwelle
6o der Maschine ein. An dem vorderen Ende der Hauptwelle 6o ist die Vorschubrolle
22 durch eine Schraube 62 befestigt, die in das abgesetzte Ende 64 der Welle hineingeschraubt
isst. An dem abgesetzten Ende 64 ist auch eine Scheibe 68 befestigt, deren Umfang
Zähne 7o aufweist (Abb. 6). Die Scheibe 68 steht in bestimmter Entfernung von der
rückwärtigen Fläche der Vorschubrolle 22, um das Eintreten eines zum Beschneiden
des Verstärkungsgewebes dienenden. Messers zuzulassen.
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Die Druckrolle 24 ist an einer senkrechten Welle 72 angebracht, deren
hohles, gespaltenes. Ende 74 durch eine mit einem Kopf 78 versehene Schraube 76
ausgedehnt werden kann, um die Druckrolle 2q. in eingestellter Lage zu halten. Die
in einem Träger 8o gelagerte Welle 72 weist ein festes Kegelrad 82 auf, das mit
einem Kegelrad 84 einer waagerechten Welle 86 in Eingriff steht. Die Welle 86 trägt
ein Zahnrad 88 mit verhältnismäßig breiten Zähnen, die in ein Zahnrad 9o der Welle
6o eingreifen. Die Welle 86 wird von einer längs bewegbaren, von Drehung abgehaltenen
Muffe 92 getragen, die einen Teil des Trägers 8o bilden kann. Ein an der Muffe 92
festklemmbarer Block 93 trägt einen seitlichen Stift _94, der in ein Loch 96 des
Maschinengestelles hineinpaßt. Der Träger 8o kann zusammen mit den von ihm getragenen
Teilen um die Achse der Welle 86 und in Längsrichtung mit Bezug auf die Rollen 2o,
22 verstellt werden und wird durch Festziehen .einer Klemmschraube 98 in -seiner
Lage gesichert. Die Druckrolle 24 muß sich mit Rücksicht auf die beschriebene Anordnung
in einer geraden, ungefähr senkrecht zu ihrer Achse stehenden Linie bewegen und
steht demzufolge in allen Lagen in demselben senkrechten Abstand von der Rolle 22.
Wenn die Schraube 98 gelockert wird, so kann die Winkellage des Trägers 8ö verändert
werden, wobei: der Angriffspunkt der Druckrolle in der VorschubrIchtung mit Bezug
auf die anderen beiden Rollen verlegt wird.. Abb. i und 4 lassen erkennen, dä.ß
an dem Block 93 ein. Schlitz 104 vorgesehen ist, in dem sich ein Block io6 eines
Armes eines um einen der Stifte 44 bewegbaren Hebels -io8 verschieben kann. Zwischen
dem Maschenkopf ii-- und einer Knagge i i4 des Hebels io8 befindet sich eine Druckfeder
i i o. Durch eine Konsole i 18 des Kopfes 112 ragt ein verstellbarer Anschlag
116 hindurch, der durch Zusammentreffen mit der Knagge 114 die unter dem Einfluß
der Feder i io stattfindende Einwärtsbewegung
des Trägers 28 und
der Rolle 24 begrenzt. Abb. i und 3 lassen erkennen, daß ein. Arm i 2o des Hebels
i o8 durch eine Stange i22, .einen Hebel 124 und eine Tre,thebelstangei26 mit einem
nicht dargestellten Trethebel verbunden ist. Durch Herabdrücken dieses Trethebels
wird die Druckrolle 24 in einer geraden Linie von den Vorschubrollen 20, 22 hinwegbewegt.
Während dieser Bewegung wird der Träger 28 und die Vorschubrolle 2o von der unteren
Vorschubrolle 22 abgehoben. Eine in den Hebel io8 hin,eii@geschraubte Schraube 128
trifft mit einer senkrechten Stange i 3o zusammen, die sich in einem Loch des Maschinenkopfes
i 12 verschieben kann und mit der unteren Seite des Trägers 28 in Berührung tritt.
Durch Einstelltrug der Schraube i 28 kann das zeitliche Verhältnis der Bewegungen
der Druckrolle 24 und der Vorschubrolle 2o mit Bezug aufeinander und auf die untere
VorschubrOlle 2 2 verändert werden.
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Die Maschine ist mit einer Anzahl von Lehren oder Führungen ausgerüstet.
Abb.4 läßt erkennen, daß sich vor der unteren Vorschubrolle 22 eine Führung i38
befindet, die mit der Sohle in der Nachbarschaft des Außenwinkels der Sohlenlippie
in Berührung tritt. Diese Führung ist an einem Block i4o festgeklemmt, dessen zylindrischer
Stiel 142 durch eine Schraube 144 in dem Maschinenkopf gehalten wird. Eine Stellschraube
146 sichert die Führung 138 in eingestellter Lage mit Bezug auf den Block 140.
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An einem Block i 5o ist durcheine Schraube 152 (Abb. 4) eine Sohlenführung
1q.8 festgeklemmt. Der Block i 5 o besitzt einen Stiel 15q., der durch eine Schraube
156 in dem Kopf 112 gehalten wird und die Führung 148 in der beabsichtigten Winkellage
und Längslage sichert. Mit der ungerißten Sohlenfläche tritt gerade vor der Druckrolle
eine Führung i 6o _(Abb. 5) in Berührung, die durch eine Schraube 164 in einem Block
162 festgeklemmt ist. Der Stiel 166 des Blockes i 62 wird durch eine Schraube 168
in dem Träger 8o gehalten. Es ist zu ersehen, daß die drei Führungen 138, 148 und
16o in drei Richtungen einstellbar sind, so daß Sohlen verschiedener Beschaffenheit
und Dicke in zufriedenstellender Weise der Bearbeitung:unterzogen werden können.
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Die Maschine ist, wie bereits erwähnt, mit einem Messer zum Beschneiden
des den Sohlenrand und die Sohlenlippe überragenden Verstärkungsstoffes versehen.
Dieses Messer ist ein Scheibenmesser 174 (Abb. 2), das abnehmbar an dem Ende einer
waagerechten Welle 176 angebracht ist. Ein auf die Welle 176 einwirkender federbelasteter
Kolben 178 sucht das Beschneidmesser gegen die innere Fläche- der Vorschubrolle
22 zu pressen. Ein abnehmbarer Schild 179 für das Messer 174 ist an einem
Stift 1722 (Abb. 4) befestigt, der in .einem Teil eines Gehäuses 193 (Abb.
4) verschoben und gedreht werderi kann. und durch eine Schraube 173 üi eingestellter
Lage gehalten wird. Die Messerwelle 176 dreht sich in einem um einen Zapfen 181
des Gehäuses 193 bewegbaren Hebel 18o (Abb. 3). Ein Förtsatz 182 des Hebels i8o
trifft mit einer Anschlagschraube 183 zusammen, durch deren Bewegung. der Hebel
i8o bewegt wird, wobei sich das Beschneidmesser der Achse der Vorschubrolle 24 nähert
oder von der letzteren entfernt. Der Hebel i8o wird in eingestellter Lage durch
eine Schraub; 184 gesichert, die an einem Schieber 185 anliegt. Eine Fläche 186
des Schiebers 185 ist entsprechend einer zylindrischen Fläche dies festen Stiftes
oder Zapfens i8i ausgebildet. Bei, festgezogener Lage der Schraube i84 wird der
Hebel i8o gegen den Stift 181 geklemmt, so daß das Beschneidmesser in derjenigen
Lage gehalten wird, in der es die Vorschubrolle 22 in der beabsichtigten Weise überlappt.
Die Messerwelle 176 wird mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit durch ein Vorgelege
187, 188 und 189 (Abb.3) gedreht. Das Zahnrad 189 ist an einer Welle igo angebracht,
die hinter dem Zapfen 181 gleichachsig liegt (Abb. 2). Ein zweites Zahnrad igi der
Welle igo steht mit einem Zahnrad i g2 eines Kupplungsgliedes 232 in Eingriff.
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Zum Schleifen des B.eschneidmess;rs ist eine Schleifscheibe 2o8 vorgesehen,
die aus ihrer unwirksamen Lage (Abb. 4) in wirksame Lage (Abb.3) bewegt werden kann.,
in. der sie in der in der Abb. 2 dargestellten Weise mit der rückwärtigen Fläche
des Beschneidmessers in Berührung tritt. Die Schleifscheibe 2o8 ist an einer Welle
21o angebracht, die sich in. einem Lager 212 einer mit einem Handgriff 216 versehenen
Konsole 214 drehen kann. Die Konsole 214 kann um eine in dem Gehäuse 193 drehbare
Welle 218 bewegt werden. Eine die Welle 218 umgebende Feder 220 sucht die Schleifscheibe
in ihrer unwirksamen Lage (Abb. ,l) zu halten. Die Achse der Schleifscheibe 2o8
schneidet sich nicht mit der Achse des Beschneidmessers. Die relative Winkellage
dieser beiden Teile ist so gewählt, daß die Tangenten der Kreise der -Schleifscheibe
und des Beschneidmessers an dem Berührungspunkt einen spitzen Winkel miteinander
bilden. Die Schleifscheibe wird auf diese Weise durch das Beschneidmesser verhältnismäßig
langsam gedreht. Das Lager 212 kann mit der Schleifscheibe durch eine Schraube 222
senkrecht zu der Achse der Welle 2 i o nachgestellt
werden, um
der durch Abnutztuung der Schleifscheibe entstehenden Verkürzung des Durchmessers
derselben Rechnung zu tragen. Der Kopf der Schraube 222 tritt in einen Schlitz einer
längs bewegbaren, unrundein. Stange 22q. ein, die das Lager 2 i 2 trägt. 226 deutet
eine Schutzhaube für die S"ifscheibe an.
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Ein durch Feder und Nut auf der Hauptwelle 6o verschiebbares Kupplungsglied
230
(Abb. i) wirkt mit einem Kupplungsglied 232
zusammen, das sich auf
der Welle 6o dreht, ohne jedoch Bewegungen in Längsr ichtung ausführen zu kÖnnen.
An dem IZupplungsglied 232 ist .ein Kegelrad 236 .ausgebildet, das durch ein Kegelrad
238 und Zwischenglieder 230, 232 sowie Stiru1aläder 244 mit einer senkrechten,
in der Säule 248 gelagertem. Welle 246 auf Drehung verbunden ist. Die Kupp1Ung
230, 232 wird durch einen nicht dargestellten Trethebel gesteuert, der durch
einte Trethebelstange 250 einen Hebel 252 und einen in dem kupplungsglied
230
verschiebbarem Block 25¢ mit der Welle 6o in Verbindung steht. Das Zahnrad
1,92 und das Beschneidmesser 174 werden beständig schnell gedreht, selbst wenn die
Vorschubrollen durch Schlüpfen der Kupplungsglitler 230, 232 oder durch Auaeinanderbe#,yegen
der letzteren. langsam gedreht werden oder gänzlich stillstehen.
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260, 262 sind Auflager für die Sohlen vor der Bearbeitung und
nach der -letzteren (Abb.1). 264 ist ein Abstreifer, der den S;chneidabfall durch
eine Rutsche 266 in einen Behälter 268 leitet.
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Die in den Abb. 7 und 8 dargestellte Rolle 2oa weist eine vieleckige
wirksame Kante auf, die den Verstärkungsbelag R besser in den Winkel der Sohlenlippe
hineinarbeitet.
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Die in den Abb. 9 und io dargestellte Maschine soll die beiden Lippenteile
L, L' vor dem Aufbringen des Verstärkungsstoffes gegeneinanderpressen. An Stelle
des das Beschneidmesser tragenden Gehäuses 193 ist ein ähnliches Gehäuse 193' vorgesehen.
Die in den Abb.9 und iö dargestellte Maschine besitzt keine Beschneidvorrichtung
und demzufolge auch keine Schleifvorrichtung. Abb. io zeigt die Gestalt und Größen
der zylindrischen Vorschubrollen 20', 21' und 2q.'. An Stelle der Führungen 138,
148 sind pfiugscharartige Glieder 138', 148' vorgesehen, die die
beiden Lappen .der Rißlippegegen die Vox- |
Schuhrollen 20', 22' anheben. Durch die Eies |
Wirkung der Vorschubrolleu. 20', 22' Werden |
die beiden Lippenteile fest zusammengepreßt, |
so daß eitle ein Ganzes. bildende Rißlippe ent- |
steht. Abb.9 läßt erkennen, daß. außer der |
der Führung oder Lehre i 6o entsprechenden |
Führung 16ö' eine zweite Führung 160" hinter |
den Vorschubrollen vorgesehen ist. |