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Vorrichtung zum Antrieb einer Zentralschmierung für Kraftfahrzeuge
mit einer Ölpumpe Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antrieb
einer Zentralschmierung für Kraftfahrzeuge, die ein zuverlässiges Schmieren ermöglicht
und von einer einzigen Stelle aus durch einen einzigen Handgriff des Führers gesteuert
werden kann.
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Diese besonders für Schmieröl geeignete Vorrichtung ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß auf den Kolben der Ölpumpe ein federbelasteter Kolben
von großem Querschnitt einwirkt, dessen eine Kolbenseite durch eine an seinem Zylinder
angebrachte Umschaltvorrichtung abwechselnd mit der Atmosphäre und der Saugleitung
des Motors in Verbindung gebracht wird. Zweckmäßig bleibt nach dem Verschieben des
Bedienungsknopfes der Umschaltvorrichtung die Verbindung mit der Unterdruckleitung
so lange aufrechterhalten, bis der Antriebskolben seinen Arbeitshub beendet hat.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsformen
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen Längsschnitt einer Ausführungsform der
Schmiervorrichtung mit mehreren Verteilern, Abb. 2 eine Ausführungsform der zum
Teil selbsttätigen Umschaltvorrichtung der Schmiereinrichtung, Abb. 3, 4, 5 und
6 Querschnitte durch verschiedene Ausführungsformen der Umschaltvorrichtung. Bei
der Ausführungsform nach Abb. i besteht die Vorrichtung aus einem Ölbehälter i,
der mit einem Filter 2 versehen ist und durch ein Ventil 3 mit einem darunterliegenden
Zylinder 4 in Verbindung steht. In diesem Zylinder befindet sich ein Preßkolben
5, dessen Stange 6 durch eine Stopfbuchse 7 geführt und an einem zweiten Kolben
8 von großem Querschnitt befestigt ist. Dieser letztere ist in einem Zylinder g
verschiebbar und wird durch die Wirkung des Unterdrucks bewegt.
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Eine zwischen dem Flüssigkeitskolben 5 und dem Halsansatz des Zylinders
4 angeordnete Druckfeder zo sucht die beiden Kolben 5 und 8 an das eine Ende ihres
Hubes zu verschieben. Vom Zylinder 4 zweigt eine Hauptölleitung 1i ab, welche durch
besondere Leitungen 12 die Verteiler 13, 21, 24 beliefert. Diese letzteren können
zweckmäßig an verschiedenen Stellen des Fahrgestells eingebaut werden.
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Die Betätigung der Vorrichtung durch Unterdruck erfolgt beispielsweise
gemäß der in Abb. 2 dargestellten Anordnung, welche an dem Boden des Zylinders 9
angebracht ist. Dieser Boden besitzt zwei Öffnungen. Die eine, 30, dient zur Befestigung
einer Leitung 31, die von der Saugleitung des Vergasers abgezweigt ist, die andere,
32, zur Befestigung des Schlauches eines biegsamen Auslösers 33, der in einem auf
der Bedienungstafel des Fahrzeugs angeordneten Knopf 34 endet. -Die Durchführung
32 ist seitlich mit Öffnungen 35 versehen, damit der hintere Teil
des
Zylinders 9 mit der Außenluft in Verbindung treten kann, und kann von innen durch
eine Kugel 36 verschlossen werden, die am Ende des Auslösers 33 befestigt
ist. Diese Kugel ist mit einem Stift 37 versehen, der frei durch einen Hebel
38 hindurchtritt und in einem Verschlußknopf 37i endigt. Eine Feder39 sucht
dauernd die Kugel vom Hebel zu entfernen. Der Hebel 38 ist fest mit einem Teil 40
verbunden, welcher in 41 drehbar zwischen den Seitenflächen eines am Boden des Zylinders
9 befestigten Gehäuses 42 angebracht ist. Der Teil 4o besitzt eine Bohrung, in der
sich eine durch eine Fassung gehaltene Kugel 43 befindet. Letztere steht unter der
Wirkung einer Feder 44 welche dieselbe ständig gegen den gekrümmten Vorsprung eines
Bockes 45 drückt, der am Boden des Gehäuses 42 angebracht ist. Das andere Ende des
Hebels 38 trägt ein Ventil 46, das sich wie das Ventil 36 im Hebel bewegen kann
und welches als Verschluß der Einmündung der Leitung 3= dient. Ferner ist am Kolben
8 ein Stößel 47 so angebracht, daß er den Arm des Hebels 38, an dem das Ventil 46
sitzt, treffen kann.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende Die Glieder der
Umschaltvorrichtung befinden sich vorerst in der aus Abb. 2 ersichtlichen Lage,
während sich der Kolben 8 in der aus Abb. = ersichtlichen rechten Endlage seines
Hubes befindet. Um die Schmiervorrichtung in Betrieb zu setzen, zieht der Wagenführer
an dem Knopf 34. Die Kugel 36 schließt dann die Öffnung 32, der Hebel 38 schwingt
auf die andere Seite und die Kugel 46 gibt die Öffnung 30 frei. Der Hebel
wird in seiner neuen Lage dadurch gehalten, daß die durch Federkraft gehaltene Kugel
43 auf die andere, schräg abfallende Seite des Bockes 45 geglitten ist. Nunmehr
steht der Zylinder 9 mit der Saugleitung des Vergasers in Verbindung, und durch
den entstehenden Unterdruck wird der Kolben 8 nach links geschoben. Daraus entsteht
eine gleiche Bewegung des Kolbens 5. Das im Zylinder 4 befindliche Schmiermittel
wird in das Leitungsrohr ii gepreßt und von dort den verschiedenen Verteilern 13
zugeführt.
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Alle Einzelorgane sind so angeordnet, daß die letzte Schmierstelle
versorgt ist, wenn der Kolben 5 seinen Weg nach links beendet hat. Der Kolben 8,
welcher dann ebenfalls am Ende seines Weges angelangt ist, kommt mittels seines
Stößels 47 in Berührung mit dem Hebel 38 und legt ihn auf die andere Seite um. Das
Ventil 46 schließt die Öffnung 3o, während das Ventil 36 die Öffnung 32 freigibt.
Die Luft strömt in den Zylinder 9, und der Kolben 8 bewegt sich nach rechts unter
dem Einfluß des auf den Kolben 5 wirkenden Druckes der Feder io. Währenddessen öffnet
sich das Ventil 3 des Ölbehälters, und. der Zylinder 4 füllt sich wieder mit dem
Schmiermittel. Der Knopf 34 wird selbsttätig gegen die Bedienungstafel des Wagens
zurückgezogen, woraus der Führer ersieht, daß die Schmierung beendet ist.
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Man kann natürlich an Stelle von Unterdruck auch den Druck der Abgase
zum Betrieb der Vorrichtung benutzen, indem man beispielsweise das andere Ende des
Zylinders 9 mit dem Auspuffrohr des Motors in Verbindung bringt.
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Man erkennt, daß die beschriebene Vorrichtung den Vorteil bietet,
daß die Hauptzuleitungen ii und i2 zu den Schmiermittelverteilern nur unter einem
mittleren, relativ schwachen Druck stehen, während der zur Schmierung notwendige
höhere Druck auf die örtlichen Verteiler 13 und die kurzen Leitungsrohre 24, welche
diese mit den zu schmierenden Stellen verbinden, beschränkt ist.
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Das Antriebsglied zur Einschaltung des Unterdruckes, welches dazu
dient, die Verbindung zwischen dem Zylinder 9 und der Vergasersaugleitung herzustellen
bzw. zu unterbrechen, kann auch nach der in Abb. 3 dargestellten Ausführungsform
verwirklicht werden. Diese Vorrichtung besteht aus einem Behälter 5o, der mit Ansätzen
30 und 51 versehen ist, in welche die Zuführungsrohre aus dem Vergaser bzw.
aus dem Zylinder 8 münden. Im Ansatz 30 ist ein Ventilsitz 52 für einen Ventilkegel
53 vorgesehen, dessen Schaft zwei Einkerbungen 54 und ein konisches Aufsatzstück
55 trägt, welches eine im Deckel befindliche Öffnung 56 verschließen kann, durch
welche ein in einen Knopf 34 endigender Stift geführt ist. Der Doppelventilkegel
wird in seinen beiden möglichen Stellungen durch eine Kugelvorrichtung 57 gehalten,
die entweder in der einen oder in der anderen der beiden Rillen 54 durch einen aufgeschlitzten
elastischen Ring 58 angedrückt gehalten werden. In der Ruhestellung sitzt der Ventilkegel
53 auf den Ventilsitz 52 bei angedrücktem Knopf 34. Man erkennt leicht, daß der
Konus 55, wenn man den Knopf 34 herauszieht, die Öffnung 56 verschließt und der
Zylinder 9 mit der Saugleitung des Vergasers in Verbindung gebracht ist. Dadurch
ist die Schmiervorrichtung, wie vorher erläutert, in Betrieb gesetzt. Drückt man
den Knopf wieder hinein, so bewirkt der Eintritt von Luft in den Zylinder 9 die
Rückkehr aller bewegten Teile in ihre Ausgangs- und Ruhestellung.
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Bei der in Abb. 4 dargestellten Ausführungsform wird der Doppelkegel
53, 55 durch einen kleinen Daumenhebel 6o betätigt und durch eine Feder 61 in seine
Ruhelage zurückgeführt. Diese Feder stützt sich gegen eine dünne Querplatte 62,
in welcher sich eine i Öffnung 56 befindet, welche die Verbindung mit der Atmosphäre
ermöglicht und zugleich
als Ventilsitz des kegelförmigen Aufsatzes
55 dient.
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Bei der in Abb. 5 dargestellten Ausführungsform findet man den Behälter
mit den beiden Ansatzstücken und dem Doppelkegel 53, 55 wieder, der hier gewöhnlich
an seinen unteren Ventilsitz 52 durch eine Feder 61 angedrückt wird, die an einer
durch den oberen Kegel 55 gehaltenen Scheibe 63 anliegt. Der Knopf 34 besitzt eine
axiale Bohrung 56, die sich zu einer Kammer 56'- erweitert und dadurch das Herabdrücken
des Knopfes gestattet, welcher durch eine elastische, metallische Membran 64 hindurchgeführt
ist, die außen ähnlich wie die Platte 62 der vorher beschriebenen Anordnung eingespannt
ist.
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Drückt man auf den Knopf 34, so verschließt der Kegel 55 die Bohrung
56; die Feder 61 wird zusammengepreßt und die Öffnung 52 freigegeben. Der
Unterdruck kann hierdurch auf den Zylinder 9 und den Kolben 8 der Pumpe durch das
Ansatzstück 51 und die entsprechende Rohrleitung einwirken. Ferner wird durch den
äußeren atmosphärischen Druck die Membran 64 herabgedrückt und der Knopf 34 in der
Lage festgehalten, in welcher die Schmierung in Betrieb gesetzt ist.
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Um die Vorrichtung in ihre Ruhelage zurückzuführen, genügt ein Zug
am Knopf 34, durch welchen die Öffnung 56 vom Kegel 55 freigegeben wird und der
untere Kegel 53 seine Lage auf dem Ventilsitz 52 wieder einnimmt. Der Atmosphärendruck
dringt dann durch die Öffnung 56, die Kammer 50 und das Ansatzrohr 51 unmittelbar
wieder in den Zylinder B-ein.
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Bei der in Abb. 6 dargestellten Ausführungsform bildet der mittlere
Teil der Membran selbst den Knopf 34 und ist zur Verbindung mit der Außenluft mit
der Öffnung 56 versehen.
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Man erkennt leicht, daß diese Vorrichtung ebenso wie die vorher beschriebene
arbeitet; aber hier kehrt die Membran 64 selbsttätig wieder in ihre Ruhelage zurück,
sobald der Unterdruck im Vergaser beim Stillstand des Motors aufhört oder sobald
er sich beispielsweise im Augenblick einer plötzlichen Geschwindigkeitssteigerung
vermindert.