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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schmieren der Spurkränze von Schienenfahrzeugen.
Sie verfolgt das Ziel, solche Einrichtungen derart durchzubilden, dass nur, wenn das Fahrzeug eine Kurve durchfährt, Schmiermittel auf die Spurkränze oder Schienen mittels eines Luftstrahles aufgetragen wird. Mit einer solchen Einrichtung wird bei bestem Schmiereffekt einer Schmierstoffverschwendung vorgebeugt.
Die Erfindung besteht darin, dass am Fahrzeug eine mittels Druckluft betätigbare Vorrichtung angeordnet wird, mittels welcher willkürlich oder selbsttätig ein vom Fahrwerk oder von einem gleichzeitig mit dem Fahrwerk betätigbaren Motor angetriebenes Pumpwerk so regelbar ist, dass Schmiermittel nur dann in die zu den Spurkränzen geführten Leitungen gefördert wird, wenn das Fahrzeug eine Kurve durchfährt. Diese Vorrichtung kann entweder so durchgebildet sein, dass durch sie die Schmiermittelförderung des Pumpwerkes nur zugelassen wird, solange sie mit der Druckluftquelle entweder in Verbindung steht oder solange diese Verbindung gesperrt ist. Als eine Vorrichtung der ersten Art kann vorteilhafterweise z.
B. eine Kupplung im Antriebsgestänge des Pumpwerkes dienen, welche durch das willkürliche oder selbsttätige Freigeben oder Sperren des zu ihr führenden Druckluftweges einrückbar ist.
Zum selbsttätigen Freigeben bzw. Sperren des Druckluftweges kann erfindungsgemäss ein Absperrorgan vorgesehen werden, welches durch die Verstellungen eines Fahrzeugteiles, z. B. des Drehgestells oder einer Lenkachse od. dgl., gegenüber demFahrzeugrahmen beim Durchfahren von Übergangsstrecken aus der Geraden in eine Kurve oder umgekehrt gesteuert wird. Es ist selbstverständlich, dass dieses Absperrorgan so durchgebildet oder angeordnet sein muss, dass in seiner Sperrstellung der zur vorerwähnten durch Druckluft betätigbaren Vorrichtung führende Weg drucklos wird.
Die mittels Druckluft betätigbare Vorrichtung, welche eine Schmiermittelförderung des Pump- werkes willkürlich oder selbsttätig auslöst, kann auch erfindungsgemäss als ein durch Druckluft betätigbares Organ, wie Kolben, Membrane, Kolbenventil u. dgl., ausgebildet sein, das entweder ein Steuerorgan des Pumpwerkes, z. B. sein Saugventil oder sein Druckventil oder ein einen Kurzschlusskanal vom Pumpenarbeitsraum zum Schmiermittelbehälter steuerndes Abschlussorgan so beeinflusst, dass nur, wenn der zur Vorrichtung führende Druckluftweg frei bzw. gesperrt ist, eine Förderwirkung des Pumpwerkes zu den Spurkränzen zugelassen wird.
Bei den vorstehend beschriebenen Spurkranzschmieranlagen wird das von der Pumpe geförderte Schmiermittel durch einen Druckluftstrom auf die Spurkränze aufgeblasen. Da ein ständiger Luftstrom, welchem nur fallweise die Pumpe das Öl beimengt, eine Verschwendung wäre, so wird erfindungsgemäss eine Schleuse angeordnet, welche vom Fahrwerk des Fahrzeuges oder von dem den Schmierpumpenantrieb nur während der Fahrt bewirkenden Motor oder auch von einem stets gleichzeitig mit diesem betätigten besonderen Motor angetrieben ist und über welche die Druckluft zu den Spurkränzen geleitet wird. Dadurch kann nur während der Fahrt des Fahrzeuges Druckluft zu den Spurkränzen strömen und Schmiermittel auf die Spurkränze aufblasen.
Um schliesslich den Luftstrom zu den Spurkränzen nur auf jene Zeit zu beschränken, während welcher das Fahrzeug eine Kurve durchfährt, wird weiters erfindungsgemäss die Verbindung der Schleuse mit der Druckluftquelle über dasselbe Abschlussorgan geführt, welches den Druckluftweg zu jener Vorrichtung beherrscht, welche die Förderung des Pumpwerkes regelt. Dadurch wird erreicht, dass Druckluft nur dann über die Schleuse zu den Spurkränzen strömt, wenn die Pumpe Öl fördert, wodurch jedem unnutzen Druckluftverbrauch ausgewichen ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In der Fig. 1 ist eine Spurkranzschmieranlage mit willkürlicher, in der Fig. 2 mit selbsttätiger Druckluftzufuhr bei erfindunggemässen Anordnungen schematisch gezeichnet. In den Fig. 3,4 und 5 sind zu einem Gerät zusammen- gebaut sowohl ein Pumpwerk für den Schmierstoff als auch eine durch Druckluft betätigbare Kupplung und eine Luftschleuse gezeichnet, wie sie bei solchen Spurkramzschmiereinrichtungen verwendet werden können, u. zw. geben die Fig. 3 einen Längsschnitt und die Fig. 4 und 5 Querschnitte nach den Linien .-J. und B-B durch das Gerät nach Fig. 3 wieder.
In der Fig. 1 stellt 1 ein Pumpwerk für den Schmierstoff dar, das durch einen Schwinghebel 2 vom Fahrwerk einer Lokomotive, z. B. durch die Kulissenschwinge 3, antreibbar ist. Zwischen den Antriebswellenstücken 4 und 4'ist eine Kupplung 5 eingeschaltet, welche durch Zuleiten von Druckluft mittels der Leitung 6 einrückbar ist. Das Zuleiten der Druckluft geschieht aus dem Druckluftbehälter 7 über ein durch den Handgriff 8 öffnenbares Abschlussorgan 9 wie Ventil oder Hahn.
Fährt die Lokomotive und drückt man auf den Hebel 8 entgegen der Feder 10, so wird das Abschlussorgan 9 geöffnet und Druckluft strömt durch die Leitung 6 zur Kupplung 5, rückt diese ein, und die Schwingungen des Hebels 2 übertragen sich vom Antriebswellenteil 4 auf den das Pumpwerk 1 nun antreibenden Wellenteil 4'.
Das Pumpwerk 1 fördert, solange die Kupplung 5 eingerückt gehalten wird, Öl durch die Leitungen und 12 zu den Düsen 13 und 14. Damit diese Ölmengen rasch und sicher auf die Spurkränze 15 und 16 aufgetragen werden, ist die Druckluftleitung 6 mit der Abzweigung 17 versehen, welche sich in die Äste 18 und 19 gabelt, die ebenfalls in den Düsen 13 und 14 enden, so dass bei geöffnetem Absperrorgan 9 Druckluft durch die Düsen auf die'Spurkränze 15 und 16 aufgestrahlt wird, welche das in die Druckluftströme von der Pumpe 1 geförderte Öl auf die Spurkränze aufbläst.
Die Bedienung der Anlage erfolgt dadurch, dass der Führer während des Durchfahrens einer Kurve auf den Handgriff 8 des Absperrorganes 9 drückt und ihn nach Passieren der Kurve wieder loslässt.
Um das Aufblasen der Druckluft auf die Spurkränze selbsttätig zu bewirken, wird das Absperrorgan 9, wie in der Fig. 2 dargestellt ist, durch ein Gestänge 20, 21 im Auge 22 mit einem beim Durchfahren einer Kurve sich verstellenden Teil des Fahrzeuges verbunden, im gezeichneten Falle mit dem Drehgestell 23. Jedesmal, wenn das Fahrzeug in eine Kurve einfährt, verstellt sich das Drehgestell 23 und es nähert sich die Lage des Hebels einer der Grenzlagen 20'oder 20". Nur in der vollgezeichneten Mittelstellung 20 ist das Absperrorgan9 geschlossen ; in jeder andern Lage ist es geöffnet, und es hat dann
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welche geeignet ist, die Förderung des Pumpwerkes 1 nur zuzulassen, sei es, wenn ihr Druckluft zugeleitet wird oder wenn die Druckluft aus ihr abgelassen wird.
Um die Anordnung möglichst einfach zu gestalten, ist es zweckmässig, die durch Druckluft betätigbare Vorrichtung, das Pumpwerk und die Schleuse, in ein Gerät zusammenzubauen, wie dies die Fig. 3,4 und 5 darstellen. Die druckluftbetätigbare Kupplung ist in der Fig. 3 durch einen kolbenartigen Teil 25 gebildet, der durch eine Feder 26 nach oben gedrückt wird, so dass er nicht im Eingriff steht mit dem Wellenteil 4, der durch den Schwinghebel 2 angetrieben wird. Ein Druckluftkolben 27 ist oberhalb des Kolbens 26 angebracht, der, wenn Druckluft aus der Leitung 6 in den Raum 28 geleitet wird, nach unten
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(s. Fig. 5), welcher die Antriebskulisse 33 des Pumpwerkes schwingend antreibt. Die Antriebskulisse 33 trägt zwei Kugelzapfen, von denen nur einer 34 in der Fig. 5 zu sehen ist und setzt mit jedem eine Stange 35 in auf-und abwärtsgehender Bewegung.
Durch die unteren Enden der Stangen 35 werden von jeder Stange zwei Pumpenkolben 36 und 37 bewegt, die Öl bei der Aufwärtsbewegung durch Ventile 38, 39 ansaugen und beim Niederdrücken über Ventile 40, 41 durch Kanäle 42, 43 in die Leitungen 11, 12 weg- drücken. Um das Pumpwerk bezüglich jedes Auslasses doppelt wirkend zu machen, sind vier Pumpenkolben durch zwei Stangen 35 in der vorbeschriebenen Art angetrieben, und es sind die Druckkanäle von je zwei in der Förderphase um 1800 versetzt arbeitenden Pumpenkolben durch einen Kanal 44 bzw. 45 miteinander verbunden, so dass, wenn das Pumpwerk arbeitet, ständig Öl durch die zwei Auslässe 46 bzw. 47 in die Leitungen 11 und 12 gefördert wird.
Die Zweigleitung 6'der Leitung 6 führt zu der Druckluftschleuse 24, welche durch das die Fortsetzung von 4' bildende Antriebswellenstück 4" mittels einer Nocke 48, s. Fig. 4, angetrieben wird. Die beiden Arme der Nocke 48 drücken abwechselnd die Ventilstangen 49 und 50 nach oben, wodurch ebenfalls abwechselnd die Luftventile 51 oder 52 angehoben werden. Die bei 53 in die Schleuse eintretende Druckluft strömt absatzweise in den Schleuderraum 54 ein und aus diesem über das Ventil 52 und die
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Kammer 55 in die Leitung 17 aus, von welcher sie, wie die Fig. 1 oder 2 zeigen, durch die Leitungen 18 und 19 zu den Düsen 13 und 14 geleitet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Schmieren der Spurkränze von Sehienenfahrzeugen mittels einer Schmierpumpe, die nur während der Fahrt des Fahrzeuges fördert, gekennzeichnet durch die Anordnung einer durch Druckluft betätigten Vorrichtung (5), die die Ölförderung des Pumpwerkes willkürlich oder selbsttätig in Gang hält oder verhindert.