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Karmnter-Ringofen zur Herstellung von Kalkstickstoff Bei der Herstellung
von Kalkstickstoff ist es bekannt, daß die Carbidmasse nur an einer Stelle gezündet
zu werden braucht, worauf sich die Azotierung unter Entwickelung einer hohen Reaktionswärme
selbsttätig durch den ganzen, jeweilig gezündeten Körper fortpflanzt. Werden große
Carbidmengen von einer Stelle aus gezündet, so ist die gesamte Reaktionsdauer übermäßig
lang, und es besteht die Gefahr, daß sich der Kalkstickstoff zum Teil wieder zersetzt.
Man hat auch die einzelnen mit Carbid gefüllten Behälter von einer Größe gewählt,
daß die Behälter nur an einer Zündungsstelle gezündet werden und in einem Azotierraume
angeordnet sind, der zur Aufnahme von mehreren Azotiereinsätzen geeignet ist. Dabei
sind die Einsätze gleichzeitig in Reaktion befindlich, und die Reaktion geht in
allen Einsätzen gleichzeitig zu Ende.
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Bekannt ist ferner ein Verfahren zur ununterbrochenen Darstellung
von Kalkstickstoff unter Benutzung eines Ringofens, wobei aber in den verschiedenen
Kammern des Ofens das Carbid oder Carbidgemisch auf Etagen in Schichten -ausgebreitet
wird. Die einzelnen Kammern sind mit geeigneten Heizungsvorrichtungen versehen.
Zur Einleitung des Prozesses wird zunächst nur eine Kammer auf Reaktionstemperatur
erhitzt, hierauf kalter Stickstoff in großen Mengen eingeführt und der- nicht verbrauchte,
in der vorhergehenden Kammer erhitzte Stickstoff in die zweite Kammer eingeleitet,
wieder kalter Stickstoff zugeführt usw., bis alle Azotiereinsätze in allen Einzelkammern
azotiert sind. Auch ist es bekannt, eine aber um eine horizontale Welle drehbare
Reaktionswalze mit Reaktionsmulden zu versehen und die jeweils mit Carbid gefüllte
Mulde elektrisch zu zünden und das Azotierungsprodukt hierauf durch Weiterd'rehung
des Ofenteiles der kühlenden Einwirkung des für die Reaktion erforderlichen Stickstoffs
auszusetzen.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß bei einem Kammer-Ringofen die
Innenwand der Einzelkammern durchbrochen ist, daß durch diese Durchbrechungen vorstehende
Teile der in den Einzelkammern befindlichen Azotierkörper einer gemeinschaftlichen
Wärmequelle gegenüber gebracht werden, so daß alle Azotierkörper ganz kurz oder
längere Zeit nacheinander zur Zündung gebracht werden können. Da dabei eine kleine
Zündmasse auf Zündungstemperatur bzw. auf die zur Einleitung der Reaktion erforderliche
Temperatur gebracht wird, so erfolgen die einzelnen Zündungen schneller, als wenn
die Wärmequelle auf eine große Fläche bzw. große Masse des Azotierkörpers zu wirken
hätte. Vorteilhaft steht der Wärmequelle eine Zündkante, eine Zündspitze, ein Zündzapfen
oder sonstiger vorstehender Ansatz des Azotierkörpers gegenüber, daher evtl. auch
eine entsprechende Rundung, die beiderseitig durch die Durchbrechung der Innenwand
abgeschlossen ist, so daß immer die Stelle, welche von der Zündungswärme getroffen
werden muß, ungemein empfindlich ist. Die Reaktion schreitet in den einzelnen
Azotierkörpern
in bekannter Weise selbsttätig weiter fort. Man hat es dabei in der Hand, sämtliche
Azotierkörper durch . eine einzige Wärmequelle gleichzeitig zu zünden und zur Reaktion
zu bringen, da die einzelnen Zündspitzen nahe beieinander liegen oder in beliebigen
Zeitabständen nacheinander.
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Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt Abb. i einen Querschnitt der
Vorrichtung _ zur Herstellung von Kalkstickstoff. Die einzelnen Azotierkörper a,
die sich in Einzelkammern eines Kammer-Ringofens befinden, sind so geformt, daß
sie durch die Innenwand der Einzelkammern hindurch der Wärmequelle b gegenüber eine
schmale Kante zeigen oder nach Abb. z einen vorstehenden Ansatz oder nach Abb.3
eine Rundung oder eine sonstige leicht zündbare Stelle, daher immer eine Zündspitze
bzw. wenig zu erhitzende Masse. Diese geht sehr leicht in Zündung über. Die Zündung
erfolgt von einer drehbaren Wärmequelle b in Form einer elektrischen Heizung. Die
Wärmequelle kann den einzelnen Azotierkörpern a kurz nacheinander oder in längeren
Zeitabständen gegenübergestellt werden und zur Wirkung kommen. Der erforderliche
Stickstoff wird in die jeweilige Einzelkammer mit gezündetem Einsatz eingeführt.
Die bei der Azotierung der Azotiereinsätze frei werdende, überschüssige Reaktionswärme
gelangt durch absperrbare Durchbrechengen der Außenwand der Einzelkammern in einen
Heiz- bzw. Anwärmekanal c und wird von diesem aus den vorzuwärmenden Azotierkörpern
oder einer sonstigen Verwendung zugeführt. In dem Kanal c befindet sich eine geeignete
Transportvorrichtung d für den Gasstrom. Wie erwähnt, sind die Einzelkammern e für
die Azotiereinsätze a dem Kanale c gegenüber mit Regulier- bzw. Abschlußklappen
versehen. Um den Kanal c kann sich noch eine Isolierwand f befinden. Zwischen den
Kammern e liegen Heiz- bzw. Kühlkammern g, in deren Seitenwänden sich Kühlrohre
lt zur Abführung der überschüssigen Reaktionswärme während und nach dem Prozesse
befinden.