DE48399C - Briefumschlag- und Dütenmaschine - Google Patents
Briefumschlag- und DütenmaschineInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 54: Papiererzedgnisse.
GEORGE ROGERS CLARKE in MONTELL (Uvalde County, State of Texas, V. St. A.
Briefumschlag- und Dü'cenmaschine.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 6. November 1888 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zur Anfertigung von Briefumschlägen,
Papierdüten u. dergl., bei welcher das zur Herstellung des Briefumschlages oder der DU te
dienende Papierblatt mittelst .eines pneumatischen Greifers erfafst und auf seinem Wege
durch die Maschine gefaltet und geklebt wird, um als fertiger Umschlag oder dergleichen die
Maschine zu verlassen.
Die Maschine wird am besten aufrecht, aber etwas geneigt angeordnet, während die Blätter
von oben zugeführt und mittelst einer endlosen Bandführung nach abwärts befördert,
gefaltet, mit Klebstoff bestrichen und zu Umschlägen oder Düten fertiggestellt werden. Der
Blätterstapel wird mittelst eines Anlegetisches hin- und herbewegt, während der pneumatische
Greifer das unterste Blatt im Stapel erfafst und das voraufgehende Ende von einem
mechanischen Greifer der Bandführung behufs weiteren Vorbewegens in Empfang genommen
wird.
Durch die Bandführung wird das Blatt über eine Klebstoffscheibe und dann durch die Faltwerkzeuge
geführt, welche die Seitenklappen des Blattes falten. Das Blatt. geht dann zwischen
der Hauptbandführung und einem Druckband hinweg; durch diese gelangt es auf Walzen, mittelst welcher die Bodenklappe mit
Klebstoff versehen wird, und endlich zwischen Faltwerkzeuge und die Druckwalze für die
Bodenklappe, worauf das Blatt als verkaufsfähiger Umschlag (oder Düte) die Maschine
verläfst.
Fig. ι beiliegender Zeichnungen stellt die Maschine von der Rückseite in Richtung des
Pfeiles i, Fig. 3, gesehen dar, Fig. 2 von der entgegengesetzten Richtung nach Pfeil 2, Fig. 3.
Fig. 3 zeigt die rechte Seite der Maschine, Fig. 3 a die Klebstoffscheibe für die Seitenklappe,
Fig. 4 einen Grundrifs in Richtung des Pfeiles 4, Fig. 3, Fig. 5 die in der Antriebsriemscheibe
angeordnete Saugevorrichtung mit Schnitt nach Linie 5 - 5 , Fig. 1, Fig. 5 a einen
Schnitt nach Linie 58-53, Fig. 5,., und in
gröfserem Mafsstabe zeigt Fig. 6 einen Schnitt durch den oberen Theil der Maschine, Fig. 7
einen ähnlichen Schnitt durch den unteren Theil, Fig. 7a im Schnitt das Faltwerkzeug für
die Bodenklappe, Fig. 7 b im Schnitt die Klebstoffwalze für dieselbe und in dem Mafsstabe,
wie Fig. ι bis 5 a zeigen, endlich Fig. 8 schaubildlich
einen Briefumschlag bezw. eine Düte, wie solche mittelst der Maschine angefertigt
werden.
Den Haupttheil des Gestelles der Maschine bildet ein Rahmen- A, der, am besten aus
Metall bestehend, mit einer Grundplatte fest verbunden, ein wenig nach rückwärts geneigt
und durch Streben A' gestützt ist. Die am oberen Ende dieses Rahmens gelagerte Hauptwelle
B, Fig. ι und 2, trägt eine feste und eine lose Riemscheibe C bezw. C'. Ein Zahnrad
α der Welle B treibt mittelst Rades b die
Welle D mit den oberen Kettenrädern F für die Bandführung G. Mittelst Kegelräder c Und
Welle E wird von der oberen Welle D die
Welle D' mit den unteren Kettenrädern F
für die Ketten d der Bandführung getrieben. Die beiden um die Kettenräder F herumführenden Gelenkketten d sind durch Querstangen
e mit einander verbunden, die zugleich die Zapfen für die betreffenden Kettenglieder
tragen. Diese Ketten, in Verbindung mit den darumgelegten Bändern f aus Leder oder . dergleichen,
bilden die den Blättern eine glatte Oberfläche darbietende endlose Bandführung G.
Die Bänder f, Fig. 6, werden von den Querstangen
e getragen und stellen kürzere Theile
dar, deren Enden an von Kette zu Kette quer durchführende Laschen, die passende Abstände
von einander haben, angeschlossen sind. Zweck dieser Herstellung der Bandführung aus mehreren
Theilen ist, ihr zu ermöglichen, frei und ohne ausgereckt zu werden um die zwischen
den Kettenrädern F angeordneten Tragwalzen F', Fig. 2 und 6, herumzugehen. In
Fig. 2 sind zwei solcher Bandtheile abgebrochen dargestellt, um die dahinterliegenden
Theile sichtbar zu machen.
Der Saugcylinder H des pneumatischen Greifers ist auf der Hauptwelle B befestigt,
und zwar ungefähr auf der Mitte der Breite der Bandführung G, wo diese über die oberen
Tragrollen F', Fig. 6, führt, und der Umfang dieses Cylinders H berührt das Band f oder
liegt doch sehr nahe an demselben. Der Hohlraum des mit radialen Saugöffnungen g, Fig. 4
und 6, versehenen Cylinders H steht in Verbindung mit einer Längsbohrung h, Fig. 5 a,
der Hauptwelle B und der in Fig. 5 und 5 a dargestellten, später zu erläuternden Saugvorrichtung.
An der Rückseite des Saugcylinders H liegt eine Druckwalze /, Fig. 6, welcher
durch die Zahnräder z, Fig. 4, die gleiche Umfangsgeschwindigkeit ertheilt wird und die
durch eine Feder j oder sonstwie am Cylinder H liegend erhalten wird.
Für den Anlegetisch J der zu verarbeitenden Blätter werden am besten an der eine Kehrdrehung
ausführenden Achse k gerade vor dem Saugcylinder H zwei parallele Arme k' befestigt,
auf welchen der Tischschlitten / sich verschieben kann. In Schlitzen dieses Schlittens
sind Seiten- und Ruckenanschläge m für den Blätterstapel angeordnet und dem die Maschine
Bedienenden ist das Hinterende des Tisches zugekehrt. Letzterer erhält seine Bewegung
mittelst zweier Arme n, die oben an den Tischschlitten / angreifen und unten an der
Achse 0 festsitzen, die eine Kehrdrehung macht, und zwar nach vorwärts mittelst einer Schubscheibe
p, Fig. 2 und 4, der die Kettenräder tragenden Welle D, die auf eine Rolle am
Ende des Armes 0' der Achse 0 wirkt, während die Rückwärtsbewegung durch Torsionsfedern
q erfolgt, welche die Achse 0 umgeben. Sowohl die Bandführung G als auch der
Saugcylinder H und seine Druckwalze I erhalten gleiche Umfangsgeschwindigkeit und
auch der Anlegetisch J wird mit wesentlich gleicher Geschwindigkeit vorbewegt.
Wenn man den Blätterstapel auf den Anlegetisch
/ bringt, so drückt man ihn gegen dessen Seiten- und Rückenanschläge m an, um
den Blättern eine regelmäfsige Lage zu geben. Das Ende des Stapels X, Fig. 6, tritt dann
über den Saugcylinder H vor und das unterste Blatt im Stapel liegt auf oder doch nahe an
dem Saugcylinder, wie in Fig. 6 punktirt dargestellt ist. Rücken nun beim Gange der Maschine
die Sauglöcher g des Cylinders H unter das Blatt vor, so wird dieses vom Cylinder
angesaugt; in demselben Augenblick geht auch der Anlegetisch J vor, und unter Mitwirkung
der Druckwalze I legt sich das Blatt dann auf den Saugcylinder. Durch die Schubscheibe ρ
wird der Anlegetisch J nun so lange vorgeschoben erhalten, bis das unterste Blatt vom
Saugcylinder Η aus dem Stapel fast herangezogen · ist j worauf der Tisch mittelst der
Feder q augenblicklich zurückbewegt wird. Dafs mehr als ein Blatt auf einmal in die Maschine
geräth, verhindert ein Abstreifer r, Fig. 6, und stellbare Anschläge 5 erhalten den
Stapel an den Anschlägen m anliegend, verhindern aufserderri, dafs die Blätter bei schneller
Bewegung des Anlegetisches in Unordnung gerathen.
Das vom Cylinder H und der Druckwalze I erfafste Blatt wird nun abwärts an die Bandführung
G abgeliefert und von einem der Greifer t desselben in Empfang genommen,
die in passenden Abständen von einander am Bande drehbar sind. Mittelst einer Scheibe u,
Fig. i, die auf der Welle D befestigt ist und deren unterer Theil in den Klebstoff behälter ν
taucht, Fig. 3a, empfängt eine der Seitenklappen des Blattes gleichzeitig Klebstoff.. Das
Blatt wird dann zwischen festen Faltern K, Fig. i, gewöhnlicher Art hinweggezogen und
diese legen die Seitenklappen über eine zwischen ihnen liegende feste Faltklinge K', Fig. 1
und 6, um. Aus diesen Faltwerkzeugen gelangt das Blatt unter ein endloses Druckband L,
Fig. i, 3. und 7," das, der Mitte der Bandführung
G gegenüberliegend,, die Seitenklappen fest aufdrückt. Weiter gelangt das Blatt unter
zwei andere Druckbänder £,.', die seitlich vom Druckband L angeordnet sind. Die mittlere
der Tragrollen L2 L^ Ls dieser Bänder wird
mittelst Räder w, Fig. 1, von der unteren Kettenrad welle D' getrieben, und die beiden
äufseren Bänder sind an der Stelle angeordnet, wo die Bandführung G auf die Tragrolle F'
aufzulaufen beginnt, so zwar, dafs, wenn das voraufgehende Ende des Papierblattes unter
diese Bänder gerückt ist, das Blatt von den Greifern t, die es vorher erfafst hielten, losgelassen
wird.
Das Papierblatt gelangt dann aus dem Bereich der Bandführung G zwischen zwei gitterartige
Stabführungen χ und jr, Fig. 7 und 7 a, bis sein voraufgehendes Ende zwischen eine
Klebstoffwalze M und eine Druckwalze N eintritt, deren Umfange zur Aufnahme der Stäbe
der das Anhaften des Papierblattes an den Walzen verhindernden gitterartigen Führungen
xy ringsum genuthet sind. Die Klebstoffwalze M wird von der Kettenradwelle D[
. mittelst passender Zwischenräder direct getrieben.
Wenn das Papierblatt zwischen den Führungen χ und y heraustritt, wird das voraufgehende,
die Bodenklappe bildende Ende desselben zwischen zwei, am besten ebenfalls ringsum genuthete Falzwalzen \ ^1, Fig. 7
und 7 a, geführt und rückt dann auf der Rückseite (rechten Seite) des schwingenden Kammes
α', der dasselbe von den Walzen ^ \' abgerückt hält,, zwischen diesem Kamm ü' und
dem schwingenden Falter b', Fig. 7, um eine bestimmte Strecke abwärts. Dann wird der
Kamm λ' mittelst Schubscheibe c' der Welle d\
Fig. 7, zurückgesenkt (Fig. 7 a punktirt), und ;eine zweite Schubscheibe c2. Fig. 7a, der
Welle d' ermöglicht es nun der Feder e', den Falter b' behufs Einkniffens des Blattes längs
der Linie, nach der die Bodenklappe später gefaltet wird, über das obere Ende des Kammes
α' vorzubewegen, Fig. 7a, worauf der eingekniffte Th eil des Papierblattes zwischen
die Faltwalzen ^ \' gelangt. Diese führen das
Blatt vorwärts, drücken dabei die Bodenklappe auf und führen das voraufgehende Ende desselben
zwischen die glatten Walzen P P' ein, von welchen das Blatt als Umschlag oder Düte
fertig abgeliefert wird.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist der Kamm α'
mit einem Arm α 2 versehen, dessen Rolle
durch die Feder λ3 an Schubscheibe c' anliegend
erhalten wird, und um das voraufgehende Ende des Umschlages oder der Düte
gegen Aufwärtsbiegen zu schützen, kann die Kammachse gegen die Faltwalzen s( ^' gerichtete
Finger ai erhalten. Ebenso trägt der
Arm b2 des Falters b', Fig. 7a, eine Rolle,
die an Schubscheibe c2 anliegt und den Falter in seiner gewöhnlichen Stellung zurückhält,
und dieser ist mit einer Feder versehen, die den Falter rechtzeitig vorbewegt, wenn die
Schubscheibe c2 es gestattet. ..Zur gröfseren
Sicherheit der Wirkung der Feder e' bei sehr schnellem Gang der Maschine ist die Schubscheibe
c2 mit einem Ansatz c3, Fig. 7 a, versehen,
der rechtzeitig auf einen Ansatz ba des
Falterkammes b2 trifft, um nöthigenfalls den Falter b' unabhängig von der Feder e' vorzubewegen.
Die Klebstoffwalze Af, die genuthete Druckwalze N, die Klebstoffzuführungswalze 0', die
Faltwalzen \\' und die Abführungswalzen PP'
bewegen sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit gleich derjenigen der Bandführung G. So
machen die Klebstoffwalze M und die Welle d' der Schubscheiben je zwei Umdrehungen, während
. die untere Kettenrad welle D' nur eine macht. Von einem Rad der letzteren wird die
Welle d' getrieben und diese treibt mittelst Rades die genuthete Druckwalze N und die
Klebstoffzuführungswalze O'. Die eine Faltwalze
\ treibt die andere ^' und die eine Abführungswalze
P die andere P', und zwar direct mittelst Zahnräder. Oberhalb der Eintrittsstelle
des Papierblattes zwischen die Führungen x. und y ist eine geriefte Walze m'
zu dem Zwecke angeordnet, das Anhaften des Blattes an der Bandführung G zu verhindern,
nachdem dasselbe von einem Greifer t derselben
losgelassen ist, und das voraufgehende Ende zwischen die Führungen χ und y einzuführen.
Eine ähnlich geriefte Walze m2, Fig. 7, verhindert das Anhaften des Briefumschlages
oder der. Düte an der unteren Abführungswalze P'. Diese Riefenwalzen werden zu diesem Behüte in schnelle Drehung versetzt,
und zwar die Walze m' mittelst eines Riemens der Scheibe n' von der Welle der oberen Abführungswälze
P und die andere Riefenwalze m2 von derselben Scheibe n' mittelst ReibungS-rolle.
. ■ . ·
Um von der Rückseite der Maschine zu der Klebstoffwalze M Zugang zu gewinnen, werden
die Klappenfalt- und Abführungseinrichtungen, Fig. 7 und 7a, sowie die genuthete
Druckwalze N und die Führung y am besten an einem besonderen Rahmen A2, Fig. 7, angeordnet,
der auf der unteren Kettenradwelle D' drehbar ist und mittelst Daumenärmes 0" an
einem Zahn festgestellt werden kann, so dafs sich der Rahmen mit Zubehör zurückklappen
läfst. Um das Ansetzen von Klebstoff an die Vorschubfläche der WTalze M zu verhindern
und das Ansetzen desselben an die Auftragfläche zu beschränken, ist diese hohle Walze
am Umfange mit Nuthen versehen, und ein Theil des Umfanges ist für die Aufnahme des
Auftragstückes M', Fig. 7, ausgeschnitten, das an durch die Walzenwelle geführten Bolzen/'
sitzt, während eine Feder g\ Fig. 7 b, das Auftragstück in Richtung des Walzenümfanges
zurückgezogen erhält. Auf den Enden der Bolzen/ liegen die Arme K1 der Achse h',
Fig. 7, die am Ende der Walze M' herausragt und einen punktirt angedeuteten Arm V
trägt, der bei der Drehung der Walze ein stellbares Anschlagstück j' berührt, das, am
Gestell festsitzend, in der Weise auf den Arm i' einwirkt, dafs die Achse h' eine Theildrehung
macht und mittelst der Arme /i2 das Auftragstück M' rechtzeitig so weit vorschiebt,
dafs dieses die Walze O' behufs "Entnahme von Klebstoff von derselben berührt. Die Um-
fange der Walzen M und O' berühren sich
im übrigen nicht, so dafs nur an das Auftragstück M' der ersteren Klebstoff abgegeben
wird. Dieses Auftragstück M' besteht am besten aus Gummi. oder einem ähnlichen Material,
und besitzt die nöthige1 Form, um eine passende
Menge Klebstoff zum Kleben der Bodenklappen des Briefumschlages oder der Düte an das
Blatt abzuliefern.
Wenn das Anschlagstück j' aus der Bahn des Armes V heranrückt, so hört auch die
Walze M auf, Klebstoff aufzunehmen, und sie wirkt dann nur noch als Vorschubwalze. Um
zu verhindern, dafs von dem Auftragstück M' auf die Druckwalze N Klebstoff übertragen
wird, wenn die Greifervorrichtung zufällig ein Papierblatt nicht erfassen sollte, ist in der
Druckwalze N eine schwache Vertiefung enthalten, die in Form und Gröfse mit der Auftragfläche
des Stückes M' übereinstimmt und auf diese sich gerade einstellt, wenn das Auftragstück
Klebstoff zu übertragen im Begriff steht. Ungeachtet dieser Vertiefung setzt indessen
die Druckwalze N ihre Transportwirkung auf das beim Auftragen des Klebstoffes
von der Führung y getragene Papierstück nicht aus.
Zwischen den auf der Kettenradwelle D befestigten Tragrollen F' für die Bandführung
ist ein kleiner Zwischenraum gelassen und an den diametral einander entgegengesetzten Flächen
der Rollen eine Aussparung für einen der Greifer t vorgesehen. Jeder der letzteren ist
um Zapfen der endlosen Ketten d der Bandführung G drehbar und wird mittelst einer
Feder is gegen eine Greiferplatte t2 gehalten,
Fig. 6 und 7. Geöffnet wird ein jeder Greifer mittelst eines in der Bahn eines Armes i4 desselben
liegenden Anschlages V, und diesen kann man so einstellen, dafs der Greifer rechtzeitig geöffnet wird und rechtzeitig Schliefsung
desselben mittelst seiner Feder i3 erfolgt. Der Anschlag Z' sitzt zu diesem Zwecke an einer
Scheibe R, die auf der Kettenradwelle D bezw. D' einstellbar ist, und der Stift p' eines
Armes p2 der Achse 5 liegt in einem Einschnitt
dieser Scheibe R derart, dafs durch Drehen der Achse S die Scheibe und somit
auch der daran sitzende Anschlag V eingestellt werden kann. Die Achse S kann man mittelst
einer Sicherungsmutter q', Fig. 2, oder sonstwie feststellen.
Die Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff auf die Seitenklappe des Briefumschlages
läfst ein Auftragen von Klebstoff auf die ganze Länge der Klappe nicht zu. Die zu diesem
Zwecke angeordnete Scheibe u sitzt fest auf der Kettenradwelle D und dreht sich mit derselben
in Richtung des Pfeiles, Fig. 3a. Die Richtung der Bandführung G ist derart, dafs
der Rand der einen Seitenklappe des Papierblattes, der über die Klebstoffscheibe ragt, von
dieser mit Klebstoff bestrichen wird. Es ist indessen wünschenswerth, dafs der Klebstoff
nicht ganz bis an die Enden der Klappe geführt wird, und zu diesem Zwecke sind dicht
an der Scheibe u ein ' Druckarm s', Fig. 3 a, sowie ein Hebearm u' auf einer in Kehrdrehung
versetzten Achse r', Fig. 3 und 3 a, angeordnet, und zwischen diesen Armen s'
und U-' hinweg wird der Rand des Papierblattes über den Umfang der Scheibe u fortgeführt.
Das Gewicht des Druckarmes und des Hebearmes zusammen ist ausreichend, um ersteren auf dem vorbewegten Papierblatt
niederzuhalten und behufs Klebstoffaufnahme die Anlage des Stückes an der Scheibe zu
sichern. Es kann indessen hierbei nach Befinden auch eine Feder mitwirken.
Um das Papierblatt rechtzeitig von der Klebstoffscheibe
u abzurücken und einen kleinen Theil an jedem Ende von Klebstoff freizuhalten,
ist an einem Ende der Achse r' ein Arm v', Fig. 3, angeordnet, der in der Bahn
von Stiften w' liegt, die in einem Bogenschlitz des Zahnrades b stellbar sind. Diese Stifte
heben den Arm v' und mit diesem auch den Arm u' mit dem Papierstück und sind, da die
Papierblätter schnell hinter einander folgen, mehr oder weniger nahe zusammen eingestellt.
Die Stifte vermögen es, das hintere Ende des vorderen Papierblattes zu heben und den
Hebearm u' gehoben zu halten, bis das voraufgehende Ende des folgenden Papierblattes
über den sein freies Ende gegen die Rückseite der Maschine richtenden Hebearm fortgerückt
ist. Beide Enden des Papierblattes werden auf diese Weise ein um das andere Mal aufser
Berührung mit der Klebstoffscheibe u erhalten.
Die mit dem Saugcylinder H verbundene Saugvorrichtung ist so eingerichtet, dafs der
Cylinder für jedes vorzuschiebende Papierblatt zwei Umdrehungen macht, dafs nur bei jeder
zweiten Umdrehung des Cylinders H eine Saugwirkung entsteht, und dafs bei jeder halben
Umdrehung' der Kettenradwelle D ein Papierblatt befördert wird. In der Festscheibe C ist
zu diesem Zwecke ein Pumpencylinder x', Fig. 5 und 5 a, angeordnet, dessen Kolben in
radialer Richtung durch ein Gelenk y' mit zwei Winkelhebeln 1 und 2 verbunden, ist,
die in der Festscheibe C gelagert sind und Stifte tragen, die in Schlitzen der Scheibe C
spielen und mit Anschlagrollen 1' und 2' versehen sind. Durch ein Rohr 3 steht der
Pumpencylinder x' mit der Läiigsbohrung h,
Fig. 5 a, der Hauptwelle B in Verbindung; es könnte diese aber auch in anderer Weise hergestellt
werden. Bei der Drehung der Festscheibe C drückt ein fester Anschlagdaumen T
die Rollen 1' und. 2' der Winkelhebelstifte
abwechselnd einwärts gegen die Hauptwelle B,
und dabei drückt dann der Winkelhebel ι den Kolben in den Pumpencylinder x' hinein,
während ihn Winkelhebel 2 . darauf wieder in seine gewöhnliche Stellung vorzieht. Die auf
das Gelenk y' drückende Feder 4 wirkt der Centrifugalkraft der beweglichen Theile in der
Festscheibe C entgegen. Der Anschlagdaumen T ist mittelst Arme auf einem Bolzen 5, Fig. 2
und 5, am Gestell drehbar, und eine den Bolzen umgebende Schraubenfeder 6 erhält
den Anschlag für gewöhnlich aufserhälb der Bahn der Rollen 1' und 2', während die auf
den Anlegetisch einwirkende Schubscheibe p, Fig. ι und 2, einen Ansatz trägt, mittelst
dessen der Anschlagdaumen T in die zur Bewegung der Winkelhebel 1 und 2 nöthige
Stellung gebracht wird.
Macht die Hauptwelle B mit der ,Festscheibe C eine Umdrehung, während der Anschlag
T aufserhälb der Bahn der Rollen 1' und 2' liegt, so wirkt die Saugvorrichtung
nicht. In der ersten Hälfte der folgenden Umdrehung drückt der Ansatz der Schubscheibe
ρ den Anschlag T in die Wirkungsstellung, worauf der Pumpenkolben im Cylinder
vorgezogen und Luft aus dem Saugcylinder H angesaugt wird, und während die Umdrehung
der Welle vollendet wird, geht der Kolben wieder in den Pumpencylinder zurück und hebt das theilweise Vacuum wieder auf,
während bei der nächsten Umdrehung der Hauptwelle B die Saugvorrichtung wiederum
unthätig bleibt.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen und Papierdüten, gekennzeichnet durch einen Saugcylinder (H), eine Druckwalze.^ und einen hin- und herbewegten Anlegetisch (J), welcher bei der Zuführung des Blattes sich mit einer der Umfangsgeschwindigkeit des Cylinders (H) genau entsprechenden Geschwindigkeit bewegt, so dafs das Blatt durch die Saugwirkung um den Saugcylinder (H) herumgebogen wird, bis es zwischen den Walzen (H und I) erfafst und durch sie in die Stellung geführt wird, in· welcher es mittelst Greifer und endloser Bandführung erfafst und gehalten wird, bis es unter die Faltklingen und Faltwalzen weiter befördert ist.
Bei der zu 1. bezeichneten Maschine:a) die Anordnung des Anlegetisches (J) in annähernd der gleichen Höhe des Saugcylinders H, dessen Inneres mit dem Pumpencylinder (x') verbunden ist, der, in der Riemscheibe (C) angeordnet, einen Kolben enthält, der mittelst Ausschlagdaumens . (T) und zweier in der Riemscheibe gelagerten Winkelhebel (1, 2) angetrieben wird;b) die Anordnung der Klebstoffscheibe (u) und des Druckarmes (s1), zum Zweck, die Papierblätter gegen diese Scheibe zu drücken, und des Hebearmes (u1) zum Anheben der Papierblätter, dessen Arm (v1) durch Stifte (&>') des Zahnrades (b) bewegt wird;c) die Anordnung des Klebstoffbehälters (O) mit den Zuführungswalzen (O1) und der Klebstoffwalze (M), deren Auftragstück (M') mit Bolzen (f) versehen ist, auf die von Armen (h2) der Achse (h1) eingewirkt wird, deren äufserer Arm (V) unter der Einwirkung eines Anschlagstückes (J') des Gestelles steht;■d) die Einrichtung zum Verhüten des Auftragens von Klebstoff auf die Druckwalze (N), so lange kein Blatt vorbeigeht, bestehend in einer Vertiefung in der Oberfläche der Walze (N), die in Form und Gröfse mit dem Auftragstück (M') übereinstimmt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE48399C true DE48399C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=323379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT48399D Expired DE48399C (de) | Briefumschlag- und Dütenmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE48399C (de) |
-
0
- DE DENDAT48399D patent/DE48399C/de not_active Expired
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