DE48279C - Vorrichtung zum Lösen von Gewichtsbremsen durch Luftverdünnung - Google Patents
Vorrichtung zum Lösen von Gewichtsbremsen durch LuftverdünnungInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61H—BRAKES OR OTHER RETARDING DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR RAIL VEHICLES; ARRANGEMENT OR DISPOSITION THEREOF IN RAIL VEHICLES
- B61H11/00—Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types
- B61H11/14—Combinations of different types of brakes, e.g. brake blocks acting on wheel-rim combined with disc brakes
Landscapes
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Zweck dieser Vorrichtung ist, den Gewichtsbremsen auf einfache und billige Weise
eine automatische, sichere und höchst schnelle Bremswirkung zu ertheilen.
Auf beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 den Apparat (schematisch) in normalem Zustande,
während nicht gebremst wird. Fig. 2 zeigt denselben verbunden mit dem Hebel χ der
bekannten Heberlein-Bremse, und zwar in der Lage, wenn mit voller Kraft und mit
gröfster Schnelligkeit gebremst wird.
α ist eine Luftleitung, die unter dem ganzen
Zug hinläuft. Sie ist bei jedem Bremsapparate mit einem Cylinder b verbunden, der vorn
offen ist. In diesem bewegt sich luftdicht der Kolben c, dessen Bewegung mittelst einer
Kette, die über die Rolle d läuft, auf den Hebel χ übertragen wird, e ist ein an der Hinterseite
geschlossenes Rohr, welches an der Vorderseite ebenfalls mit α verbunden ist. Dieses
Rohr e ist oben flach, und diese flache Seite enthält zwei Oeffnungen, die eine e1 ist quadratisch,
die andere e2 bildet einen schmalen Schlitz. Auf der flachen Seite von e liegt ein
Schieber f, an welchem ein länglicher, schmaler Stift fl befestigt ist, der durch die Oeffnung e2
hindurchgreift. Zugleich greift er in eine passende Oeffnung in der Oberseite eines in e
beweglichen Rohres g und dient zum Mitnehmen des Schiebers f, welcher den Vor-
und Rückwärtsbewegungen des Rohres g folgen mufs. Ein zweites in e passendes Rohr g1
dient dazu, den Lauf des Rohres g zu begrenzen und zugleich, um eine Feder h zu
halten, welche, zwischen g und g1 eingespannt,
erstgenanntes Rohr g fortwährend nach aufsen (links) drückt. Dieses Rohr ist noch durch eine
Scheidewand g2 in zwei ungleiche Abtheilungen getheilt und bewegt sich zwar passend, aber
nicht luftdicht, sondern ganz frei innerhalb e.
Die Wirkung des Apparates ist nun folgende:
In der Luftleitung α wird mittelst eines Ejectors eine theilweise Luftleere hergestellt, und
diese wird während des Betriebes unterhalten. Die freie Luft drückt also die Kolben c nach
rechts und die Hebel χ werden gehoben, somit werden die Frictionsrollen aller Bremsapparate
aus einander und die Bremsklötze von den Rädern entfernt gehalten.
Um zu bremsen, wird Luft in die Leitung α gelassen, die Hebelarme χ senken sich,
und die Frictionsrollen werden mehr oder weniger stark an einander gedrückt, d. h. es
wird mit jedem beliebigen Grade von Intensität gebremst, je nach der Menge Luft, welche man
in α zugelassen hat.
Um die Bremsen zu lösen, wird die Luftleere in α zum Theil oder ganz wieder hergestellt
und die Bremswirkung hört theilweise oder ganz auf. Je nach dem Gewicht' der Hebelarme
χ müssen .die Cylinder b weiter oder enger sein; es empfiehlt sich jedoch, dieselben
nicht zu schwer zu machen und, anstatt jede Frictionsrolle eine Gruppe von Wagen bedienen
zu lassen, unter jedem Wagen einen Frictionsapparat anzubringen, welcher die bequeme
Anordnung, die Schonung der. Ketten und Rollen, namentlich aber auch die schnelle
und unfehlbare Bremswirkung in hohem Grade befördert.
Um aber diese Bremswirkung bei langen, aus beiläufig 50 Wagen zusammengesetzten
Zügen erreichen zu können, mufs die Luftleitung α von ihrem Anfange bis zu ihrem
Ende nahezu augenblicklich mit Luft von normalem Drucke gefüllt werden können,
damit alle Bremsen nahezu gleichzeitig mit voller Kraft anschlagen, sonst werden die
vorderen Wagen, die zuerst gebremst werden, von den hinteren überfahren, was zu den heftigsten Stöfsen Veranlassung giebt.
Die plötzliche Füllung der Luftleitung mit Luft wird in folgender Weise bewirkt: Indem
nämlich das Rohr g sich nicht luftdicht in e bewegt, streckt sich die Luftleere in a
auch auf den hinteren Theil von e aus. Wird nun schwach gebremst, d. h. wird nur wenig
Luft in α gelassen, so verbreitet sich der dadurch entstandene schwache Druck an der
Stirn und den Seiten des Rohres g entlang auch jenseits der Scheidewand g2, ohne dafs
er die Reibung zwischen e und f und den Widerstand der Feder h zu überwinden vermag,
und es können sogar die Bremsen allmälig
mit voller Kraft angezogen werden, ohne dafs das Rohr g und der Schieber f in Bewegung
gesetzt werden, wenn man die Luft nur langsam in α eintreten läfst.
Wenn man aber plötzlich viel Luft in α zulä'fst und ein starker Druck auf die zunächst
liegende Wand g*1 entsteht, kann dieser Druck
sich nicht so schnell im Innern des Rohres e verbreiten. Das Rohr g setzt sich also sammt
dem Schieber f in Bewegung, drückt die Feder h ein und giebt die Oeffnung e1 frei.
Alle weiteren Röhren g folgen augenblicklich dem überwältigenden Druck, und es entsteht die
Wirkung, als wenn die ganze Leitung bis ans Ende plötzlich geöffnet würde.. Sonach werden
alle Bremsen fast augenblicklich mit voller Kraft angezogen. Sobald der Druck auch in
die hinteren Abtheilungen des Rohres e durchgedrungen ist, wird das Rohr g mit dem
Schieber f von der Feder h wieder in die normale Stellung zurückgebracht, Fig. i, und
kann das Entbremsen mittelst des Ejectors zu jeder Zeit geschehen.
Um das Eindringen von Staub und Schmutz in die Röhren e zu verhüten, müssen diese in
Hülsen von Metalldraht gesteckt werden, welche mit losem Filz oder anderem luftfiltrirenden
Material überzogen sind. Auch mufs die offene Seite des Cylinders b vor Staub geschützt
werden. Wenn die Wagen eines Zuges behufs anderer Anordnung getrennt werden sollen,
müssen alle Hebel χ vorher durch Riegel ^,
die sich an jeder Seite der Wagen befinden und unter die Hebel χ geschoben werden
können, unterstützt werden.
Die beschriebene Vorrichtung ist nicht nur in Verbindung mit der Heberlein-Bremse,
sondern auch mit jeder anderen Bremse verwendbar. Soll z. B. die Bremswirkung durch
direct belastete Hebelarme χ hervorgerufen werden, dann wird für jedes Paar Räder, die
gebremst werden sollen, ein belasteter Hebelarm und ein Cylinder angebracht, während ein
einziger Schieberapparat efg für jeden Wagen genügt.
Fig. 3 der Zeichnungen zeigt eine solche Anordnung bei einer gewöhnlichen Hebelbremse,
χ ist der mit einem Gewicht y von etwa ioo kg belastete Hebelarm, welcher bei
x1 drehbar gelagert ist und durch den Arm x2
in bekannter Weise auf die Bremsklötze wirkt, welche mittelst Stellschrauben auf die richtige
Entfernung von den Rädern eingestellt werden. Das Gewichty wird in einem Rahmen y1 geführt.
Der Hebel χ ist wie vorher durch eine Schnur oder Kette mit dem Kolben c verbunden.
Letzterer bewegt sich in einer Röhre b, die an beiden Enden durch Deckel geschlossen
ist und als Doppelcylinder für zwei Kolben c dient. Um zu starke Stöfse beim Fallen des
Gewichtes y zu verhüten, sind die Kolbenstangen durch enge Oeffnungen in den Cylinderdeckeln
lose hindurchgeführt, damit beim plötzlichen Herunterfallen des Gewichtes ein Zusammenpressen der Luft im Cylinder stattfindet,
wodurch das Gewicht y im letzten Augenblick aufgehalten und ein ruhiges, wenngleich
doch sehr schnelles Andrücken der Bremsklötze erreicht wird.
Der Raum zwischen den beiden Kolben c steht einerseits mit der Luftrohrleitung α und
andererseits mit dem Cylinder e in Verbindung, auf welchem der Schieber f angeordnet ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine pneumatische Vorrichtung zum Anziehen und Lösen von Hebelbremsen, gebildet aus zwei mit einander und mit einer Vacuumrohrleitung α verbundenen Cylindern b und e, von denen b an einem bezw. an beiden (Fig. 3) Enden offen und mit einem bezw. zwei Kolben c versehen ist, deren jeder mittelst einer Kette einen die Bremsvorrichtung bethätigendeii Hebel χ ausgerückt hält, während der Cylinder e geschlossen ist und in seinem Innern ein durch Federwirkung vorgedrücktes, einen nicht dicht schliefsenden Kolben bildendes Rohr g enthält, welches durch einen Mitnehmer f1 mit einem aufserhalb auf den Cylinder e liegenden Schieber f verbunden ist, der, wenn plötzlich viel Luft in die Rohrleitung α eingelassen wird, eine in e befindliche Oeffnung e1 freigiebt, durch welche unabhängig von dem Bremshahn auf der Maschine Luft nach e α und b eintritt, so dafs bei jeder Bremse eine plötzliche Füllung der Luftleitung und Bewegung des Kolbens c stattfindet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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