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Vogelschutz für Bahnisolatoren Nicht selten sind in Hochspannungsanlagen
Störungen dadurch herbeigeführt worden, daß Vögel sich auf den Isolatoren niederließen
und Kurzschluß verursachten. Es ist daher schon vorgeschlagen worden, die Isolatoren
und insbesondere die Isolatorenstützen oder die Traversen mit Unebenheiten zu versehen,
die es den Vögeln unerwünscht erscheinen lassen müßten, sich auf ihnen niederzulassen.
Derartige Vorrichtungen sind aber bisher nicht verwendet worden bei den Einfach-
und Doppelglockenisolatoren und den sogenannten Stabisolatoren, wie sie für die
Aufhängung und Abspannung des Fahrdrahts elektrischer Vollbahnanlagen Verwendung
finden. Und gerade hier sind Kurzschlüsse aus der vorerwähnten Ursache recht häufig
beobachtet worden.
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Die Erfindung hilft dem übelstand dadurch ab, daß die Armaturteile
der Isolatoren, die mit Leitung oder mit Erde in Verbindung stehen, mit entsprechend
geformten Körpern aus Isolierstoff abgedeckt werden, so daß die Vögel, die sich
auf diesen Stellen des Isolators niederlassen, keinen Kurzschluß mehr verursachen
können. Die Abdeckkörper können dabei auch noch so gestaltet werden, daß den Vögeln
das Niederlassen darauf erschwert ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ,ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
erläutert. Abb. i zeigt in Ansicht einen bekannten Isolatorbock, bestehend aus einem
Doppelglockenisolator und zwei Einfachglockenisolatoren, wie er beispielsweise auf
der elektrischen Bahnlinie Magdeburä Bitterfeld-Leipzig fast ausschließlich Verwendung
gefunden hat. Abb. 2 und 3 lassen in Ansicht und Schnitt erkennen, wie ein solcher
Bahnisolator in Anwendung der Erfindung mit Vogelschutz versehen werden kann. Abb.
3 zeigt einen neuerdings auf den süddeutschen elektrischen Bahnen in großem Umfang
verwendeten Stabisolator, und die Abb.4 bis 6 stellen in Ansicht und Schnitt dar,
wie auch ein solcher Isolator nach der Erfindung mit Einrichtungen ausgestattet
werden kann,-die die Herstellung von Kurzschlüssen durch Vögel verhindern.
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Bei dem bekannten Isolator nach Abb. r ist die Leitung auf einer Metallarmatur
i befestigt, die auf einer Doppelglocke .2 angebracht ist. Diese sitzt auf dem Bolzen
3, der beiderseits in den Einfachglocken 4, q. gehalten wird. Diese ihrerseits sitzen
in den eisernen Böcken 5, die auf der Traverse 6 aufgestellt sind.
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Die Metallarmatur i ist mit der Fahrleitung verbunden, die Böcke 5
mit Erde. Es würde also beispielsweise ein Kurzschluß herbeigeführt werden, wenn
ein Vogel sich auf
der Armatur i und ein zweiter auf einem der Böcke
5 niederläßt und beide Vögel beim Flügelschlagen, oder wenn sie sich schnäbeln,
miteinander in Berührung kommen.
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Das wird erfindungsgemäß dadurch verhindert, daß die oberen Teile
der Böcke 5 durch hülsenförmige Körper H aus Porzellan oder einem anderen keramischen
oder sonstigen Isolierstoff abgedeckt werden.
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Auch dadurch könnte ein Kurzschluß herbeigeführt werden, daß sich
auf die Traverse 6 ein Vogel niederläßt und mit der Armatur i in Berührung kommt.
Das wird verhindert durch Abdeckung der Traverse 6 durch Leisten L äus geeignetem
Isolierstoff, die gegebenenfalls mit pyramiden- oder kegelförmigen Erhöhungen oder
Stacheln St ausgerüstet sind. Diese Stacheln erschweren den Vögeln das Niederlassen
auf der Traverse, und wenn sie es doch tun, so sind sie wenigstens nicht elektrisch
mit Erde verbunden.
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Die Befestigung der Isolierkörper H und L,
die man als
Zusatzisolatoren bezeichnen könnte, erfolgt in einfacher Weise durch Bolzen, Klammern
oder Bügel B.
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Die Stabisolatoren nach Abb.3, die, wie schon oben bemerkt, zum Abspannen
und seitlichen Festlegen der Bahnleitungen in großem Umfang bei den neuzeitlichen
süddeutschen elektrischen Vollbahnen Anwendung gefunden haben, bestehen aus dem
stabförmigen Isolierkörper 7, der beiderseits in die Metallarmaturen 8 eingespannt
ist. Diese sind ihrerseits an den Schienen 9 befestigt.
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Hier kann ein Kurzschluß dadurch herbeigefunrt werden, daß durch Vögel,
die sich auf dem Isolator niedergelassen haben, eine elektrisch leitende Verbindung
zwischen den Armaturen 8, 8 hergestellt wird. Erfindungsgemäß wird das dadurch verhindert,
daß diese Armaturen 8 nebst dem an sie angrenzenden Teil der Schiene 9 durch Leisten
F aus Isolierstoff abgedeckt werden,- die auf den Schienen 9 durch Bügel B befestigt
und an dem inneren Ende mehr oder weniger hochgebogen sind, so daß sie unter Belassung
eines genügenden Abstandes sich über die Armatur 8 schieben und diese abdecken.
Ein Vogel, der sich hier niederläßt, kommt daher nicht in leitende Berührung mit
dieser Metallarmatur, sondern nur mit dem Zusatzisolator F. Dieser kann wieder mit
Stacheln St o. dg1. versehen werden, um das Niederlassen von Vögeln überhaupt zu
erschweren.
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Der Zusatzisolator F braucht nur an einer Seite des Stabisolators
angebracht zu sein. Denn wenn hier verhindert ist, daß ein sich niederlassender
Vogel in leitende Verbindung mit der Armatur kommt, sondern sich nur auf dem Zusatzisolator
niederlassen kann, so kann er keine leitende Verbindung mit "einem zweiten Vogel
herstellen, der etwa auf der unabgedeckten Armatur 8 auf der anderen Seite sitzt.
In dieser Ausführungsform ist die Erfindung in Abb. 4 angedeutet. Indessen ist hier
auch auf der zweiten (rechten) Seite ein Zusatzisolator punktiert gezeichnet, der
höher als der auf der anderen Seite gezeichnete aufgebogen ist, so daß sich ein
ziemlich erheblicher Abstand h vom Stabisolator ergibt: Abb. 5 zeigt einen Isolator
dieser Art mit Abdeckung der Armaturen durch Zusatzisolatoren F an beiden Seiten.
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Eine andere Ausführungsform stellt Abb. 6 dar. Hier sind auf den beiden
Armaturen 8 nach aufwärts ragende Träger T befestigt, die einen Zusatzisolator F
tragen, der in bekannter Weise mit Stacheln St versehen ist, und den ganzen Stabisolator
7 überdeckt. Gegebenenfalls können an diesem Zusatzisolator auch an der Unterseite
Stacheln angebracht sein, wie punktiert angedeutet, die ein gutes Abtropfen des
Wassers gewährleisten.