-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit Griffschalen versehenen
Werkzeugen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von mit Griffschalen versehenen Werkzeugen, z. B. Schraubenziehern, Messern und
anderen Werkzeugen. Mit der Erfindung wird bezweckt, die Herstellung derartiger
Werkzeuge bei gleicher Güte zu vereinfachen und zu verbilligen. billigen.
-
Die bisherige Herstellungsweise solcher Werkzeuge, z. B. Schraubenzieher,
ist verhältnismäßig umständlich und teuer. Denn zunächst müssen die Griffschalen
einzeln geschnitten werden, was viel -Zeit, Geschicklichkeit und daher hochwertige
Spezialarbeiter erfordert und oft zu Unfällen führt, indem die Arbeiter mit den
Fingern in die Kreissäge kommen. In die einzeln zugeschnittenen Griffschalen müssen
sodann die Löcher für die Niete zur Befestigung auf dem Werkzeuggriff gebohrt werden.
Danach müssen die Griffschalen innen einzeln abgephast werden, damit sie in die
Vertiefungen des Werkzeuggriffes ,gut eingelegt werden können. Sodann müssen die
Schalen einzeln auf den mit den Nietbolzen versehenen Werkzeuggriff aufgesteckt
und die Niete vernietet werden. Alle diese Einzelarbeiten erfordern viel Zeit und
Geschicklichkeit und verteuern die Werkzeuge, so daß eine rationelle und billige
Massenherstellung derselben nicht möglich ist, die andererseits aber zu einem einträglichen
Absatz im Inland und Ausland unbedingt erforderlich ist. Erfindungsgemäß werden
ganz rohe, unbearbeitete Griffschalen, z. B. vierkantige Stäbe aus Holz o. dgl.,
zwischen Druckbacken einer Presse auf den mit Befestigungsstiften versehenen Werkzeuggriff
aufgedrückt. Dieses Aufpressen der noch unbearbeiteten Griffschalen erleichtert
das spätere Handhaben derselben beim Abphasen, da der Schaft des Werkzeuges benutzt
werden kann, um die Griffschalen zu halten oder einzuspannen. Dann werden die Kanten
der Griffschalen grob abgephast und die Griffschalen unter erhöhtem Druck in einer
ihrer endgültigen Gestalt entsprechenden Form in den Griff fest eingepreßt. Endlich
werden sie abgeschliffen und poliert.
-
Durch das vorbeschriebene Verfahren wird das innere Abphasen der einzelnen
Griffschalen, deren Bohren, Aufstecken auf die Hiefestigungsniete des Werkzeuggriffes
und das Vernieten der Befestigungsniete vermieden und bei gleicher Güte der Werkzeuge
ihre Herstellung wesentlich vereinfacht und verbilligt. Denn die erwähnten Arbeitsgänge
bei dem Verfahren nach der Erfindung können mit Pressen, also maschinell, ausgeführt
werden. Daher wird hierbei vor allem an Zeit und an teueren Spezialarbeitskräften
gespart, weil man zu diesen Arbeiten ungelernte Arbeiter verwenden kann.
-
Um bei diesem Verfahren nach der Erfindung beim Festpressen der Griffschalen
auf den Werkzeuggriff eine Verkrümmung und
Verlagerung der Befestigungsstifte
für die Griffschalen sowie eine Beschädigung letzterer zu vermeiden, trägt erfindungsgemäß
die zum Festpressen der Griffschalen dienende Form entsprechend der Anzahl und Anordnung
der Befestigungsstifte des Werkzeuggriffes gehärtete Bolzen mit scharf gezahnter
oder gerauhter o. dgl. Stirnfläche auswechselbar, welche die Befestigungsstifte
beim Fest@ressen der Griffschalen an beiden Enden festhalten. Die Auswechselbarkeit
der Bolzen bietet den Vorteil,@daß deren Stirnfläche nach gewisser Abnutzung nachgearbeitet
werden kann oder die Bolzen überhaupt durch neue ersetzt werden können.
-
Auf der Zeichnung ist in einem Ausführungsbeispiel das Verfahren nach
der Erfindung bei der Herstellung beispielsweise von Schraubenziehern an deren verschiedenen
Stadien der Fertigung veranschaulicht und die zur Ausübung des Verfahrens dienende
Vorrichtung, die besonders eingerichtete Preßform, dargestellt.
-
Abb. i läßt das Werkzeug vor dem Rufpressen der Griffschalen auf den
Werkzeuggriff in der Presse in Oberansicht erkennen, während Abb.2 das Werkzeug
mit aufgepreßten Griffschalen, ebenfalls in Oberansicht, zeigt. Abb.3 stellt hierzu
eine Ansicht von der Seite, Abb. 4 hierzu eine Ansicht gegen den Kopf des Werkzeuggriffes
dar.
-
Die Abb.5, 6, 7 zeigen entsprechend in Oberansicht, Seitenansicht
und Stirnansicht gegen den Kopf des Werkzeuggriffes das Werkzeug in dem Zustand,
in welchem die aufgepreßten Griffschalen grob abgephast sind.
-
Die Abb.8, 9, io lassen in entsprechenden Ansichten wie die Abb. 5,
6 und 7 das Werkze4g in dem Zustand erkennen, in welchem die Griffschalen in der
Form unter erhöhtem Druck äuf- und fest in den Griff hineingepreßt sind.
-
Abb. i i stellt die eine Hälfte der Preßform m einem lotrechten Längsmitt:elschnitt
zur Veranschaulichung der Bolzen dar, während Abb. 12 eine Oberansicht auf diese
Hälfte der Preßform erkennen läßt.
-
Das Werkzeug i, z. B. der Schraubenzieher, besitzt den Griff ja und
den Schaft 1v. Dieses Werkzeug wird für gewöhnlich geschmiedet, und zwar vorteilhaft
unter dem Fallhammer. Etwa sich bildender Grat wird abgestanzt. .
-
Danach werden die beiden Griffschalen 2, 2 in roh zugeschnittenem
Zustand (Abb. i bis 4) auf den Werkzeuggriff ja aufgepreßt. Zu diesem Zweck werden
zwei oder mehrere Befestigungsstifte 3 in entsprechende Löcher des Werkzeuggriffes
ja, die in denselben eingeschmiedet oder eingebohrt werden, gesteckt (Abb. i). Nunmehr
werden die roh zugeschnittenen Griffschalen 2 an die Innenflächen 4a der Druckbacken
4 einer Presse angelegt, und das Werkzeug wird mit den Befestigungsstiften 3 für
die Griffschalen 2 zwischen die Druckbacken 4 der Presse in der aus Abb. i ersichtlichen
Weise gelegt, wobei vorteilhaft der Kopf des Werkzeuggriffes ja an einem Anschlag
5 Widerlage bekommt. Sodann wird die Presse in Tätigkeit gesetzt, und es drücken
deren Druckstücke 6 die Druckbacken 4 horizontal in der Pfeilrichtung (Abb. i) gegeneinander,
so daß die Griffschalen 2 auf den 'Werkzeuggriff ja gepreßt werden,- wobei die Befestigungsstifte
3 in die Griffschalen 2 eindringen (Abb. 2, 3, 4).
-
Nach diesem Arbeitsgang werden die auf den Werkzeuggriff ja aufgepreßten
Griffschalen 2 an einem sogenannten Messerkopf oder Fräskopf grob abgephast, so
daß sich die Abphasungen 2a, 2a ergeben (Abb. 5, 6, 7).
-
Nunmehr werden die Griffschalen 2 unter erhöhtem Druck fest auf den
Werkzeuggriff ja' auf- und in denselben hineingepreßt. Dieses geschieht mittels
einer Friktionspresse und einer Form 7, deren eine Hälfte in den Abb. i i, 12 dargestellt
ist. Jede dieser Formhälften besitzt eine der halben Fertigform des Werkzeuges entsprechende
Aushöhlung 7a und vorteilhaft einen Zentrier- oder Haltezapfen B. ' Das mit den
aufgepreßten und abgephasten Griffschalen 2 versehene Werkzeug (Abb. 5, 6 und 7)
wird mit seinem Griff und den Griffschalen in die Aushöhlung 7a der unteren Formhälfte
7 eingelegt. Danach wird die obere Formhälfte auf die untere aufgesetzt und sodann
nach Einrücken der Friktionspresse der Preßdruck ausgeü15t. Dadurch werden die beiden
Griffschalen fest auf- und in den Werkzeuggriff ja hineingepreßt. jetzt wird die
obere Formhälfte wieder abgehoben und etwa gebildeter Grat der Griffschalen -entfernt.
Das Werkzeug-befindet sich dann in dem Zustand nach den Abb- 8, 9, io.
-
Damit bei diesem Preßvorgang keine schädlichen Wirkungen auf das herzustellende
Werkzeug ausgeübt werden, ist an der Preßform 7 erfindungsgemäß folgende Einrichtung
getroffen: Entsprechend der Anzahl und Anordnung der Befestigungsstifte 3 im Werkzeuggriff
ja sind in die untere und obere Formhälfte je Bolzen 9 eingelassen, welche eine
scharf gezahnte oder gerauhte o. dgl. Stirnfläche ga besitzen, die mit der Innenfläche
der rormaushöhlung 7a abschneidet. Entweder sind die Bolzen g insgesamt oder nur
deren Stirnflächen ga gehärtet. Diese Stirnflächen ga
der Bolzen
9 halten beim Ein- und Festpressen der Griffschalen 2 die im Werkzeuggriff ia steckenden
Befestigungsstifte 3 je an beiden Enden fest. Infolgedessen können die Befestigungsstifte
3 beim Preßvorgang sich nicht verkrümmen oder verlagern, und die Griffschalen 2
werden nicht beschädigt. Dadurch wird ein fester, guter Sitz der Griffschalen 2
-am Werkzeuggriff i- und somit eine zufriedenstellende . Güte der Werkzeuge gewährleistet.
-
Die Bolzen 9 sitzen in der Form auswechselbar. Sind die Stirnflächen
9a der Bolzen g nach längerem Gebrauch der Form mehr oder weniger abgenutzt, so
schlägt man den oder die betreffenden Bolzen aus der Ford heraus und arbeitet ihre
Stirnfläche 9a nach. wonach man die betreffenden Bolzen in die Form wieder einsetzt.
Statt dessen kann man auch die abgenutzten Bolzen vollständig durch neue ersetzen.
-
Schließlich werden die Werkzeuge in an sich bekannter Weise an ihrer-ganzen
Außen-$äche abgeschliffen - und poliert und zum Dauerhaftmachen der Griffschalen
in öl gelegt.