DE47937C

DE47937C - Drehbares, vom Regulator beeinflufstes Präcisionsventil für Dampfmaschinen

Info

Publication number: DE47937C
Application number: DENDAT47937D
Authority: DE
Original assignee: LUD. BÖHNER in Nürnberg
Anticipated expiration: 1909-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Zusatz zum Patent No. 43224 vom 14. Mai 1887.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. Januar 188g ab. Längste Dauer: 13. Mai 1902.

Die nachfolgend beschriebenen Neuerungen beziehen sich auf eine Verbesserung an dem im Haupt-Patent No. 43224 geschützten drehbaren, vorn Regulator beeinflufsten Präcisionsventil und bezwecken eine wesentliche Vereinfachung dieser Construction, ohne die Wirkung derselben zu beeinträchtigen.

In beiliegender Zeichnung ist diese vereinfachte Construction des Präcisionsventils in Fig. ι im Verticalschnitt, in Fig. 2 in der Oberansicht dargestellt.

Das Regulirventil besteht, wie im Haupt-Patent, aus einer mehrfach durchbrochenen Ventilscheibe S, welche unter dem in gleicher Weise durchbrochenen Ventilsitz A und s nach einem kurzen Kreisbogen hin- und herbewegt wird, dessen Länge sich je nach der zu erzielenden Füllung der Dampfmaschine durch Einwirkung des Regulators ändert. Am äufseren Ende der Ventilspindel V sitzt fest der Hebel H, welcher am vorderen Ende den einstellbaren Anschlagstift s¹ besitzt und am hinteren Ende unter der Einwirkung zweier entgegengesetzt wirkenden Federn ν und n> steht, welche die Ventilspindel V stets in die Schlufsstellung zurückdrücken. Diese Federn können entweder horizontal (Fig. 1 und 2) oder vertical (Fig. 1, punktirt) angeordnet sein.

Auf dem Deckel des Ventilgehäuses sitzt ferner eine Verticalwelle M, die in einer Nabe des Deckels drehbar gelagert ist und durch eine Excenterstange E von der Maschine aus in eine oscillirende Bewegung versetzt wird. Auf dieser Verticalwelle M sitzt ein mit schräg ansteigender Fläche m¹ n¹ versehener Regulirkonus K, entsprechend dem Haupt - Patent, welcher sich mit der Welle M dreht und sich auf derselben durch die Einwirkung des Regulators verschieben läfst.

Dieser Regulirkonus K steht mit dem Regulator in derselben Weise in Verbindung wie im Haupt-Patent, und zwar durch den Winkelhebel rnno, welcher von der verschiebbaren Zugstange ^ des Regulators beeinflufst wird.

Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen vereinfachten Ventilverstellung ist folgende:

Bei der Normalgeschwindigkeit der Maschine wird der Regulirkonus K einen solchen Stand haben und durch Einstellung erhalten, dafs die durchbrochene Ventilscheibe S nur den Ventilquerschnitt freigiebt, welcher der Normalgeschwindigkeit der Maschine entspricht.

Wird die Geschwindigkeit der Maschine gröfser, so wird die horizontale Zugstange ^ des Regulators angezogen und der Winkelhebel m η ο um Punkt η gedreht. Hierdurch wird der Regulirkonus K nach unten verschoben und es findet nunmehr eine geringere Drehung der Ventilscheibe S, also eine Verkleinerung des Ventildurchlasses statt. Es tritt nunmehr eine geringere Dampfmenge in den Arbeitscylinder und es findet infolge dessen eine geringere Arbeitsleistung statt, wodurch

der Regulirkonus bald wieder in seine Normalstellung gelangt.

Durch die Einstellung des Anschlagstiftes s¹ kann man den Füllungsgrad der Maschine ganz beliebig einstellen und genau bestimmen. Es empfiehlt sich, diesen Anschlagstift mit einer Scala zu versehen, an welcher der eingestellte Füllungsgrad der Maschine ohne Weiteres ersichtlich ist.

Die vorbeschriebene Construction unterscheidet sich von derjenigen des Haupt-Patentes durch die Vereinfachung der zur Wirkung kommenden Mechanismen, ohne dafs die Präcision dieser Mechanismen in ihrer Wirkung beeinflufst wird. Bei diesem Zusatz-Patent soll nur das im Anspruch des Haupt-Patentes genannte Combinationsglied die unter Federwirkung stehende und mit Knaggen g und h versehene Stofsstange B ersetzt werden, und zwar durch die directe Einwirkung des Regulators auf den verschiebbaren Regulirkonus K.

Claims

Pate nt-Anspruch:

Bei dem im Haupt-Patent No. 43224 geschützten Regulirventil für Dampfmaschinen die Abänderung, dafs der durch den Regulator verschiebbare Regulirkonus K direct auf den an der Ventilspindel V befestigten Hebel H in der Weise einwirkt, dafs je nach dem Stande der Regulatorkugeln ein früheres oder späteres Oeffnen bezw. Schliefsen der Regulirscheibe S eintritt, zum Zwecke der Erzielung verschiedener vom Regulator beeinflufsten Expansionsgrade.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.