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Schaltungsanordnung zur Steuerung der Signaleinrichtungen mehrerer
Verbindungsstromkreise zwischen zwei Fernsprechvermittlungsstellen mit Wählerbetrieb
über eine gemeinsame Leitung Das Hauptpatent betrifft eine Schaltungsanordnung zur
Steuerung von Signaleinrichtungen, insbesondere in Fernsprechanlagen, bei welcher
die Signale zum Aufbau und zur Überwachung von Verbindungen über Verbindungsstromkreise
zwischen entfernten Vermittlungsstellen über eine einzige Signalleitung, die allen
Verbindungsstromkreisen gemeinsam ist, übertragen werden.
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Die vorliegende Erfindung ist eine zweckmäßige Weiterbildung dieser
Anordnung und betrifft im besonderen Fernsprechanlagen, bei welchen die Verbindungsstromkreise
zu Vermittlungsstellen mit Wählerbetrieb führen. Sie besteht darin, daß zwecks Einstellung
von Wählern in jeder der Vermittlungsstellen die gemeinsame Signalleitung an jedem
Ende mit Schaltmitteln ausgerüstet ist, durch welche an jedem Ende je eine Stromstoßsendeeinrichtung
und je eine Stromstoßempfangseinrichtung an die gemeinsame Signalleitung angeschaltet
wird, so daß die Übertragung der Einstellstromstöße von der einen Vermittlung zur
anderen oder umgekehrt möglich ist.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Gleichlauf nach
dem Duplexsystem arbeitende Schaltwerke solcher Art vorgesehen, wie sie bei Typendrucktelegraphen
gebräuchlich sind. Durch diese Schaltwerke werden Stromstöße von jedem Ende einer
gemeinsamen Signalleitung nach dem anderen Ende übertragen. Hierdurch werden selbsttätige
Schaltwerke eingestellt, durch die ein anrufender Teilnehmer mit einem anzurufenden
Teilnehmer über eine Leitung einer Gruppe von Leitungen verbunden wird, der die
vorgenannte Signalleitung gemeinsam angeordnet ist.
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Die Leitungen 61 und 62 gehören zu einer Gruppe von Verbindungsleitungen,
die zur Herstellung einer Verbindung von der Vermittlungsstelle A nach der
Vermittlungsstelle B dienen, während die Leitungen 63 und 64 zu einer Gruppe
von Verbindungsleitungen gehören, durch die eine Verbindung von der Vermittlungsstelle
B nach der Vermittlungsstelle A hergestellt werden kann. Über eine
beiden Verbindungsleitungsgruppen gemeinsame Signal- oder Kontrolleitung 65 können
Stromstöße in beiden Richtungen ausgesandt werden, um nicht dargestellte selbsttätige
Schaltwerke einzustellen, die mit den Enden der erwähnten Signalleitung verbunden
sind. DerVerbindungsleitungsgruppe, die die Verbindungsleitungen 61 und 62 enthält,
sind Schaltwerke66und67 zugeordnet, mit deren
Hilfe die Stromstöße
von der Vermittlungsstelle A nach der Vermittlungsstelle B über die Leitung 65 übertragen
werden. In ähnlicher Weise sind der Gruppe, die die Verbindungsleitungen 63 und
64 enthält, Schaltwerke 68 und 69 zugeordnet, mit deren Hilfe Stromstöße von der
Vermittlungsstelle B nach der Vermittlungsstelle A über die Leitung 65 übertragen
werden, um Wähler. in der Vermittlungsstelle A einzustellen.
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Die beiden Schaltwerksätze entsprechen den bei Typendrucktelegraphen
gebräuchlichen Schaltwerken und arbeiten in bekannter Weise im Gleichlauf. Am Arbeitsplatz
der Beamtin in der Vermittlungsstelle A ist ein Stromstoßsender 7o vorgesehen, der
entsprechend den zu übertragenden Stromstößen in Wirkung gesetzt wird und die Anzahl
der durch die Schaltwerke 66 und 67 zu übertragenden Stromstöße bestimmt. Ein ähnlicher
nicht dargestellter Stromstoßsender kann an der Vermittlungsstelle B vorgesehen
sein, um die Übertragung der Stromstöße vom Schaltwerk 69 zum Schaltwerk 68 über
die Leitung 65 zu überwachen. Der Stromstoßsender 70 ist mit Vorrichtungen
versehen, die entsprechend der Anzahl der auszusendenden Stromstöße eingestellt
und durch eine von der Beamtin zu bedienende Taste freigegeben werden, um die Übertragung
der gewünschten Anzahl von Stromstößen durch die Schaltwerke zu ermöglichen. Um
selbsttätige Wähler in beiden Vermittlungsstellen A und B durch gleichzeitig
von entgegengesetzten Enden der Leitung 65 ausgesandte Stromstöße einstellen zu
können, sind die Schaltwerke nach dem bei Typendrucktelegraphen gebräuchlichen Duplexsystem
eingerichtet. Bei dieser Einrichtung sind Relais 7= und 72 vorgesehen, von denen
je ein Relais mit jedem Ende der Leitung 65 verbunden ist und erregt wird, wenn
ein Anruf von der ferngelegenen Vermittlungsstelle ausgeht.
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Der Arbeitsgang bei Herstellung einer Verbindung ist folgender Nachdem
dieBeamtin derVermittlungsstelleA die Nummer der von einem anrufenden Teilnehmer
verlangten Teilnehmerstelle erfahren hat, führt sie den Stöpsel 73 in die Klinke
74 einer freien Verbindungsleitung ein. Hierauf setzt die Beamtin den Stromstoßsender
7o in Wirkung. Wird die nicht dargestellte Taste dieses Stromstoßsenders niedergedrückt
und kommt der Kontaktarm des Schaltwerkes 66 mit dem Kontakt 75 in Berührung, so
wird folgender Stromkreis geschlossen: Von der geerdeten Batterie über das Relais
76, Kontaktarm des Schaltwerkes 66, Kontakt 75, Klinke74, Hülse des Stöpsels 73
und Stromstoßsender 70 zur Erde. Dieser Stromkreis wird jedesmal geschlossen, wenn
der Kontaktarm des Schaltwerks 66 mit dem Kontakt 75 in Berührung kommt. Das Relais
76 wird in dem obenerwähnten Stromkreis erregt und schließt folgenden Stromkreis:
Von der geerdeten Batterie über Widerstand 77, Anker des Relais 76, über den erst
eine Schließung und dann eine Unterbrechung herbeiführenden Kontakt 78, obere Wicklung
des Relais 71, Leitung 65, beide Wicklungen des Relais 72 und Widerstand 79 zur
Erde. Gleichzeitig verläuft auch ein Stromkreis über die untere Wicklung des Relais
71: Von der geerdeten Batterie über Widerstand 77, Anker des Relais 76 und Kontakt
78, untere Wicklung des Relais 71, Widerstand 88, Erde. Das Relais 71 kann nicht
ansprechen, da die beiden Wicklungen einander entgegengesetzt geschaltet sind, ihre
Wirkungen sich demnach aufheben. In der Vermittlungsstelle B spricht aber das Relais
72 an, da der Strom über beide Wicklungen dieses Relais, obere und untere, in solcher
Weise verläuft; daß sich diese Wicklungen einander unterstützen. Das Relais 72 zieht
seinen Anker an und schließt über den Schaltarm des mit dem Wähler 66 in der Vermittlungsstelle
A gleichlaufenden Wählers 67 einen Stromkreis über das Relais 81 zur Erde. Das Relais
81 spricht an und führt die Einstellung der Kontaktarme 82 eines Wählers auf die
Kontakte der verlangten Anschlußleitung herbei.
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Wünscht die Beamtin der VermittlungsstelleB eine Verbindung mit der
Vermittlungsstelle A, so führt sie einen nicht dargestellten Stöpsel in die Klinke
83 einer freien Verbindungsleitung 63 ein. Nach Einstellung und Freigabe des dem
Arbeitsplatz in der Vermittlungsstelle B zugeordneten, der Vorrichtung 7o in der
Vermittlungsstelle A entsprechenden Stromstoßsenders wird, sobald der Kontaktarm
des Schaltwerks 69 den Kontakt 85 berührt, der folgende Stromkreis für das Relais
84 geschlossen: Von der ge erdeten Batterie über das Relais 84, Kontaktarm des Schaltwerks
69, Kontakt 85, Klinke 83, Hülse des Stöpsels, - Stromstoßsender (entsprechend der
Vorrichtung 7o) am Arbeitsplatz der Vermittlungsstelle B zur Erde. Das Relais 84
spricht an und schließt folgenden Stromkreis Von der geerdeten Batterie, Widerstand
86, Anker des Relais 84, den erst eine Schließung und dann eine Unterbrechung herbeiführenden
Kontakt 87, obere Wicklung des Relais 72, Leitung 65, beide Wicklungen des Relais
71 und Widerstand 88 zur Erde. Gleichzeitig verläuft auch ein Stromkreis über die
untere Wicklung des Relais 72: Von der geerdeten Batterie, Widerstand 86, Anker
des Relais 84 und Kontakt 87, untere Wicklung des Relais 72, Widerstand 79, Erde.
Das Relais 72 kann aus demselben Grunde nicht ansprechen wie das Relais 71 bei der
Stromstoßabgabe von der Vermittlungsstelle A zur Vermittlungsstelle
B, da seine beiden Wicklungen einander entgegengesetzt geschaltet sind, ihre
Wirkungen daher aufheben. In der Vermittlungsstelle A spricht aber das
Relais
71 an, da der Strom über die beiden Wicklungen dieses Relais in gleicher Richtung
verläuft, beide Wicklungen sich in ihren Wirkungen daher unterstützen. Das Relais
71 schließt folgenden Stromkreis: Von der geerdeten Batterie über den Anker und
Arbeitskontakt des Relais 71, Kontaktarm des Schaltwerks 68, Kontakt 89 dieses
Schaltwerks und Relais go zur Erde. Das Relais go spricht an und kann in der gleichen
Weise wie das Relais 81 zur Einstellung der Kontaktarme 9i eines Wählers auf die
Kontakte der verlangten Anschlußleitung benutzt werden. Die Relais 84 und 71 treten
beim jedesmaligen Schließen des Stromkreises durch den Kontakt 85 und den Kontaktarm
des Schaltwerks 69 in `Virkung, um die gewünschte Anzahl von Stromstößen
nach dem Wähler zu' senden.
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Die mit den Relais 71 und 72 versehene Duplexeinrichtung ermöglicht
eine gleichzeitige Stromstoßgabe in einander entgegengesetzter Richtung über die
Leitung 65, um Wähler in den Vermittlungsstellen A und B einzustellen.
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Werden gleichzeitig in den Vermittlungsstellen A und B Stromstoßsender
seitens der Beamtinnen eingestellt und auch gleichzeitig über die Schaltarme der
Wähler 66 und 69 die Relais 76 und 84 erregt, so wird in beiden Vermittlungsstellen
die geerdete Batterie an die Wicklungen der Relais 71 und 72 angeschaltet. Ein Stromfluß
über die gemeinsame Signalleitung und damit über die oberen Wicklungen der Relais
71 und 72 findet daher bei der gleichzeitigen Erregung der Relais 76 und 84 nicht
statt. In beiden Vermittlungsstellen werden aber Stromkreise über die unteren Wicklungen
der Relais 71 und 72 geschlossen. Beide Relais sprechen durch diesen Stromfluß über
die unteren Wicklungen an und schalten über ihre Kontakte die geerdete Batterie
an die Schaltarme der Wähler 67 und 68 an, so daß gleichzeitig die Relais 81 und
go zur Einstellung der selbsttätigen Wähler zur Wirkung gebracht werden.