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Verzögerungsrelais Die Erfindung bezieht sich auf ein Verzögerungsrelais
mit zwei Quecksilber als Kontaktflüssigkeit enthaltenden kommunizierenden Gefäßen,
in deren einem ein unter elektromagnetischem Einfluß stehender Verdrängungskörper
(Tauchkörper oder Kolben) untergebracht ist, während im andern die Stromschlußkontakte
liegen. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß ein die Verzögerung bedingender
gedrosselter Durchgang ,in der Verbindung zwischen den kommunizierenden Gefäßen
liegt. Dieser gedrosselte Durchgang kann z. B. durch ein verschraubbares Nadel-.
ventil regelbar sein, um die Verzögerungszeit verändern zu können.
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Mit Verdränger ist nicht nur ein Tauchkörper, sondern -auch ein solcher
gemeint, der gegen die betreffende Gefäßwand mehr oder weniger dicht abschließt
und somit als gewöhnlicher Pumpenkolben wirkt. Hierbei spielt sich die Wirkung in
der Weise ab, daß der Verdrängerkörper selbst unter dem elektromagnetischen Einfluß
infolge der hemmenden Wirkung der Drosselvorrichtung nur eine langsame Bewegung
auszuführen vermag.
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Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. i bis 3 die Erfindung an drei
Ausführungsbeispielen.
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Gemäß Abb. i ist das Quecksilbergefäß b, in welchem der magnetisierbare
Verdrängerkörper d untergebracht ist, durch ein mit einem Kanal g versehenes metallenes
Zwischenstück h mit dem die Kontakte cl, c2 enthaltenden Gefäß b1 verbunden. Der
Durchgangsquerschnitt des Kanals g kann an der Stelle g1 durch ein verschraubbarles
Nadelventil.i geregelt werden, so daß dem Quecksilber an dieser Stelle ein mehr
oder weniger großer Durchgangswiderstand geboten wird.
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Abb. i zeigt die Ruhelage, bei der die das Gefäß b unterhalb der normalen
Lage des Verdrängerkörpers d umgebende Spule stromlos ist. Wird die Spule durch
Schließen ihres Stromkreises erregt, so daß sie den Verdrängerkörper in das Quecksilber
hineinzieht, so steigt der im Ruhezustand in beiden Gefäßen auf der Höhe x liegende
Quecksilberspiegel im Gefäß b beispielsweise bis zur Höhe z, während in dem Gefäß
b1 der Quecksilberspiegel zunächst auf dem alten Stand bleibt. Infolge des im Gefäß
bentstehenden Überdruckes beginnt jedoch sofort ein überströmen in das Gefäß b1,
bis schließlich in .beiden Gefäßen der Stand y erreicht ist. Dieser Ausgleich bzw.
das damit verbundene Ansteigen des Quecksilbers in dem Gefäß b1 nimmt mehr oder
weniger Zeit in Anspruch, je nach der Einstellung des Nadelventils i. Der Kontakt
cl liegt gemäß der Zeichnung so tief, daß er dauernd mit dem Quecksilber in Berührung
steht, während der Kontakt c2 um so viel höher liegt, daß er vom Quecksilber bedeckt
ist, wenn dieses den Stand y erreicht. Durch Einstellung des Nadelventls i kann
man den Zeitraum, der vom Augenblick des Einschaltens der Spult a bis zum Stromschluß
durch die Kontakte cl, c° verstreicht, bestimmen.
Während bei der
Ausführung der Abb. i der Rückgang des Quecksilbers in Gefäß b1 auf das Niveau x
ungefähr ebensoviel Zeit in Anspruch nimmt wie das Steigen zum Spiegely, weil .der
Rückflug des Quecksilbers ebenfalls durch das Nadel ventil i gedrosselt wird, ist
bei der Ausführung gemäß. Abb. 2 Vorsorge getroffen, daß der Rückgang in die Ruhelage
urverzögert möglich ist. Zu diesem Zwecke ist für den Rückgang ein weiterer, durch
ein Ventil verschlossener Durchgang vorgesehen, der bei Betätigung des Relais geschlossen
bleibt und dem ein drosselbaren Nebendurchlaß parallel geschaltet ist. In den Kanal
g ist unterhalb des das Glasgefä.ß b1 aufnehmenden Stutzens eine Ventilkammer k
eingeschaltet, in der eine Ventilkugel m untergebracht ist. Diese aus Metall bestehende
Kugel ist leichter als das Quecksilber und wird deshalb durch das Quecksilber normalerweise
auf die an der Decke der Ventilkammer vorgesehene Sitzfläche gedrückt. Der Umführungskanal
o mit Drosselschraube jgeht von der Kammer k aus und mündet oberhalb des Ventils
wieder in den Kanal g ein. Strömt nun durch Eintauchen des Verdrängerkörpexs im
Gefäß b verdrängtes Quecksilber in das Gefäß b1 über, so bleibt der Durchgang durch
das Ventil m verschlossen, so daß nur der durch die Schraube j gedrosselte Durchgang
durch den Umführungskanal o zur Verfügung steht. Infolgedessen vollzieht sich der
Übergang des Quecksilbers und somit der Kontaktschluß verzögert. Wind jedoch der
Stromkreis der Spulea unterbrochen, so hebt der - von b1 nach b gehende Quecksilb-exstrom
die Ventilkugel m vom Sitz n .ab, so daß für diesen Rückflug der volle
Querschnitt des Kanals g zurr Verfügung steht.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.3 wirkt der Verdrängerkörper d nicht
durch Eintauchen in das Quecksilber, sondern im Sinne eines Pumpenkolbens. Er ist
nämlich mit dem unteren Flansch/ so dicht in dem Gefäß b geführt, daß das
Quecksilber beim Herunterziehen des Körpers d nicht an ihm vorbeiströmen kann. Es
wird somit die ganze Quecksilhersäule vor dem Verdrängerkörper d hergeschohen. Diese
Verschiebung kann jedoch naturgemäß. infolge Drosselung des Durchganges bei g1 durch
das Nadelventili nur entsprechend langsam vor sich gehen.
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Diese Ausführungsform ergibt bei sonst gleichen Verhältnissen ein
höheres Ansteigen des Quecksilberspiegels im Gefäß b1, so daß man die Kontakte cl,
c2 weiter auseinanderlegen kann. Natürlich kann man auch in diesem Falle ähnlich
wie bei Abb. 2 ein Rückschlagventil mit einer parallel geschalteten Drosselvorrichtung
verwenden, um einen schnellen Rückflug des Quecksilbers von b1 nach b nach Unterbrechung
des Stromkreises der Spule a zu ermöglichen.