DE648672C

DE648672C - Verfahren zur selbsttaetigen Schaumbekaempfung bei Gaerfluessigkeiten

Info

Publication number: DE648672C
Application number: DER96198D
Authority: DE
Original assignee: JOHANN RIES
Current assignee: JOHANN RIES
Priority date: 1936-04-29
Filing date: 1936-04-29
Publication date: 1937-08-06

Description

Verfahren zur selbsttätigen Schaumbekämpfung bei Gärflüssigkeiten Bei den- bekannten Verfahren zur selbsttätigen Schaumbekämpfung wird das Gärfett durch ein mittels Schwimmer betätigtes Ventil zugeführt. Die hierzu erforderlichen Vorrichtungen sind am oberen Rande des Ge-.fäßes angebracht und treten erst dann in Tätigkeit, wenn sich das Gefäß mit Schaum gefüllt hat. Hierbei versagen die Ventile sehr leicht infolge Verschmutzung durch das Fett.
Bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 448 846 erfolgt die Zugabe des Fettes ebenfalls durch ein Ventil, das durch eine elektrische Eine und Ausschaltvorrichtung geöffnet und geschlossen wird, wenn der Schwimmer auf dem Schaum sich hebt oder zurückgeht.
Das neue Verfahren besteht darin, daß die Fettzugabe durch Wasser bewirkt wird, welches über ein elektromagnetisch betätigtes Ventil in den Fettbehälter eintritt und dadurch Fett zum überlaufen in das Gefäß mit der schäumenden Flüssigkeit bringt. Zur Betätigung dieser Vorrichtung ist im Gefäß mit der schäumenden Flüssigkeit ein Schwimmer angebracht, auf dem sich ein an einem dektrischenStromkreis angeschlossener isolierter Trichter befindet. Sobald in diesen Trichter Schaum oder Schaumflüssigkeit eintritt, wird der Stromkreis geschlossen und das elektromagnetisch betätigte Wasserventil am Fettbehälter geöffnet. Nach der Beseitigung des Schaumes wird der Stromkreis automatisch unterbrochen und dadurch das Wasserventil geschlossen.
Bei dem neuen Verfahren wird also die Zugabe des Fettes nicht über ein Ventil, sondem durch Wasser veranlaßt, dessen Zulauf seinerseitsdurch ein Ventil elektrisch geregelt wird. Dieses Ventil braucht wegen der Dünnflüssigkeit des Wassers im Gegensatz zu Fett nur eine verhältnismäßig kleine Durchgangsöffnung zu haben, ohne daß die Gefahr einer Verstopfung besteht, wie sie bei Fettventilen häufig eintritt. Da immer nur so viel Fett überläuft, als Wasser zuläuft, kann man den Fettverbrauch auf die unbedingt nötige Menge beschränken. Dies ist bei dem Fettventil mit großer Durchgangsöffnung in gleichem Maße nicht möglich.
Die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Vorrichtung ist in beiliegender Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 einen Schnitt durch die Vorrichtung, Abb. 2 und 3 eine Draufsicht.
Die Vorrichtung besteht aus dem Gärfettbehälter I, dem Regelventil 2 mit Elektromagnet 3 und dem Schwimmer 4 mit Trichter 5. DerGärfettbehälter stellt ein durch eine Verschraubung 6 verschließbares Gefäß dar mit einem Überlaufröhrchen 7 für das Gärfett 8 und einem Trichterröhrchen g für das zufließende Wasser 10. Außerdem ist der Behälter mit einer Anwärmeschlange II versehen. Das Regelventil ist an die Wasserleitung I2 angeschlossen und wird durch den Elektromagneten in bekannterWeise betätigt.
Der isolierte Trichter ist auf dem Schwimmer mit geringen Ahstand von diesem befestigt und mit einem Pol des Stromkreises verbundén. Zweckmäßig wird der Schwimmer an einem oder zwei Drahtseilen 14 aufgehängt, die über Rollen zu einem Gegengewicht führen.
Sobald der Schaum in den Trichter ein-* tritt, verflüssigt er sich teilweise und fließt durch die Trichteröffnung 15 über den Schwimmer ab. Durch die leitende Flüssigkeit wird der elektrische Stromkreis geschlossen. Der Elektromagnet öffnet dann das Ventil, das Wasser fließt in den Fett behälter und verdrängt das Gärfett, welches durch das Überlaufröhrchen 7 in das Gärgefäß mit der schäumenden Flüssigkeit gelangt. Durch die Dämpfung des Schanines wird der Stromkreis unterbrochen und das Wasserventil geschlossen.
Bei dem Verfahren mit der oben beschriebenen Vorrichtung wird stets nur so viel Fett zugegeben, wie zur Beseitigung des Schaumes unbedingt erforderlich ist. Die Regelung mit dem empfindlichen Wasserventil ermöglicht eine genaue Dosierung des Fettes unter Vermeidung jeder überflüssigen Zugabe. Es tritt daher gegenüber den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen eine wesentlich Ersparnis an Fett ein. Die Vorrichtung läßt sich sehr leicht reinhalten; auch hierdurch unterscheidet sie sich von den bekannten Vorrichtungen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur selbsttätigen Schaumbekämpfung bei Gärflüssigkeiten mittels Gärfett, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Fettzugabe durch Verdrängung von Fett aus dem Fettbehälter (i) mittels Wasser über ein an die Wasserleitung angeschlossenes, elektromagnetisch betätigtes Wasserventil (2) erfolgt, das durch einen mit einer Kontaktvorrichtung in Verbindung stehenden Schwimmer (4) in bekannter Weise selbsttätig elektrisch geöffnet und geschlossen wird.