-
Vorrichtung zum Ausschank schäumender Flüssigkeiten Gegenstand vorliegender
Erfindung ist eine Vorrichtung zum Ausschank schäumender Flüssigkeiten (wie Bier
u. dgl. glasweise) finit einem Schaumsammler, der am Auslaufstutzen verschiebbar
ist und eine zentrale Schaumeintrittsöffnung im Boden hat.
-
Die Neuerung gegenüber den bekannten Schaumsammlern besteht darin,
daß die Schaumeintrittsöffnung sich kegelförmig nach unten erweitert und in ihr
ein ungefähr mit der Ebene der Glasandruckfläche abschneidendes feststehendes, am
Bierauslaufstatzen starr befestigtes Tellerventil sitzt, wobei zwischen dem Außenflansch
des Auslaufstutzens und der Muffe des Schaumsammlers eine Schließschraubenfeder
eingeschaltet ist.
-
Der Nachteil der eingangs erwähnten Vorrichtungen besteht nun darin,
daß der sich verflüssigende Schaum durch die Bodenöffnungen des Schaumsammlers in
den zu füllenden Behälter entweder zurückfließt, ihn zum Überlaufen bringt oder
zum mindesten höher füllt, als dies erwünscht ist.
-
Wird aber nicht sofort der Ausschank fortgesetzt, also ein leeres
Bierglas unter den Schaumsammler gebracht, so fließt der sich in Flüssigkeitstropfen
umwandelnde Schaum durch die Bodenlöcher ab und geht überhaupt verloren.
-
Der durch den Schaumsammler beabsichtigte Zweck wird somit vollständig
hinfällig gemacht, denn derselbe besteht ja gerade darin, den hochgetriebenen Schaum
zu sammeln und ihn nicht eher herausfließen zu lassen, als bis nach vorschriftsmäßiger
Füllung des gerade untergestellten Glases ein neues leeres Glas gegen die Andruckfläche
des Schaumsammlers geführt wird.
-
Hierdurch wird eine wesentliche Ersparnis beim Ausschank schäumender
Flüssigkeiten erzielt.
-
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist eine Anzahl von Ausführungsformen
beispielsweise und schematisch veranschaulicht.
-
Abb. i zeigt einen senkrechten Schnitt von einer nicht selbsttätig
wirkenden Ausführungsform der Vorrichtung.
-
Abb. a bis 5 sind gleichartige Darstellungen anderer Ausführungsformen,
die an der Zutrittsstelle der Flüssigkeit ein sich selbsttätig öffnendes und schließendes
Ventil aufweisen.
-
Nach Abb. a, 3 und q. erfolgt die öffnung und Schließung des selbsttätigen
Ventils durch mechanische, nach Abb. 5 aber durch elektrische Mittel.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 wird die selbsttätige Öffnung
und Schließung des Ventils und des Behälters durch Hebung bzw. Senkung dieses Behälters
gesteuert; andererseits
erfolgt aber die Steuerung der Schließung
des Ventils und der Senkung des Untersatzes für das zu füllende Gefäß, die ihrerseits
den Verschluß des Behälters bestimmt; selbsttätig durch die Flüssigkeitshöhe im
genannten Gefäß.
-
Wie Abb. i erkennen läßt, besteht die Vor= richtung gemäß der Erfindung
aus einem Standrohr i mit Gewinde :2 an seinem oberen Ende, das die Befestigung
an dem mit einem iiahn versehenen Zutritt für die unter Druck stehende Flüssigkeit
gestattet. Dieses Standrohr kann beispielsweise unmittelbar am Austrittsende des
Hahns befestigt werden.
-
Das Standrohr i trägt an seinem unteren Ende eine Verbreiterung 3,
die einen Ventilkegel bildet. Dieser Kegel mit einer in der dargestellten Ausführungsform
kegelstumpfartigen Ausbildung ist an seinem Umfang rnit einer Nut q. versehen, in
die ein Ring 5 aus Gummi oder einem sonst geeigneten Stoff eingelegt ist. Auf das
Standrohr i ist ein Behälter 6 aus Metall, Glas oder einem sonst geeigneten Werkstoff
aufgesetzt, dessen Oberteil oder Deckel in der Mitte eine Öffnung besitzt und mit
einer Muffe 8 versehen ist, die diesen Behälter auf dem Standrohr i führt. Der Boden
9 des gleichen Behälters weist ebenfalls in der Mitte eine Öffnung auf, deren Rand
so ausgebildet ist, daß er einen kegelförmigen Sitz io für den Ventilkegel 3 bildet.
Auf dem Umfang des Bodens 9 zwischen dem Sitz io des Ventilkegels 3 und einem Ring
i i ist ein Flachring 12 aus Gummi oder einem sonst geeigneten Werkstoff angeordnet,
der den dichten Anschluß mit dem zu füllenden Gefäß sichert, das unter diesen Bedingungen
nur mit dem Innenraum des aufgesetzten Behälters in Verbindung steht, der gewissermaßen
seine Verlängerung bildet. Der Außendurchmesser R und der Innendurchmesser r dieses
Flachringes sind so bemessen, daß dazwischen der Außendurchmesser R' und Innendurchmesser
r' des oberen Randes der verschiedenen Gläser 13 oder anderer Gefäße liegen, die
mit der Flüssigkeit gefüllt werden sollen.
-
Die Vorrichtung besitzt außerdem eine um das Standrohr gelegte Feder
1q., die zwischen dem Deckel 7 des Behälters 6 und einem Ansatz 15 des Standrohrs
sitzt. Dieser Ansatz kann fest oder verstellbar sein.
-
Schließlich mündet ein Röhrchen 16 innerhalb des Standrohrs i einerseits
bei 17 in die Luft, andererseits bei 18 unterhalb des Ventils 3.
-
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist die
folgende: Das Glas 13 oder irgendein anderes zu füllendes Gefäß wird unter die eben
beschriebene Vorrichtung unter Andrücken des Randes des Gefäßes gegen den Ring 12
gesetzt; dann wird es angehoben; so daß der Behälter 6 nach oben geschoben und die
Feder 14 zußammengedrückt wird. Hierbei wird der `Ventilsitz io vom Ventilkegel
3 abgehoben. -Ddnn öffnet man den Hahn für den Zutritt der unter Druck stehenden
Flüssigkeit, die durch das Standrohr i in das Glas 13 gelangt und es füllt, wobei
sie den gebildeten Schaum nach oben treibt. Sobald das Glas 13 gefüllt ist, steigt
der Schaum und der Überschuß an Flüssigkeit durch den Spalt zwischen Ventilkegel
3 und Sitz io des Behälters 6 nach oben, so daß der Schaum und der Überschuß an
Flüssigkeit sich in diesem Behälter sammeln. Hierauf wird der Zutrittshahn für die
Flüssigkeit geschlossen. _ Sobald das Gefäß genügend mit Flüssigkeit gefüllt ist,
wird es gesenkt, und der Behälter 6 folgt ihm durch sein Eigengewicht. Während dieser
Bewegung setzt sich der Sitz io auf den Ventilkegel 3 auf und fängt so gegebenenfalls
im Behälter eine gewisse Menge von Schaum, unter Umständen auch Flüssigkeit, auf.
-
Das Glas 13 wird schließlich unterhalb der Vorrichtung nach Füllung
mit der Flüssigkeit mit oder ohne Schaum fortgenommen. Die Außenseite der Wand zeigt
keine Spur vön Flüssigkeit.
-
Bei der nächstfolgenden Füllung fließt beim Anheben des Behälters
6 die während der vorhergehenden Füllung darin angesammelte Flüssigkeit oder Schaum
in das Glas 13 zurück und füllt es teilweise, worauf der weitere Vorgang wie vorher
verläuft.
-
Die in Abb.2 veranschaulichte Ausführungsform gleicht im Wesen derjenigen
nach Abb. i, weicht von letzterer jedoch insofern ab, als der übliche Hahn durch
ein besonderes Ventil i9 ersetzt ist, das sich stlbsttätig öffnet und auch bei Entfernung
des Gefäßes selbsttätig schließt.
-
Die selbsttätige Öffnung des Ventils i9 wird durch das Anheben des
Behälters 6 gesteuert, dessen Deckel 7 oder vielmehr der am oberen Rand der Muffe
8 anschließende Deckelteil sich gegen den Betätigungshebel :2o anlegt; dessen oberes
Ende 2i ist an einem gekröpften Hebel 22 angelenkt, der mit dem Ventil i9 verbunden
ist.
-
Es ist verständlich, daß die Senkung des genannten Behälters den Hebel
2o befreit, der infolge des von der Flüssigkeit auf das Ventil ausgeübten Druckes
in seine Anfangsstellung zurückkehrt und so den selbsttätigen Schluß des Ventils
i9 zuläßt.
-
Die Vorrichtung nach Abb. 3 ist in gleicher Weise ausgebildet wie
diejenige nach Abb. 2, doch befindet sich- das selbsttätig wirkende Ventil
23 innerhalb des Standrohrs i.
Bei dieser Vorrichtung besitzt
der Behälter 6 eine Muffe 23', die mit einer geschlitzten Muffe 24 zusammenwirkt,
an der eine Anzahl von Fingern 25 sitzen, die durch Öffnungen 25' gehen und dazu
dienen, das Ventil 23 anzuheben, wenn die Muffe 24, an der sie sitzen, vom unteren
Rand der Muffe 23' gehoben Wird, sobald dieser Randgegen den oberen Rand der geschlitzten
Muffe 24 stößt.
-
.Wenn der Behälter 6 sich hebt, die mit ihm fest verbundene Muffe
23' angehoben wird und mit ihrem unteren Rand den oberen Rand der geschlitzten Muffe
24 mitnimmt, bewirken die Finger 25 den selbsttätigen Hub des Ventils. Wenn dagegen
der Behälter 6 sinkt, senken sich offenbar auch die Finger 25, wobei das Ventil
23 vom Druck der Flüssigkeit auf seinen Sitz gedrückt wird. Im übrigen wirkt die
Vorrichtung in der gleichen Weise wie diejenige nach Abb. i.
-
Die Abb. 3 und 4 zeigen die Vorrichtung in der geschlossenen bzw.
offenen Stellung.
-
In der Ausführungsform nach Abb. 5 ohne Hahn ist im Zuflußrohr der
unter Druck stehenden Flüssigkeit ein selbsttätig wirkendes Ventil angeordnet, dessen
Üffnung durch elektrische Mittel gesteuert wird. Wie Abb. 5 schematisch erkennen
läßt, ist in unmittelbarer Nähe der Zuführungsleitung der Flüssigkeit ein Kontaktplättchen
26 vorgesehen, das beim Anheben des Behälters 6 ein Kontaktstück 27 berührt und
dadurch einen elektrischen Stromkreis schließt, in den die Wicklung eines Elektromagneten
geschaltet ist, dessen Anker vom Venti128 gebildet wird. Bei Erregung des Elektromagneten
wird das Ventil 28 von seinem Sitz angehoben und läßt somit die Flüssigkeit in das
zu füllende Gefäß fließen. Wenn aber der Behälter sinkt, wird der Kontakt zwischen
dem Plättchen 26 und dem Teil 27 unterbrochen und die Erregung des Elektromagneten
aufgehoben, so daß die Flüssigkeit unter- Druck das Ventil 28 auf seinen Sitz drückt
und dadurch am Austritt verhindert wird.