DE47106C - Durch Wasserdruck schliefsendes Ventil mit Entwässerungsvorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE SS: ^Wasserleitung

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. October 1888 ab.

Für Wasserleitungen, deren Abschlufs in ungeheizten Räumen oder im Freien stattfindet, ist das Einfrieren des betreffenden Theiles der Leitung unvermeidlich, wenn man nicht dafür Sorge trägt, dafs sich dieser Leitungstheil stets vollständig entleert.

Ein Hahn, der diese Entleerung selbstthätig besorgt und durch den Wasserdruck selbstthätig geschlossen wird, ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt.

Fig. ι zeigt denselben geöffnet und

Fig. 2 denselben geschlossen im Verticalschnitt.

Das Wasser strömt bei e ein und bei α aus, nachdem es durch das Ventil ν gegangen ist.

Das Ventil ν wird durch Niederdrücken der in der Stopfbüchse b geführten Ventilstange geöffnet und, sobald der Druck auf die Ventilstange aufhört, vom Wasser, welches gegen die Scheibe s drückt, geschlossen.

Wenn . das Ventil ν geschlossen ist, steht der am unteren Ende der Ventilstange befindliche Kolben d so hoch, dafs die Ausmündung des Kanals Ar, durch welchen das in dem bei α beginnenden Theile der Leitung befindliche Wasser in den Behälter h und aus diesem durch den Hahn c ins Freie fliefst, offen ist (Fig. 2).

Ist das Ventil ν geöffnet, so schliefst der Kolben d den Kanal k ab.

Während der Jahreszeiten, in welchen ein Einfrieren nicht zu befürchten ist, kann der Hahn c geschlossen gehalten werden, damit der Wasserverlust vermieden wird.

Da aber in diesem Falle der Kolben d sich nicht würde über die Oeffhung des Kanals k niederdrücken lassen, weil das im Behälter h befindliche Wasser dies verhindert, ist nach innen ein Stutzen r angebracht, wodurch sich ähnlich wie bei einem Windkessel ein Luftraum r¹ (in Fig. 1 und 2 durch eine punktirte Linie abgegrenzt) bildet.

Damit sich das Ventil nur langsam schliefsen kann, ist über dem Kolben d ein geschlossener Raum, Fig. 3 und 4, angebracht, in welchen beim Niederdrücken Wasser durch die kleine Oeffhung ο eingesaugt wird.

Beim Schliefsen des Ventils hemmt dieses Wasser, da es durch die kleine Oeffnung 0 nicht so schnell entweichen kann, die schnelle Bewegung des Kolbens und bedingt' einen allmäligen Schlufs des Ventils.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei durch den Wasserdruck schliefsenden und mit Entwässerungskolben d und Kanal k versehenen Ventilen die Anordnung eines bei c abschliefsbaren Behälters h mit dem Rohrstutzen r zur Bildung des Luftbuffers r¹ und die Anordnung eines Wasserraumes mit enger Ausflufsöffnung ο über dem Kolben d zur Erzielung eines langsamen Ventilschlusses.