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Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Schottüren durch Flüssigkeitsdruck
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Öffnen und Schließen von Schottüren
auf Schiffen durch- Flüssigkeitsdruck an Ort und Stelle und zum Schließen von einer
Zentrale aus, bei denen in der Druckflüssigkeitsleitung nahe der Schottür ein Verteilungsorgan
von dem Kolben eines Hilf-zylinders gesteuert wird.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art stellt das Verteilungsorgan
lediglich ein Hilfsorgan dar, durch das bei Schließstellung der Schottür der oberen
Türzylinderseite Druckwasser zugeführt wird. Das Öffnen und Schließen der Schottür
an Ort und Stelle erfolgt dabei durch Bewegung des Handhebels eines Doppel-Dreiwegehahnes.
Letzterer ändert seine Lage beim Schließen und Öffnen der Schottüren von der Zentrale
aus nicht, vielmehr wird hierbei durch das Druckwasser nur das Hilfsorgan gesteuert.
Es müssen daher für jede Schottür ein Hilfsorgan und ein Doppel-Dreiwegehahn vorgesehen
werden. Hierdurch müssen besondere Zufuhrleitungen vorgesehen werden, die, da sie
Druckwasser führen, starke Wandungen haben müssen.
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Abgesehen von den hierdurch entstehenden hohen Kosten für die Anlage
ergibt sich noch bei dieser Anordnung der Nachteil, daß der große Haupthahn nicht
mehr durch einen Handhebel umgelegt werden kann, vielmehr besondere mechanische
oder hydraulische Vorrichtungen benötigt werden. Schließlich ist bei größeren Schiffen
für die Aufstellung des Haupthahnes auf der Kommandobrücke kein Platz vorhanden,
so daß der Haupthahn möglichst zentral in einem unteren Schiffsraum angeordnet und
entweder durch m ech anisch en oderhydraulischen Antrieb verstellt werden muß. Zu
diesem Zweck muß dann wiederum ein den Haupthahn steuernder Druckzylinder vorgesehen
werden, der durch Rohrleitungen mit einem besonderen Vierwegehahn auf der Brücke
verbunden und durch diesen gesteuert wird, was eine weitere Verwicklung der Anlage
bedeutet und die Betriebssi,-herheit gefährdet.
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Alle diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß
als Verteilungsorgan ein mit einem Handhebel versehener Vierwegehahn dient und daß
eine dauernd Druckflüssigkeit führende Leitung mit dem Vierwegehahn verbunden ist
und der Hilfszylinder durch eine Steuerleitung mit einem Dreiwegehahn in der Zentrale
in Verbindung steht.
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Durch diese Anordnung wird entsprechend den Vorschriften einiger Reedereien
erreicht, daß von der Zentrale aus nur sämtliche Schotttüren gleichzeitig geschlossen
werden können, nicht aber wieder zu öffnen sind. Dagegen können von Ort und Stelle
aus die einzelnen Schottüren geschlossen und auch geöffnet werden.
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Damit wird bezweckt, daß, wenn z. B. ein mit geschlossenen Schottüren
fahrendes Schiff durch Kollision beschädigt wird, von der Zentrale aus die Schotten
nicht zu früh geöffnet werden können, was ein Übertretendes in den beschädigten
Schiffsraum eingetretenen Wassers in die übrigen Räume zur Folge haben müßte.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung schematisch dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i
die Stellung des Dreiwegehahnes in der Zentrale
auf »Schotten aufn bei Schließen der Schotttür an Ort und Stelle, Abb. 2 die Stellung..des
Dreiwegehahnes in der Zentrale auf »Schotten auf« bei Öffnen der Schottür an Ort
-.und Stelle, Abb. 3 das Schließen der Schottüren mit dem Dreiwegehahn in der Zentrale
in der Stellung »Schotten zu«, Abb. 4 das Öffnen-der Schottüren mit dem Dreiwegehahn
in der-Zentrale in der Stellung »Schotten zu«.
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Die Anlage wird durch Druckflüssigkeit betrieben, die einem Behälter
i entnommen und durch eine Leitung 2 einem Dreiwegehahn 3 in der Zentrale oder auf
der Kommandobrücke zugeführt wird. Von diesem .Dreiwegehahn 3 führt die Steuerleitung
4 mit den Abzweigungen 5, 6 usw. zur Unterseite des in einem Zylinder 7 beweglichen
Kolbens B. - Von der Druckwasserleitung 2 zweigt die Druckleitung ii ab, deren Zweige
12, 13 usw. über einen Vierwegehahn 14 zu den Türschließ`zylindern =5 führen. In
diesen Zylindern bewegt sich je ein Kolben 16, .der durch eine Kolbenstange@i7 -an
die Schottür 18 angeschlossen ist.
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Die Unterseiten der Zylinder 15 stehen durch die Zweigleitungen ig,
2o usw. ebenfalls mit dem Vierwegehahn 14 in Verbindung, und zwar in der auf der
Zeichnung angegebenen Weise. Diesen Leitungen gegenüber münden in den Vierwegehahn
=4 die Abzweigung-en.2r,:22 usw. der Abwasserleitung 23, die zum Abwasserbehälter
24 führt. An diesen Abwasserbehälter.24 ist roch eine vom Dreiwegehahn 3 kommende
Leitung 25 angeschlossen.
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In-Abb...i und 2 ist angenommen, daß sich der in der Zentrale befindliche
Dreiwegehahn in der Stellung »Schotten :auf« befindet. In diesem Falle ist die-
Steuerleitung 4 .durch den Dieiwegeliahn 3 hindurch an dies Abwasserleitung 25.angeschlossen.
Der Vierwegehahn-=4 befindet sich in der Stellung nach Abb. 2, und die Schottür
18 ist entsprechend der Einstellung in der.Zentrale :geöffnet.
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Wird der. Handhebel 26 des,Vierwegehahns 14 in die in Abb..i gezeichnete
Stellung.gebracht, so strömt Druckwasser aus :dem -Zweig: i2 der Druckleitung ir
durch -den Tierwegehahn 14 zur Oberseite des Zylinders 15 und drückt den Kolben
16 mit der daran befindlichen Schottür 18 in die Schließlage.
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Sollen- die Schottüren von der Kommandobrücke aus geschlossen werden,
so wird der Dreiwegehahn 3 in die Stellung »Schotten zu« gebracht (vgl. Abb; 3 und
4). Jetzt ist die Steuerleitung. 4 durch den Dreiwegehahn hindurch an die Druckwasserleitung
2- angeschlossen. Der Kolben: 8 ist also nach oben gedrückt (vgl. Abb. 3) und hat
den mit seiner Kolbenstange in Verbindungstehenden Vierwegehahn i4 in die Stellung
nach Abb. 3 gedrückt. In dieser. Stellung ist entsprechend der Darstellung in Abb.
i die Oberseite des Zylinders 15 an die Druckwasserleitung angeschlossen und die
Schottür 18 geschlossen.
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Das Wiederöffnen -der Schottüren ist von der Zentrale aus nicht möglich,
denn bei einem Anschluß der Steuerleitung an die Abwasserleitung 25 =würde der Kolben
8 noch nicht in seine tiefste Lage zurückkehren. Das Zurück--kehren--ist vielmehr
-nur -durch Drehung des Handhebels 26 in die in Abb. 4 dargestellte Lage zu erreichen.
In dieser Lage tritt die Unterseite des Zylinders i5 in Verbindung mit der Druckleitung,
und der Kolben i6 wird mitsamt der Schottür. i8 .hochgedrückt.